Samstag, 31. Oktober 2015

Ohne Patrone

- und die Demokratisierung der Demokratie

In unserem Blog wurde jüngst etwas höchst Bemerkenswertes geäußert, gewürdigt leider aber kaum - nicht mal eines kritischen Kommentares. Das Zitat, mit dem F. Schmalzbauers Bericht über >belegschaftseigene< Betriebe in Lateinamerika überschrieben war: "Wer ein Unternehmen führen lernt, lernt auch ein Land führen." Solch ein Satz verdient genauere Beachtung und Betrachtung - nicht weil er falsch wäre, sondern weil er es in sich hat.

Auffällig ist, dass ihn in der Regel dieselben Leute, die ihn für richtig halten, für Blödsinn hielten - und umgekehrt dieselben Leute, die ihn für Blödsinn halten, für richtig hielten, wenn er nicht von einer Arbeiterin, sondern einer Konzernchefin stammte. Mutatis mutandis immerhin scheint sein Inhalt nicht nur unter Sowjet-Nostalgikern, sondern unter Anhängern jeder politischen Couleur Beifall zu finden. Zumindest teilten Sig. Berlusconi, seine Parteifreunde und eine Mehrheit italienischer Wähler (ob mit Recht sei dahingestellt!) eine solche Auffassung langezeit ebenfalls.


Freitag, 30. Oktober 2015

Politisch, aktuell und notwendiger denn je

20. Linke Literaturmesse in Nürnberg




An diesem Wochenende findet in Nürnberg die 20. Linke Literaturmesse statt. Eine der seltenen Gelegenheiten, fast alle wichtigen linken Verlage und ihr Programm an einem einzigen Ort sehen zu können. Daneben finden wie immer zahlreiche Veranstaltungen mit den Autoren statt, die ihre Neuerscheinungen vorstellen.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Was macht eigentlich...?

Der Wirtschaftsausschuss


Um gute Arbeit leisten zu können, müssen Betriebsräte ein genaues Bild von der wirtschaftlichen Lage ihres Unternehmens haben. Nur wer die Zahlen kennt und richtig interpretiert, er­kennt frühzeitig Gefahren für die Arbeitsplätze oder umgekehrt Spielräume für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Das Gremium, in dem diese wichtigen Informationen zusam­menlaufen, ist der Wirtschaftsausschuss (WA), der ab einer be­stimmten Unternehmensgröße von Betriebsrat oder Gesamt­betriebsrat (wie bei Hugendubel) gebildet wird.

Der WA besteht aus sieben Mitgliedern (die übrigens nicht zwingend Betriebsräte sein müssen) und trifft sich mindestens 4x pro Jahr mit VertreterInnen von Hugendubel, um über die aktuellen Zahlen zu sprechen. Daneben hält der Wirtschaftsaus­schuss auch Sitzungen ohne den Arbeitgeber ab, um Unterla­gen auszuwerten und die gemeinsamen Beratungen vorzube­reiten.

Sonntag, 18. Oktober 2015

Umfrage: Wie sehr motivieren Dich Deine Vorgesetzten?



Eure Meinung konntet Ihr im Hugendubel Verdi Infoblog ja schon von Beginn an abgeben.
Heute möchten wir unter allen Lesern des Blogs, die bei Hugendubel angestellt sind, eine Umfrage starten. Das ganze dauert nicht länger als 15 Sekunden.

Klickt dazu einfach auf den Link links oben oder direkt am Ende des Textes.

Samstag, 17. Oktober 2015

Gegen Zerschlagung - für Existenzsicherung

2200 Tengelmänner und -frauen geschlossen hinter Betriebsrat

2.200 Beschäftigte von Kaiser´s/Tengelmann kamen zur zweiten Betriebsversammlung und stellten sich in einer symbolischen Aktion geschlossen hinter ihren Betriebsrat und die gemeinsamen Forderungen. Konkret fordern sie Bundeswirtschaftsminister Gabriel auf, alles zu tun, um die Zerschlagung durch den beabsichtigen Verkauf an Edeka und die angedrohte Ausgliederung an sogenannte selbstständige Kaufleute zu verhindern. Von ihrem Eigentümer Karl-Erivan Haub forderten sie, dass er nicht seine nur wirtschaftlichen Interessen über die Verantwortung für die 16.000 ArbeitnehmerInnen und ihre Familien stellt.

Beschreibung: C:\Users\Kunde\Downloads\HT_20151015Betriebsversammlung Tengelmann1281.jpg

 Betriebsrat, ver.di und die Beschäftigten fordern gemeinsam eine nachhaltige Existenz-sicherung durch Tarifverträge, den Schutz von Betriebsräten und keine Zerschlagung durch die Ausgliederung an selbstständige Kaufleute bei Edeka oder durch den Eigentümer Karl-Erivan Haub.  

Freitag, 16. Oktober 2015

Internationalismus-Konferenz in Berlin

Berliner Aktionsbündnis ruft auf zur Schaffung eines zeitgemäßen Internationalismus
 
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Berlin. Das Aktionsbündnis von Solidaritätsgruppen „i21“ lädt am 23.-24.10. 2015 zu einer Konferenz zu Internationalismus und Solidarität im 21. Jahrhundert nach Berlin ein. Internationale Intellektuelle und Aktivist_innen sind mit Unterstützung der Schirmpersönlichkeiten Elmar Altvater (Deutschland), Noam Chomsky (USA), Ignacio Ramonet (Spanien) und Jean Ziegler (Schweiz) geladen, um gemeinsam mit Interessierten über mögliche Wege zu einem zeitgemäßen praktischen Internationalismus zu diskutieren.
 
