Vorerst keine Kündigungen / Outsourcing geplant
Die geplante Schließung des Weltbild-Kunden-Callcenters in
Augsburg und der damit verbundene Stellenabbau schockte nicht nur die davon
betroffenen 140 MitarbeiterInnen dort.
Auch in München im Hugendubel Service Center ging die Angst
um. Passiert hier das gleiche wie in Augsburg? Wie einfach ist das HSC
outzusourcen? Gibt es etwas schon Pläne?
Die Belegschaft des HSC nutze die Betriebsversammlung am 06.
November dazu, einen Offenen Brief an die Geschäftsleitung zu übergeben. Wir
haben darüber berichtet.
Nun, einen knappen Monat später lud die Geschäftsleitung in
Vertretung von Frau Lange und Herrn Nitz die KollegInnen des HSCs zu einer
Gesprächsrunde. Man möchte gerne persönlich zu dem Brief Stellung nehmen und
auch auf dringende Fragen antworten.
Da das ganze um 8.45 Uhr stattfinden sollte (das HSC öffnet
täglich um 9 Uhr die Leitungen für die Kunden), war bereits klar, dass ein
ausführlicher Austausch zwischen Mitarbeitern und Geschäftsleitung wohl nicht beabsichtigt war.
Frau Lange berichtete über einen erfolgreichen November für
Hugendubel, der Hoffnung gibt, dass die Firma mit ihren Maßnahmen zur
Umsatzsteigerung auf dem richtigen Wege sei.
Auch seien erste Ergebnisse der Tests aus dem HSC zum Thema
"Aktives Verkaufen" sehr erfreulich. Nichtsdestotrotz sei die Firma
weiterhin in einer sehr kritischen Situation.
Es gäbe momentan keinerlei Pläne, das HSC zu schließen und
die Aufgaben an ein externes Callcenter zu vergeben. "Weltbild ist nicht
Hugendubel", so Herr Nitz. Die MitarbeiterInnen sollen sich nicht
verunsichern lassen.
Versprechungen für die Zukunft könne man aber natürlich
nicht machen.
Ab dem Geschäftsjahr 2014/2015 (also ab Juli 2014) müssen
die Maßnahmen, die momentan in Projektarbeiten geplant werden, greifen. Das
gilt sowohl für die Filialen, als auch für das Service Center.
Das bedeutet: ab dann tickt die Uhr. Wenn es die KollegInnen
im HSC nicht schaffen, im neuen Geschäftsjahr deutlich mehr Umsatz zu
erwirtschaften, der Deckungsbeitrag also erhöht wird, kann es gefährlich
werden.
Es geht hier wohlgemerkt nicht darum, ein Minus kleiner zu
machen. Laut unseren Informationen arbeitet das HSC kostendeckend.
Hier geht es um Umsatzsteigerung. Bleibt die aus, dann ist
fraglich, wie lange die Geschäftsleitung noch zu ihrem HSC steht.
Auf die Frage einer Kollegin, ob es denn konkrete Zahlen
gäbe, die man erreichen muss, konnten Frau Lange und Herr Nitz leider nicht klärend antworten.
Es
komme nun auf "jeden Einzelnen" an. Jeder müsse seinen Teil dazu
beitragen, dass die Umsätze steigen und somit ist nun auch jeder Einzelne dafür
verantwortlich, was mit seinem Arbeitsplatz passiert. Nach 15 Minuten war die Ansprache der Geschäftsleitung
beendet und pünktlich um 9 Uhr konnte der erste Anrufer bedient werden.
Viele KollegInnen im HSC teilten nach dem Gespräch die gleiche Einschätzung: wirklich beruhigt ist
keiner. Die meisten schätzten die Geste der Geschäftsleitung, persönlich
Stellung zu nehmen und nicht nur mit einem Brief zu antworten.
Ein Bekenntnis von Frau Lange und Herrn Nitz zur
langfristigen Zukunft des HSC, dass sich viele gewünscht hatten, blieb aber leider aus.
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