Freitag, 27. Dezember 2013

"Tarifpause" ist Manager-Phrase des Jahres 2013

"Tarifpause" ist die Manager-Phrase des Jahres 2013. Dies gab heute eine Jury aus Mitgliedern der Redaktion des gewerkschaftlichen Infoblogs www.hugendubel-verdi.de bekannt. Damit wurde dem Management des Karstadt-Konzerns und seinem Personalchef Kai-Uwe Weitz dieser Anti-Preis für seine sprachliche Nebelkerze zur Verschleierung von nichts anderem als Lohnraub an den Beschäftigten des Essener Warenhauskonzerns zuerkannt.

Es sei "das falsche Signal" an Mitarbeiter und Kunden, erklärte Stefanie Nutzenberger, im ver.di-Bundesvorstand zuständig für den Handel. Schon zwei Mal hatten die Karstadt-Mitarbeiter im Laufe der inzwischen zehn Jahre dauernden Unternehmenskrise per Sanierungstarifvertrag ihrem Arbeitgeber hohe dreistellige Millionensummen erspart. Mittlerweile hat sich der Konzern eines besseren besonnen und will mit unserer Gewerkschaft ver.di für die Belegschaft einen Zukunftssicherungstarifvertrag abschliessen.

"Mach mal ne Pause!", empfahl einst der Hersteller einer koffeinhaltigen Limonade. Die Infoblog-Redaktion rät: "Nimm ´nen kräftigen Schluck aus der Lohnpulle!" Zur Aufbesserung der Haushaltskasse und zur Stabilisierung der Binnenkonjunktur. Aber nur wenn "Tarifvertrag" drauf steht!

Dienstag, 24. Dezember 2013

Frohe Weihnachten!



Wenn es nur einmal so ganz stille wäre

Wenn es nur einmal so ganz stille wäre.
Wenn das Zufällige und Ungefähre
verstummte und das nachbarliche Lachen,
wenn das Geräusch, das meine Sinne machen,
mich nicht so sehr verhinderte am Wachen -:

Dann könnte ich in einem tausendfachen
Gedanken bis an deinen Rand dich denken

und dich besitzen (nur ein Lächeln lang),
um dich an alles Leben zu verschenken
wie einen Dank.


Rainer Maria Rilke

Montag, 23. Dezember 2013

Ein Geschenk für unsere Geschäftsführung (?)


Hier sehen wir, schön verpackt, eine Schachtel, die es wirklich in sich hat:

Es kommt immer auf den Inhalt an, nicht auf die Verpackung…

Diese enthält nämlich die Unterschriften von über 450 Hugendubel-Beschäftigten, die endlich eine Tarifbindung auch außerhalb Bayerns wollen und die die Bemühungen unserer Geschäftsführung, viele KollegInnen für die Sanierung des Unternehmens zur Kasse zu bitten (Stichworte Arbeitszeitverlängerung und Lohnkürzung) gar nicht „nett“ finden. Sie wehren sich mit dieser Aktion auch dagegen, dass Betriebsräte zum Abschluss von Vereinbarungen gezwungen werden sollen, die solchen Einschnitten erst Tür und Tor öffnen würden.

Gehen wir mal davon aus, dass man im GF-Trakt der Hilblestraße über diesen vorweihnachtlichen Gruß „not amused“ gewesen ist.

Für das Geschenk gab es anbei auch eine Gebrauchsanleitung:


Ihre Beschäftigten informieren:
Tarifbindung statt Gehaltskürzungen!


Sehr geehrter Herr Nitz,

in diesem Paket finden Sie unsere Unterschriften gegen Lohnraub und für Tarifbindung bei Hugendubel.

Bitte geben Sie es auch an die übrigen Mitglieder der Geschäftsleitung weiter.

Und ganz wichtig:
 

Bitte nehmen Sie unser Anliegen ernst!


Herzliche Grüße

Ihre Beschäftigten von Hugendubel und Ganghofer
Dezember 2013

Samstag, 21. Dezember 2013

PARATE DOMINI VIAM - oder Gottes Tiefbauprojekt



Sollte Papst Franziskus mit seiner jüngst geäußerten Kapitalismuskritik richtig liegen, wovon man bei einem Stellvertreter Christi ausgehen darf, könnte denen, die für ihre Tarifverträge oder ihre Arbeitsplätze kämpfen, Gott näher sein, als sie ahnen. Und die Adventszeit – in der wir der Nähe Gottes gedenken – ist kein unpassender Anlass, sich auch solche Gedanken zu machen. 


Der Advent als Ankunft Christi

Was bedeutet Advent? Denkt man darüber genauer nach, kommt man – wie bei genauerem Nachdenken üblich – schnell in Teufels Küche.

Gehen wir in guter deutscher Gelehrtenmanier etymologisch vor – das bringt zwar meistens nichts, zeugt aber von Bildung. Advent heißt Ankunft – und gemeint ist: das Erscheinen Jesu Christi auf Erden. Jedoch stellt sich hierbei mit Schärfe die Beckenbauer-Frage: ja is‘ denn scho‘ Weihnachten? Wenn wir in der Christnacht erst die Geburt des Heilandes feiern, wie kann er dann schon vorher bei uns ankommen?

Mittwoch, 18. Dezember 2013

"Diese Wirtschaft tötet!"

Aus der neuen Enzyklika "Evangelii Gaudium" von Papst Franziskus

Evangelii gaudium („Freude des Evangeliums“) ist das erste Apostolische Schreiben von Papst Franziskus. Es wurde am 24. November 2013 veröffentlicht und trägt den Untertitel: "Über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute". Die Infoblog-Redaktion dokumentiert aus diesem Anlaß auszugsweise die Seiten 35 bis 41 und 117 bis 131 des apostolischen Schreibens.

"Die Menschheit erlebt im Moment eine historische Wende, die wir an den Fortschritten ablesen können, die auf verschiedenen Gebieten gemacht werden. Lobenswert sind die Erfolge, die zum Wohl der Menschen beitragen, zum Beispiel im Bereich der Gesundheit, der Erziehung und der Kommunikation. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, daß der größte Teil der Männer und Frauen unserer Zeit in täglicher Unsicherheit lebt, mit unheilvollen Konsequenzen. Einige Pathologien nehmen zu. Angst und Verzweiflung ergreifen das Herz vieler Menschen, sogar in den sogenannten reichen Ländern. Häufig erlischt die Lebensfreude, nehmen Respektlosigkeit und Gewalt zu, die soziale Ungleichheit tritt immer klarer zutage. Man muß kämpfen, um zu leben – und oft wenig würdevoll zu leben. (…)

Montag, 16. Dezember 2013

Minijobs, Midijobs, "Medienverkäufer geringfügig": Sieht die Zukunft von Hugendubel aus wie bei Weltbildplus?

Ein Blick in die Gehaltsstrukturen bei Weltbildplus/Jokers

Anmerkung der Infoblog-Redaktion:  der folgende Text des Weltbildplus/Jokers-GBR zur "Gesamtbetriebsvereinbarung (GBV) zur Vergütungsstruktur" ging als Rundmail an die MitarbeiterInnen in den Weltbildplus/Jokers-Filialen und wurde uns anonym zugespielt. Er ist auch für uns interessant vor dem Hintergrund der Versuche der Hugendubel-GL, mit einzelnen Betriebsräten bei uns Vergütungs-Vereinbarungen abzuschliessen.

Ausserdem gab es noch einen Wechsel bei der Geschäftsführung von Weltbildplus/Jokers und bei der DBH Warenhaus:   Höllermann (Controlling) und Laabs (Expansion) sind raus aus, dafür ist jetzt Gunter Gerlach als Kaufmännischer Geschäftsführer dazu gekommen. Hier der Text der Rundmail:


"Liebe Kolleginnen und Kollegen,


der Gesamtbetriebsrat (GBR) und der Arbeitgeber (AG) haben nach langen und oft
auch zähen Verhandlungen nun endlich eine sogenannte Gesamtbetriebsvereinbarung (GBV) zur Vergütungsstruktur“ abgeschlossen, die seit dem 4. November in Kraft getreten ist. Eine Gesamt- oder auch
Betriebsvereinbarung ist wie ein Gesetz und schränkt die Direktionsrechte des Arbeitgebers ein. Sie sorgt dafür, dass auch die Interessen der Arbeitnehmer beachtet werden und nicht alleine die des Arbeitgebers.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Geschäftsleitung lädt HSC-Mitarbeiter zur Informationsrunde



Vorerst keine Kündigungen / Outsourcing geplant


Die geplante Schließung des Weltbild-Kunden-Callcenters in Augsburg und der damit verbundene Stellenabbau schockte nicht nur die davon betroffenen 140 MitarbeiterInnen dort.
Auch in München im Hugendubel Service Center ging die Angst um. Passiert hier das gleiche wie in Augsburg? Wie einfach ist das HSC outzusourcen? Gibt es etwas schon Pläne?

