Freitag, 6. September 2013

Hugendubel Undercover Boss (4): Apocalypse Now

Vierter Teil (und Schluß)

Ort: München, Hilblestraße.
Zeit: 08.44 Uhr.

(Herr Michael steht außen vor der Tür eines Konferenzraumes und zögert einen Augenblick.
Stimmen sind gedämpft zu hören. Er soll an der heutigen Betriebsratssitzung teilnehmen.
Dann klopft er dreimal leise, öffnet die Türe und erschrickt)

Herr Michael (sieht den Personalchef mit zahlreichen Führungskräften an einem hufeisenförmig angeordneten Konferenztisch sitzen): "Oh, Verzeihung, ich wußte nicht , daß hier eine Tagung der Geschäftsleitung stattfindet. Ich sollte heute an der Sitzung des Betriebsrates teilnehmen.
Da scheine ich mich im Raum geirrt zuhaben...".

Personalchef (freundlich lächelnd, jovial winkend): "Nein, nein, Sie sind hier absolut richtig, Herr Michael!  Kommen Sie nur herein! (deutet auf einen freien Stuhl am unteren Ende des Hufeisens)
Nehmen Sie Platz!"


Loyalität, Barmherzigkeit, Liebe, Frieden, Harmonie und Vernunft


(Herr Michael nimmt Platz).

Personalchef: " D  a  s   hier ist nämlich die Betriebsratssitzung ! (macht eine schwenkende Handbewegung) Und   d  a  s   hier sind die Betriebsräte (deutet imaginär mit dem Finger in die Runde).
Und   i  c  h   bin der Betriebsrats v o r s i t z e n d e!"

Herr Michael (ist so verblüfft, daß er keine Frage formulieren kann).

Personalchef: "...selbstverständlich bin ich in Personalunion weiterhin Personalchef.
Sehen Sie, für die Belegschaft, das Management und die Eigentümer ist es eine klassische
Win-Win-Win-Situation:"

Herr Michael (versucht einzuwerfen): "Aber..."

Personalchef (spricht unbeirrt weiter) "... durch die Synergie-Effekte gibt es extrem kurze Dienstwege, keine Streitereien wegen Lappalien mehr, kurz: die perfekte Kommunikation und Interaktion zum Wohle aller, (ist immer mehr von sich selbst begeistert und redet schneller und lauter)
WIR sitzen alle in einem Boot, WIR ziehen nun alle an einem Strang..."

Herr Michael (versucht es nochmal mit ebenfalls lauterer Stimme): "Also..."

Personalchef (ist jetzt kaum noch zu stoppen): "EIN VOLK,  EIN REICH, EIN  FÜH...
äh,  (hält kurz inne, beruhigt sich) ich meine natürlich: eine Belegschaft, ein Unternehmen, eine Geschäftsleitung!"

Herr Michael (hartnäckig):"Was ist eigentlich mit dem Betriebsverfassungsgesetz? Es gibt außerdem das Gerücht, daß die ver.di-Liste keine einzige Stimme mehr bekommen hat, nachdem Sie bei der letzten Betriebsratswahl auf die elektronische Auszählung umgestellt haben! Was ist an den Vorwürfen dran?"

Personalchef (lächelt maliziös): "Daß die verbohrten Gewerkschaftsfanatiker bei der letzten Wahl total abgeschmiert sind, hat selbstverständlich nichts mit der damals neu installierten Software Union Buster 7.0 zu tun! Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort - (das maliziöse Lächeln weicht plötzlich einer ernsten, harten Miene) ich wiederhole: ICH gebe IHNEN mein EHRENWORT, daß die gegen MICH erhobenen Vorwürfe HALTLOS sind."

Herr Michael (läßt sich nicht abwimmeln): "Und was ist mit dem demokratischen Prinzip, wenn es hier nur noch eine Einheitsmeinung, nämliche Ihre, gibt?"

