Die Mitarbeiter/innen von Hugendubel warten dringend auf Antworten:
Bitte per Email an die Blog-Redaktion: hugendubel.verdi@yahoo.de
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7 keineswegs amüsante Fragen an die Hugendubel-Geschäftsleitung,
an den Weltbild-Geschäftsführer – sowie
an den Vorsitzenden der ver.di-Sozial-Tarif-Kommission:
Wann könnte das Stammhaus am Münchner Salvatorplatz dicht gemacht werden,
Frau Hugendubel?
Frau Hugendubel?
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Wie lange noch existiert die Filiale am Berliner Tauentzien als „Flaggschiff“,
Herr Hugendubel?
Herr Hugendubel?
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Was geben Sie den Nürnberger Kollegen mit auf den Weg, wenn diese allesamt
auf der Straße stehen, Herr Nitz?
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Welche Zukunft hat das Haus am Stachus,
Herr Brunn?
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Wo liegen die Optimierungschancen der Filiale Kassel,
Herr Höllermann?
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Wieso eigentlich will die katholische Kirche uns alle verkaufen (und: an wen),
Herr Halff?
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Wer kann – unter diesen Umständen – Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag
noch guten Gewissens verweigern, Herr Kraft?
Fakten-Check:
PERSONEN.......
Das fünfköpfige Führungsgremium von Hugendubel besteht aus Nina Hugendubel, Dr. Maximilian Hugendubel, Thomas Nitz, Torsten Brunn, Dr. Stefan Höllermann.
Carel Halff leitet das Unternehmen Weltbild.
Der ver.di-Tarifkommission „Hugendubel-Sozialtarifvertrag (STV)“ steht Stefan Kraft vor.
BEDROHUNGEN.......
In naher Zukunft laufen die Mietverträge verschiedener Hugendubel-Filialen aus.
Die DBH-Leitung hat verkündet, dass sich sämtliche Filialen weiterhin „ständig auf dem Prüfstand“ befinden.
40 % der derzeit vorhandenen Buchhandelsflächen sollen nach GL-Vorhersage bereits während der kommenden Jahre verschwinden.
.......Was bedeutet all dies für die Mitarbeiter/innen von Hugendubel? .......
GEGENMASSNAHMEN.......
Die Münchner Belegschaft hat (per Betriebsversammlungsbeschluss) die Bildung einer Tarif-Kommission gefordert und diese mit dem Auftrag versehen, einen Sozialtarifvertrag (STV) für Hugendubel auszuhandeln.
Angesichts von zunehmendem Outsourcing und Leiharbeit - sowie angesichts der Schließung von gesamten Abteilungen und vollständigen Filialen - ist ein STV dringend nötig:
um (bereits im Vorfeld derart einschneidender Veränderungen) für die Zukunft annehmbare verbindliche Regelungen zu treffen und so den weiteren Umbau des Unternehmens sozial verträglich zu gestalten.
.......Bislang jedoch hat die Hugendubel-Geschäftsleitung sich den Anliegen ihrer Mitarbeiter hartnäckig verweigert – und hat Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag rundweg abgelehnt.......
.......KONSEQUENZEN .......?!
.
....Konsequezen?
AntwortenLöschenKlar! rechtlich abgesicherte Arbeitskampfmaßnahmen. Unsere Kollegen bei der Wohlthat haben letztes Jahr an den Adventssamstagen gestreikt und die DBH ganz schön vor Probleme gestellt.
B.
Gute und absolut berechtigte Fragen. Interessant auch, welche Rolle die katholische Kirche in diesem Reigen spielt. Fleischeslust geißeln und Feuchtgebiete verkaufen. Die Kirchenoberen ringen mit Entscheidungen: Wem soll ich dienen ? Gott oder dem Mammon ?
AntwortenLöschenGott sei Dank werden diejenigen, die heutzutage die Wahrheit sagen, nicht mehr der Ketzerei beschuldigt.
Die Frage ist doch, warum soll die Geschäftsleitung immer an allen Schuld sein. Es ist ja nicht so, dass Familie Hugendubel Werbung in Tageszeitungen schaltet: „Bitte liebe Kunden kauft wo anders ein“.
AntwortenLöschenIch glaube, der Geschäftsleitung wäre lieber, alles läuft wie früher immer super und immer weiter so. Aber Fakt ist doch, da die Geschäfte rückläufig sind. Daraus müssen Konsequenzen gezogen werden. Die Welt dreht sich weiter auch für Hugendubel und seine Mitarbeiter.