Die Belegschaft des HSC nutze die Betriebsversammlung am 06. November dazu, einen Offenen Brief an die Geschäftsleitung zu übergeben. Wir haben darüber berichtet.

Nun, einen knappen Monat später lud die Geschäftsleitung in Vertretung von Frau Lange und Herrn Nitz die KollegInnen des HSCs zu einer Gesprächsrunde. Man möchte gerne persönlich zu dem Brief Stellung nehmen und auch auf dringende Fragen antworten.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Einzelhandel: 5,1 % mehr Geld – Existenzsichernder Schutz der Tarifverträge wieder hergestellt

Tarifkonflikt im bayerischen Einzelhandel beigelegt 

München, 9.12.02013. Nach sieben Monaten im härtesten Tarifkonflikt des bayerischen Einzelhandels konnte ein Tarifabschluss für die Beschäftigten erreicht werden. Der Schutz der existenzsichernden Tarifverträge konnte wieder durchgesetzt werden, die Tarifentgelte werden in zwei Schritten um 5,1 % erhöht und ein Weg zu weniger prekärer Beschäftigung wurde eröffnet. Voraus gegangen war der Durchbruch zu einem Tarifabschluss im baden-württembergischen Einzelhandel.
  
"Die Beschäftigten im bayerischen sowie im gesamten deutschen Handel haben mit ihrem mutigen und tollen Kampf für existenzsichernde Tarifverträge, gegen die Angriffe der Handelskonzerne diesen Tariferfolg erkämpft", so Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer in Bayern. 
  
Das Tarifergebnis sieht vor, dass der von den Arbeitgebern gekündigte Manteltarifvertrag unverändert wieder in Kraft gesetzt wird. Für die Beschäftigten wurden Lohn- und Gehaltserhöhungen in zwei Schritten vereinbart:
ab 1.8.2013 um 3 % und ab 1.5.2014 um weitere 2,1 %. Die Ausbildungsvergütungen werden überproportional angehoben. Der Vertrag gilt rückwirkend zum 1. Mai 2013 und hat eine Laufzeit von 24 Monaten. 
  
Neu ist eine Regelung zur Rückführung der über Werkverträge ausgegliederten Auffüllkräfte. Das Tarifergebnis sieht vor, für wiedereingegliederte Beschäftigte eine Entgeltgruppe knapp unter zehn Euro pro Stunde zu schaffen. Zurzeit erhalten diese Beschäftigten per Werkvertrag zwischen sechs und sieben Euro die Stunde. Diese Regelung ist nach Auffassung von ver.di ein klares Signal gegen Werkverträge und prekäre Beschäftigung im Einzelhandel. Damit können die Arbeitsbedingungen für die ausgegliederten Beschäftigten deutlich verbessert werden.


Freitag, 6. Dezember 2013

Knecht Ruprecht: Weihnachten ohne Amazon!

F*** drones worldwide !



"Hallo Amazon, Starbucks und Konsorten: Zahlt Eure Beschäftigten endlich nach Tarif und in Deutschland Steuern!
Sonst komme ich mit der Rute vorbei"

Montag, 2. Dezember 2013

Weltbild bejubelt den Kindle: "Vollendetes Lesevergnügen!"

Beim Kampf um die Marktührerschaft im digitalen Lesen wird mit harten Bandagen gekämpft.
Amazon bietet eine Einsteigerversion des Kindle für 49 Euro an, Thalia macht sich mit einer ziemlich cleveren Kampagne über den Kindle lustig ("Der Kindle auf der Flucht"). Auch Weltbild hat sich für das Tolino-Marketing eine Super-Idee ausgedacht: den Blog (!) www.ebook-reader.de.

"eBook-Reader.de", so die Selbstauskunft, "ist Ihr Blog mit allen interessanten und wichtigen Informationen rund um das Thema eBooks und eReader. Wir stellen Ihnen neue eBook-Reader Modelle vor, informieren Sie über die besten eBook-Schnäppchen und stehen Ihnen auch bei Problemen mit Ihrem eBook-Reader mit Rat und Tat zur Seite. Zudem helfen wir Ihnen auch bei der Kaufentscheidung für einen eReader..."

So weit, so gut. Dass es sich bei dem Blog um einen von Weltbild lancierten Blog handelt, fällt dem normalen Leser nicht auf. Es sei denn, er verfügt über Buchhandelskenntnisse und schaut ins Impressum:
"ebook-reader.de ist ein Service der Verlagsgruppe Weltbild GmbH".

Donnerstag, 28. November 2013

Weihnachtsgeld - alle Jahre wieder...?

Wer in den Genuss von Weihnachtsgeld kommt, und das sind etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten, kann sich freuen. Aber wer hat überhaupt Anspruch darauf?


Das sogenannte Weihnachtsgeld ist eine Sonderzahlung, und damit erstmal eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers. Es besteht also kein Anspruch des Arbeitnehmers auf Zahlung aufgrund einer gesetzlichen Regelung. Ein Anspruch des Arbeitnehmers auf Weihnachtsgeld entsteht, sobald die Zahlung im Arbeitsvertrag, in Tarifverträgen oder in Betriebsvereinbarungen vereinbart wurde. Grundsätzlich sehen in den meisten Wirtschaftszweigen die geltenden Tarifverträge ein Weihnachtsgeld vor. Ein Anspruch entsteht auch, wenn der Arbeitgeber wie selbstverständlich über Jahre seinen Arbeitnehmer/innen Weihnachtsgeld gezahlt hat.

Montag, 25. November 2013

Wenn die Haifische Menschen wären

»Wenn die Haifische Menschen wären«, fragte Herrn K. die kleine Tochter seiner Wirtin, »wären sie dann netter zu den kleinen Fischen?« »Sicher«, sagte er. »Wenn die Haifische Menschen wären, würden sie im Meer für die kleinen Fische gewaltige Kästen bauen lassen, mit allerhand Nahrung drin, sowohl Pflanzen als auch Tierzeug. Sie würden sorgen, daß die Kästen immer frisches Wasser hätten, und sie würden überhaupt allerhand sanitäre Maßnahmen treffen. Wenn zum Beispiel ein Fischlein sich die Flosse verletzen würde, dann würde ihm sogleich ein Verband gemacht, damit es den Haifischen nicht wegstürbe vor der Zeit.

 Damit die Fischlein nicht trübsinnig würden, gäbe es ab und zu große Wasserfeste; denn lustige Fischlein schmecken besser als trübsinnige. Es gäbe natürlich auch Schulen in den großen Kästen. In diesen Schulen würden die Fischlein lernen, wie man in den Rachen der Haifische schwimmt. Sie würden zum Beispiel Geographie brauchen, damit sie die großen Haifische, die faul irgendwo liegen, finden könnten.

Samstag, 23. November 2013

Erneute Filialschließung

Und wieder wird eine Filiale geschlossen


Heute ist der letzte Tag der Buch-Habel-Filiale in Neustadt an der Weinstraße.

Die Hugendubel-Blog-Redaktion wünscht den dortigen KollegInnen alles Gute für ihre weitere Zukunft.





Anmerkung der Redaktion:

Bei 15 Filialen besteht laut Geschäftsleitung "Handlungsbedarf".
Welche davon muß als nächste ihre Tore schließen?





Mittwoch, 20. November 2013

Zensur treibt neue kuriose Blüten: „Weltbild kommentiert“ - jetzt auch auf hugendubel.de


Kirchenfilter mit Weiterleitung der Kund/innen (per Link) von hugendubel.de direkt zu weltbild.de

Und wie sieht's aus bei buecher.de :  Ausbau als Vertriebskanal für Anstößiges“ - oder Schließung des bisherigen „Zensur-Schlupfloches“ ?




Auf hugendubel.de ist bei diesem wichtigen C.H.Beck-Titel - zwischen „Produktbeschreibung“ und „Klappentext“ (beide textidentisch!) - folgender Passus zu finden: 

Weltbild kommentiert:

Montag, 18. November 2013

Herr Nitz, Sie haben Post!

Brief der HSC-KollegInnen an die Geschäftsleitung


Am 06. November fand in München die Betriebsversammlung statt.
Auf dieser wurde von den HSC Beschäftigten ein Bekenntnis von der Geschäftsführung zum Standort München und zur langfristigen Zukunft des Service Centers gefordert. Die KollegInnen haben ihr Anliegen in einem Brief festgehalten und Herrn Nitz dort überreicht.