Personalchef (nachsichtig erklärend): "Wieso Einheitsmeinung? Wir haben hier die totale demokratische Meinungsvielfalt! Pluralismus pur! Sehen Sie dort die drei Kollegen? (die Kollegen schauen auf und nicken Herrn Michael zu) Das ist die Liste "Loyal & Konstruktiv" Daneben sehen Sie das Mitglied der "Christlichen Arbeitnehmerschaft" (Ein großgewachsener Mann mittleren Alters erhebt sich. Um seinen Hals hängt ein handtellergroßes schmuckloses Holzkreuz. In seiner linken Hand gleitet ein Rosenkranz durch seine Finger). Dort sitzt die Kollegin der Liste "Harmonie und Betriebsfrieden" (eine zierliche Frau mit hennarotem Haar, großen Ohrringen und einem Kleid mit Blümchenmuster lächelt Herrn Michael zu). Und hier (weist mit seiner Hand auf den Kollegen und die Kollegin) die beiden Vertreter der Liste ILMA-UUDA.

Herr Michael: "ILMA-UUDA?"

Personalchef "Ich Liebe Meinen Arbeitsplatz".

Herr Michael:"Und UUDA?"

Personalchef (lächelt etwas verschämt): "Und Unterschreibe Dafür Alles". (schiebt schnell hinterher) Äh, den Namen haben die Kollegen selbst gewählt..., sozusagen als Ausdruck ihrer besonderen Verbundenheit mit der Firma und ihrem Vertrauen in unsere Führungskräfte".

Herr Michael (neugierig): "Und auf welcher Liste haben Sie kandidiert?"

Personalchef (sichtlich stolz auf sich): "Die Liste, auf der ich und einige ausgewählte Führungskräfte angetreten sind, um uns für das Unternehmen und die Belegschaft zu engagieren, hat den Namen:
"Die Stimme der Vernunft - Follow your leaders!"  Wir haben stolze 87,6 Prozent bei den letzten BR-Wahlen errungen. (schaut plötzlich auf die Uhr) Tempus fugit, wie der Lateiner sagt, Herr Markus, Sie wollten doch bei unserer Betriebsratssitzung zugegen sein, also los geht´s, frisch auf an´s Werk!"



Die Betriebsratssitzung




(Der Personalchef ordnet kurz seine vor ihm auf dem Tisch liegenden Papiere, zieht aus seiner Jackentasche einen Kugelschreiber, legt ihn neben seine Aktenmappe, faltet die Hände vor seinem gesenkten Kopf zu einer Art Pyramide so daß seine Stirn die Fingerspitzen berührt und beginnt mit förmlichem Ernst zu sprechen)

Personalchef (konzentriert): Meine sehr gehrten Damen und Herren,
wie gewohnt tagt einmal im Quartal unser Betriebsrat, in guter Tradition zum Wohle des Unternehmens nicht während der Arbeitszeit -  ich sehe (schaut kurz in die Runde) wir sind vollzählig, wir haben jetzt (schaut kurz auf seine Uhr am linken Handgelenk) exakt 08.53 Uhr, Sie haben die Anträge zur Beschlußfassung vor sich liegen, also kommen wir zur Abstimmung:

TOP 1: Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 54 auf 59 Stunden? Ich bitte um Handzeichen!
(Alle Anwesenden heben sofort die Hände) Bewilligt! (setzt in seiner Vorlage einen Haken hinter TOP 1).

TOP 2: Abgruppierung der letzten verbliebenen TG 2 auf TG 1? Ich bitte um Handzeichen!

(Alle Anwesenden heben sofort die Hände) Einstimmig! (setzt in seiner Vorlage Haken hinter TOP 2).

TOP 3: Reduzierung des Weihnachtsgelds von 6% auf 2%  Ich bitte um Handzeichen!

(Alle Anwesenden heben sofort die Hände, bis auf einen Vertreter der Liste Loyal & Konstruktiv)

Vertreter der Liste Loyal & Konstruktiv (vorsichtig, zögernd, etwas ängstlich): "Also, wenn ich zu bedenken geben dürfte, daß die Belegschaft in den letzten Jahren schon einige Opfer gebracht hat..." (senkt verschämt den Kopf).


Personalchef (leicht verärgert): "Es geht um den Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit und zur Sicherung der Zukunft unserer, nein - präziser: Ihrer! - Arbeitsplätze."
Vertreter der Christlichen Arbeitnehmerschaft: "Wir müssen alle Opfer bringen. Schon der heillige St. Martin hat die Hälfte seines..."