Ein Ziel der Geschäftsleitung ist sicherlich so viele Mitarbeiter wie möglich zu behalten und deren Arbeitsplätze zu sichern. Die stehen ja morgens nicht auf und sagen: „Ach heute entlasse ich wieder 20 Leute und schließe eine Filiale".
Vielleicht sollte sich jeder Mitarbeiter lieber fragen, was kann ich für das Unternehmen tun, um meinen Arbeitsplatz zu sicher. Nur wenn alle miteinander arbeiten, wird es klappen. Wenn alle gegeneinander arbeiten, ist das Unternehmen von vorne herein zum Tode verurteilt.
Übrigens: auf die Antwort von Frau Hugendubel braucht Ihr nicht zu warten. Wir Kollegen vom Salvatorplatz wurden diese Woche bereits informiert, dass unsere Filiale 2012 geschlossen wird. Das Stammhaus macht zu.
AntwortenLöschenWenn wir Glück haben, werden wir auf andere Filialen verteilt. Wenn wir Glück haben....
Antwort @anonymus
AntwortenLöschen„wenn alle miteinander arbeiten...“
Genau dies macht Hugendubel ja aber nicht, unsere Geschäftsleitung verweigert die Zusammenarbeit mit ihrer Belegschaft und stellt sich gegen einen Sozialtarifvertrag.
„...Geschäfte rückläufig...“
Ja, aber nur bei Hugendubel, während der dt. Buchhandel sich wieder im Wachstum befindet.
Auch andere Filialisten wachsen weiter!
Wir hinterfragen WARUM die Geschäfte rückläufig sind! Und wir finden auch Antworten.
„...Die Geschäftsleitung an allem Schuld....“
Ja! Geschäftsführer "führen" bzw. Geschäftsleiter "leiten" die Geschäfte einer Unternehmung und sind auch für deren Konsequenzen verantwortlich. Äußere (z.B. volkswirtschaftliche) Faktoren müssen dabei beachtet und richtig interpretiert werden.
Unserer GL unterstelle ich schlichte Inkompetenz.
B.
Salvatorplatz....
AntwortenLöschenDamit beginnt der Ausverkauf Hugendubels.
Dieses Unternehmen ist sichtlich am Ende.
B.
@B:
AntwortenLöschenWarum arbeitest Du eigentlich noch bei Hugendubel wenn alles so schlecht ist und das Ende naht? Deine bisherigen Kommentare könnten auch einer Thalia-Feder entspringen. Ich denke, dass Hugendubel am besten gedient wäre, wenn solche Stinkstiefel ohne betriebswirtschaftlichen Kenntnisse - oder besser eingefärbte Kenntnisse - das Unternehmen freiwillig verlassen und die motivierten bei der notwendigen Transformation aktiv mitmachen würden. Denn das der Buchhandel sich mitten in einem Strukturwandel befindet, sollte in der Zwischenzeit jeder begriffen haben. Mann kann ihn aber auch im eigenen Unternehmen durch Blockade hinauszögern und dann hinterher noch ein wenig Insolvenzgeld abstauben. Die Totengräber des Mittelstands haben wieder zugeschlagen.
Auf die Zustimmung der konstruktiven Mitarbeiter könnt Ihr nicht hoffen.
A.
@anonym
AntwortenLöschenWieso bin ich ein Stinkstiefel? Weil ich nicht wie andere alles mit mir machen lasse?
Weil ich nicht bei Filialschließungen und der mir damit drohenden Kündigung immer noch 100% hinter dem Unternehmen stehe?
Weil ich nicht zusehe, wie unseren Kollegen die Gehälter gestrichen werden (Tg3 in Tg2)?
Weil ich nicht jede unternehmerische Entscheidung einfach so hinnehme?
Die einzigen die eine Zukunft bei Hugendubel haben sind die, die sich organisieren. Ohne uns würden die Wochenarbeitsstunden erhöht (auf bis zu 48 Stunden), der Urlaub auf das gesetzliche Minimum und die Gehälter fast ganz gestrichen werden.
Alle jetzt gültigen Tarifverträge wurden durch uns organisierte Gewerkschafter erkämpft. Ihr seid zwar auch Nutznießer des Ganzen, aber die Rahmenbedingungen wären ohne uns nicht so, wie sie jetzt noch sind.
