Montag, 30. August 2021

Solidarität mit dem GDL-Streik!

Streik-Flyer für die Fahrgäste

Streik-Demo am Münchener Hauptbahnhof

 

 Liebe Fahrgäste,

Wir bitten Sie um Verständnis für – und Solidarität mit – dem Streik der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner.

Warum?

Die Kolleginnen und Kollegen der GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) fordern eine Erhöhung von 1,4 Prozent zum 1. April 2021 und um 1,8 Prozent zum 1. April 2022. Ebenso die Fortsetzung der betrieblichen Altersversorgung sowie eine einmalige Corona-Prämie von 600€. Das entspricht in etwa dem Abschluss im Öffentlichen Dienst vom letzten Jahr.

Wie alle Arbeitenden haben auch die Eisenbahner*innen in den letzten Jahren kaum Lohnerhöhungen erhalten. Es wird Zeit, dass in allen Branchen die Beschäftigten wieder mehr von dem durch uns erarbeitete Vermögen abbekommen. Die Preise haben in den letzten Jahren auch nicht aufgehört zu steigen! Eigentlich ist die Forderung der GDL bescheiden!

Montag, 16. August 2021

Climate turn, labour turn

Eine Auswertung zur Kampagne TV-N 2020 von Fridays for Future und ver.di für eine ökologische Klassenpolitik

 Vom Autor*innen-Kollektiv "climate.labour.turn"

 


 

Die Kampagne TV-N 2020 von FFF und Verdi als Exempel für ökologische Klassenpolitik«, herausgegeben von der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Darin schildern Klimaaktive ihre Erfahrungen aus den bundesweiten Tarifkämpfen der Beschäftigten im Nahverkehr. Wir dokumentieren hier Auszüge aus der Broschüre.

"Als Sozialistinnen und Sozialisten sind wir der Überzeugung, dass die Appelle an die Eliten ökologischen Klassenkämpfen weichen und wir als Fridays for Future (FFF) anstelle von ökologischen Endverbrauchersteuern eigentlich ökologische Produzenten-, Vermögens- und Reichensteuern fordern sollten, um den Umbau unserer Gesellschaft sozial gerecht zu gestalten. Schließlich gehen wir davon aus, dass wir der Naturzerstörung nur ein Ende setzen können, wenn wir auch den Kapitalismus überwinden.

Betrachten wir die Abgeordnetengespräche und das Festhalten an einer reformerischen Lösung für die Klimakrise: Wieso sind so viele junge Menschen von der Idee angetan, Politikerinnen und Politiker anzurufen und sie dazu zu drängen, für die klimafreundlichste Reform zu stimmen? Weltanschaulich wird vermittelt, dass sich das ganze System verändern soll und kann, und zwar indem Politiker grünere, sozialere, letztlich vernünftigere Entscheidungen treffen. Dies entspricht der hegemonialen, parlamentarischen Idee von Weltveränderung. Die Praxisform wiederum ist eine des drängenden Gesprächs oder des friedlichen Protests. Die hegemoniale Stellung der Diskursverschiebung auch innerhalb der linken Bewegungen spiegelt sich hier wider. Schließlich stammen die verbündeten Menschen oftmals der sogenannten Mittelschicht an: Berufspolitiker, NGO-Mitarbeiter, die Eltern, Lehrer ebenso wie die FFFler.¹

Die Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaft und sozialer Bewegung in mehr als 30 Städten ist deshalb zustande gekommen, weil auch wir ein Projekt vorgeschlagen haben, das nicht an der hegemonialen Weltanschauung und Vorstellung von Weltveränderung festhält, sondern eine transformatorische, ökosozialistische Strategie vorschlägt.