Mittwoch, 30. November 2011

Weltbild-Verkauf: Was geht mich das an?

Nach dem Beschluss der katholischen Kirche, sich auf Biegen und Brechen von Weltbild zu trennen, hat diese Ankündigung nicht nur bei den Be­schäftigten in Augsburg große Besorgnis ausgelöst. Auch bei Hugendu­bel fragen sich viele KollegInnen vollkommen zu Recht, was das konkret für ihren Arbeitsplatz bedeuten könnte. Wird doch unser Unternehmen gefühlt vielfach schon mit dem „großen Bruder“ Weltbild gleichgesetzt.

Hier soll es nun aber nicht um vage Vermutungen, sondern um möglichst harte Fakten gehen. Wie ist also die Ausgangslage?

Montag, 28. November 2011

„Klare Verträge statt weicher Worte!“

Betriebsversammlung bei Weltbild vom 24.11.2011

Auf der Betriebsversammlung vom 24.11.11 wurde ein erster wichtiger Schritt in Richtung Zukunftssicherung gemacht. Nachdem Geschäftsführer Carel Halff einen Zukunftstarifvertrag morgens noch strikt abgelehnt hatte, sagte er am Nachmittag die Aufnahme von Verhandlungen öffentlich zu. Mit dem Zukunftstarifvertrag wollen Betriebsrat und Gewerkschaft die legitimen Interessen der Beschäftigten sichern.

Eine neugebildete Tarifkommission wird unmittelbar die Verhandlungen aufnehmen. Die Kernpunkte der Gespräche werden sein:

  • keine betriebsbedingten Entlassungen
  • Festhalten an den bestehenden Tarifverträgen
  • Bestand aller bisherigen Betriebsvereinbarungen
  • Erhalt des Standorts Augsburg
  • Keine Zerschlagung der Unternehmensgruppe

Sonntag, 27. November 2011

Beschäftigte fordern Zukunftstarifvertrag – Bischöfe müssen sich der Weltbild-Belegschaft stellen!

... und weitere NEWS aus Augsburg und München: 


Foto: wallguenter
 
Die katholische Kirche und Hugendubel-Weltbild: 
Eng mit einander verzahnt
Ein Verkauf ist nur als Ganzes sinnvoll 
Weltbild und Hugendubel arbeiten längst wie  e i n e  Firma

… so Konzernchef Carel Halff im aktuellen Interview mit der „Wirtschaftswoche“

Der so genannte "Weltbild-Skandal" betrifft Tausende von Konzern-Beschäftigten:
in der Augsburger Zentrale - mit Weltbild, Jokers, Kidoh - 
ebenso wie bei den von München aus dirigierten Unternehmenstöchtern „Stationärer Buchhandel“:
Hugendubel und Weltbildplus 
...  außerdem bei:  Wohlthat, Weiland, DroemerKnaurVerlag  ...

Hintergrund-Infos zur Konzernstruktur: 
Genios.de-Firmeninformationen
sowie unter: Firmenwissen.de

Hinweise  zu  einer  Hugendubel-Weltbild-PlusAssociation, Fort Collins, Colorado, USA   –   vgl:   
BÖRSENBLATT: „Stellenabbau – Hugendubel und Buch Habel – 285 Arbeitsplätze fallen weg“
Kommentar Nr.73  /  Little Mr Know it all  /  12.06.2009  /  21:57h

weitere Konzerninfos auf der Unternehmensseite: 



Angesichts der aktuellen Krisensituation fanden jetzt in der Augsburger Konzern-Zentrale gleich zwei Betriebsversammlungen statt – mit folgenden Ergebnissen:

Weltbild-Betriebsrat fordert Zukunftssicherungstarifvertrag / Sozialtarifvertrag 
Bildung von Tarifkommission - Verhandlungsbeginn noch vor Weihnachten 

Ein Vorschlag aus der Belegschaft erregt Aufsehen:
Die Kirche solle das Unternehmen an die Mitarbeiter übereignen –
und könne „so ein gutes Signal für die Zukunft setzen“!

Und ver.di plant „größere und kleinere Aktionen“, 
um den Forderungen nach einem Zukunftstarifvertrag Nachdruck zu verleihen:
„Es kommt darauf an, wie man mit uns umgeht.“
… meint Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz 
(laut Katholischer Nachrichten Agentur / KNA)

Auch die Augsburger Allgemeine berichtet über 
"Drohung mit Streiks im Weihnachtsgeschäft"

Die Gewerkschaft droht den Bischöfen mit „Aktionen“, sollten die Verhandlungen ausgebremst werden … 
meldet der Buchreport

und:  
ver.di wird die Bischöfe mit einer breiten öffentlichen Kampagne an ihre Verantwortung für die Mitarbeiter erinnern


Eine zentrale Aufgabe innerhalb der ver.di-Öffentlichkeitskampagne übernimmt die ständig aktualisierte Berichterstattung unserer Kolleg/innen vom Weltbild-Verdi-Infoblog (in enger Kooperation mit dem dortigen Betriebsrat) aus der Konzern-Zentrale in Augsburg – zu Unternehmens-Verkauf und Verhandlungen über einen Zukunftssicherungstarifvertrag:


–  mit integrierter direkter Kommentarfunktion (wie auch hier, beim Hugendubel-Blog) :
somit haben alle Weltbild-Hugendubel-Mitarbeiter/innen die Möglichkeit, auf diesem Weg ihre Fragen, Anregungen und Forderungen ganz unkompliziert (namentlich gekennzeichnet, unter Pseudonym oder aber anonym) zu formulieren und zu veröffentlichen.

