Montag, 18. April 2011

Der Mann mit dem Bumerang

Kommentar der Infoblog-Redaktion

Die Betriebsversammlung am 14.April im Literaturhaus München war in mancher Hinsicht aufschlußreich.
Wir werden uns im folgenden Kommentar mit dem Vorfeld der Veranstaltung, den wichtigsten Aspekten der BV selber, sowie einigen Schlußfolgerungen für die nächsten Wochen und Monate beschäftigen.



Prolog

Im Betriebsverfassungsgesetz heißt es gleich zu Beginn, daß "Arbeitgeber und Betriebsrat ( ) unter Beachtung der geltenden Tarifverträge vertrauensvoll und im Zusammenwirken mit den im Betrieb vertretenen Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen zum Wohl der Arbeitnehmer und des Betriebs zusammen(arbeiten). Zur Wahrnehmung der in diesem Gesetz genannten Aufgaben und Befugnisse der im Betrieb vertretenen Gewerkschaften ist deren Beauftragten nach Unterrichtung des Arbeitgebers oder seines Vertreters Zugang zum Betrieb zu gewähren, soweit dem nicht unumgängliche Notwendigkeiten des Betriebsablaufs, zwingende Sicherheitsvorschriften oder der Schutz von Betriebsgeheimnissen entgegenstehen." (§ 2 BetrVG - Stellung der Gewerkschaften und Vereinigungen der Arbeitgeber).

Warum wir diese Auszüge zitieren?

Die GL verlangte im Vorfeld dieser Betriebsversammlung ultimativ vom Betriebsrat, daß an dieser BV kein Gewerkschaftsvertreter teilnehmen dürfe, da sonst niemand von der GL erscheinen würde. Das ist somit ein klarer Verstoß gegen Buchstabe und Geist des Betriebsverfassungsgesetzes. In anderen Fimen vergleichbarer Größe ist es erstens die normalste Sache der Welt, daß die GL an der Betriebsversammlung teilnimmt, ist es zweitens die normalste Sache der Welt, daß jemand von der Gewerkschaft anwesend ist (wie bei der vorletzten BV Georg Wäsler von ver.di) und ist es drittens die normalste Sache, daß der erste und der zweite Punkt sich nicht gegenseitig ausschließen. Hugendubel ist von der Normalität noch weit entfernt. Sehr weit.

Der Betriebsrat akzeptierte diese an sich unzulässige GL-Forderung im Bemühen, auch die kleinste Hürde für einen Dialog aus der Welt zu schaffen, um mögliche Kompromisse nicht zu gefährden. Es war zwecklos.
Auf derartige Zugeständnisse kann man in Zukunft wohl getrost verzichten.


Der ideale Mitarbeiter

Unter diesen - nicht besonders optimistisch stimmenden Vorzeichen - betraten Akteure und Publikum am frühen Vormitttag die Bühne der Betriebsversammlung im Literaturhaus.
Nach dem Bericht einer Betriebsratskollegin zur Arbeit des BR in den vergangenen Monaten und einer JAV-Vertreterin zur Tätigkeit der Jugendvertretung, ergriff der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Jürgen Horn das Wort.

Er referierte über den aktuellen Stand der Verhandlungen über eine neue Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeit. Wichtige Forderungen des Betriebsrates in diesem Zusammenhang sind, daß die Einführung eines einheitlichen Arbeitszeitmodells nicht zwingend sei, daß ein 2-Wochen-Turnusmodell mit zwei oder drei freien Tagen weiterhin möglich sein müsse, daß ein 3-Wochen-Arbeitszeitmodell nur mit vier freien Tagen akzeptiert werde und daß Arbeit auf Abruf vom Betriebsrat kategorisch abgelehnt wird.

In der Diskussion mit der anwesenden GL ging es dann u.a. auch um die Herabstufung der BuchhändlerInnen von TG3 auf TG2 bei Neueinstellungen. Neben dem Verlust der Einkaufskompetenz sei dies auch ein finanzieller Indikator für den weiteren Weg des klassischen Buchhändlers in unserer Firma nach unten.


Interessant war noch eine Anfrage aus dem Betriebsratsgremium nach den Kosten (20.000 bis 30.000 Euro?) eines neuen Mitarbeitertyps. Obwohl die GL mittlerweile schon mehrere Exemplare davon angeschafft hatte und sich das Projekt im Erprobungsstadium befindet, habe man - so Nitz - angeblich keine Ahnung, was die Kosten betrifft. Wer´s glaubt.