Personalchef (genervt) "Ja, danke. Was meinen Sie? (wendet sich den beiden ILMA-UUDA-Vertretern zu).

ILMA-UUDA-Vertreter: "Wir unterschreiben alles!"

(Personalchef grinst befriedigt und will gerade zum Sprechen ansetzen, als ihm die Vertreterin der Liste Harmonie und Betriebsfrieden zuvorkommt).

Vertreterin der Liste Harmonie und Betriebsfrieden: "Ich hasse Streitereien. Wir haben hier doch immer so eine schöne Harmonie und Übereinstimmung. Bitte bedenkt dies!"

Personalchef (entschlossen): Damit komme ich nochmals zu TOP 3: Reduzierung des Weihnachtsgelds von 6% auf 2%  Und da ich kein Unmensch bin und ebenfalls viel, nein: sehr viel Wert auf ein harmonisches Betriebsklima lege, gibt es als Ausgleich für jeden Kollegen und jede Kollegin eine Familienpackung Weihnachtsgebäck. Ich bitte also um Ihr Handzeichen!

(Alle Anwesenden nicken dem Personalchef und sich selbst zufrieden zu und heben die Hände)

Personalchef (lächelt): Ich halte fürs Protokoll fest:  Alles bewilligt! Alles einstimmig! Alles (lächelt kurz der Vertreterin der Liste Harmonie und Betriebsfrieden zu, übertrieben betont)  h a r m o n i s c h !
(Setzt in seiner Vorlage einen Haken hinter TOP 3).

Personalchef (schaut auf die Uhr und ruft fröhlich der gesamten Runde zu): "Meine Damen und Herren, es ist jetzt exakt 8 Uhr 59 Minuten und 57 Sekunden! Die Arbeit ruft! Ich danke Ihnen für Ihre wie immer vorbildliche Kooperation! Einen schönen Arbeitstag noch! (und zu Herrn Michael gewandt) Haben Sie gesehen, wie hier ein Rädchen ins andere greift? Wie ich vorhin schon sagte: eine Win-Win-Win-Situation für alle. ALLE!  Wir sehen uns dann in fünf Minuten zur Schlußbesprechung in meinem Chef-Büro auf der obersten Etage."  
 
 
 
Die Welt als Pyramide
 
 
(Ort: Hugendubel Headquarter, Oberstes Stockwerk, Chef-Büro des Personalchefs. Der Personalchef steht an der großen Fensterfront und blickt über die Dächer der City. Es klopft von außen leise an der Tür).
 
Personalchef: "Herein! (murmelt leise für sich) ...wenn´s kein Herr Schneider von der Kreditabteilung unserer Hausbank ist".
 
Herr Michael: "Guten Tag. Hier bin ich wie vereinbart zur Abschlußbesprechnung. Wo sind denn die anderen alle?"

Personalchef:" Alle anderen bis auf den Kardinal und den Konzerngeschäftsführer sind leider wegen geschäftlicher Termine oder aus gesundheitlichen Gründen verhindert und lassen sich entschuldigen. Die beiden müßten jedoch jeden Moment hier eintreffen."

(Der Personalchef bittet Herrn Michael mit einer Handbewegung zu einem Architekturmodell hinzu zu treten, das in einem riesigen Glaskasten neben dem Schreibtisch aufgebaut ist. Man erkennt eine riesige Modell-Pyramide im Wolkenkratzerformat, neben der die umliegenden Hochhäuser zwergenhaft wirken).

Personalchef (schwärmt): "Sehen Sie sich dieses Prachtmodell an, Herr Michael! Ein Modell unserer zukünftigen Konzernzentrale! Ich könnte es stundenlang anschauen! Die ganzen Details! Meine absolute Lieblingsbeschäftigung derzeit..."

Herr Michael (skeptisch): "Nun, die Pyramidenform erscheint mir etwas, sagen wir, mmhm, extravagant."

Personalchef (eifrig): "Keineswegs, keineswegs, mein Freund, äh, ich darf Sie doch so nennen?"

Herr Michael (widerstrebend):"Bitte...".