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Und hier die aktuelle PRESSEMITTEILUNG des Augsburger Betriebsrats (vom 25.11.2011):

Donnerstag, 24. November 2011

„Hugendubel, Weltbild und die Konferenz der Bischöfe“. Ein unmoralischer Kirchen- und Wirtschafts-Krimi (1)


Die Kirche wird ihre Verantwortung für den Weltbild/Hugendubel-Konzern nicht etwa gleich mit-verkaufen wollen? 

Den Bischöfen werden die Verhältnisse im deutschen Buchhandel doch keinesfalls gleichgültig sein können?!

Den Unternehmens-Verantwortlichen wird (auch wenn sie das jetzt eher noch nicht so sehen) die Zukunft der Beschäftigten unweigerlich ein wichtiges Anliegen werden müssen!



WELTBILD : WELTWEIT?
Wieso z.B. ist eine „Weltbild-Plus-Association“ (Fort Collins, Colorado/USA) an Hugendubel beteiligt?
(mehr dazu demnächst)
Foto: wallguenter
 

Weltbild steht zum Verkauf.
Ein „Big Player“ – (noch) in Kirchenbesitz.

Mit all seinen Verflechtungen, Beteiligungen, Unternehmenstöchtern: 
Hugendubel. Weiland. Weltbildplus. Jokers. Wohlthat. DBH-Warenhaus/Karstadt. DroemerKnaur.  Pattloch. buecher.de. KIDOH … ( www.weltbild.com/unternehmen/buchhandel )

Mit vielen Tausend Beschäftigten, konzernweit – die sich jetzt fragen:
„Was kommt auf uns zu? Womit müssen wir rechnen?“


„Die Verkaufsentscheidung belastet 6500 Mitarbeiter“ – 
so beendet das ZDF seinen „heute journal“-Beitrag (22.Nov) zum sogenannten Weltbild-Skandal; 
ver.di-Landessekretär Stefan Kraft kommt darin zu Wort - 
und weist hin auf „scheinheilige Argumente“, die für den Verkaufsbeschluss herhalten sollen:  




DIE KATHOLISCHE KIRCHE UND IHR WELTBILD-VERLAG  (ab Sendeminute 09:25)




Was ist eigentlich passiert? 
Die Chronik eines scheinheiligen innerkatholischen Stellungskriegs 
(„reaktionärer“ vs. „liberaler“  Kirchen-Flügel)

  
Nach Weltbild-Rufmord-Kampagne per Moralkeule 
(Showdown im Kloster Würzburg-Himmelspforten inbegriffen!) 
sind die Machtbereiche neu verteilt und die rechtskonservative Kirchenfraktion ist gestärkt worden.  


Die Anliegen und Sorgen der Konzern-Belegschaft scheinen dabei weniger zu interessieren  …
… deshalb fordert die Gewerkschaft einen Zukunftstarifvertrag/Sozialtarifvertrag.  

Dienstag, 22. November 2011

Eilmeldung: Kirche verkauft Weltbild

Die Gesellschafter hätten beschlossen, dass "Maßnahmen für eine Veräußerung der Verlagsgruppe Weltbild GmbH ohne jeden Verzug entschlossen aufgenommen werden", teilte Weltbild am heutigen Dienstag in Augsburg mit. Während der Sitzung ihres Ständigen Rats in Würzburg stellten die katholischen Oberhirten der 27 deutschen Diözesen die Weichen in Richtung Veräußerung des seit Jahren umstrittenen kircheneigenen Unternehmens.

Montag, 21. November 2011

Fest in der Sache, sanft in der Rede!

Am 17. November lud der Münchner Betriebsrat zur Betriebsversammlung ins Literaturhaus am Salvatorplatz ein.
Anwesend als Vertreter der Geschäftsleitung waren Herr Nitz, der neue Personalleiter Herr Drouet, die Regionalleiterin Frau Wolf und unser Gewerkschaftssekretär Georg Wäsler von ver.di.
Das Interesse der Kolleginnen und Kollegen, Informationen über ihre Neuregelung der Arbeitszeit zu erhalten, schien nicht besonders groß zu sein. Wie sonst soll man den nur halbvollen Saal mit ca. 60 MitarbeiterInnen interpretieren?

