Mittwoch, 27. Oktober 2010

Krankes Deutschland !



Ist unsere Gesundheitspolitik gerecht ?
Diese Frage geht alle an, die das Gesundheitswesen durch ihren gesetzlichen Pflichtbeitrag finanzieren, insbesondere Beschäftigte und Rentner, also die privaten Haushalte, die hierbei den größten Anteil leisten.

Kommen wir gleich zu den Fakten:


Derzeit zahlen Arbeitgeber 7,0 %, Beschäftigte 7,9% ihres Bruttolohnes in die gesetzliche Krankenversicherung ein. Wer Rente bezieht wird ebenfalls mit 7,9% zur Kasse gebeten. Dafür profitieren diejenigen, die mehr als 3.750 Euro verdienen, von der Beitragsbemessungsgrenze ab dieser Höhe. Egal, ob beispielsweise 5.000 oder 10.000 Euro brutto auf dem Gehaltszettel stehen, abgezogen werden für die Krankenversicherung nur 7,9 % von 3.750 Euro. Ist das gerecht ?

Doch aufgemerkt! Ab 2011 kommt die Erhöhung von 7,9 auf 8,2 Prozent. Auch die Arbeitgeber erleben nächstes Jahr, allerdings zum letzten Mal, eine Erhöhung von 7,0 auf 7,3 Prozent.  Was vor Jahren paritätisch aufgeteilt war wird immer stärker den Versicherten aufgebürdet. Ist das gerecht ?

Wie geht denn nun „gerecht“ ?
Gerecht geht anders und dies hat ver.di mit sehr guten Forderungen für uns formuliert:

• Wer mehr verdient, soll auch mehr einzahlen; Beiträge müssen auf alle Einkünfte erhoben werden;
• eine Bürgerversicherung, in die schrittweise alle einbezogen werden sollen;
• Zuzahlungen dürfen nicht ausgeweitet, sondern müssen wieder abgebaut werden;
• Die Arbeitgeber müssen den Krankenversicherungsbeitrag wieder zur Hälfte finanzieren.


Weitere Infos zum Thema findet Ihr unter:


http://www.gerecht-geht-anders.de/

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25 Kommentare:

  1. Der Arbeitgeber soll sich mit 50 Prozent beteiligen, ganz meine Meinung.
    Wobei diese Konstruktion eigentlich merkwürdig ist, weil es ja, abgesehen von steuerlichen Gründen, egal ist, ob der Arbeitgeber mehr Lohn zahlt oder ein Teil des Lohnes als Sozialbeiträge deklariert werden.
    Sprich, die Gewerkschaft könnte z.B. einseitige Erhöhungen des Arbeitnehmeranteils durch höhere Lohnforderungen ausgleichen.
    Auch sollten alle Einkünfte berücksichtigt werden, einverstanden !
    Wer mehr verdient, soll mehr einzahlen:
    bis zu einer bestehenden Obergrenze, meinetwegen.
    Wobei ich nicht nachvollziehen kann, wieso jemand, der 3000 Euro im Monat verdient, jemanden subventionieren muß, der 2000 Euro im Monat verdient.
    Butter im Supermarkt ist schließlich auch nicht einkommensabhängig ausgepreist.
    Das ist eigentlich ein Bruch im System, denn bei allen anderen "Unkosten", die man so hat, bekommt man auch mehr, wenn man mehr einzahlt, sogar bei Rente und Arbeitslosengeld, nur bei der Krankenversicherung nicht.

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  2. Da kann ich mich dem "Einzahler" voll anschließen!
    Vorallem darf man inzwischen um jeden Besserverdienenden froh sein, der sich nicht für die privaten Krankenkassen entscheidet, wo er sehr viel weniger zahlen würde, da der Höchsatz für "freiwillig Versicherte" im Moment etwa bei 560€ KV pro Monat liegt - bei gleicher Leistung! Und diese Leute arbeiten übrigens genauso für ihr Gehalt wie alle anderen auch, warum sollten sie dann prozentual mehr zahlen müssen? Wo soll das denn gerecht sein???

