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"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"
Walter Ulbricht, kurz vor dem Berliner Mauerbau 1961
"Ihre Aufforderung zur Verhandlung eines Sozialtarifvertrags habe ich erhalten.
Die 'dringliche Notwendigkeit im Hinblick auf drohende Filialschließungen' kann ich nicht erkennen...
Für Verhandlungen sehe ich deshalb keine Veranlassung."
Thomas Nitz, August 2010
(Dialog abgelehnt - die Antwort der Hugendubel-Geschäftsleitung auf das Sozialtarif-Angebot)
http://hugendubelverdi.blogspot.com/2010/09/dialog-abgelehnt-die-antwort-der.html
Die Filiale Salvatorplatz wird 2012 geschlossen. Dies wurde den Kolleginnen und Kollegen der Filiale diese Woche von der Geschäftsleitung mitgeteilt.
Auf unsere gestrige Anfrage an Frau Hugendubel, wann das Stammhaus am Salvatorplatz geschlossen werden könnte, haben wir von ihr bis jetzt noch keine Antwort erhalten.
Unsere Frage hat sich jedoch durch einen Blog-Kommentar von heute beantwortet: 2012 schließt das Hugendubel-Stammhaus am Salvatorplatz.
(Wann wird das Hugendubel-Stammhaus geschlossen? Sieben Fragen an die GL ...)
http://hugendubelverdi.blogspot.com/2010/10/wann-wird-das-hugendubel-stammhaus.html#comments
Es ist 5 vor 12 für einen Sozialtarifvertrag!
weitere Beiträge zum Thema STV:
http://hugendubelverdi.blogspot.com/search/label/Sozialtarifvertrag
Die Meldung schlägt wirklich ein wie der Blitz. Kann mir jemand verraten, wo Herr Nitz diese Äußerung getan haben soll? Warum kommen die Informationen hier via Internet? Gibt es keine Betriebsversammlung mehr in diesem Jahr, auf der eine Vertreterin / ein Vertreter der GL die "kleinen" Angestellten informiert? Hat jemand Antworten?ß
AntwortenLöschenBetriebsversammlung wird wohl im November sein. Ein Vertreter der GL wird eingeladen. Aber ob von der GL jemand kommen wird? Es wäre dringend notwendig.
AntwortenLöschenDieses Zitat ist aus dem Antwortschreiben der GL, auf die Frage, wann man sich denn nun an den Verhandlungstisch setzt, um den Sozialtarifvertrag auszuhandeln.
Siehe Beitrag: Dialog abgelehnt..
Ach und das hat der BR nicht gewusst? Glaub ich jetzt mal so nicht wirklich. Daher auch neulich die Frage bei den "7 Fragen an die GL".
AntwortenLöschenAktuelle Ergänzungen im Buchreport-Artikel:
AntwortenLöschenDort heißt es:
"In einem von Mitarbeitern und der Gewerkschaft Verdi betriebenen Blog wird offensiv die Frage gestellt, ob weitere Filialen, deren Mietverträge auslaufen, zur Disposition stehen. Dies wird von der Geschäftsleitung dementiert. Maximilian Hugendubel weist gegenüber buchreport Spekulationen zurück, dass auch die Münchner Filiale am Stachus zur Disposition stehe: 'Im Gegenteil, wir haben dort einen laufenden Mietvertrag und werden in diesen Standort investieren.' Die Hugendubel-Filialen in Berlin sollen ebenfalls gehalten werden („Wir sind in Mietvertragsverhandlungen“), aktuell wird in die Potsdamer Filiale investiert: Auch der Standort Kassel, über den ebenfalls im Verdi-Blog spekuliert wird, solle gehalten werden."
Achso. Sollen also alle gehalten werden. Genauso wie man in Nürnberg versucht hat, den Standort zu halten. Mei, man hat halt einfach kein passendes Mietobjekt gefunden, gell? Die Kollegen dort können ja erzählen, wie die Geschichte ausgegangen ist. Und in Berlin ist mal also in Mietvertrags-Verhandlungen. Sehr interessant. Hugendubel fordert vermutlich einfach niedrigere Mieten, die werden nicht gewährt und dann? Tja, man hat sein möglichstes getan... Soso..
Mit solchen Textbausteinen zur Verteidigung täuschen Sie (hoffentlich) keinen mehr, Herr Hugendubel!
Gratulation, lieber Blog! Da habt Ihr scheinbar wirklich einen Nerv getroffen!
@Salvatorplatz: wo wird denn behauptet, daß der BR nichts davon wußte? Ich selbst bin zwar kein Betriebsrat (von daher kann ich das nicht aus erster Hand berichten), aber ich weiß, dass solche Entscheidungen grundsätzlich immer dem BR mitzuteilen sind. Dieser kann und darf das aber nicht immer sofort öffentlich machen.