Ps: In München hat sich der Großteil der Belegschaft FÜR einen Sozialtarifvertrag und den langen Weg dorthin ausgesprochen. Nach deiner Logik gibt es in München nicht mehr sehr viele „konstruktive“ Mitarbeiter.
Übrigens: Resultate aus einem STV schützen auch DICH vor der Kündigung.
B.
Ich finde es interessant, dass es so viele schlaue MA gibt und die GL immer unfähig ist. Warum nur versammelt sich die Inkompetenz nur immer in der Geschäftsleitung, wenn es doch so viele im Unternehmen gibt die es besser könnten? Warum sitzen die nicht da oben, fragt sich ein einfacher Mitarbeiter der nicht von sich glaubt es besser zu können.
AntwortenLöschenHallo Anonym 15:23,
AntwortenLöschenich finde es auch interessant, dass es so viele schlaue MA gibt und die GL immer unfähig ist. Da bin ich ganz Deiner Meinung!
Du fragst aber nicht allen ernstes, warum nicht die Schlauen da oben sitzen, sondern die Unfähigen? Oh Mann...
Und Anonym 13:43 (der gleiche?)
Wäre Dein Kommentar nicht so traurig, man müsste laut loslachen.
Du schreibst:
"Ein Ziel der Geschäftsleitung ist sicherlich so viele Mitarbeiter wie möglich zu behalten und deren Arbeitsplätze zu sichern."
Alleine das ist lächerlich, wie uns jeden Tag aufs Neue genau von dieser Geschäftsleitung gezeigt wird. Wenn es denn so wäre: warum weigert sich die GL dann, einen Sozialtarifvertrag zu unterschreiben?
Und weiter:
"Die stehen ja morgens nicht auf und sagen: „Ach heute entlasse ich wieder 20 Leute und schließe eine Filiale"
Also ganz ehrlich: bei manchen Entscheidungen habe ich GENAU diesen Eindruck: die wurden heute morgen spontan nach dem Aufstehen getroffen.
"warum soll die Geschäftsleitung immer an allen Schuld sein" "sollte sich jeder Mitarbeiter lieber fragen, was kann ich für das Unternehmen tun" "bei der notwendigen Transformation aktiv mitmachen"
AntwortenLöschenBei solchen Kommentaren kann man nur noch den Kopf schütteln. Da hat wohl die GL einen obrigkeitshörigen Mitarbeiter angewiesen mal einen "tollen" Kommentar zu schreiben.
Aber ich kann dir genau sagen, was DU für das Unternehmen tun kannst:
ab sofort nur noch in Tarifgruppe 1 arbeiten (ach was, Tarife brauchen wir doch eigentlich gar nicht), auf Weihnachtsgeld verzichten (eigentlich kein Weihnachtsgeld sondern ein 13.Gehalt, das tariflich geregelt ist) und an deiner Stelle würde ich ab sofort eine 40 Std./Wo. bevorzugen (das könntest du für das Unternehmen schon tun)...und Urlaub, wer braucht schon Urlaub?
Außerdem kannst du doch locker auch Arbeit für 3 leisten, oder nicht?.. weil: das senkt ja wieder Kosten für das Unternehmen (..Du sollest dich schon fragen, was du für das Unternehmen tun kannst..)
Und an der nötigen "Transformation" kannst Du auch gerne mitwirken.
Diese bedeutet nämlich Kosten senken um jeden Preis.
Ach, da fällt mir ein:
DU bist ja leider auch ein Kostenfaktor und wenn du an der Transformation mitmachen möchtest, dann hilfst du dem Unternehmen am ehesten, in dem du deinen Stuhl räumst.
Du wolltest doch aktiv mitwirken, oder nicht?
Ich kann Bödefeld und Nachwort leider nur zustimmen.
AntwortenLöschenSinnvoll wäre in der gegenwärtigen Krisensituation sicher ein konstruktives Zusammenwirken aller Unternehmensebenen, vom Buchhändler im Laden über AL, FL bis zur GL. Die große Mehrheit meiner Kollegen ist jeden Tag engagiert bei der Sache und weiß sehr genau, daß es dabei letztlich um die Sicherung der eigenen Arbeitsplätze geht. Ich kann aber nicht erkennen, daß die GL ebenso Wert darauf legt. Wenn es einen roten Faden gibt in der Unternehmensstrategie der letzten Jahre, dann ist es doch Kostensenkung um fast jeden Preis ("Optimierung"), und das heißt nichts anderes als Abbau von Arbeitsplätzen. Das ist meiner Meinung nach weder konstruktiv noch kreativ. Außerdem hat sich die GL für den Weg entschieden, die Entscheidungsprozesse immer mehr zu zentralisieren anstatt die Mitarbeiter einzubinden (da würde ich in dem Fall sogar mal die FL miteinbeziehen, die nach meinem Eindruck oft auch nur noch vor vollendete Tatsachen gestellt werden).
