Als der römische Kaiser Vespasian wegen der Einführung einer Latrinensteuer kritisiert wurde, antwortete er: „pecunia non olet“ - Geld stinkt nicht! Als Buchhändler freut man sich, wenn sich ein Buch gut verkauft. Was aber ist, wenn der Autor rassistische, antisemitische und eugenische Thesen propagiert hat bzw.. propagiert?
Kein Zweifel: es ist völlig legal, das Buch zu kaufen oder zu verkaufen.
Also gilt auch hier: pecunia non olet?
Pecunia non olet !
AntwortenLöschenErst einmal danke an Verdi für den erreichten Manteltarifvertrag.
Nun wie wird das Geld denn erwirtschaftet das uns am Monatsende immer noch pünktlich ausgezahlt wird: am schnellsten doch mit den Büchern die in der allgemeinen Diskussion sind
Stapel aufgebaut und abverkauft = Geld in der Kasse = Lohn gesichtert
Moralische Bedenken kann man sich dann leisten, wenn man selbst gesicherte wirtschaftliche Verhältnisse hat.
Aber wie lange ist der Beruf des klassischen Buchhändlers noch gefragt ?
Wie lange bleibt die Filliale in der man arbeitet noch bestehen ?
Keine Fragen an eine weit entfernte Zukunft, sondern Gegenwartsfragen.
Wenn die Antworten auf diese Fragen dann nicht positiv ausfallen, wer empört sich dann ?
Ausser einem kleinen oder größeren Bedauern der Kunden wird da nichts sein - glaubt es mir - ich habe sowas schon erlebt !
Jedes Buch das nicht im stationären Buchhandel verkauft wird, wird bei dem Marktführer im Internet bestellt. - Niemand der das Werk lesen möchte verzichtet darauf, nur weil der Buchhändler vor Ort bedenken hat oder Angst vor den gerne empörten Mitmenschen hat und das Buch nicht im Sortiment pflegt.
Jedes Buch das über den Ladentisch geht, sichert unseren Arbeitsplatz, daß sollte für uns Vorrang haben.
Ich bin mir im klaren, daß mein Kommentar empörte Reaktionen hervorrufen kann (wahrscheinlich nicht Main Stream).
Mit den Thesen dieses Buches gehe ich ja auch in keiner Weise Konform - jedoch in unser aller wirtschaftlichen Interesse freut euch bedenkenlos wenn die Kasse ordentlich klingelt !
PS: Wer es kann, schreibe ein Buch gegen das Sarrazin Buch, oder auch zwei oder drei und wünscht Euch auch dafür klingende Kassen ;))
gar keine frage: bei hugendubel stinkt umsatz grundsätzlich nicht, anders ist unsere räucherstäbchen-ecke nicht zu erklären...
AntwortenLöschenNun, wir leben in einer Demokratie und solange sich dieses Buch in diesem Rahmen bewegt muss man es akzeptieren, auch wenn man selber nicht dieser Meinung ist. Das Recht auf Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut und sollte nicht voreilig der Zensur geopfert werden. Demokratie kann manchmal ziemlich schwer verdaulich sein, aber in einer anderen Situation profitieren wir erheblich von dieser Freiheit.
AntwortenLöschenLetzendlich lebt von dieser Freiheit auch dieser Blog....