AntwortenLöschenVielleicht meldet sich ja mal jemand vom Betriebsrat und erklärt die Einzelheiten...
Also: Grundsätzlich muss die GL den BR informieren. Diese Information kann allerdings zeitgleich mit der Information der Belegschaft stattfinden. Ähnlich war dies bei den Kündigungen, der BR hatte fast keine Möglichkeit zu reagieren und konnte erst im Nachhinein einen Sozialplan aushandeln.
AntwortenLöschenDie GL "möchte" besonders schnell die Betroffenen infomieren. Allerdings ist es eher denkbar, dass unsere GL den BR vor vollendete Tatsachen stellt um nicht über Alternativen sprechen zu müssen.
Die Information kommt von der Belegschaft am SP und wurde auf Anfrage des Buchreports von der GL bestätigt.
B.
Ich wundere mich einfach darüber, dass gerade wenige Tage zuvor diese Frage im Blog auftauchte und jetzt - oh Wunder - tatsächlich geschlossen wird und das dann als Blitzmeldung verkündet wird.
AntwortenLöschenDas weckt durchaus den Eindruck, als hätten die Betreiber dieses Blogs schon mal das Thema ansprechen wollen um dann diese "Blitzmeldung" zu verkünden "Haben wir es nicht gesagt??"
Ist ja auch egal. Ändert sowieso nichts daran und letztendlich kenn ich mich auch nicht damit aus, was der BR wann wissen und veröffentlichen darf.
Nur hat der BR da doch eh keine Handhabe. Wenn geschlossen und entlassen wird, wird geschlossen und entlassen und fertig.
Wann hat man eigentlich die Geschäftsleitung das letzte Mal auf einer Betriebsversammlung in München gesehen? Statt Presseerklärungen abzugeben und es den nächsten Führungsebenen zu überlassen, den Kolleginnen und Kollegen zu erklären, wohin es bei Hugendubel geht, wäre es schön, wenn Herr und Frau Hugendubel oder Herr Nitz selbst mal wieder Rede und Antwort stehen würden. Das wäre nur fair und würde gegenüber allen, die Tag für Tag den Laden am Laufen halten, endlich den nötigen Respekt zeigen!
AntwortenLöschenDas heißt aber auch für möglichst alle, zur Betriebsversammlung zu kommen und kritische Fragen zu stellen!
Bin schon gespannt, wen wir demnächst zu sehen bekommen....
Menschenskind, wenn dieser fantastische Infoblog www.hugendubel-verdi.de nicht wär, dann wüssten wir ja alle so viel weniger!
AntwortenLöschenUnd gibts denn das: alle, alle, alle zitieren seit Wochen draus, immer wieder von Neuem: BÖBLA, buchreport, BuchMarkt - und offensichtlich sogar die große gewichtige Süddeutsche: www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hugendubel-mitarbei ter-wehren-sich-bitte-kein-buecher-aldi-1.1010876 - alle erfahren sie ohne Frage Wichtigstes und Erschreckendstes über den zweitgrößten deutschen Buchhandelsriesen DBH immer wieder nur aus dieser (zudem auch noch recht ansprechend bebilderten) sprudelnden Quelle der Hintergrundinfos, der verborgenen und aufgedeckten Wahrheiten, der entdeckelten Gemeinheiten ... die da so alle bei Hugendubel und bei Weltbild (und bei: und so weiter und so fort "eigenen unabhängigen selbstständigen" Buchhandlungsunternehmungen - R.I.P) permanent - und wohl seit Längerem bereits - recht still und leise vor sich gehen (sollen).
Klingt vor allem nach mehr, mehr, mehr ... was wir noch so allzu gerne erfahren möchten aus dem geheimen Leben der katholischen Möchtegern-Großbuchhändler - die wohl recht viel von dem, was man so falsch machen kann im Wirtschaftsleben dann auch tatsächlich falsch machen. Jetzt also wird das traditionsbehängte Stammhaus so mir nichts dir nichts einfach mal zu gemacht, ganz gleich was mit denen passiert die darin Altes wie - und das seit kurzer Zeit ja erst - auch Englisches für die interessierten Kunden bereit gehalten haben!
Doch nun: da wüsste man nur allzu gern Vergleichbares auch aus dem Hause der Douglas-Muse. Ja, das wäre doch mal eine richtig lohnende und recht befreiende Aufgabe für die dortigen (mit ziemlicher Sicherheit nicht minder geschundenen und ausgebeuteten) Filial-Angestellten und ihre gewerkschaftlichen/betriebsrätlichen Aktiven: Bitte, macht doch die (mindestens ebenso wie die AugsburgerMünchner) übermächtige Hagener Krake auch so erfrischend durchsichtig und deckt bei Thalia all das auf, was sich so hinter den dortigen Kulissen abspielt, abgespielt hat, möglichst weiterhin noch abspielen soll.