Wir unterstützen diese Aktion und wollen euch den Brief, der auch in den Filialen aushängt, hier noch einmal vorstellen:


Sehr geehrte Frau Hugendubel, sehr geehrter Herr Dr. Hugendubel, sehr geehrter Herr Nitz, sehr geehrter Herr Brunn, sehr geehrter Herr Dr. Höllermann, sehr geehrte Frau Lange!

Mit großer Sorge verfolgen wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hugendubel Service Centers die Vorgänge bei Weltbild in Augsburg, insbesondere die Entlassung von 140 Kolleginnen und Kollegen im dortigen Customer Care Center. Das Outsourcing des Weltbild-Kunden­service an einen externen Billig-Dienstleister und die Sorge um die Zukunft des HSC und unserer Arbeitsplätze veranlasst uns zu diesem Brief an Sie.

Freitag, 15. November 2013

Griff nach Geld und Rechten verhindern!



Geschäftsleitung will Beschäftigte "beteiligen"


Die ersten Verhandlungen der von der Hugendubel-Geschäftsleitung gerichtlich erzwungenen Einigungsstelle zum Abschluss einer Betriebsvereinbarung „Vergütungsordnung“ für die Berliner Filialen haben deutlich gemacht: Es geht nicht nur um eine neue Gestaltung der Gehälter, sondern um wesentlich mehr. Als Forderungen der Geschäftsleitung wurden genannt:

  • Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 40 Stunden,
  • Abschaffung von Zuschlägen,
  • Kürzung des Weihnachtsgeldes,
  • Verringerung der Anzahl von Urlaubstagen,
  • Gehaltsabzug für bestimmte Tätigkeiten.

Mittwoch, 13. November 2013

Buch-Laden statt Buch-Läden

Gestern erschien als "Kooperation von Focus und hugendubel.de" (!) das Focus-Spezialheft "Die besten Bücher 2013". Im Editorial versprach Chefredakteur Quoos die "schönsten, klügsten, unterhaltsamsten Bücher des Jahres". Heraus kam eine langweilige Melange aus Bestseller-Rezensionen, zudem wie bei Focus üblich, schlecht geschrieben. Quoos wies nicht nur darauf hin, daß das Heft "in den bundesweit 86 Filialen unseres Kooperationspartners Hugendubel angeboten" wird, sondern lobte auch die "Zusammenarbeit, bei der wir die Hugendubel-Mitarbeiter als exzellent informierte und leidenschaftliche Buchhändler kennen lernten".

Im Heft selbst ist davon nichts zu sehen: kein einziger Hugendubel-Mitarbeiter taucht mit einem Buch-Tipp auf. Das Heft ist auch nicht exklusiv bei Hugendubel erhältlich, wie das Editorial suggeriert, sondern ganz normal im Zeitschriftenhandel erhältlich. Dafür gibt es zwei große Werbeseiten, eine mit Werbung für den Tolino, der auch auf der Titelseite symbolkräftig über einem Bücherstapel thront - die andere Werbeseite verheißt "Buch-Laden leicht gemacht. Rund 1 Mio. eBooks sofort verfügbar!" Von den Buch-Läden und ihren MitarbeiterInnen ist nirgends die Rede. Warum auch? Es gibt doch die schöne, kluge, unterhaltsame Welt des Herunter-Ladens.

Montag, 11. November 2013

"Die Pläne der Geschäftsführung werden von Aktionismus bestimmt"

Update zur aktuellen Situation bei Weltbild - Interview mit BR-Berater Klaus Warbruck

Bei Weltbild in Augsburg überschlagen sich die Ereignisse. Nachdem 140 Kolleginnen im Costumer Care Center (CCC) rausgeworfen werden, heuerte man den "Sanierungs-Experten" Josef Schultheis an, der vorher bereits bei Karstadt, Alpine (Insolvenz) und Praktiker (Insolvenz) tätig war. Für den Job bei Praktiker kassierte Schultheis 985.000 EUR ab. Sein offizieller Titel bei Weltbild: "Chief Restructuring Officer (CRO)". Was Halff und Beer im Konzern noch zu melden haben, ist unklar. Und nachdem - aus Eigentümer-Kreisen - gestreut wurde, daß Weltbild kurz vor der Insolvenz steht bzw. finanziell klamm ist und einen Finanzbedarf von 70 Millionen hat, sickerte jetzt durch, daß Weltbild seinen 33% Anteil bei www.buecher.de auf 66% aufstockt. "Absurdes Theater" nannte dies ver.di-Gewerkschaftssekretär Thomas Gürlebeck.

Wir bringen hier einen Überblick auf die aktuelle Lage sowie ein Interview mit dem BR-Berater Klaus Warbruck, das unsere KollegInnen des Weltbild-Verdi-Infoblogs geführt haben.

Freitag, 8. November 2013

Nie dürft Ihr so tief sinken!

Die Hoffnung stirbt zuletzt – auch im Betrieb. Dort aber leider eher selten, ohne sich vorher noch gründlich durch den Kakao ziehen zu lassen! Das gilt für Betriebsräte, die sich einbilden, mit ihrem Arbeitgeber irgendwelche einseitigen und halbseidigen „Bündnisse für Arbeit“ schließen zu müssen, damit faktisch aber lediglich zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ihrer KollegInnen beitragen. Und es gilt auch für Belegschaften, die sich einreden, man brauche den Vorstellungen seines Arbeitgebers nur immer brav in allem zu folgen, dann werde schon alles irgendwie gut gehen: vielleicht nicht für jeden, doch zumindest für einen selbst.

Dass Beschäftigungssicherungsmaßnahmen à la ILMA UUDA (Ich liebe meine Arbeit und unterschreibe dafür alles) schlecht hinhauen, dürfte bekannt sein. Aber wie kommt es dann, dass Betriebsräte - nicht zuletzt durch die eigenen Wähler – immer mehr unter Druck stehen, mit ihren Arbeitgebern längere Arbeitszeiten, niedrigere Gehälter und sonstige Grausamkeiten auszuhandeln? Ist wirklich alles erklärt, wenn man die Akteure einfach nur als opportunistische Verräterschweine und harmoniesüchtige Waschlappen abstempelt? Vermutlich kaum! Betriebsräte, die sich auf faule Kompromisse zu Lasten ihrer KollegInnen einlassen, tun dies oft in ehrlichem Glauben, damit Arbeitnehmerinteressen zu vertreten.

Mittwoch, 6. November 2013

Beihilfe zum Lohnraub!?


Wie die gesamte DBH hat auch Hugen­dubel stark mit den rasanten Um­­brü­chen in der Buchhandels­bran­che zu kämpfen. Die Krise ist nicht zu verleugnen und alle Zeichen stehen ein­deu­tig auf Kostensenkungen und Per­so­­nal­­kürzungen

Nun kann man der Geschäftsführung bei Hugendubel Einiges vorhalten, aber sicherlich nicht mangelnden Einfallsreichtum, wenn es darum geht, das Leben für die Beschäftigten noch „aufregender“ zu gestalten. Das Stichwort heißt „Vergütungsordnung“ und dahinter verbirgt sich nichts anderes als der dreiste Ver­such, die ohnehin nicht üppigen Gehälter von uns BuchhändlerInnen weiter nach unten zu drücken. 


Tarifvertrag nur in Bayern 

Eigentlich scheint die Sache klar zu sein: wenn es ums Entgelt geht, verhandeln Arbeitgeber und Gewerkschaft (in unserem Fall ver.di) über einen Ta­rif­ab­schluss. Wie gerade eben geschehen für den Buchhan­del in Bayern. Dort ist Hugendubel tarif­gebunden, zahlt seinen Beschäftigten Tarifgehälter und gewährt ihnen die Leistungen aus dem Mantel­tarifvertrag (z.B. ein Urlaubs- u. Weihnachtsgeld). Jenseits der weiß-blauen Grenze herrscht leider jetzt schon ein ziemliches Durcheinander, was die Gehälter betrifft. Dort existiert keine sog. „originäre“ Tarif­bindung und das glauben die Herrschaften in der Hilblestraße ausnutzen zu können.

Dienstag, 5. November 2013

Hugendubels verzweifelt gesucht!

Eine Vermisstenanzeige


Vor einiger Zeit kündigte einer der Geschäftsführer von Hugendubel bei einer Betriebsversammlung in München an, dass im Unternehmen kein Stein auf dem anderen bliebe. Das war in der Tat nicht zu viel versprochen. Gewissheiten gibt es so gut wie keine mehr (höchstens, dass man schon die Säue grunzen hört, die am nächsten Tag durchs Dorf, respektive die Filialen getrieben werden sollen).

Halt, eine Konstante findet sich in den zunehmend unübersichtlicheren Veränderungsprozessen schon: die geschäftsführenden Gesellschafter Nina und Dr. Max Hugendubel glänzen gegenüber den Beschäftigten durch nahezu vollständige Abwesenheit!