Personalchef (jetzt richtig involviert): "Sehen Sie, das Geniale an der Form der Pyramide - verzeihen Sie mir, wenn ich mich bei dieser Gelegenheit selbst lobe, denn die Grundidee stammt von mir -
liegt in einer doppelten Idee begründet. Zum einen nimmt es das Basiselement der Pyramide auf, mittels welcher wir in den Läden unsere Waren verkaufen, also ökonomisch. Zum anderen hat es eine soziale, gar politische Dimension. Denn an der Spitze einer Abteilung, einer Filiale, eines Unternehmens steht ein Vorgesetzter. Unter ihm im Idealfall zwei Führungskräfte, die in einem gegenseitigen Konkurrenzverhältnis stehen, gleichzeitig aber auch einen postiven Druck auf ihren Vorgesetzten ausüben, damit alle ihre Höchstleistung bringen. Dieses Prinzip - von mir Pyramiden-Prinzip genannt - kann natürlich auf jede Gesellschaft, jeden Staat, ja auf die gesamte Welt übertragen werden. (ruft aus) Die Welt als Pyramide! (zu Herrn Michael gewandt) Können Sie mir folgen?"



Das Ende


(Plötzlich geht die Tür auf und der Kardinal sowie der Konzerngeschäftsführer schreiten in den Raum. Alle begrüßen sich gegenseitig und nehmen in der kleinen Sitzgruppe links vom Schreibtisch Platz).

Personalchef (heiter): "So Herr Michael, wir sind ja schon alle sooo gespannt, wie das Fazit Ihrer Woche bei uns als (macht mit seinen Fingern imaginäre Anführungszeichen) Hugendubel Undercover Boss ausfällt? Aber bevor Sie uns dies verraten, nennen Sie uns doch bitte auch einmal Ihren Nachnamen! Dieses ständige "Herr Michael" irritiert mich, das erinnert mich irgendwie an die Oberkellner in Wiener Cafehäusern! Und ein Oberkellner sind Sie doch wohl nicht, oder?"

(Kardinal und Konzernchefgeschäftsführer nicken zustimmend).

Herr Michael (ernst): "Nein, das bin ich wirklich nicht. Allerdings kann ich Ihnen keinen Nachnamen nennen, da ich keinen Nachnamen habe."

Personalchef, Kardinal und Konzerngeschäftsführer (fragen alle verblüfft wie aus einem Mund):
"Wer sind Sie?"

Herr Michael: "Mein Name ist Michael. Ich bin einer der Erzengel. Erzengel Michael."

Personalchef, Kardinal und Konzerngeschäftsführer (alle zusammen, alle durcheinander):
"Was wollen Sie?"

Erzengel Michael (entschlossen): "Ich bin hier, um Euch das Ende zu verkünden. Ihr habt die Warnungen mißachtet, die Euch vom Pfad der Sünde bewahren und zur Umkehr mahnen sollten. Und was ich diese Woche erlebt habe, bestärkt mich nur in der Ausführung des göttlichen Beschlusses."

Kardinal (herrisch, aber zunehmend nervös werdend): "Welche Warnungen?"

Erzengel Michael: "Ich bin Dir im Traum erschienen. Aber Du hast nicht auf mich gehört, sondern eine Schlaftablette genommen und weitergeschlafen."

Konzerngeschäftsführer: "Mir ist niemand im Traum erschienen!"

Erzengel Michael: "Wir haben Dir ein Bastelbuch gesandt." 

Konzerngeschäftsführer (wird von einer jähen Erkenntnis befallen):  Stimmt. Kürzlich lag ein Bastelbuch auf meinem Schreibtisch."

Personalchef (verwirrt): "Ein Bastelbuch?"

Konzerngeschäftsführer(zerknirscht): Ich habe mal gesagt, daß Bücher religiös in dem Sinn seien, daß sie eine positive Lebenseinstellung vermitteln und gesagt, daß ich sogar ein Bastelbuch dazuzählen würde. Ich habe es aber nicht gelesen. Hatte zu viele andere Sachen zu tun." 


Personalchef (unwirsch): Mir ist weder jemand im Traum erschienen, noch hat mir jemand ein Bastelbuch gegeben."

