Foto: wallguenter |
Der Münchner Betriebsrat erinnert aus aktuellem Anlass an die meist ungenutzten Regelungen des soeben neu in Kraft gesetzten Manteltarifvertrags (für den Buchhandel in Bayern):
Die einst vorbildlichen Fort- und Weiterbildungsangebote bei DBH/Hugendubel sind leider auf Null geschrumpft (worden); das firmeninterne buchhändlerische Bildungsprogramm wurde komplett abgeschafft; selbst die - an sich hervorragende - Möglichkeit, an den von Verlagen kostenlos angebotenen Schulungen und Seminaren teilnehmen zu können, ist auf ein klägliches Minimum für wenige Auserwählte reduziert worden. Offensichtlich scheint die Fachkompetenz von Mitarbeitern/innen der Unternehmensleitung nichts mehr wert zu sein und wird wohl inzwischen als reine "Privatsache" angesehen.
Doch der bayerische MTV (§ 13 Absatz 1) ermöglicht zumindest die wichtige Chance, sich vom Arbeitgeber (über den "normalen" jährlichen Anspruch auf Erholungsurlaub hinaus) zusätzlich eine weitere Woche pro Jahr "zum Zwecke der Weiterbildung" beurlauben zu lassen. Wer dem Unternehmen drei Jahre (bzw. zwei Jahre nach dem Abschluss der Berufsausbildung) angehört, hat Anspruch auf bezahlte Freistellung (für bis zu 2 Wochen innerhalb von zwei Jahren) zur Erweiterung der beruflichen Qualifikation. Dies ist mehr als nötig angesichts des rasanten Wandels der Arbeitswelt insgesamt - sowie insbesondere angesichts der bei Hugendubel sonst nicht mehr vorhandenen Angebote und Möglichkeiten zur Erlangung/Erweiterung beruflicher Kompetenzen.
Infrage kommen hierfür ganz verschiedene Weiterbildungsangebote, so z.B. Sprachkurse, kaufmännische Fortbildungen, EDV-Schulungen, Bildungsangebote der Gewerkschaften oder die fachkundlichen Seminare des Buchhandels.
Kursanmeldungen bitte erst nach Absprache mit Euren Vorgesetzten/Filialleitungen tätigen.
Und bei weiteren Fragen zum Thema: wendet Euch an den Betriebsrat.
Dann wird die Besetzung ja künftig noch besser sein wenn sich nun jeder schnell noch was ausdenkt, um Bildungsurlaub zu bekommen. Mann Mann. Ausserdem sind momentan wirklich alle immerzu auf Seminaren. Noch mehr???
AntwortenLöschenIm Hinblick darauf bald arbeitslos zu sein, kann es wirklich nicht schaden, sich bereits jetzt um eine Auffrischung von Fachkenntnissen zu kümmern-
AntwortenLöschenund nur zur Info: wenn der Filialleitung mehrere Termine zur Auswahl vorgelegt werden, können nicht alle mit dem Hinweis auf betriebliche Engpässe abgelehnt werden.
Rücksicht auf strapazierte Kollegen ist gut, persönliche Chancen zu wahren in diesem Fall besser.
Liebe Grüße
D.
Außerdem kann das nun wirklich nicht unser Problem sein. Dann muß die Geschäftsführung einfach mehr Leute anstellen.
AntwortenLöschenIch möchte auch endlich einmal etwas für meine Zukunft tun!
Immer nur zurückstecken, irgendwann ist Schluß.
Für die "normalen" Buchhändler gibt es sowieso kaum Seminare. Ich war schon seit Jahren auf keiner Schulung mehr!
In diesen Genuss kommen doch im Moment nur die Abteilungsleiter
Bücherkiste, dann tu es doch! Braucht's dafür tatsächlich einen Aufruf des BR? Kommt das nicht von alleine, wenn man es wirklich möchte?
AntwortenLöschenPS:
AntwortenLöschenIn Berlin ist die Regelung die selbe.
Korrektur:
Die Internetredaktion ruft nicht dazu auf, sie erklärt die rechtliche Situation.
Lieber Anonym,
AntwortenLöschenErmutigung tut aber gut, gerade weil man sich von der Rücksicht auf die Umstände oft davon abhalten lässt, solche Angebote wahrzunehmen.
Das geht bei uns sogar soweit, dass sich Kranke nur Betäubungsmittel reinziehen statt sich auszukurieren- alles mit Rücksicht auf die Lücke, die sie mit einer Krankmeldung hinterlassen würden.
Es erfordert Mut, diese Sonderfreistellung zu verlangen. Nicht nur die Chefs, auch die Kollegen (gell??) reagieren nicht gut darauf.
Dennoch machen!
Liebe Grüße
als ich zu habel-zeiten vom regionalleiter ein gestaltungsseminar verordnet bekam war gerade kein geld da.
AntwortenLöschenich hab mich dann berufsstandesmäßig bebüchert...
dann kam die hugendubel haustruktur und meine als bekam ein seminar mit den gleichen fakten, mit welchen ich mich bebüchtert hatte...
zwei jahre später... meine kollegen regten sich so lange über meinen stil auf...auch schön.
fakt ist: ich muß den sch**ß immernoch ohne schulung dekorieren und weiterhin die kritik einstecken...
ja, ich bin eine schlechte dekoratesse, nein, ich mache mir keine vorwürfe; es ist mir inzwischen schlichtweg egal...
ich trat in verdammt große fußstapfen einer nicht-millitärischen dekoration, welche funktionierte (mit selbsteingekauften artikeln)
aber sooo...
wenn meine ek zur börse fährt kann sie sich anschließend an kaum was erinnern (partieller gedächtnisverlust) und im sachbuch brauche ich ums verrecken meinen vertreter!!! ich kann ja net alles lesen wenn ich nach ladenschluß auf allen vieren meinen hund gassi führe!
und jetzt die heulboje: mein rücken...die infos und mein rücken...ist das zu viel verlangt?
was sage ich den kunden beim nächsten engpass, wenn ich den we im verkaufsraum mal so eben zurechtschuster...wenn, was einer über die pappe fällt...das sieht so beschissen aus, die kunden wollen anstand, keine schwitzenden leistungssportler...obwohl die eine kundin mich an der kasse ansprach: sie machen das richtig mit ihrem halbliegestütz...neee, das war rückenbegradigung...anti aua...
nachtrag; btm hätt ich auch gern...
AntwortenLöschen