Diese Zeiten könnten nun endlich mal zu verschwinden beginnen: da wir immer nur hilflos vor vollendeten Tatsachen standen - mit offenem Mund und versteckter Wut zuschauen mussten, wie unsere doch immer noch recht tolle Buchhandelslandschaft Stück für Stück - und weiter und weiter - demoliert wird, auf unser aller Rücken und auf unser aller Kosten. Ich wage zu hoffen: dies hat nun bald ein Ende, und es kommt endlich der kaum mehr erwartete Ruck und der Schwenk in die Gegenrichtung - bevor's noch irgendwann tatsächlich zu spät gewesen sein würde.
Dieser Hugendubel-Blog macht einen richtig mutig: ja, ihr "Büchermenschen" da draußen in unserer Bücherwelt - gründet den nächsten und den übernächsten Blog, und betreibt ganz viele davon, setzt euch möglichst alle zur Wehr und reißt andere mit (die "kleineren" Filialisten könnten mit Sicherheit auch etwas davon vertragen!) - ich beteilige mich, wo's denn geht!
Was hier noch niemand angesprochen hat: Besitzt dieses Unternehmen NICHTS? Sogar das "Stammhaus" ist gemietet? Was gehört denn der DBH außer der Ladeneinrichtung? Oder ist die auch geleast?
AntwortenLöschenAchtung: Ja, die Ladeneinrichtung ist geleast! Da Hugendubel Probleme mit der Kreditwürdigkeit hatte, wurden bei neueren Filialen die Ladeneinrichtungen durch Dritte gekauft und an Hugendubel vermietet.
AntwortenLöschenIn die Filiale Potsdamer Platz soll investiert werden? Meine letzten Infos waren, dass dort der Mietvertrag auslaufen soll...
AntwortenLöschenNein, Filiale Potsdam! Diese ist gerade geschlossen und wird am 3.11.2010 neu eröffnet.
AntwortenLöschenNach 15 Jahren ist der Mietvertrag ausgelaufen und Hugendubel hatte die Wahl zwischen "Raus" oder "Bleiben aber renovieren". Center-Mietverträge sehen eine Renivierung und Überholung der Ladengeschäfte vor.
Als Alt-Hugendublerin, habe meine Ausbildung 1980 gemacht, sehe ich den Entwicklungen mit einem lachenden und weinenden Auge zu. Dass der Salvatorplatz geschlossen, die Abteilungen in den Grossflächen vor Bestsellerstapeln nur so strotzen und der Standard das Sagen hat, freut vor allem in München die kleineren Sortimente, denn wir profitieren davon. leider können wir aber deshalb noch lange keine entlassenen Hugendubel Mitarbeiter übernehmen.
AntwortenLöschenIn jedem Fall dreht sich Heiner Hugendubel nun leider seit Jahren im Grab um. Dass sein Erbe so verhunzt wird ist trotz des vielfach strapazierten Begriffs "Strukturwandel" äusserst bedauerlich. Zumal der berühmte Strukturwandel nicht nur vom Kunden kommt, sondern durchaus auch von Firmen gemacht wird.
Nur ist es diesmal nicht die berühmte "dritte Generation" die den Laden vor die Wand fährt, sondern erst die vierte, oder?
AntwortenLöschenHeiner hugendubel würde sich im Grab rumdrehen, wenn er die Entwicklung seiner Firma noch mitverfolgen könnte.
AntwortenLöschenDa ich mir sehr sicher bin, dass die GL den Blog verfolgt:
Sehr geehrte Frau Hugendubel, sehr geehrter Herr Hugendubel!
Können Sie eigentlich, vor ihrer Familie, ihr Handeln noch vertreten? Das Stammhaus ihrer Ururgroßeltern aufzugeben?
@Lillifee:
AntwortenLöschenDie Schließung vom Salvatorplatz zeigt einmal mehr, daß die Zeit für solche sentimentalen Anwandlungen vorbei ist. Familienunternehmen mit sozialer Ader war gestern. Alles, was nicht profitabel ist, muß weg - egal, ob es Sortimente, Mitarbeiter oder Filialen sind. Das Leitbild der DBH ist nicht mehr der Buchhändler-Unternehmer vom Schlag eines Heinrich Hugendubel, sondern der Controller, der sich ausschließlich für Zahlen interessiert.
oha, der Anfang vom Ende...Es fing mit Chemnitz an und hört wo auf??? Filialschliessungen sind immer ein Zeichen für eine geschwächte Unternehmensstruktur. Ich befürchte, dass es Hugendubel oder auch die DBH in ein paar Jahren nicht mehr geben wird und wenn man ehrlich ist, dann war es absehbar. Schade um die engagierten Mitarbeiter. Wünsche jedem viel Glück und Kopf hoch..... :-)
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