Seit nunmehr anderthalb Jahren treffen sich Menschen mit vielen Jahrzehnten Erfahrung in internationalistischer Arbeit und Solidaritätsarbeit, um die Konferenz „Internationalismus im 21. Jahrhundert“ zu verwirklichen. Sie alle teilen den Gedanken, dass Alternativen zu den bestehenden globalen Strukturen des Kapitalismus notwendig sind und eine erfolgreiche politische Gegenbewegung jenseits der Grenzen bestehender Nationalstaaten organisiert werden muss.
 
 
 
Weitere Infos zum Programm:


Montag, 12. Oktober 2015

Freitag, 9. Oktober 2015

Was macht eigentlich...?


Die Schwerbehinderten-Vertretung


Die Schwerbehinderten-Vertretung (SBV) ist die von den Schwerbehinderten des Betriebes gewählte Vertrauens­person und Mittler zwischen Schwerbehinderten und Ar­beitgeber. Eine Wahl ist möglich, wenn es mindestens fünf Schwerbehinderte im Betrieb gibt.

Die SBV unterstützt und berät die Beschäftigten bei Anträgen auf Schwerbehinderung, bei Widersprüchen ge­gen Ablehnungen, bei der Aufstockung bereits gewährter Grade der Behinderung und bei Klagen vor Gericht.

Die SBV stellt sicher, dass der Arbeitgeber die Gesetze und Betriebsvereinbarungen einhält, die besonders Schwerbehinderte betreffen (z.B. Betriebsverfassungs­gesetz, Kündigungsschutz, AGG) und prüft und begleitet die Arbeit des Betriebsrates.

Die SBV wird vom Arbeitgeber über alle Belange der schwerbehinderten ArbeitnehmerInnen unterrichtet und die SBV ist bei Entscheidungen anzuhören.


 Euer Betriebsrat

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Solidarität mit dem GBR-Vorsitzenden von Zara

Das Textilunternehmen Zara -in Besitz des reichsten Mannes in Spanien- versucht mit absurden Vorwürfen unseren Kollegen Festim Lezi zu kündigen und Festim seiner materiellen Existenz zu berauben.

Festim ist aber nicht nur ein Kollege, sondern er ist auch der Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates von Zara. Der Verdacht liegt nahe, dass mit dem Vorgehen der Geschäftsführung von Zara, ein engagierter Kollege mundtot gemacht und eingeschüchtert werden soll.

Diesen Freitag, den 9.10.2015, findet um 11.00 Uhr die Gerichtsverhandlung vor dem Arbeitsgericht in München in der Winzererstraße statt.

Wir bitten euch, zu versuchen beim Gerichtstermin zu erscheinen um Solidarität durch eure Teilnahme zu demonstrieren. 

Vielen Dank!


Montag, 5. Oktober 2015

Frank Bsirske: "Wir müssen jetzt handeln"

Gemeinsam mit allen, denen eine bessere Welt am Herzen liegt, müssen die Gewerkschaften in Deutschland, Europa und weltweit jetzt handeln, um vier fundamentale Fragen zur Zukunft der Gesellschaft mit Ja beantworten zu können.

Diese Fragen stellte der wiedergewählte ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske am Morgen des 20. September in Leipzig seiner Grundsatzrede voran:





  • „Wird es gelingen, den entfesselten Finanzmärkten neue Regeln zu geben, um den Weg zu einer sozial gerechten, ökologisch verantwortlichen und ökonomisch erfolgreichen Gesellschaft zu ebnen?
  • Gelingt es Europa, sich zu einer demokratischen, dem Frieden verpflichteten Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion zu entwickeln?
  • Erreichen wir es, dass alle Menschen eine sinnvolle Arbeit haben, von der sie gut leben können?
  • Gelingt es, der Freiheit, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Solidarität - kurz: der Würde des Menschen - Geltung und Respekt zu verschaffen?“

Donnerstag, 1. Oktober 2015

"Ideen brauchen Organisation"

Ein Gespräch mit dem Theaterregisseur Manfred Wekwerth









In Ihrem Haus in Berlin-Grünwald gibt es eine ganze Wand mit Fotos und Plakaten aus einem langen Leben.  Blicken wir zurück auf den Anfang: 1948 Abitur, Neulehrer, Mitglied einer Theatergruppe, 1950 Aufführung des Brecht-Stückes "Die Gewehre der Frau Carrar", vor der Sie eine Idee hatten...

Manfred Wekwerth:   Wir kündigten in der Zeitung die Anwesenheit von Brecht an und schickten die Meldung nach Berlin, ans Berliner Ensemble (BE). Die Antwort Helene Weigels: Sie schickte  uns zwei Busse, wir sollten das Stück in Berlin zeigen. Wir sind natürlich eingestiegen. Unwissen macht ja kühn. Wir spielten immerhin vor Ernst Busch, Erwin Geschonneck, Wolfgang Langhoff, Brecht und Weigel.
Nach der Aufführung kam ein kleiner Mann auf mich zu, etwas schüchtern, gab mir die Hand. Das war Brecht. Er wollte noch mit meiner Gruppe arbeiten. Das ging bis Mitternacht. danach sagte Brecht, dass wir weiter daran arbeiten sollten und wenn ich Lust hätte, könnte ich es im Berliner Ensemble machen.

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