Dienstag, 27. November 2018

DGB-Index Gute Arbeit 2018

Schwerpunkt: Interaktionsarbeit

 Logo DGB Index Gute Arbeit

Wenn über die Transformation der Arbeitswelt gesprochen wird, dann liegt der Fokus häufig auf den Veränderungen durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Zum Wandel der Arbeitswelt gehört aber auch, dass immer mehr Beschäftigte mit Menschen arbeiten, für die sie Dienstleistungen oder Güter erstellen. Aus diesem Grund ist die Interaktionsarbeit das Schwerpunktthema der Befragung zum DGB-Index Gute Arbeit 2018.

Auf Basis der Angaben von über 8.000 abhängig Beschäftigten werden im Report 2018 die  Verbreitung interaktiver Arbeit, ihre emotionalen und körperlichen Anforderungen sowie spezifische Belastungsmomente analysiert und aufbereitet.

Die Ergebnisse zeigen, dass knapp zwei Drittel aller Beschäftigten in Deutschland Interaktionsarbeit leisten. Gemeint sind Beschäftigte, die regelmäßig mit Kundschaft, PatientInnen oder anderen betriebsexternen Personengruppen arbeiten. Für sie ist Interaktionsarbeit ein zentrales Merkmal ihrer Arbeitsbedingungen.

Zu den spezifischen Anforderungen der Interaktionsarbeit gehören u.a. schwer planbare Arbeitssituationen, Konflikte und Streitigkeiten mit KundInnen etc., erhöhte emotionale Anforderungen oder auch Konflikte, die durch das Anbieten von Leistungen entstehen, von denen die Beschäftigten persönlich nicht überzeugt sind.

Freitag, 23. November 2018

WELTBILD-Management scheitert vor Gericht

Erfundene Vorwürfe und ehrverletzende Behauptungen
rechtfertigen keine Kündigung des BR-Vorsitzenden

Wer am Montagmorgen nicht selbst dabei sein konnte, schickte ein Foto zur Unterstützung des Betriebsratsvorsitzenden von WELTBILD. Die DemonstrantInnen präsentierten über 100 Fotos von weiteren UnterstützerInnen aus ganz Deutschland.

Die Plätze im Gerichtssaal reichten nicht für die vielen UnterstützerInnen, die zur Verhandlung über die Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden von WELTBILD gekommen waren. Vor dem Gericht formierten sich Dutzende mit Fahnen und Bannern zum bunten Protest: „Schluss mit dem Betriebsrats-Mobbing bei WELTBILD!“ Drinnen erging es den Vertretern des Arbeitgebers nicht besser. Sie konnten keinerlei Beweise für die Behauptung vorlegen, der Vorsitzende habe einen Mitarbeiter zum Blaumachen aufgefordert.


Am Ende der Verhandlung riet der Vorsitzende Richter dem Arbeitgeber dringend, den Antrag zur Kündigung des Betriebsrats zurückzuziehen. Man müsse nicht immer alles auf die Spitze treiben, sagte das Gericht, das weder stichhaltige Beweise für die Vorwürfe des Arbeitgeber erkennen konnte, noch den Vorwurf als solchen für kündigungsrelevant hielt.

Gewerkschaftssekretär Thomas Gürlebeck von ver.di überrascht das nicht: „Erfundene Vorwürfe und ehrverletzende Behauptungen reichen eben nicht, um einen Betriebsratsvorsitzenden aus dem Amt zu jagen.“ Aber der Gewerkschafter ist auch wütend: „Die Geschäftsführung will jetzt genau denjenigen loswerden, der in der höchst schwierigen Phase der Insolvenz unermüdlich für den Fortbestand des Unternehmens und die Beschäftigten gekämpft hat. Der Vorwurf, er solle einen Kollegen dazu angestiftet haben, WELTBILD zu schädigen, ist eine unerhörte Dreistigkeit.“


BR-Vorsitzender soll gehen, weil er unbequem ist

Mittwoch, 21. November 2018

Wissen, das der Wahrheit standhält


Über Kurt Eisner und die Nachhaltigkeit von Wissen


Michaela Dietl, Wolfram P. Kastner  und Schorsch Wäsler 
vom Verein Das andere Bayern e.V.  installieren ein Schild für Kurt Eisner