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  3. Solidarität scheint hier wohl ein Fremdwort zu sein.
    Wenn Alle so denken würden, na dann: Gute Nacht.
    Dann ist es nicht verwunderlich, wenn die Kluft zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht und der Einzelne sich nur noch im sich selbst kümmert.
    Ich wünsche mir sozialkritische, politisch denkene Menschen, die sich wirklich für Gerechtigkeit in Deutschland einsetzen und dafür notfalls auch auf die Straße gehen.
    Gott sei Dank, kenne ich viele Menschen, die sich für Andere engagieren, die Gerechtigkeit hoch halten, die Mißstände kritisieren und sich für andere Menschen einsetzen, denen es nicht so gut geht. Auch der Besserverdienende muß seinen Beitrag leisten. Und gerade sie können mehr geben.

    Mein Tipp:
    Mal wieder Karl Marx lesen bzw. wer es aktueller möchte, darf gerne auch zu Sahra Wagenknechts Büchern greifen.

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  4. Für mich hat es weder etwas mit Gerechtigkeit, noch etwas mit Solidarität zu tun, wenn jemand, der im Schnitt 50 Stunden plus/ Woche arbeitet (dazu kommen noch unbezahlte Überstunden!) und ziemlich viel Zeit und Geld in die Ausbildung investiert hat, all diejenigen querfinanzieren soll, die sich für einen anderen Berufsweg entscheiden haben (aus welchen Gründen auch immer). Unterstützt werden müssen die, die nicht selbst für sich sorgen können. Nicht diejenigen, die ständig gierig auf den Geldbeutel anderer starren!! Und mit 3750€ ist man wirklich nicht reich!

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  5. Bin ich hier beim politischen Stammtisch oder bei RTL2 gelandet?
    @anonym: Glaubst Du wirklich, daß jeder, der keinen Job hat, in dem er 3750€ verdient, sich das ausschließlich selbst zuzuschreiben hat? Es gibt doch auch viele Leute, die Zeit und Geld in ihre Ausbildung investieren und trotzdem keine entsprechende Beschäftigung finden.

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  6. Wie immer gibt es verschiedene Meinungen zu einem Thema.
    Interessanterweise finde ich hier keine wirklichen Argumente dafür, daß ausgerechnet als einziges die Krankenversicherung vom Prinzip abgekoppelt ist, daß mehr Einzahlen auch mehr Leistung bringt.
    Schließlich sorgt bereits das Steuer- und Sozialsystem für einen Ausgleich zwischen Gering- und etwas Mehrverdienern.
    Statt Argumenten finde ich dafür Schmähungen gegen Andersdenkende...
    Ja, wenn die Argumente fehlen, dann versucht man das durch Lautstärke auszugleichen.

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  7. Hat das hier eigentlich etwas mit Hugendubel zu tun oder ist das einfach nur wieder Verdi Werbung?

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  8. Dies ist ein Ver.di-Hugendubel Blog!

    Die Betonung liegt auf Ver.di

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  9. @Anonym
    Das hat sehr wohl was mit Hugendubel zu tun, denn die politischen Rahmenbedingungen werden nicht in einer einzelnen Firma festgelegt, sondern in der Bundesrepublik Deutschland.Die Krankenversicherung ist als Solidarsystem ausgelegt und paritätisch unter Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt. Dieses Prinzip ist durch den zum 1. Juli 2005 eingeführten Sonderbeitrag (Beitragssatz bis 2008: 0,9 %),der von den Arbeitnehmern alleine getragen werden muß, bereits aufgeweicht worden. Man sollte also wenigstens ab und zu über den Tellerrand hinausschauen, auch wenn es manchen schwer fällt.