Freitag, 18. November 2011

„Schutz des Ladenschlusses bedeutet Schutz der Sozialen Marktwirtschaft!“

Augsburger Allianz mahnt zur Einhaltung der bestehenden Gesetze – häufig wird deren Einhaltung nicht verfolgt



Zu einem Jubiläum ganz besonderer Art lud die Augsburger Allianz für den freien Sonntag am 8.November ein: Auf den Tag genau fünf Jahre zuvor fand die historische Entscheidung in der CSU-Landtagsfraktion statt, den Ladenschluss bis auf Weiteres unangetastet zu lassen. Aus diesem Anlass lud sie betroffene Beschäftigte dazu ein, zu berichten, was der Ladenschluss für sie bedeutet. Sie beschrieben, welche soziale Funktion diese gemeinsame Zeit für sie hat.

Donnerstag, 17. November 2011

Weltbild-Aufsichtsratschef tritt zurück

Der Finanzdirektor der Diözese Augsburg, Klaus Donaubauer ist von seiner Funktion als Aufsichtsratschef der deutschen katholischen Verlagsgruppe Weltbild mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Die deutsche katholische Nachrichtenagentur KNA berichtet dies am Donnerstag.

Montag, 14. November 2011

Spielzeug statt Bücher?

Kind: Mamii!
Mutter: Ja?
Kind: Duhu, ich hab´doch nächste Woche Geburtstag?
Mutter: Jaa?
Kind: Krieg´ich dann den Toy Terminator 7 aus der Aggressive Metal-Serie?
Mutter: Hmm...
Kind: Biiittteee, dem Tommy hat´s seine Mutter auch schon gekauft!
Mutter: Wir könnten ja mal übermorgen deswegen schauen...
Kind: Neeeiiiin, SOFORT!
Mutter: Na gut, dann gehen wir jetzt in´s Hugendubel-Spielzeug-Paradies und suchen was schönes aus!

Freitag, 11. November 2011

Willkommen im Job-Paradies

Die BILD-Zeitung schaut in die Zukunft

Prekäre Jobs?  Arbeitslosigkeit?  Leiharbeit?  Finanzkrise?  Altersarmut?  Lohndumping?  Ausbeutung?
Alles Quatsch! Die Zukunft unserer Arbeitswelt sieht spätestens 2015 laut BILD so aus:

Donnerstag, 10. November 2011

Karl, nicht Reinhard

Linke Literaturmesse in Nürnberg

Wer sich für politische Literatur engagierter Verlage interessiert, die weder bei Hugendubel im Regal stehen noch auf dem Hugendubel-Buch-Blog besprochen werden (oder haben wir da etwa die Rezensionen der Werke von Sahra Wagenknecht und Karlheinz Deschner übersehen?), der kann sich am kommenden Wochenende in Nürnberg auf der 16. Linken Literaturmesse einen ausgezeichneten Überblick verschaffen.
Vom 11. bis zum 13. November wird ein interessanter Querschnitt durch aktuelle politische Neuerscheinungen geboten:

Montag, 7. November 2011

Flashmob bei Dussmann

Arbeitskampf bei Konzerntochter CFM

Seit acht (!) Wochen streiken die Kolleginnen und Kollegen der Firma Charité Facility Management (CFM)  für einen Tarifvertrag und 168 Euro mehr Lohn. Der Dussmann-Konzern ist einer der Anteilseigner. Deswegen stürmten am vergangenen Donnerstag 60 Menschen in einer Flashmob-Aktion unterstützt von ver.di-Gewerkschaftern mit Flyern, Trillerpfeifen und Sprechchören das noble "Kulturkaufhaus", um die Öffentlichkeit auf die weniger noblen Arbeitsbedingungen bei CFM hinzuweisen. Einem Bericht der Tageszeitung Junge Welt vom Samstag zufolge war der Laden eine Stunde komplett dicht. Erst nach dem Eintreffen einer Einsatzhundertschaft Polizei konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. 

Donnerstag, 3. November 2011

Handel 2020

"Handel ist Wandel, Wandel im Handel, egal wie man es dreht – damit liegt man eigentlich
immer richtig. Seit Jahrzehnten vollzieht sich im deutschen Einzelhandel ein permanenter
Strukturwandel: Da verschieben sich die Marktanteile zwischen Unternehmen, Formaten
und Standorten, da verschwinden ehemals bedeutende Firmen von der Bildfläche und
neue tauchen auf.

Auch in den nächsten Jahren wird es Veränderungen geben. Doch die vor uns liegenden
Entwicklungen im Einzelhandel sind nicht mehr mit dem Strukturwandel der letzten Zeit
zu vergleichen. Einige Handelsexperten sprechen schon von den stärksten Umbrüchen
seit der Einführung der Selbstbedienung in den 1960er-Jahren. Die Kernthemen heißen
Onlinehandel und Multichannel.
Der Einzelhandel steht vor tief greifenden Umbrüchen, Veränderungen und
Herausforderungen. Das gilt für alle Beteiligten, Unternehmen, Beschäftigte und
Gewerkschaften."

Dienstag, 1. November 2011

Unsere Gesellschaftsformen vor dem Exodus? (2)

In seiner Rede vom 20.09.2011 stellt Frank Bsirske klar, dass die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes zwingend erforderlich ist: