Freitag, 8. Juli 2011

Das Wichtigste in Kürze: Betriebsversammlung und Streik in München




1.  ARBEITSZEIT

Bei der Diskussion im Literaturhaus am 6. Juli wurde deutlich:  
Für das von der Hugendubel-GL angestrebte Arbeitszeitmodell bestehen keinerlei Aussichten auf Zustimmung durch Belegschaft und Betriebsrat.

(wichtig zu wissen: Veränderungen, die die Arbeitszeit/Freizeit der Mitarbeiter/innen betreffen, unterliegen gemäß Betriebsverfassungsgesetz der Mitbestimmungspflicht; nur deshalb überhaupt dieses eifrige „Werben um Zustimmung“ von GL-Seite bei den Beschäftigten und ihrer Arbeitnehmervertretung - statt des ansonsten DBH-typischen "Diktats von oben"!).

Es wird mit Sicherheit keine "Regelarbeitszeiten" und "Jahresarbeitszeitkonten" geben, die für die Hugendubel-Mitarbeiter/innen das Ende regelmäßiger und planbarer Arbeitszeit/Freizeit bedeuten würden. 
Also: eine eindeutige Absage an  „Arbeit auf Abruf“  - "Nonstop-Arbeit im Dezember" - "geteilte Schichten" -  „Streichung von arbeitsfreien Samstagen bis auf einen pro Monat" ... usw ...


2.  SOZIALTARIFVERTRAG  -  BUNDESWEITE BETRIEBSVERSAMMLUNG  -  STREIK

Die bisher regelmäßig immer nur abgeschmetterten Forderungen der Belegschaft nach einer angemessenen sozialen Absicherung im Falle weiterer Filialschließungen  (allein für die kommenden Monate steht bereits das Ende von fünf Filialen fest!!) sind seit dem 6.Juli in ein neues Stadium getreten:
 
Der ver.di-Aufruf zum Warnstreik traf die Geschäftsleitung völlig unerwartet - und der Großteil der Teilnehmer/innen an der Betriebsversammlung ist dem Streikaufruf spontan gefolgt. 

Die Hugendubel-Belegschaft hat eine Stunde lang vor dem - von der Schließung betroffenen - "Stammhaus" am Salvatorplatz eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht: 

"Wir stehen gemeinsam hinter der Forderung von Betriebsrat und Hugendubel-ver.di-Tarifkommission nach einem Sozialtarifvertrag (STV)." 

"Wir brauchen eine bundesweite Hugendubel-Betriebsversammlung." 

"Wir reden nicht nur, wir handeln - jetzt  (und dies gilt nicht nur für heute) !" 


3.  "GEMEINSAM SIND WIR STARK"

Belegschaft und Betriebsrat wehren sich mit gewerkschaftlicher Unterstützung erfolgreich gegen einen GL-Kurs, der elementare Sorgen und Anliegen der Mitarbeiter/innen ignoriert und übergeht.

Stärke und Durchschlagskraft der Arbeitnehmerseite basieren auf einem Bündnis von Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaft: die Geschäftsleitung zieht in diesem Fall unweigerlich den Kürzeren.

Will die Hugendubel-GL diese Widerstandsfront jetzt nicht noch verstärken, dann bleibt ihr nach dem 6. Juli keine andere Wahl, als die Forderungen ihrer Mitarbeiter/innen endlich einmal ernst zu nehmen; sie ist erstmals gezwungen, mit der Arbeitnehmerseite tatsächlich Verhandlungen aufzunehmen, die diesen Namen auch wirklich verdienen: sowohl beim Thema Arbeitszeit als auch beim Thema Sozialtarifvertrag

Wir erwarten nun die Einladung an Betriebsrat und Gewerkschaft zu - den von GL-Seite immer wieder angesprochenen, bisher jedoch nie geführten - „Gesprächen auf Augenhöhe“ (Zitat Thomas Nitz).


(demnächst folgt ein weiterer ausführlicher Bericht zum Verlauf des 6. Juli 2011) 

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