Erzengel Michael: "Deswegen gab es vor einigen Tagen diese Eilzustellung, durch mich persönlich überbracht. Denn Du hast das finsterste Herz von Euch allen hier.  Deswegen hat Gott an Dich eigenhändig einen Brief geschrieben, um Dich zu Umkehr und Reue aufzurufen.
Was hast Du mit diesem Brief gemacht?"

Personalchef (trotzig): "Ich habe ihn weggeworfen, weil ich dachte, daß er von irgendeinem Spinner sei. Als Absender stand keine Adresse da, sondern nur "Gott".

Kardinal (ruhig, fast gefasst): "Gibt es für uns noch eine Rettung?"

Erzengel Michael (ruhig, aber unerbittlich): "Für Euch gibt es keine Hoffnung mehr."




Legio diabolica


Der Erzengel Michael erhebt sich von seinem Sessel und geht zur Fensterfront. Dort entnimmt er einer schwarzen Tasche ein großes silbernes Kruzifix und fängt an zu beten:

"In nomine Patris, et Filii, et Spiritus Sancti. Amen.

Exsurgit Deus, et dissipantur inimici eius;
et fugiunt qui oderunt eum a facie eius.
Sicut dissipatur fumus, tu dissipas;
sicut fluit cera a facie ignis,
sic pereunt peccatores a facie Dei.
Ecce Crucem Domini, fugite, partes adversae."

(Der Erzengel taucht die Finger seiner rechten Hand in ein kleines Gefäß mit geweihtem Wasser und versprengt das Weihwasser im ganzen Raum. Er betet weiter).

"Exorcizamus te, omnis immunde spiritus, omnis satanica potestas, omnis incursio infernalis adversarii, omnis legio, omnis congregatio et secta diabolica, in nomine et virtute Domini Iesu † Christi, eradicare et effugare a Dei Ecclesia, ab animabus ad imaginem Dei conditis ac pretioso divini Agnis sanguine redemptis ."

(Der Kardinal, der Personalchef und der Konzernchefgeschäftsführer begannen zu zittern, ihre Gesichtsfarbe bekam einen violetten Glanz, sie gaben ein seltsames Stöhnen von sich. Der Erzengel betete weiter).

"Ergo, draco maledicte et omnis legio diabolica, adiuramus te per Deum † vivum, per Deum † verum, per Deum † sanctum, per Deum, qui sic dilexit mundum, ut Filium suum unigenitum daret, ut omnis, qui credit in eum, non pereat, sed habeat vitam aeternam: cessa decipere humanas creaturas, eisque aeternae perditionis venenum propinare: desine Ecclesiae nocere et eius libertati laqueos iniicere."



(Die drei begannen unmenschliche Laute von sich zu geben, schwarzer Rauch entströmte ihnen.
Der Erzengel betete unerbittlich).

"Vade, satana, inventor et magister omnis fallaciae, hostis humanae salutis.
Domine, exaudi orationem meam.
Et Clamor meus ad te veniat.
Amen."

Von den drei Personen waren nun nur noch kleine, rauchende Häuflein Asche am Boden übrig geblieben.
Der Erzengel versprengte die letzten Weihwassertropfen seines Gefässes,
machte das Kreuzzeichen und verließ den Raum.



Das Ende (to be continued)


Ort: Ein Fernsehstudio voller Monitore, Lautsprecher, Computer-Tastaturen und überfüllter Aschenbecher.
Zeit: Echtzeit.

Produzent (sitzt gebeugt an einem Schnittplatz und starrt mit offenem Mund und aufgerissenen Augen auf den Kontrollmonitor. Dann wendet er sich ruckartig zum neben im stehenden Kameramann mit lauter, hysterischer, sich überschlagender Stimme): "Sag´mir bitte, daß wir DAS alles im Kasten haben!"

Kameramann: "Haben wir."

Produzent (triumphierend): "Die Apokalypse! Als Daily Doku Soap! Und WIR haben sie!
ICH habe sie! Alle Rechte! Hollywood ich koohoomme...!"



***















2 Kommentare:

  1. Peinliche Selbsterkenntnis: denke ich an unsere Geschäftsführer, wünsche ich mir manchmal leider tatsächlich die Existenz eines strafenden Gottes.

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