Freitag, 28. Juni 2013

Kein Mensch ist illegal!

Es begann als normale Demonstration und endete mit einer Besetzung: Im Anschluss an die Non-Citizen-Demo (Nicht-Bürger) haben am Samstag in München rund 100 staatenlose Flüchtlinge den Rindermarkt besetzt. Sie sind in den Hungerstreik getreten und fordern die Regierung dazu auf, sich mit ihrem Schicksal zu befassen.

55 Personen befinden sich aktuell im trockenen Hungerstreik (Durststreik). Eine schwangere Frau und drei Kinder befinden sich vor Ort, jedoch nicht im Hungerstreik. 16 durststreikende Personen sind seit
Dienstag bereits kollabiert. Am Mittwoch fand ein Treffen mit Vertreter_innen der bayerischen Regierung, des BAMF, des Bayerischen Innenministeriums und des Sozialministeriums und einem Delegierten der streikenden Asylsuchenden statt, jedoch ohne Resultat.




Donnerstag, 27. Juni 2013

Die Muse kämpft

In den letzten Wochen wurde nicht nur bei Amazon oder Hugendubel gestreikt. Auch die Beschäftigten bei den tarifgebundenen Unter-Unternehmen der Thalia-Gruppe beteiligten sich an Arbeitskampfmaßnahmen. So waren am 07.-08.06.2013 rund 60 Beschäftigte von Thalia in Hamburg und am 14.06.2013 ebenfalls rund 50 Beschäftigte von Thalia in Berlin im Ausstand. In Hamburg war eines der drei großen Innenstadthäuser über Stunden komplett geschlossen. Und: Der Kampf geht weiter, denn offenbar wollen jetzt auch die Arbeitgeber im stationären Einzelhandel nichts lieber als Amazon-Verhältnisse zu schaffen. Die Mantel- und Gehaltstarifverträge sind jedenfalls bundesweit gekündigt.

Dienstag, 25. Juni 2013

OEZ bleibt - was wird aus Bayreuth?

Gute Nachricht für die Kolleginnen und Kollegen im OEZ: nach mehreren Verhandlungsrunden und intensiven Gesprächen konnte die GL den Mietvertrag für die Filiale im OEZ bis zum 31.01.2017 verlängern. Damit gibt es für die dortige Belegschaft zumindest eine mittelfristige Perspektive.

Kein offizielles GL-Statement gibt es nach wie vor zur Weiterexistenz der Filiale in Bayreuth.
Die Filiale stehe "auf dem Prüfstand". Wir werden weiter darüber berichten.

Montag, 24. Juni 2013

Aus für Amberg

Filialschließungen gehen weiter

Am 13. Juli 2013 gehen die Lichter in der Hugendubel-Filiale in Amberg aus.

Wie die GL letzte Woche in einer Pressemitteilung bekanntgab, "habe (man) kurzfristig einen Nachmieter für die 1300 qm große Fläche gefunden. Als Grund für die Schließung nennt Hugendubel die wirtschaftliche Entwicklung. Betroffen seien neun Mitarbeiter, die möglichst weiter im Unternehmen beschäftigt werden sollen."

Der Infoblog berichtete darüber bereits am 27.Mai im Artikel Der schwarze Montag, einer Analyse der aktuellen Gesamtlage. Die GL dementierte dies umgehend und redete von "Prüfstand". Keine drei Wochen später wurde dann die Schließung offiziell bekanntgegeben. Am Schwarzen Brett sprach man in einer Mitarbeiter-Info von einem Fakt, der "schon länger" bekannt sei. Soviel zum Wahrheitsgehalt und der Halbwertszeit von GL-Aussagen.

Wir werden hier im Infoblog weiter darüber berichten, welche - laut GL-Pressemitteilung - "anderen Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten" man den Kolleginnen und Kollegen in Amberg anbieten wird.

Freitag, 21. Juni 2013

Hugendubel unterwegs im Auftrag des Herrn

Der Tischgebete-Toaster



"Nachdem sich der originelle Tischgebete-Toaster mittlerweile über 32.000 Mal verkauft hat, erscheint er nun mit 50 neuen Gebeten! Die Gebete stehen auf Pappscheiben in Toastbrotform und können per Tastendruck aus dem Kunststofftoaster hochgeschleudert werden. Ein Spaß für die ganze Familie und neue Impulse für das Gebet vor dem Essen!"