Ich habe nicht BWL studiert und natürlich auch nicht den Einblick in die Zahlen wie Herr Nitz oder Herr Hugendubel. Aber ich habe immer stärkere Zweifel daran, daß der eingeschlagene Weg die Firma aus der Krise führt. Die Zustände in den Berliner Filialen sind so haarsträubend, daß man sich fragt, wie lange das noch gutgeht und was damit eigentlich bezweckt werden soll.
In der Situation wäre es fahrlässig, nicht über Themen wie den Sozialtarifvertrag nachzudenken, und ich bin froh, daß der Betriebsrat sich darum kümmert.
Wer Antworten sucht, findet einen spannenden Bericht über Salvatorplatzschließung, Firmengeschichte und Dementi der GL zu weiteren Filialschließungen auf Buchreport online.
AntwortenLöschenMal ehrlich, Ihr Tarifbefürworter: Jedesmal wenn ich in meinem Jahresgespräch über eine Gehaltserhöhung und leistungsbezogene Bezahlung gesprochen habe, ruhte sich mein Gegenüber auf dem Tarif aus. Mal ganz ehrlich, Tarif ist schön und gut, leider aber ziemlich am unteren Ende der Möglichkeiten angesetzt. Leistungsbezogene Bezahlung hat damit nichts zu tun. Tarif ist in dieser Branche eine Art Mindestlohn auf dem sich die Firma ausruht.
AntwortenLöschen@Anonym 08:36
AntwortenLöschenDu glaubst tatsächlich, wenns den Tarifvertrag nicht gäbe, daß die Welt bei Hugendubel dann besser aussähe? Bessere Bezahlung für den, der er sich nur fest genug wünscht und beim Jahresgespräch anspricht?
@Herrn von B: Nein, die Welt sähe ganz sicher nicht besser aus, vielleicht wäre sie schlechter, vielleicht auch nicht. Ich kann es aber nicht mehr hören, den Gewerkschaftsmitgliedern so unendlich dankbar sein zu müssen für diesen Wahnsinns-Tarif. Besonders, wenn der Tarif besonders für alle unter TG3 verdammt noch mal (sorry) kaum zum Leben reicht!
AntwortenLöschenFrüher wurden die Mitarbeiter bei Hugendubel mit TG 3 eingestellt!
AntwortenLöschenDass dies nun nicht mehr so ist, hat aber nichts mit der Gewerkschaft zu tun.
Das hat die GL zu verantworten!
Lieber Anonym 11:17
AntwortenLöschenDu bist Dir nicht sicher, ob die Welt schlechter wäre ohne den Einsatz der Gewerkschaften? Du schreibst: "Vielleicht wäre sie schlechter, vielleicht auch nicht"
Vielleicht auch nicht?
Dann geh zu Deinem Chef und teile ihm mit, daß Du in Zukunft nicht mehr nach Tarif bezahlt werden möchtest. Was meinst Du: wird Dein Gehalt dann erhöht oder gesenkt?
Also tu nicht so, als wüsstest Du nicht ganz genau, wie es aussehen würde, wenn es den Tarifvertrag nicht gäbe.
In einem gebe ich Dir aber recht: eine Erhöhung von effektiv 25 Euro als den Wahnsinnsabschluß der Tarifverhandlungen zu verkaufen, das kann tatsächlich nur die Gewerkschaft, ohne rot zu werden. ABER: nicht vergessen darf man, daß zu diesem neuen Abschluß eben auch gehörte, daß Weihnachts- und Urlaubsgeld weiterhin im bekannten und gewohnten Maße ausgezahlt wird.
Was nützt mir also ein höherer Abschluß, wenn stattdessen das Weihnachtsgeld fehlt und ich so effektiv aufs Jahr gesehen weniger bekomme.
Dass man mit TG2 kaum genug hat, um über den Monat zu kommen, ist der Gewerkschaft durchaus bewußt. Aber dass bestimmte Mitarbeiter zu diesem Tarif arbeiten müssen, hat die Gewerkschaft nicht zu verantworten. Da zieh mal lieber die Geschäftsleitung in die Verantwortung.