Nun ist es kein Wert an sich, die Chefs ständig um sich herum zu haben. Es erwartet auch niemand, dass unsere Geschäftsführer jeden Tag in den Filialen auftauchen, um den KollegInnen Mut zuzusprechen und einen netten Smaltalk zu pflegen. Schließlich, davon sind wir ja überzeugt, setzen sie sich unablässig für die Zukunft unseres Unternehmens ein. Und das ist kein Teilzeitjob.

Freitag, 1. November 2013

Einladung zur Betriebsversammlung

Betriebsversammlung

am Mittwoch, 06.11.2013
um 9.30 Uhr
im 
EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80, München


Die Themen:

Arbeitszeit - alles fließt!!!

Familie und Beruf - aufgelaufen?

DBH, Weltbild, Hugendubel - welche Kurs steuern wir?
 
HSC - mit Kompetenz in die Zukunft?
 
Marienplatz - Flaggschiff oder Titanic?

Bermudadreieck Tariflandschaft!


Für die Geschäftsführung werden Herr Nitz und Hr. Drout teilnehmen,
für unsere Gewerkschaft der Kollege Schorsch Wäsler.

Teilnehmen! Mitreden!


Donnerstag, 31. Oktober 2013

Hilf dir selbst ...

Eine andere Art des Exorzismus

Die Undercover-Boss-Satire hier im VER.DI-Blog war eine Glanzleistung – und dem Verfasser sei ganz herzlich dafür gedankt. Mir als Katholiken vom etwas älteren Schlag hat selbstverständlich vor allem die Idee gefallen, am Schluss den Erzengel Michael auftreten zu lassen. Dieser wird dort quasi zum Vollstrecker eines göttlichen Strafgerichts: er löst den Interessenkonflikt zwischen Lohnarbeit und Kapital durch Teufelsaustreibung – und dies ist bestimmt keine schlechte literarische Lösung.


Aber an genau dieser Stelle (so weiß gewiss auch der Autor des Undercover-Boss) scheiden sich die Wege zwischen Literatur und Realität. Wenn es in der wirklichen Welt mit dem Arbeitgeber gar nicht mehr klappt, ist eine andere Art des Exorzismus angesagt: jene profanere, prosaischere, popeligere - und völlig engellose - Variante, bei der schrecklich viele Menschen in schicken Westen und mit bunten Fahnen auf der Straße stehen und einen infernalischen Lärm machen.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Erst saniert - dann ausrangiert?


 Marienplatz - ade?


Anfang Oktober fand in der Filiale Marienplatz in München eine Mitarbeiterveranstaltung statt. Anwesend waren unter anderem Herr Nitz von der Geschäftsleitung.
Thema des Abends: die Spekulationen, die sich im Moment um den Marienplatz ranken.

Der Vermieter dieser Immobilie möchte die Fassade neu renovieren lassen und gleichzeitig das Haus von oben bis unten sanieren. Dies kann allerdings nur mit einer kompletten Schließung der Filiale funktionieren. Im Raum steht eine Schließung von möglicherweise über einem (!) Jahr.

Montag, 28. Oktober 2013

WELTBILD-Beschäftigte demonstrieren gegen Job-Vernichtung

Solidaritäts-Erklärung der HSC-Beschäftigten

Samstag nachmittag demonstrierten rund 200 WELTBILD-MitarbeiterInnen in Augsburg gegen das Outsourcing des Customer-Care-Centers (CCC) von WELTBILD. Die Geschäftsführer Carel Halff und Dr. Martin Beer wollen den gesamten Kundendienst an Fremdfirmen übertragen, um Kosten zu sparen – ohne Rücksicht auf Beschäftigte oder KundInnen. Belegschaft, Betriebsrat und die Gewerkschaft ver.di stemmen sich mit aller Kraft gegen diese Pläne und zeigen hier: "Wir sind bereit, um unsere Arbeitsplätze zu kämpfen!"

Start an der City-Galerie am Willy-Brandt-Platz

Samstag, 26. Oktober 2013

"Kämpft um Eure Arbeitsplätze!"

Statement einer ehemaligen HSC-Kollegin
 
Folgender Aufruf ist heute als Kommentar einer ehemaligen HSC-Kollegin hier im Infoblog zu lesen. Er bringt die Situation auf den Punkt: vielen KollegInnen im HSC, aber auch am Stachus, am Marienplatz, bei New Media und bundesweit in vielen anderen Abteilungen und Filialen scheint der Ernst der Lage immer noch nicht klar zu sein.
 
"Ich bin echt geschockt, dass auf diesem Blog nicht mehr Aufruhr herrscht. Ich habe 2 1/2 Jahre im HSC gearbeitet, bin jetzt bei Weltbild und bin voraussichtlich bald ohne Job. Und ganz ehrlich, Leute, und das meine ich von ganzem Herzen, denn ich hatte im HSC einige ganz tolle Kollegen:
Kommt in die Pötte!!! Die Arbeit im HSC ist sehr ähnlich wie die Arbeit im CCC bzw. in der Fachabteilung, in der ich seit nun 10 Jahren arbeite (Juhuuu, ich krieg Kündigung und die besten Glückwünsche gleichzeitig... doll) Unsere Abteilung wurde innerhalb von 1 Woche ausgelagert! 1 Woche!!!! Erst kam einer, der sich 2 Tage angeschaut hat, was wir machen, dann wurden die Dienstleister 2 Tage geschult und nochmal 2 Tage später hatten die ihre Finger schon drin, und wir sitzen da und dürfen nur noch die Scheiße ausbaden, die die verbockt haben.. Wiegt euch nicht zu sehr auf der sicheren Seite... die lächeln und lügen euch ins Gesicht und dann ist das Thema durch! Also, Hintern hoch und kämpft um eure Arbeitsplätze!"
 
 
Deshalb: heute um 14:30 Uhr Demo in Augsburg!
 
Wir ziehen vom Willy-Brandt-Platz (City-Galerie) zum Augsburger Dom.
 
"Schlafen kann ich, wenn ich tot bin!"
 
(Rainer Werner Fassbinder)

Freitag, 25. Oktober 2013

Trauermarsch von der City-Galerie Augsburg zum Dom: WELTBILD verliert sein Gesicht

WELTBILD verliert sein Gesicht" – Unter diesem Motto demonstrieren die Beschäftigten der Verlagsgruppe WELTBILD am


Samstag, 26.10.2013
um 14:30 Uhr
ab Willy-Brandt-Platz 
(City-Galerie)
 

 

Die Geschäftsführer Carel Halff und Dr. Martin Beer wollen den WELTBILD-Kundendienst (CCC) komplett outsourcen. Damit werden rund 140 tariflich bezahlte Arbeitsplätze in Augsburg vernichtet. Zukünftig sollen sich Dienstleister u. a. in Leipzig um die WELTBILD-KundInnen kümmern.

Betriebsrat und Belegschaft haben in den letzten Wochen mehrfach das Gespräch mit der Geschäftsführung gesucht, um alternative Konzepte zu prüfen. Die Beschäftigten wollen das CCC optimieren, um die KundInnen ideal zu bedienen und gleichzeitig Kosten zu sparen. Allein: Carel Halff und Dr. Martin Beer hören nicht zu.

Stattdessen hat die Geschäftsführung jetzt das Arbeitsgericht angerufen, um den Betriebsrat in Verhandlungen über Abfindungen zu zwingen. Aus Sicht des BR und der Gewerkschaft sind Kündigungen das allerletzte Mittel. Bevor wir nicht darüber geredet haben, wie Entlassungen vermieden werden können, wollen wir nicht über Abfindungen feilschen. Wir verkaufen unsere KollegInnen nicht!

Außerdem glauben wir, dass WELTBILD ohne einen qualifizierten Kundendienst noch tiefer in die Krise rutscht. Jetzt sind kreative und nachhaltige Maßnahmen gefragt, die eine echte Antwort auf die veränderten Marktbedingungen darstellen. Mit kurzsichtigen Kostensenkungsprogrammen gefährdet die Geschäftsführung weitere Arbeitsplätze in Augsburg.

Dagegen demonstrieren wir am morgigen Samstag mit einem Trauermarsch. Nach einer kurzen Kundgebung vor der Citygalerie am Willy-Brandt-Platz um 14:30 Uhr ziehen wir durch die Fußgängerzone zum Dom.



Um schwarze Kleidung wird gebeten

 

 

 

Quelle: Weltbild Verdi Infoblog

 

Carel Halff zieht Betriebsrat vor den Kadi

Weltbild Geschäftsführung lässt Verhandlungen platzen ohne wirklich zu verhandeln 

Nach dem zweiten Gespräch zwischen der Weltbild Geschäftsführung und dem Betriebsrat kündigt sich eine stürmische Auseinandersetzung an. Ohne inhaltlich mit den Vertretern des Betriebsrats und der Gewerkschaft über Alternativen zum Outsourcing des Kundendienstes (CCC) verhandelt zu haben, lässt die Geschäftsleitung die Verhandlungen platzen. Nun versuchen Carel Halff und Dr. Martin Beer über den juristischen Weg ein schnelles Outsourcing ohne Rücksicht auf die Folgen für die Beschäftigten durchzusetzen.   