Die Infoblog-Redaktion hätte da noch zwei Gebetsvorschläge:

Mittwoch, 19. Juni 2013

Wieviel Umsatz kostet uns der Kirchenfilter?

Spricht man unter vier Augen mit Hugendubel-Führungskräften über den Kirchenfilter, dann wird einem hinter vorgehaltener Hand meistens gesagt: "Ja das ist eine peinliche, dumme und überflüssige Sache, für die man sich fremdschämen muß. Aber ökonomisch fallen die paar Titel doch eher nicht ins Gewicht."

Diese Aussage ist falsch.

Bestseller bei Amazon, bei Hugendubel: Fehlanzeige!

Mag sein, daß kirchenkritische und linke Literatur nicht die großen Umsatzbringer sind;
für schwul-lesbische und insbesondere für das boomende allgemeine Erotik-Segment gilt dies mit Sicherheit nicht. Hier eine kleine Liste mit Erotik-Bestsellern, die im Online-Shop von Hugendubel alle unauffindbar sind. Es dürfte sich um gigantische Mengen handeln, die Amazon in diesem Bereich verkauft - vor allem dann, wenn man bedenkt, daß Shades of Grey laut Nitz 3 % vom Jahres-Gesamtumsatz des Unternehmens Hugendubel ausmacht.

Montag, 17. Juni 2013

Das Verbrechen des Dr. M.

Christlicher Politiker fällt Kirchenfilter zum Opfer

Letzte Woche berichteten SPIEGEL, Stern, Süddeutsche, Berliner Zeitung, Augsburger Allgemeine, Neues Deutschland und der Bayerische Rundfunk mal wieder über Zensur durch den "Kirchenfilter".
Anlaß war die Auslistung schwuler Bücher des kanadischen Verlages Icon Empire Press, der recht harmlose Titel vertreibt, die verglichen mit Shades of Grey weder explizit "erotisch" und schon gar nicht pornographisch sind. Schwul-lesbische Aktivisten hatten auf diesen Skandal hingewiesen. Auf der Facebook-Seite von Weltbild tobt mittlerweile eine heftige Diskusssion. Viele User sind empört und kündigen einen Kauf-Boykott an.

Der Kirchenfilter schlägt aber nicht nur bei Weltbild zu, sondern auch auf der Hugendubel-Homepage.
Auch dort sind die "Schwulen Liebesgeschichten" von Robert Joseph Greene nicht in der deutschen Print-Ausgabe, sondern nur als E-Book in spanischer (!) Sprache erhältlich. Komplett aussortiert hat Weltbild / Hugendubel die Bücher von Icon noch nicht. Derzeit zeigt der Online-Shop noch 14 Ergebnisse auf.
Ist digital weniger gefährlich?

Für regelmäßige Leserinnen und Leser dieses Infoblogs sind das keine Neuigkeiten. Kirchenkritische, linke oder schwul-lesbische Titel werden vom Kirchenfilter systematisch ausgegrenzt. Unter der Rubrik "Zensur" finden sich seit 2010 mittlerweile 24 Artikel. Von der Hugendubel-GL hört man dazu bestenfalls Ausflüchte.

Neu ist aber, daß auch ein konservativer und katholischer Autor wie der ehemalige Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Mayer Opfer des Kirchenfilters geworden ist. Was - um Gottes Willen - hat der Mann verbrochen?

Samstag, 15. Juni 2013

Filialschließung

Schon wieder ist es soweit: Erneut wird eine Filiale geschlossen


Heute ist der letzte Tag der Hugendubel-Filiale in Guben.



Die Infoblog-Redaktion wünscht den KollegInnen dort alles erdenklich Gute für die weitere Zukunft!



Donnerstag, 13. Juni 2013

Gilt Artikel 5 des Grundgesetzes bei H & M nicht?

Wieder Kündigungsbegehren gegen einen Betriebsrat - Unterstützt die Petition!

