Montag, 30. Juli 2018

Ein Gegengift für Streikende


Seid solidarisch!

Unsere Chefs lieben es nicht, wenn ihre Läden bestreikt werden. Das kann man verstehen. Doch zeugt es schon von einer geradezu erstaunlichen Unverfrorenheit, Beschäftigten mitten in Tarifauseinandersetzungen allen Ernstes einreden zu wollen, sie hätten keinen Grund zu streiken und wüssten daher auch gar nicht, wofür sie streiken. Dies sei nur dem schädlichen Einfluss ihrer Gewerkschaft geschuldet, die ein rein wirtschaftliches Interesse daran hätte, im Betrieb Unruhe zu stiften.
 
Als Begründung für die angebliche Überflüssigkeit von Tarifverträgen muss dabei meist die Behauptung herhalten, nachwirkende Tarifverträge und dynamische Bezugnahmeklauseln in Arbeitsverträgen würden doch völlig ausreichen. Leider fällt vielen Kolleginnen und Kollegen nicht immer gleich ein, was sie auf solche vergifteten Argumente erwidern sollen. Deshalb hier ein Gegengift für Streikende.

Donnerstag, 26. Juli 2018

"Ich habe starke Zweifel"

Arbeitsrichter zur BR-Kündigung bei WELTBILD

 

Vor dem Augsburger Arbeitsgericht ging es gestern laut und bunt zu. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu einer Solidaritäts-Kundgebung für den Betriebsratsvorsitzenden von WELTBILD aufgerufen. Rund 70 KollegInnen und VertreterInnen anderer DGB-Gewerkschaften sowie der Betriebsseelsorge kamen zur Unterstützung und setzten ein starkes Signal.




In seiner Begrüßung bezog sich ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck auf eine Mail, die vor dem Termin von der Geschäftsführung an alle MitarbeiterInnen von WELTBILD gesendet wurde: Man habe gar nicht anders reagieren können, nachdem man von besorgten Mitarbeitern über die angeblichen Verfehlungen des Betriebsratsvorsitzenden informiert worden sei, hieß es darin. "Doch!", rief Thomas Gürlebeck; "Natürlich hätte man anders reagieren können. Da wo ich herkomme, spricht man erstmal miteinander, bevor man auf Grund von irgendwelchen Verdächtigungen aktiv wird." In der Tat hat die Geschäftsführung bis heute nicht mit dem Betriebsratsvorsitzenden über die Vorwürfe gesprochen, stattdessen treiben Geschäftsführer Christian Sailer und Personalchef Manfred Ries die Kündigung bei Gericht weiter voran.

Samstag, 21. Juli 2018

Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf alle

Solidaritätskundgebung vor dem Augsburger Arbeitsgericht
 




Am 12.06.2018 hat die Geschäftsführung von WELTBILD ein Kündigungsverfahren gegen den Betriebsratsvorsitzenden eingeleitet. Der langjährige Betriebsrat soll fristlos gefeuert werden, weil er angeblich einem Kollegen geraten haben soll, sich krank zu melden. Dieser Mitarbeiter war im Februar gekündigt worden, später wurde die Kündigung in eine Versetzung umgewandelt.

Die Vorwürfe sind haltlos, und der Betriebsrat hat sich  einstimmig gegen die Kündigung seines Vorsitzenden ausgesprochen. Trotzdem treibt der Arbeitgeber das Verfahren gegen den verdienten Interessenvertreter weiter voran. WELTBILD versucht jetzt, sich die verweigerte Zustimmung zur Kündigung vom Arbeitsgericht ersetzen zu lassen.

Die KollegInnen von WELTBILD haben  sich auf einer Betriebsversammlung am 09.07.2018 hinter ihren Betriebsrat gestellt und dem Arbeitgeber symbolisch die Rote Karte gezeigt.
Außerdem haben die Beschäftigten spontan über hundert Unterschriften gesammelt und fordern die Geschäftsführung auf, die Angriffe auf den Betriebsrat sofort einzustellen.






Am kommenden Montag, 23.07.2018, findet der erste Termin vor dem Augsburger  Arbeitsgericht in der Frohsinnstraße statt. Die Gewerkschaft ver.di hat um 9:30 Uhr zu einer Kundgebung aufgerufen. Kommt zum Gericht und zeigt, dass es euch nicht egal ist, wie WELTBILD mit gewählten Interessenvertretern umgeht !

Die Gewerkschaft ver.di hat Protestpostkarten gedruckt, mit denen die KundInnen von WELTBILD der Geschäftsführung mitteilen können, dass sie deren Angriffe auf den Betriebsrat nicht billigen. Die Karten liegen bundesweit in den ver.di-Geschäftsstellen aus. Wer die Karten selbst weiterverteilen möchte, kann hier eine größere Anzahl bestellen: fb12.augsburg@verdi.de


Auch die Katholische Betriebsseelsorge unterstützt den Betriebsratsvorsitzenden und hat einen offenen Brief an den Eigentümer von WELTBILD – Milliardär Walter Droege in Düsseldorf – geschrieben: