Mittwoch, 31. August 2016

ver.di bringt's!

10 gute Gründe, Mitglied zu werden




1  Weil faire Arbeitsbedingungen nur fair sind. ver.di handelt für ihre Mitglieder gute Arbeitsbedingungen aus.

2  Weil auch im Streikfall die Kasse stimmt. ver.di zahlt ihren Mitgliedern Streikgeld, um Einkommenseinbußen aufzufangen.
3  Weil Gekündigte kämpfen können Die ver.di-Arbeitsrechtsexperten beraten Mitglieder im Kündigungsfall. Zudem werden ver.di-Mitglieder deutlich seltener gekündigt als Nichtmitglieder.

Montag, 29. August 2016

Keine Alternative für Beschäftigte

Warum die AfD eine arbeitnehmerfeindliche Politik betreibt
 





1. Die AfD will den Mindestlohn abschaffen

Die AfD ist gegen den gesetzlichen Mindestlohn und nennt ihn ein „Jobkiller-Gesetz“. So steht es in ihrem Europawahlprogramm. Fakt ist: Der gesetzliche Mindestlohn nutzt Millionen Beschäftigten. Vor allem in den klassischen Niedriglohnbranchen sind dadurch die Verdienste kräftig gestiegen. Im dritten Quartal 2015 sind die Bruttostundenlöhne von Voll- und Teilzeitbeschäftigten in Westdeutschland um 1,7 Prozent gestiegen, in Ostdeutschland um 3,6 Prozent. Die stärksten Zuwächse erzielten ungelernte ostdeutsche Frauen mit 8,5 Prozent, bei Männern der gleichen Gruppe gab es ein Lohnplus von acht Prozent. Auch Jobs hat der Mindestlohn nicht gekillt. Ein Großteil der sogenannten Minijobs wurde stattdessen in sozial versicherte Beschäftigung umgewandelt. Jetzt kommt es darauf an, den Mindestlohn ab 2017 kräftig zu erhöhen.

Update: Auch wenn die AfD jetzt unter dem Eindruck der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen-Anhalt, bei denen sie sehr viele Stimmen von sozial Deklassierten bekommen hat, dies in ihrem Bundesprogramm kosmetisch korrigiert hat, so steht es doch im AfD-Landesprogramm von Berlin nach wie vor drin. Die dortige Landesvorsitzende von Storch konnte letzte Woche in der ZDF-Sendung Donnerstalk diesen Widerspruch selbst auf mehrmaliges Nachfragen der Moderatorin nicht auflösen.

Freitag, 19. August 2016

Lob der Dialektik



 
Das Unrecht geht heute einher mit sicherem Schritt.
Die Unterdrücker richten sich ein auf zehntausend Jahre.
Die Gewalt versichert: So, wie es ist, bleibt es.
Keine Stimme ertönt außer der Stimme der Herrschenden.
Und auf den Märkten sagt die Ausbeutung laut:
Jetzt beginne ich erst.

Aber von den Unterdrückten sagen viele jetzt:
Was wir wollen, geht niemals.

Mittwoch, 17. August 2016

Solidarisch und internationalistisch

Deutsche Gewerkschafter-Delegation zu Besuch in Peru und Kolumbien


DSC06807.JPG
Gewerkschafterdelegation von ver.di und GEW vor einem Cencosud-Supermarkt (Foto: Claudia Schröppel / junge Welt)


Cencosud ist einer der größten Handelskonzerne in Lateinamerika. Seine Profite erzielt das dem deutschstämmigen Chilenen Horst Paulmann gehörende Firmenimperium auf dem Rücken seiner Beschäftigten:

12-Stunden-Schichten waren keine Seltenheit, Lohnerhöhungen gab es jahrelang nur für Manager und Abteilungsleiter. Um sich gegen diese Ausbeutung zu wehren, gründeten die Beschäftigten eine Betriebsgewerkschaft und konnten erste Erfolge erzielen. Doch der Konzern holte über seine Verbindungen in die Politik zum Gegenschlag aus:

Montag, 15. August 2016

WIR



Otto Griebel, Die Internationale (1929)



  Wir sind Müllmänner, Altenpfleger, Schweißer und Monteure

wir sind Animateure, Heizer und Friseure

sind Putzhilfen, Kassenkräfte, Fräser, Mechatroniker

Fernmeldetechniker, Bäcker oder Komiker

sind Call Center Agents oder Sozialarbeiter

Akkordfließbandopfer, Dreher oder Bademeister

Kellner, Lokführer, Flugbegeleiter, Krankenpfleger

Bankangestellte und gezwungenermaßen Anzugträger

Metzger oder Rausschmeißer in Clubs

Freitag, 12. August 2016

Gender und Psyche

Sind Frauen stärker von psychischen Störungen betroffen?