Die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen Wissen und nachhaltiger Wirkung von Revolutionen gibt, erklärt sich von selbst. Ohne Wissen kein Handeln und ohne Handeln kein Wissen. Welches Wissen bewirkt aber ein Handeln im Interesse der Mehrheit der Menschen? Welches Wissen stellt den Menschen als unantastbares, wertvolles, lern- und gestaltungsfähiges Wesen in den Mittelpunkt? Was muss man wissen, um sich für Frieden, für Freiheit, für Gleichheit, für Gerechtigkeit einzusetzen? Welches Wissen hilft Brücken zu bauen und Mauern einzureissen? Welches Wissen begreift Jede und Jeden als kulturell gleichwertiges Wesen unabhängig vom Ansehen der Person? Gibt es ein notwendiges Maß an Wissen?

Ja, es gibt auf jeder Stufe der Gesellschaft ein notwendiges Maß an Wissen, das eine soziale, politische und kulturelle Beteiligung ermöglicht. In diesem Sinne stimmt es, dass Wissen eine notwendige Bedingung zum Handeln ist. Aber eben nur eine notwendige, nicht eine hinreichende Bedingung. Die hinreichende Bedingung ist Überzeugung.


Mittwoch, 14. November 2018

Betriebsversammlung in München

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir laden Sie/Euch herzlich ein zur:

 
nächsten Betriebsversammlung am
Dienstag, 20. November
ab 09:30 Uhr
im
Eine Welt Haus
Schwanthalerstraße 80/Rückgebäude
 
·        Der neue Betriebsrat: Was haben wir angepackt?
·        Unsere Tarifverträge: Wir haben lange genug gewartet!
·        Ausbildung bei Hugendubel: Es ginge viel besser!
·        Arbeits- und Gesundheitsschutz: Ihr könnt mitmachen!


Unsere Gäste sind Laura Pulz und Dominik Datz von ver.di
Wir freuen uns auf Ihren/Euren Besuch.

Viele Grüße
Euer Münchner Betriebsrat
 
 
 

Freitag, 9. November 2018

Die unvollendete Revolution

100 Jahre Novemberrevolution 1918 

 Revolutionäre Matrosen und Zivilisten demonstrieren auf dem Kaiser-Franz-Josef-Platz (heute Bebelplatz) Unter den Linden.


Sie erkämpften das Ende des Krieges. Sie erkämpften die Menschenrechte: das Wahlrecht für Frauen, die Pressefreiheit, das Recht, die Meinung frei zu äußern, die Anerkennung der Gewerkschaften, die in der Verfassung garantierte Koalitionsfreiheit. Sie erkämpften den Achtstundentag, das Tarifvertragsrecht und die schrittweise Abschaffung der privaten Arbeitsvermittlung einschließlich des Verbots der Leiharbeit. Sie erkämpften die Republik.

Revolution und Gegenrevolution

Der Kampf der Rätebewegung für eine andere, gerechtere Gesellschaft und ihre blutige Niederschlagung wurden bis heute nicht vollständig aufgearbeitet. Nach dem offiziellen Geschichtsbild war es zur Einführung der parlamentarischen Demokratie mehr oder weniger notwendig gewesen, die Revolution mit weitergehenden Forderungen, wie die der Unterdrückung des Militarismus, der Sozialisierung großen Kapitals und durchgreifender Demokratisierung auch in den Betrieben, brutal niederzuschlagen.

Wir sehen das anders. Gerade weil die Novemberrevolution eine unvollendete Revolution blieb, war die Republik von Anfang an in Gefahr, von ihren Gegnern zerstört zu werden. Die Freikorps, die die Revolution mit bestialischer Brutalität niederschlugen und allein in Berlin über tausend nur dürftig bewaffnete Revolutionäre mit schwerer Artillerie, Flammen-, Minenwerfern und bei Fliegerangriffen ermordeten, bildeten bald eine Säule der Nazibewegung.

Die Revolutionäre von 1918 waren kein kleines Häufchen von Krawallmachern, die die Diktatur einer Minderheit über eine Mehrheit anstrebten, es handelte sich vielmehr um eine breite Massenbewegung mit dem Ziel, die Ausbeutung abzuschaffen und alle Menschen am gesellschaftlichen Reichtum zu beteiligen. Nicht zuletzt war es eine gigantische Massenbewegung, die für alle Zeiten Schluss machen wollte mit Militär und Massensterben.