Der Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Modekette H & M hat erneut einen aktiven Betriebsrat im Visier. Diesmal ist es Damiano Quinto, Betriebsratsvorsitzender in Trier, gleichzeitig Mitglied im Gesamtbetriebsrat, im Wirtschaftsausschuss, im Gesamtbetriebsratsausschuss, im europäischen Betriebsrat, sowie Beisitzer in verschiedenen Einigungsstellen. Bereits in anderen Filialen von H&M und IKEA hat er mitgeholfen, als Vertreter auf Arbeitnehmerseite betriebliche Konflikte in so genannten Einigungsstellen erfolgreich beizulegen.

Nun stehen Damiano Quintos Argumente der Unternehmensleitung im Weg! Direkt vor
Weihnachten 2012 stellte der Arbeitgeber den ersten Antrag zur fristlosen Kündigung des
Kollegen. Jetzt im April liegt dem Betriebsrat inzwischen der dritte Antrag zur fristlosen
Kündigung vor. Im Wesentlichen ist H&M offenbar die Interessenvertretung in Einigungsstellen
ein Dorn im Auge.

Dienstag, 11. Juni 2013

Verärgerung der Beschäftigten bringt weitere Streiks im Einzelhandel

Streiks im bayerischen Einzelhandel und bei Karstadt in Nürnberg


Nach den erfolgreichen Streikaktionen in der Münchner Innenstadt haben die Beschäftigten aus mehreren Betrieben ihre Streiks auch am Samstag fortgesetzt und die Beschäftigten von Karstadt in Nürnberg traten ebenfalls in den Ausstand. Neu in den Ausstand traten die Beschäftigten von Karstadt Nürnberg Lorenzkirche und Langwasser und H&M Schweinfurt. Ihren Streik fortgesetzt haben die Beschäftigten von H&M München Kaufingerstr., OEZ und Rosenheim, Zara München Kaufingerstr., Theatinerstr., Leopoldstr. und Willy-Brandt-Platz, Esprit und Pimkie in der Kaufingerstr. in München, Massimo Dutti in der Theatinerstr. in München, toom Verbrauchermarkt in Höchberg und Obi in Augsburg. Den Streik um Tarifbindung haben fortgesetzt die Beschäftigten der Dehner Gartencenter in Kempten, Kaufbeuren, Memmingen, München Kirchtrudering, Neu-Ulm, Senden, Königsbrunn und Augsburg Ackermannstr.

Freitag, 7. Juni 2013

Wir sind dabei! Streikaktionen im Handel



Zum Vergrößern bitte auf die "Presseinfo" klicken

Ausrufezeichen!

"Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage.

Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat."

Bertolt Brecht

Donnerstag, 6. Juni 2013

Deine Rechte im Streik




Speziell im Arbeitskampf kommt es auf jede und jeden an! Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer hat das Recht zu streiken. Dies ist in Artikel 9 III des Grundgesetzes garantiert.

Der Streik ist immer das letzte Mittel, um berechtigte Forderungen der Gewerkschaften durchzusetzen; daher ist es gerade dann notwendig, dass möglichst alle zum Streik aufgerufene Arbeitnehmer sich am Streik beteiligen.

Hier eine Zusammenfassung deiner Rechte im Arbeitskampf:

Montag, 3. Juni 2013

Der Münchner Handel streikt - und wir bei Hugendubel streiken mit!



Der Entgelttarifvertrag für den Buchhandel ist seit vergangenem Frühjahr gekündigt, ohne dass es uns bisher gelungen ist, einen neuen Abschluss mit einer fairen, angemessenen Erhöhung zu erreichen. Deshalb ist es um so wichtiger, dass wir Hugendubler in München uns zahlreich am Streik beteiligen und nächsten Freitag ins Gewerkschaftshaus kommen!

Lasst uns zusammen mit anderen KollegInnen aus dem Handel für die Zukunft unseres Tarifvertrags kämpfen! Denn eines ist sonnenklar: ohne diesen Tarifvertrag hätte es unser Arbeitgeber sehr viel leichter, Abgruppierungen durchzusetzen. Dass er diese plant, hat Herr Nitz auf der letzten Betriebsversammlung unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Die Tarifgruppe 3 soll aus den Läden verschwinden!

Und wenn wir über die Grenzen Bayerns hinausschauen, lässt sich erahnen, was uns sonst noch ohne Tarifvertrag blühen würde. „Neue Entgeltstrukturen“ heißt dort das Stichwort – übersetzt nichts anderes, als ein dreister Griff in den Geldbeutel! Sorgen wir dafür, dass es nicht so weit kommt.