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  10. Ich wußte gar nicht, dass es unter uns Buchhändlern so viele Westerwelle-Fans gibt! ...Ach so, Du bist ja gar keine Buchhändlerin, sondern mit 3750 Euro "Führungskraft" der Tarifgruppe VI. Da kann man sich an einer Hand abzählen, wer sich hinter "Einzahler", "Querschläger" und "Anonym" verbirgt: vielleicht eine technikbegeisterte QuerschlägerIN, eine EinzahlerIN oder eine AnonymA...?

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  11. Mich wundert immer wieder, wie viele Leute auf dieser Seite sich negativ gegenüber dem Infoblog äußern. Keiner zwingt euch dazu, auf diese Seite zu gehen. Es steht groß und deutlich VERDI auf dieser Seite - und dann regen sie sich auf, weil hier Gerwerkschaftspositionen vertreten werden.Wie demokratisch dieser Blog ist, sieht man daran, dass er auch Euch toleriert! Ob´s umgekehrt auch so wäre? Wohl eher nicht.

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  12. Manche Äußerungen - vor allem von "Einzahler" und "Querschläger" - verraten eine solche Eiseskälte, dass man das blanke Entsetzen kriegt. Es hat seinen guten Grund, dass die Krankenversicherung nach dem Solidarprinzip funktioniert. Vielleicht lest ihr mal Marx, und zwar Reinhard Marx. Selbst der fordert eine soziale und keine asoziale Marktwirtschaft.

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  13. Als ich las, wie der arme „Einzahler“ so viel von der der im Schweiße seines Angesichts erworbenen Kohle abdrücken muß, da war ich aber mächtig bedroffen. Ich blickte beschämt nach unten und erblickte auf der Tastatur meines Computers ein Tränchen… es mögen auch anderthalb oder gar zwei gewesen sein… und da wußte ich: es wird, wenn „Einzahler“ - wie wir alle - dereinst in die Hölle kommt… es wird dann Gott der Herr diese Tränchen aufnehmen und damit die Qualen des ewigen Feuers für ihn lindern. Er wird es tun (auch mit Lachtränchen).

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  14. @Alter Egon:Was soll so ein Beitrag? Wir leben in einer Demokratie, in der auch nicht Verdi, Marx und Wagenknecht konforme Meinungen geäußert werden dürfen, ohne automatisch mit verbaler Säure überschüttet zu werden. Wer darum kämpft ernst genommen zu werden, sollte sich von einem gewissen Niveau nicht entfernen.

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  15. Schon schade, es kommen weiterhin keine Argumente, sondern nur Beschimpfungen. Damit behalte ich weiterhin recht, solange bis einem/einer eine Begründung einfällt, warum ausgerechnet im Gesundheitssystem anders abgerechnet wird.
    Ich habe hier auch noch keinen gehört, der etwa für eine Einheitsrente oder Einheitsarbeitslosengeld, unabhängig von der Einzahlung, wäre ?
    Oder wie wäre es mit einem Einheitsgehalt ?
    Also - warum ausgerechnet die Krankenversicherung ?

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  16. @Einzahler: Nein, kein Einheitsgehalt!!!! Wer mehr verdient, als die anderen schmeißt sein Geld in einen Topf, der wiederum an die anderen "gerecht" aufgeteilt wird.

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  17. Die Krankenversicherung darf nicht isoliert gesehen werden. Ähnliche Tendenzen (Privatisierung,etc.) finden sich auch im Bereich Bildung und Altersversorgung. Das ist für die Finanz- und Versicherungswirtschaft ein riesiges Geschäft. Ich kann mich "Entsetzt" nur anschließen: Wer das Auseinanderdriften der Gesellschaft in Arm und Reich weiter vorantreibt, spielt mit dem Feuer.Lest Marx, meinetwegen auch den mit dem Vornamen Reinhard.

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  18. Ich hätte nichts gegen ein "Einheitsgehalt". Solange man davon leben und alle Menschen eine Beschäftigung haben

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  19. Ein Einheitsgehalt wäre eine gerechte Lösung.
    Bildungsstand und Arbeitsqualität würden über die Berufswahl entscheiden. Der Luxus einiger weniger würde zu Gunsten der Mehrheit aufgeteilt werde.