Gender und psychische Probleme: Bei vielen Krankheitsbildern gibt es ausgeprägte geschlechtsabhängige Unterschiede. So zeigt der DAK-Psychoreport, dass die Betroffenenquote bei psychischen Erkrankungen stark auseinanderdriftet: Frauen sind mit knapp sechs Prozent fast doppelt so oft mit psychischen Leiden krankgeschrieben wie Männer (3,3 Prozent). Auch epidemiologische Studien verdeutlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Warum die Unterschiede so groß sind und welchen Einfluss eine geschlechtsspezifische Wahrnehmung und Präsentation von Beschwerden auf das Krankheitsgeschehen hat, ist ein Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Anne Maria Möller-Leimkühler. Sie ist leitende Diplom-Sozialwissenschaftlerin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Gender und psychische Probleme: Warum haben Frauen wesentlich mehr Fehltage wegen psychischer Störungen als Männer?

Mittwoch, 10. August 2016

"Der Handlungs- und Behandlungsbedarf steigt"


Interview mit Hans-Peter Unger




Immer mehr Fehltage werden durch psychische Erkrankungen verursacht. Wie erklären Sie diesen Trend?

Man muss zwischen der rasanten Entwicklung der AU-Zahlen und der tatsächlichen Prävalenz psychischer Krankheiten unterscheiden:  Es gibt heute nicht mehr psychisch kranke Menschen als vor zehn oder zwanzig Jahren, sie werden aber besser diagnostiziert und weniger stigmatisiert.

Fakt ist, dass der Handlungs- und Behandlungsbedarf weiter steigt. Epidemiologische Studien zeigen, dass rund 40 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal im Leben an einer behandlungsbedürftigen psychischen Krise erkranken. Viele Fälle bleiben also auch heute noch unerkannt.

Warum werden psychische Erkrankungen in Ballungszentren häufiger diagnostiziert als im ländlichen Raum?

Montag, 8. August 2016

"Wir brauchen eine umfassende Anti-Stress-Politik"

DAK: Krankenstand auf Rekordniveau

Zettel mit Aufschrift "Krank" auf Tastatur auf Tatsta  

Nach Angaben der DAK haben die Krankmeldungen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Mehr als jeder dritte Berufstätige war im ersten Halbjahr 2016 mindestens einmal krankgeschrieben, psychische Leiden und Rückenschmerzen nehmen deutlich zu.

Zu den Zahlen der DAK sagt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach:
"Die Zahlen belegen einmal mehr, wie wichtig ein wirksamer Arbeitsschutz ist. Wir brauchen eine umfassende und vor allem verbindliche Anti-Stress-Politik. Eine Anti-Stress-Verordnung, die für mehr Klarheit in Bezug auf das betriebliche Handeln sorgt, gehört ebenso dazu wie wirksame Sanktionen bei Verstößen im Arbeitsschutzrecht."

Freitag, 5. August 2016

Labor des Widerstands

Gewerkschaftliche Organisierung bei Amazon


Gemeinschaftlich über die Ampel gehen - das kann einen Betrieb ganz schön stören. Das haben jedenfalls die Streikenden bei Amazon Leipzig im Herbst 2014 festgestellt. Mit Studierenden der Leipziger Uni blockierten sie so eine Zeitlang die Zufahrt zu ihrem Versandzentrum. Weil alle LKW diese Ampel passieren müssen, konnte schon bald kein Transporter mehr runter vom Gelände und keiner mehr drauf. Weil die Streikenden pausenlos den Ampelknopf drückten, die Straße überquerten und sich gelegentlich die Schuhe mitten auf der Straße neu banden.

Bis zur Autobahn stauten sich damals die LKW, was sogar zu Stauwarnungen im Radio führte. Für das Unternehmen Amazon bedeutete das, dass kein LKW mehr nach Plan vor den Verladerampen ein- und auslief und auch kein Paket nach Plan ausgeliefert wurde.

Wenn Amazon bis heute, nach bald drei Jahren Streik, wiederholt behauptet, die Aktionen der Amazon-Beschäftigten hätten keine Auswirkungen, dann ist das nichts weiter als notwendige Öffentlichkeitsarbeit, um Millionen Kunden zu beruhigen. Was die Amazon-Beschäftigten bereits erreicht haben und ob sie ihr Ziel, einen Tarifvertrag, erreichen werden, das haben die Autoren Jörn Boewe und Johannes Schulten in ihrer Analyse "Der lange Kampf der Amazon-Beschäftigten" untersucht.

Montag, 1. August 2016

Propaganda

Wie Unternehmen ihr Image konstruieren: Beispiel Amazon

Selbst die Minions haben nichst zu lachen bei Amazon
Selbst die Minions haben nichts zu lachen bei Amazon (Foto: ver.di)


Propaganda (von lateinisch propagare ‚weiter ausbreiten, ausbreiten, verbreiten‘) bezeichnet einen "absichtlichen und systematischen Versuch, öffentliche Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und Verhalten zum Zwecke der Erzeugung einer vom Propagandisten erwünschten Reaktion zu steuern" (Wikipedia).

Dies geschieht nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg hatte jedes größeres Unternehmen seine eigene Propaganda-Abteilung. Da der Begriff durch die Nazis vollkommen diskreditiert war, ersetzte man ihn durch die unverfänglicheren Begriffe "Public Relations" oder "Öffentlichkeitsarbeit". Wir bringen im folgenden einen Text des Amazon-Kollegen Crissy, der sich am Beispiel von Amazon mit dem Thema auseinandersetzt.