Zeitdruck der Kapitalgeber führt zu Aktionismus

„Wir haben verstanden, dass falsche Entscheidungen in der Vergangenheit und veränderte Marktbedingungen die Eigentümer nervös machen“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz. „Wir unterstützen Maßnahmen, die eine sinnvolle Reaktion auf die veränderten Bedingungen darstellen. Das überstürzte Outsourcing einer zentralen Abteilung ist aber sicher nicht die richtige Antwort. Hier geht es allein um Kostensenkungen bzw. Profitsicherung. Dafür die Arbeitsplätze im CCC zu opfern, ist zynisch“, so Fitz weiter.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Mit dem "gelben" Schein in die Arbeitslosigkeit?



Eine Informationen des ver.di-Fachbereich Handel zum Umgang mit kranken KollegInnen im Betrieb

Von vielen Unternehmern wird zur Zeit auch auf kranke und behinderte Menschen im Betrieb verstärkt Druck ausgeübt.

WER KRANK IST, HAT SELBST SCHULD (??!)

Krankheit gilt in unserer Gesellschaft häufig als selbst verschuldet. In Betrieben werden
Kranke als Kostenfaktor und damit als betriebsschädigend betrachtet. Im Umgang mit Krankheit wird den Beschäftigten von den Vorgesetzten und z. T. von den KollegInnen vermittelt, sie verhielten sich unkollegial . Damit gelingt es zunehmend, die Belegschaft zu spalten und chronisch kranke und behinderte KollegInnen sind schnell als vermeintliche Sündenböcke z.B. für die knappe Personalbesetzung ausgemacht.


Dienstag, 22. Oktober 2013

Weltbild-Kundenservice wird geschlossen - wann ist das HSC fällig?

WELTBILD Geschäftsführer Carel Halff will 140 Leute kündigen – aber der Betriebsrat stellt sich quer

Die WELTBILD-Geschäftsführung hat heute mitgeteilt, dass Herr Halff und Herr Dr. Beer beschlossen haben, unser CCC zu schließen und den WELTBILD-Kundendienst in die Hände von Dienstleistern zu übergeben. Rund 140 MitarbeiterInnen sollen deshalb gekündigt werden.


Der Betriebsrat hat heute morgen ein entsprechendes Papier der Geschäftsführung erhalten und ist zu Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufgefordert worden. Das Gesetz sieht vor, dass im Rahmen des Interessensausgleichs nicht allein über „sozialverträgliche“ Kündigungs-Modalitäten verhandelt wird, sondern dass BR und GF gemeinsam nach alternativen Lösungen suchen und beraten, wie Kündigungen im Zuge einer Betriebsänderung (z. B. Outsourcing) vermieden werden können.

Montag, 21. Oktober 2013

Moving in the right direction

Erstmals Bezirks-Betriebsrat bei Weltbildplus/Jokers gewählt

Erstmals hat sich jetzt der komplette Bezirk Rhein-Ruhr von WELTBILDplus einen eigenen Betriebsrat gewählt. An dieser Wahl ist besonders erfreulich und bemerkenswert, dass dort endlich auch die Vierer-Filialen unmittelbar von einem Betriebsrat vertreten werden.

Die Rechtlosigkeit der Kolleginnen und Kollegen in den Vierer-Filialen war und ist der GBR-Vorsitzenden Nicole Molthan immer ein Stachel im Fleisch gewesen – und Antrieb für die stetige Aufforderung zu Betriebsratswahlen.

Wie die Wahl im Bezirk Rhein-Ruhr funktioniert hat? Ganz einfach: Die Kolleginnen und Kollegen haben zusammengehalten und sich gemeinsam gegen den Druck des Arbeitgebers gewehrt.

Freitag, 18. Oktober 2013

Massive Streiks vor nächster Tarifverhandlung

Neuer Streikhöhepunkt im bayerischen Einzelhandel


München u.a. 18.10.2013. Im harten Tarifkonflikt um existenzsichernde Tarifverträge im bayerischen Einzelhandel kommt es am Freitag zu einem neuen Streikhöhepunkt: Beschäftigte aus weit über siebzig Betrieben sind zum Streik aufgerufen. ver.di rechnet mit knapp 1.000 Streikenden. Betroffen sind ausgewählte Betriebe von AEZ, Edeka, Esprit, H&M, Ikea, Kaufhof, Kaufland, Karstadt, Marktkauf, netto, real,- und Zara in München, Regensburg, Augsburg, Hof, Landshut, Memmingen und weiteren Orten in der Oberpfalz, in Unter- und Oberfranken, Nieder- und Oberbayern..

„Fünf der zehn reichsten Personen in Deutschland sind Konzernherren aus dem Handel. Auf der anderen Seite können viele Beschäftigte nicht von ihrer Arbeit leben und müssen ergänzende staatliche Leistungen beziehen. Schon das ist ein Skandal. Dass aber die Konzerne erst dramatische Kürzungen bei den Beschäftigten durchsetzen wollen, bevor sie über berechtigte Entgelterhöhungen verhandeln, schlägt dem Fass den Boden aus“, argumentiert Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Fragen und Antworten zum Thema "Befristete Arbeitsverträge"

An dieser Stelle haben wir einige der häufigsten Fragen und Antworten zum Thema "Befristete Arbeitsverträge" gesammelt. Wir möchten damit allen unseren KollegInnen, die bei Hugendubel befristet beschäftigt sind, einen kurzen Überblick über die wichtigsten Themen bieten. Bei weiteren Fragen wendet Euch bitte an Euren Betriebsrat vor Ort.
 

Was muss ich beachten, wenn ich einen befristeten Arbeitsvertrag abschließe? 

Die Befristung des Arbeitsvertrages bedarf der Schriftform. Darunter fallen auch befristete Vertragsverlängerungen. Fehlt es an einer schriftlichen Vereinbarung, so gilt der Arbeitsvertrag als unbefristet.

Schriftlich muss die Dauer des Arbeitsverhältnisses vor Vertragsbeginn festgehalten werden. Die nach Vertragsbeginn vorgenommene schriftliche Niederlegung einer vor Vertragsbeginn mündlich getroffenen Befristungsvereinbarung kann den Formmangel nach der Auffassung des Bundesarbeitsgerichtes nicht heilen. 

Montag, 14. Oktober 2013

Hugendubel: Betriebsräte wollen Tarifbindung für alle

Tarifverträge des Buch- oder des Einzelhandels galten früher bei Hugendubel in zahlreichen Filialen wie eine Selbstverständlichkeit. Heute geht's mit der Geltung von Tarifverträgen eher wie "Kraut und Rüben" zu: in Bayern (ausgenommen die Tochtergesellschaft Ganghofer), Frankfurt und Berlin wird beispielsweise der bayerische, in Thüringen der dortige Tarifvertrag angewandt. Doch die meisten Filialen sind davon völlig "abgeschnitten", "hängen in der Luft". Das könnte und sollte sich ändern, wenn es nach 19 von 33 Betriebsräten in den Filialen des Unternehmens ginge.
 

Die Geschäftsleitung hat allerdings andere Pläne. Sie möchte mit den Betriebsräten so genannte Betriebsvereinbarungen "Vergütungsordnung" abschließen. In Hannover schreckte sie dabei nicht davor zurück, heftig die "Standortkeule" zu schwingen, also mit der Schließung zu drohen, um sogar gesetzwidrige Regelungen in eine solche Vereinbarung aufzunehmen. Beispielsweise wurde der dortige Betriebsrat gezwungen, einer Anhebung der Wochenarbeitszeit von 37,5 auf 40 Stunden und einer Verringerung des Weihnachtsgeldes zuzustimmen, obwohl er dies nach Betriebsverfassungsgesetz überhaupt nicht hätte vereinbaren dürfen.

Diesem (gesetzwidrigen) Vorgehen treten die Betriebsräte dere 19 Filialen entgegen und schlagen einen besseren Weg vor: den der Tarifbindung über Verhandlungen mit ver.di. Dadurch bliebe die tarifliche soziale Sicherheit nicht auf bestimmte Buchhandlungen beschränkt, sondern würde bundesweit für alle gelten - und selbstverständlich allen nützen! Die Betriebsräte wissen, dass dies kein einfacher, in aller Regel auch kein schneller Weg zum Ziel sein wird. Sie beginnen ihn mit der Information der Beschäftigten in den Filialen und der gemeinsamen Meinungsbildung über die Sinnhaftigkeit sowie Notwendigkeit von Tarifverträgen. Sobald die Bereitschaft wächst und erkennbar groß genug ist, sich für die Tarifbindung in den Filialen aktiv einzusetzen, dann folgt der nächste Schritt.