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  20. Wieso ist ein Einheitsgehalt eine gerechte Lösung? Und wie soll das funktionieren? Unabhängig von Funktion und Verantwortung bekommen alle das gleiche Geld? Seid Ihr wirklich der Meinung, daß jede Position in einem Unternehmen gleich viel Gehalt wert ist? Verdienen wir dann alle soviel wie die Kassenkräfte oder soviel wie die GL, vielleicht bilden wir ja auch einen Mittelwert? Das kann ich garnicht glauben! Auf die Gefahr hin, mich hier unglaublich unbeliebt zu machen: DAS IST TOTALER SCHWACHSINN!!

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  21. Wir reden dann hier ja nicht mehr von einer GL.

    1. Es müssten Grenzen für das Privateigentum geschafft werden. Die Grenze wird an die volkswirtschaftliche Entwicklung und die Inflation gebunden. Z.B. 1.000.000€
    Alle Besitze über diesem Wert müssen liquidiert oder in öffentliche Hand gegeben werden.
    2. Dadurch entsteht ein extrem großes Volumen an finanziellen Mitteln.
    3. Diese Mittel werden für den Angleich der Gehälter und weitere Beschäftigungsplätze genutzt.
    4. Unternehmensüberschüsse müssen abgeführt werden. Das Ziel der Gewinnmaximierung steht somit nicht mehr im Fokus einer Unternehmung.
    5. Ein unabhängiges Solidargrundeinkommen für "Nichtbeschäftigte" wird geschaffen.
    5. Die zur Verfügung stehenden Mittel werden errechnet, ein Einheitseinkommen für die arbeitende Bevölkerung wird geschaffen.

    Die Höhe dieses Einkommens ist relativ zu sehen, auf den eigentlichen Kaufkraft des Wertes kommt es an. Ein Vorteil wäre die Stärkung der dt. Binnenwirtschaft.
    Übrigens:
    In Deutschland gibt es 430.000 Millionärshaushalte.
    Außerdem 60 Milliardärshaushalte.

    Jeden 6 Arbeitnehmer droht die Armut.

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  22. Ganz ehrlich: Nimm Deine Ideen und wechsel das Land! Du lebst im falschen Staat.

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  23. @Anonym, 1-10-10: 10:52:
    Mhm, ich glaube, Du solltest die Realisierung Deiner Idee ersteinmal weit weg auf einer kleinen Insel ausprobieren, bevor Du sie hier umsetzt. Ich wüßte nämlich kein Land, in dem das schon mal funktioniert hat. Der Mensch funktioniert so nicht. Und ich übrigens auch nicht. Ich will nämlich, daß Leistung honoriert wird. PS: Außerdem stehe ich darauf, wenn Leute die Quellen ihrer Zahlen nennen und sie nicht einfach in den Raum schmeißen. Macht man so ;)

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  24. Und wo sind die Belege für Deine Behauptungen, "Bedenkenträger"? Im Grunde wiederholst Du nur die sattsam bekannten "Homo oeconomicus"-Theorien der neoliberal-neoklassischen Schule. (Falls Dir das überhaupt bekannt ist).

    Wohin dieses Denken geführt hat, kann man seit spätestens zwei Jahren mit eigenen Augen sehen: zwei Zentimenter vor den Abgrund. Für so eine Haltung gibt es einen kurzen, knappen Begriff: Beratungsresistent.

    Meine Empfehlung: Geh´noch einen Schritt weiter!

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  25. @ Acid Scout: Hast Du Dir eigentlich meinen Text durchgelesen, bevor Du losgegiftet hast? Ich stelle keine Behauptungen auf, sonder habe meine Meinung geäußert- was hier hoffentlich erlaubt ist? Und dieses "falls dir das überhaupt bekannt ist" ist arrogant, überheblich und völlig unangebracht. Schönen Abend noch.

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