Meldung im Börsenblatt: http://www.boersenblatt.net/639955/


Donnerstag, 10. Oktober 2013

"Unser Wissen lässt sich nicht outsourcen!"

WELTBILD-Beschäftigte vom Customer Care Center appellieren an Halff

Ungewohnter Aufruhr in den Fluren der Geschäftsleitung von WELTBILD. Am Dienstag Mittag versammelten sich rund 60 MitarbeiterInnen, um dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Carel Halff, einen Brief zu übergeben, in dem sie selbst Stellung nehmen zur Situation im Bereich Kundendienst.

Die Geschäftsführung hat kürzlich angekündigt, dass im Customer Care Center (CCC) umfangreiche Personal-Maßnahmen bevorstehen. Was genau geplant ist, war bisher nicht zu erfahren. In diesem Zusammenhang wurde den MitarbeiterInnen vorgehalten, dass sie dreimal soviel kosten würden wie der teuerste externe Dienstleister. Deshalb fürchten viele das komplette Outsourcing des Bereichs Kundenservice und damit den Verlust ihrer Arbeitsplätze.

Und was wird aus dem Hugendubel Service Center?


Die Beschäftigten des CCC präsentieren ihren Brief mit 70 Unterschriften vor der Übergabe an
Geschäftsführer Carel Halff der Lokalpresse. Die Augsburger Allgemeine und die Stadtzeitung
hatten RedakteurInnen und Fotografen zu der Aktion entsandt.

Montag, 7. Oktober 2013

Little machines

Buchmesse-Special Kleinverlage: Laika, Kulturmaschinen, Liebeskind, Belleville

"Ökonomische Krisen führen nicht automatisch zu politischen Krisen. (...)  Es ist dennoch immer wieder schwer zu begreifen, wie das kapitalistische System sich aus diesen Krisen heraus erneuert. Es verwundert auch, wie das politische System diesen Herausforderungen trotzt und stabil bleiben kann."


Diese Sätze stehen in dem von Christian Gaedt im März 2013 herausgegebenen Band "Krise der Ökonomie - Krise der Hegemonie". Der Titel ist im Laika-Verlag erschienen und enthält - ausgehend von Ansätzen des italienischen Theoretikers Antonio Gramschi - Aufsätze und Essays zur aktuellen Lage.

Wir nehmen die in dieser Woche stattfindende Buchmesse in Frankfurt zum Anlaß, hier im Infoblog vier kleine Verlage vorzustellen: Laika-Verlag, Kulturmaschinen-Verlag, Liebeskind und Belleville.

Freitag, 4. Oktober 2013

Buch um Buch zugeklappt


September 2013

Westermann, Cornelsen und Klett streichen Arbeitsplätze


Das Bundeskartellamt hat dem Schulbuchverlag Westermann mit Sitz in Braunschweig im Mai genehmigt, den kleineren Verlag "Bildungshaus Eins" in Köln zu übernehmen. Die Folgen: Zum Jahresende sollen 20 Beschäftigte in Braunschweig entlassen und die Sparte Berufsbildung mit zwei Abteilungen geschlossen werden. Die Aufgaben werden nach Köln verlagert. "Wir befürchten, dass dies erst der Anfang ist", sagt ver.di-Landesfachbereichsleiter Lutz Kokemüller.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Tarifgeschichte schreiben

Amazon geht nach Polen  -  Tarifkampf geht weiter  -  Interview mit Amazon-Kollege


Gestern wurde bekannt, daß Amazon fünf neue Logistikzentren in Polen und Tschechien aufbauen will, berichtet die polnische Wirtschaftszeitung Puls Biznesu unter Berufung auf Insider-Informationen. An drei Standorten in Polen sollen demnach insgesamt 6000 Arbeitsplätze entstehen. Zwei weitere Zentren sind laut Bericht in der Tschechischen Republik geplant. Eine offizielle Ankündigung der Expansionspläne seitens Amazon gab es noch nicht, der US-Konzern bestreitet derzeit die Pläne für Standortschließungen in Deutschland.

Das verschärft den ohnehin harten Tarifkampf bei Amazon. Denn die Streiks und Proteste bei dem Online-Versandhändler gehen weiter. Mehr als 90000 weltweit, rund 9000 Beschäftigte in Deutschland - der US-amerikanische Online-Versandhändler Amazon ist in knapp 20 Jahren zu einem Global Player gewachsen. Zu einem Riesen, der im Jahr 2012 einen Umsatz von gut 60 Milliarden Dollar gemacht hat. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete das eine Steigerung um 27 Prozent. Und der Konzern wächst weiter. In Brieselang bei Berlin soll im Dezember 2013 das achte Versandzentrum in Deutschland eröffnet werden.

Montag, 30. September 2013

"Organisierte Unverantwortlichkeit"?

Faktencheck:  Die katholische Kirche und der Weltbild-Konzern

Am vergangenen Freitag ging die in Fulda stattfindende Herbsttagung der Deutschen Bischofskonferenz zu Ende. Eines der Hauptthemen war die durch Insolvenz-Gerüchte verschärfte Krise der Verlagsgruppe Weltbild GmbH. Bereits am Mittwoch erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende, Generalvikar Prälat DDr. Peter Beer:

„Die Gesellschafter haben sich intensiv und differenziert mit der aktuellen Problemlage um die Verlagsgruppe Weltbild GmbH beschäftigt. Sie haben sich über die Situation von der Geschäftsführung, dem Aufsichtsrat und externen Sachverständigen berichten lassen.  Die Gesellschafter bemühen sich um eine Lösung für den Fortbestand des Unternehmens. Entsprechende Schritte und ein Zeitplan sind besprochen worden. Der Aufsichtsrat ist beauftragt, die Schritte und den Zeitplan umzusetzen.

Die Gesellschafter sind sich der Verantwortung bewusst, die sie zusammen mit dem Unternehmen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben.“

Konkrete Aussagen über die Stiftungskonstruktion und den anvisierten Zeitplan für deren Umsetzung, geschweige denn zur Zukunft der Beschäftigten des Weltbild-Konzerns bekam man nicht.
Die Infoblog-Redaktion hat im folgenden einige Hintergründe recherchiert.

Mittwoch, 25. September 2013

Offener Brief an die Bischöfe

Weltbild-KollegInnen schreiben an die deutschen Bischöfe

Seit vorgestern tagt die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda.
Die 67 Bischöfe bilden das höchste Gremium der katholischen Kirche in Deutschland und treffen sich in dieser Zusammensetzung nur zweimal im Jahr. Unzweifelhaft werden die Kirchenvertreter dabei auch über ihre Stellung zu WELTBILD diskutieren und Entscheidungen fällen, die uns direkt betreffen.

Der Betriebsrat hat deshalb einen offenen Brief an die deutschen Bischöfe geschickt. Im Namen der Belegschaft bittet der BR die Eigentümer, WELTBILD zu unterstützen und "das Schicksal vieler Hunderter Menschen mit ihren Angehörigen in eine positive Richtung zu führen."

Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Montag, 23. September 2013

Buchhändlerisches Kerngeschäft – mit Gustl & Jasmin



Jasmin und Gustl
 

O'zapft is !

ein buntes Wiesn-Kaleidoskop

mit Ira, Beppo, Luna, Justin, Nola, Gilet-Ricardo, Kris, Armin, Roxy

Quellen (Text und Bild) : hugendubel.de / weltbild.de

Sonntag, 22. September 2013

Cartoon zur Bundestagswahl

Karikatur: Reinhard Alff




Wir danken Reinhard Alff für das Zurverfügungstellen seines Cartoons. 
  
Die Hugendubel Infoblog Redaktion                      



Reinhard Alff:   www.alffcartoon.de



Samstag, 21. September 2013

"Neuaufbau" der Verlagsgruppe Weltbild beginnt mit Entlassungwelle

Eigentümer und Geschäftsführung wollen WELTBILD radikal neu ausrichten 

Letzte Woche hat die FAZ berichtet, WELTBILD stehe vor der Insolvenz. Das ist falsch. Trotzdem ist die Lage sehr, sehr ernst. Deshalb hat die Geschäftsführung – auch unter dem Druck der kirchlichen Eigentümer – dramatische und radikale Schnitte beschlossen. Der sogenannte „Neuaufbau“ der Verlagsgruppe könnte mehrere Hundert KollegInnen ihren Job kosten. Die ersten betroffenen Bereiche stehen schon fest: In der Buchproduktion und im Laserdruckzentrum sollen bis zu 50% der MitarbeiterInnen gehen. Aber das ist erst der Anfang.

Als nächstes soll der Bereich CCC (Customer Care Center) unter die Lupe genommen werden. Das hat die Geschäftsführung dem Wirtschaftsausschuss des Betriebsrats bereits angekündigt. Allerdings ohne zu sagen, in welche Richtung die Reise geht. Von einer weiteren Ausdünnung des Personals bis hin zum kompletten Outsourcing ist alles denkbar.

Alle Bereiche sind betroffen

Freitag, 20. September 2013

Abkassiert und abserviert

Was hat es mit der neuesten Schlagzeile auf sich, dass allen Kassenkräften bei Hugendubel in Hannover (ehemals Schmorl und von Seefeld) gekündigt wurde?

Wir sind dem nachgegangen und können nur mit Bedauern bestätigen, dass diese Nachricht der Wahrheit entspricht.
Alle MitarbeiterInnen, die dort an der Kasse gearbeitet haben sind ihre Jobs los. Ersetzt werden sie durch ein externes Unternehmen, welches diese Tätigkeit in Zukunft übernehmen soll. KassiererInnen, die im Gehaltsgefüge bei Hugendubel sowieso schon ganz unten stehen, werden nun von ArbeitnehmerInnen ersetzt, die noch „billiger“ sind. Hugendubel hat sich damit unter die Firmen eingereiht, die Dumpinglöhne bezahlen und denen langjährige, erfahrene Mitarbeiter in keinster Weise etwas wert sind.
Hauptsache billig.

Doch nicht nur die Kassenkräfte sind von diesen „Umstrukturierungen“ betroffen, sondern auch die restlichen MitarbeiterInnen in Hannover müssen sich in Zukunft warm anziehen.

Mittwoch, 18. September 2013

"Die Kollegen hätten am liebsten ihren alten Turnus beibehalten."

Während die Berliner Filialen schon seit einiger Zeit mit einem neuen Arbeitszeitmodell arbeiten, haben nun für Oktober die Münchner Filialen nachgezogen. Nun gilt auch für alle Kollegen dort: kein fester Turnus, monatlich neue Arbeitszeiten und nur noch begrenzte Planungssicherheit. Aber hat der neue Arbeitsplan nur Nachteile? Werden die Wünsche der Kollegen ausreichend berücksichtigt? 

Wir haben uns mit einem Münchner Betriebsrat zum neuen Arbeitszeitmodell und den ersten Erfahrungen, die damit gemacht wurden, unterhalten. 
 
Anfangs des Monats habt Ihr nun zum ersten Mal für alle Filialen in München die neuen Arbeitszeitpläne vorgelegt bekommen. Welche Filialen habt Ihr davor bereits betreut?

Ja, das stimmt. Davor haben wir die Arbeitspläne der Filialen Neuhausen, Pasing, Perlacher Einkaufszentrum und die Fünf Höfe überprüft

Welche Erfahrungen habt Ihr bei diesen Filialen vor dem großen Start in allen Filialen gemacht? Es gab ja auch dort bereits die Wunschlisten?

Was sehr auffallend war ist, dass die Prüfung sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Selbst bei nur vier Filialen war der BR tagelang beschäftigt.
Zu den Wunschlisten: die Wünsche - im speziellen die generellen Wünsche - vieler Kolleginnen und Kollegen waren nicht immer ganz eindeutig und oftmals musste selbst der Betriebsrat grübeln, was sich die KollegInnen eigentlich wünschen. Deshalb nochmals der Appell an alle: bitte darauf achten, dass eure Wünsche präzise und eindeutig formuliert sind!

Montag, 16. September 2013

Das Jobwunder-Märchen

ver.di Wirtschaftspolitik aktuell - August 2013


Im Wahlkampf wirbt Angela Merkel mit guten Arbeitsmarktzahlen: So viele Jobs wie noch nie und die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 20 Jahren.

Doch was steckt dahinter? Seit 2000 Jahren entstanden über drei Millionen geringfügige Jobs und Teilzeitstellen. Dazu eine halbe Million überwiegend prekäre Existenzgründungen. Das Arbeitsvolumen ist mit 58 Milliarden Stunden genau so groß wie zur Jahrhundertswende.

Vollzeitbeschäftigte gibt es dagegen heute eineinhalb Millionen weniger. Davon sind mittlerweile fast eine Million Leiharbeiter. Knapp die Hälfte der Neueinstellungen erfolgt nur befristet.

Samstag, 14. September 2013

... und wieder ist Schluß!

 

Heute ist der letzte Tag der Filiale Neuburg an der Donau


Die Hugendubel-Filiale - ehemals Ganghofer - öffnet heute zum letzten Mal ihre Türen.
Danach ist Schluß - Aus - vorbei.

Wir wünschen den KollegInnen alles Gute für ihren weiteren Weg.

Die Hugendubel Infoblog Redaktion




Mittwoch, 11. September 2013

Insolvenz-Quatsch in der FAZ – was steckt dahinter?

Die FAZ überraschte am Montag mit einem Artikel über die angeblich drohende Insolvenz von WELTBILD. Spiegel online zog hinterher, und wärmte die halbgare Paniksuppe aus Frankfurt nochmal auf.

Wahr ist, was Geschäftsführer Carel Halff umgehend antwortete: "Aus Sicht der Geschäftsführung ist der Fortbestand des Unternehmens in keiner Weise gefährdet." Das bestätigt auch Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz, der im Wirtschaftsausschuss regelmäßig über die Ertragslage des Unternehmens informiert wird: "WELTBILD ist liquide, bei dem Artikel handelt es sich um Panikmache."

Wer streut solche Gerüchte?

Freitag, 6. September 2013

Hugendubel Undercover Boss (4): Apocalypse Now

Vierter Teil (und Schluß)

Ort: München, Hilblestraße.
Zeit: 08.44 Uhr.

(Herr Michael steht außen vor der Tür eines Konferenzraumes und zögert einen Augenblick.
Stimmen sind gedämpft zu hören. Er soll an der heutigen Betriebsratssitzung teilnehmen.
Dann klopft er dreimal leise, öffnet die Türe und erschrickt)

Herr Michael (sieht den Personalchef mit zahlreichen Führungskräften an einem hufeisenförmig angeordneten Konferenztisch sitzen): "Oh, Verzeihung, ich wußte nicht , daß hier eine Tagung der Geschäftsleitung stattfindet. Ich sollte heute an der Sitzung des Betriebsrates teilnehmen.
Da scheine ich mich im Raum geirrt zuhaben...".

Personalchef (freundlich lächelnd, jovial winkend): "Nein, nein, Sie sind hier absolut richtig, Herr Michael!  Kommen Sie nur herein! (deutet auf einen freien Stuhl am unteren Ende des Hufeisens)
Nehmen Sie Platz!"

Mittwoch, 4. September 2013

Aktionstag Umfairteilen am 7. September in München

für gute Arbeit, sichere Renten und ein soziales Europa!


Samstag, 07. September 2013

Wo?          in München, Max-Joseph-Platz (an der Oper)
Wann?       um 14 Uhr
Was?         Demonstration und Kundgebung




Montag, 2. September 2013

Demokratie-Maschine Infoblog


Noch im August 2010 konnte man auf der Homepage der PR-Agentur Engel & Zimmermann, die für Hugendubel die Öffentlichkeitsarbeit macht,  einen Artikel namens  "Demokratie-Maschine Internet" lesen, der sich mit den sozialen und politischen Implikationen des Internet beschäftigte. Kurze Zeit, nachdem unser Hugendubel-Verdi-Infoblog am 1. September 2010 online ging, verschwand er plötzlich. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Nun war dies kein großer Schaden, da es sich dabei um einen oberflächlich zusammengeschusterten Text handelte, mit dem wohl medientheoretisch unbedarften Firmenchefs Internet-Kompetenz suggeriert werden sollte, um für die Agentur neue Aufträge zu akquirieren. Allerdings wäre es schon interessant gewesen zu lesen, was eine für die Kapitalseite tätige PR-Agentur heute über gewerkschaftliche Infoblogs schreiben würde.

Dafür äußern sich andere über uns. So in der aktuellen Ausgabe der Mitgliederzeitschrift ver.di publik Hubert Thiermeyer, ver.di-Fachbereichsleiter für Handel in Bayern: "Ich halte Blogs für Bausteine zukünftiger Gewerkschaftsarbeit in Bereichen, wo Leute prekarisiert und in Filialstrukturen vereinzelt werden. Da brauchen wir neue Ideen und Ansätze, um sie zusammenzubringen". 

Karl-Herrmann Böker, Ute Demuth und Maria Lück wiesen in ihrer jetzt im Juli erschienenen Studie "Intranet und Internet für Betriebsräte. Planung, Entwicklung, Umsetzung" im Kapitel "Betriebsräte-Blogs" auf den durchschlagenden Erfolg des Konzepts des Hugendubel-Infoblogs als einer beteiligungsorientierten Kommunikations-Plattform hin: "Der Hugendubel-Blog (...) fordert die Leserinnen und Leser auf sich zu beteiligen: Sagt Eure Meinung zu den einzelnen Artikeln: lest das, was andere denken -
und kommentiert es (...)!"  Dass das funktioniert, zeigt die eindrucksvolle Bilanz des Blogs..."

Und diese Bilanz (Stand 1. September 2013)  kann sich sehen lassen:


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Samstag, 31. August 2013

Hugendubel Undercover Boss (3): "In hoc signo vinces!"

Liebe Leserinnen und Leser,

was wäre der Held einer Geschichte ohne die Reise, die er auf sich nimmt, um gefährliche Abenteuer zu bestehen? Homers Odysseus machte es per Schiff, Hartmann von Aues Erec machte es auf einem Pferd, manche absolvieren 400 Kilometer auf einem Rasenmäher wie der 73-jährige Alvin Straight in der "Straight Story" von David Lynch, andere wiederum machen sich via Computerspiel virtuell im eigenen Kopf auf die Reise.

Auch Herr Michael folgt jenem archaischen Topos und begibt sich auf die Reise, im dritten Teil von Hugendubel Undercover Boss.

Was Sie, liebe Leserin, lieber Leser, von dieser Reise erwarten können, hängt ein bißchen von Ihnen selbst ab:  "To expect the unexpected", sagt Oscar Wilde, "shows a thoroughly modern intellect".

Donnerstag, 29. August 2013

Der Freund der Arbeiter

Kardinal Marx und die Gewerkschaften

Vor fast drei Jahren, am 1. Oktober 2010, absolvierte Kardinal Marx nach seiner Ernennung zum Erzbischof von München-Freising seinen Antrittsbesuch bei der Gewerkschaft. Im Münchener DGB-Haus sprach er über wirtschaftsethische Perspektiven und rügte gleich die Politik: „Die Wirtschaft soll dem Menschen dienen, nicht umgekehrt. Doch die Tendenz in den letzten Jahren war zu fragen, wie sich die Menschen noch stärker an die Bedürfnisse der globalisierten Wirtschaft anpassen könnten.“  Glaubte man dem Bericht der Katholischen Arbeitnehmerbewegung, dann beeindruckte Marx damals die "anwesenden Gewerkschaftsvertreter mit profunden Fachkenntnissen in komplexen ökonomischen und sozialpolitischen Fragen."

Letzte Woche referierte Marx wieder zum Thema vor Gewerkschaftsfunktionären, diesmal im Bildungshaus des Klosters der Missions-Benediktinerinnen, wo IG Metall und die Katholische Arbeitnehmerbewegung KAB zum Workshop "Neue Wege denken" eingeladen hatten. Zuerst erzählte Marx von seinem Vater, einem aktiven Gewerkschafter, und behauptete, daß "die Kirche der Freund der Arbeiter" sei.
Dann nahm er die Zuhörer mit der These, daß 'die Zukunft der sozialen Marktwirtschaft ohne starke Gewerkschaften nicht denkbar (sei) ' für sich ein. "Am Ende hätte nicht viel gefehlt", so die Süddeutsche Zeitung in ihrem Resumee, "und sie hätten sich womöglich gegenseitig auf die Schulter geklopft".

Also alles in bester Ordnung?

Dienstag, 27. August 2013

"Wenn Sie hier nicht unterschreiben, dann..."

Geschäftsführung erpresst Betriebsrat von Jokers-Filiale

Wenn sich Ferien-Pläne ändern oder wichtige geschäftliche Termine anstehen, verschiebt mensch schon mal einen Urlaub. Keine große Sache, eigentlich… ein neuer Urlaubsantrag genügt im Allgemeinen.

Außer es steht die Schließung der "eigenen" Filiale bevor und mensch ist zudem auch noch BetriebsrätIn. Der BR hat nämlich mitzureden, wer wie und zu welchen Bedingungen auf die Straße gesetzt wird.

Das ist unbequem für den Arbeitgeber. Und so kann die Verschiebung eines geplanten Urlaubs plötzlich Bestandteil der gesetzlich vorgeschriebenen Verhandlungen um einen Sozialplan/Interessenausgleich werden.
Darum erhielt die Betriebsrätin einer demnächst schließenden JOKERS-Filiale kürzlich diese Antwort auf ihre Bitte um Urlaubsverschiebung:

Samstag, 24. August 2013

Hugendubel Undercover Boss (2): "Feuer frei!"

Nachdem wir im ersten Teil des Hugendubel Undercover Bosses, das uns ein anonymer Informant zugespielt hat, das aufschlußreiche Boss-Casting miterleben konnten, heute nun eine weitere Folge.

Wichtige Fragen wollen beantwortet sein: Was ist beim Bau von Pyramiden zu beachten?
Wozu brauchen BuchhändlerInnen Veilchenduft? Welche Rolle spielen Schuhsohlen in der Weltliteratur?
Das und noch viel mehr im heutigen zweiten Teil:

Mittwoch, 21. August 2013

Yes, we scan!

Eine Bücherschau zum Thema "Überwachungsstaat"

"Die neuesten Opfer der außer Rand und Band geratenen Geheimdienstclique sind also kleinere amerikanische Anbieter, die sich den Verfassungsgrundsätzen verpflichtet fühlen, und als Kollateralschaden die Zehntausende privaten Unternehmen, die zu Lavabits Kunden zählten. (…) Die Causa Snowden wird somit immer mehr zum Moment, in dem die Masken fallen und der »deep state«, wie die ­Washington Post den gigantischen Sicherheitsapparat in den Vereinigten Staaten getauft hat, seine wahres Gesicht zeigt. Das Vorgehen gegen Lavabit liegt verdächtig nahe an Erpressung und Nötigung. (…)

Nach CIA-Foltergefängnissen, massenweisen, noch immer anhaltenden Drohnen-Morden und mit auf nachgewiesenen Lügen begründeten Kriegen, die aber fern der Heimat stattfinden und für den normalen amerikanischen Bürger gut zu ignorieren sind, ist die Abschaffung der Grundrechte im Namen der Sicherheit nun ganz sichtbar zu Hause angekommen."

   Graphik: https://netzpolitik.org/wp-upload/1012366_534624166585046_1146520866_n.png

Freitag, 16. August 2013

Hugendubel Undercover Boss (1): "Bitte lächeln!"

Erster Teil

Ein unbekannt bleiben wollender Informant aus dem Umfeld der ver.di-Betriebsgruppe von RTL in Köln spielte der Infoblog-Redaktion das Sendemanuskript der Folge der Undercover Boss-Reihe zu, die bei Hugendubel spielt und in einigen Monaten auf RTL ausgestrahlt werden soll.

Protagonisten der Sendung sind bekanntlich Führungskräfte von großen Unternehmen,die mit der Zeit den direkten Kontakt zu den Mitarbeitern und der alltäglichen Arbeit in der Praxis verloren haben. Um dies zu ändern, sollen sie ihr Unternehmen und ihre Mitarbeiter vor Ort als Berufseinsteiger oder Praktikant kennenlernen. Durch Veränderungen von Kleidung und Aussehen (teilweise auch mit Perücken oder falschen Zähnen) soll sichergestellt werden, dass niemand von den Mitarbeitern erkannt wird.

Unter dem Vorwand eine Fernsehreportage zu drehen, die einen Arbeitslosen begleitet, wird die getarnte Führungskraft dabei offen von einem Kamerateam begleitet. Über eine Woche hinweg lernt der Manager verschiedene Mitarbeiter und Unternehmensbereiche kennen und arbeitet dabei wie ein neuer Mitarbeiter aktiv mit. Die Mitarbeiter erzählen dabei neben Verbesserungsvorschlägen für ihren Arbeitsbereich und das Unternehmen meist auch von persönlichen Wünschen und Problemen. Am Ende der Sendung findet eine Aufklärung des Experiments statt, wobei speziell auf die Tätigkeiten und Perspektiven der Beteiligten eingegangen wird. Zum Abschluss erhalten die „Opfer“ vom Geschäftsführer Belohnungen wie einen Gutschein, eine Reise oder auch eine Beförderung (zit. n. Wikipedia).

Wir bringen die wichtigsten Teile des Sendemanuskript ab heute in den nächsten Wochen in einer mehrteiligen Reihe. Liebe Infoblog-LeserInnen, seid also gespannt, welche Hugendubel-Führungskraft sich in welchen Situationen und Unternehmensbereichen bewähren wird. Es wird sehr spannend werden!