Dieser neue Mitarbeitertypus dürfte aus GL-Sicht gegenüber bisherigen Mitarbeitern mehrere unschlagbare Vorteile besitzen. Er arbeitet von Montagmorgen bis Samstagabend nonstop durch, selbstverständlich ohne Murren auch an Sonn- und Feiertagen. Er besucht keine Betriebsversammlungen und ist natürlich nicht gewerkschaftlich organisiert. Der ideale Mitarbeiter ist ein:  Selbstbedienungsterminal.



Friss, Vogel, oder stirb!

Der (Gesamt-) Betriebsratsvorsitzende Uwe Kramm fasste die Ereignisse seit der letzten Betriebsversammlung in Sachen Sozialplan nochmals zusammen. Wir erinnern uns: Dort wollte die GL plötzlich doch sprechen, aber nicht mit der STV-Kommission, sondern mit dem Betriebsrat - und nicht über den Sozialtarifvertrag, sondern über einen Sozialplan. Kramm schilderte ironisch die Verblüffung über die neue Wertschätzung der GL für den Betriebsrat. Hatten die fast 400 Unterschriften der Kolleginnen und Kollegen doch noch ein Umdenken bewirkt. Es wäre zu schön, um wahr zu sein.

Die Ernüchterung folgte dann knapp vier Monate später: De facto nach 5 Minuten (Nitz stritt sich noch um ein paar Zusatzminuten, weil es doch gar zu nach Affront aussah) räumte die bundesweite GBR-Delegation wegen totaler Aussichtslosigkeit das Feld. Die GL wollte ihre Position um keinen Milimeter verrücken,  außerdem berief sie sich auf angebliche Nachverhandlungsmöglichkeiten des örtlichen Betriebsrates. Ein Kompromiss sieht anders aus. Man muß aber zugeben: Die Strategie der GL ging voll auf : mit einem vermeintlichen Verhandlungsangebot vor der Belegschaft sich als dialogbereit präsentieren, Ruhe im Weihnachtsgeschäft garantieren und dann einige Monate später mit Scheinargumenten das Ganze an die Wand fahren lassen. Es gibt nur ein kleines Problem bei so einer Verfahrensweise: diese Nummer läßt sich nicht beliebig oft wiederholen.

Uwe Kramm sagte dazu die notwendig klaren Worte: "Kaum nehmen wir die GL beim Wort - und nehmen ernst, was die GL sagt, erweist es sich als hohle Phrase, als Muster ohne Wert.
Am 24.März 2011 hieß es nur: Friss, Vogel, oder stirb!"


Der Mann mit dem Bumerang

Danach trat Pankraz Görl, Mitglied der Tarifkommission für einen Sozialtarifvertrag, ans Rednerpult.
Aus Sicht der Tarifkommission schilderte er die seit Sommer 2009 unternommenen Bemühungen zur Erreichung eines Sozialtarifvertrages. Den Anstoß für die mittlerweile bundesweite Initiative von gewerkschaftlich organisierten Kolleginnen und Kollegen, die alle schon sehr lange für Hugendubel arbeiten, gab der Schock über die damaligen Massenentlassungen. Man wollte für die Zukunft vorsorgen und für die Belegschaft einen besseren Schutz als den in einer Krisensituation unter Zeitdruck ausgehandelten Sozialplan bekommen.

Zwei Hauptziele sollten und sollen mit dem Sozialtarifvertrag erreicht werden:
Alle Mittel ausschöpfen (einschließlich der Option Kurzarbeit, was von der GL abgelehnt wird), um die Arbeitsplätze zu erhalten bzw. die Einhaltung sozialer Mindeststandards, wenn man seinen Arbeitsplatz verliert.

Was Kollege Görl dann referierte, war die Geschichte eines mehrfachen Scheiterns, mit der GL in einen Dialog zu treten und zu einem für beide Seiten akzeptablen Kompromiß zu finden. Dies begann mit der kategorischen Ablehnung der STV-Kommission, ging weiter mit der Ignoranz der 400 Unterschriften, setzte sich fort mit der schroffen Behandlung der GBR-Delegation und fand ihren unrühmlichen Höhepunkt in der Brüskierung des Münchner Wirtschaftsreferenten und potentiellen Ude-Nachfolgers Dieter Reiter.

Görl stellte in den Mittelpunkt seiner ruhig-sachlichen Rede die Begriffe "Dialog" und "Kommunikation" und evozierte mit seinem Hinweis auf die einstige partnerschaftliche Kommunikationskultur unter Heinrich Hugendubel im Publikum bei dem einen oder anderen vielleicht sogar melancholische Momente.
Am Ende stand allerdings auch für ihn fest, daß nach der Ausschöpfung aller Dialogangebote die Zeit des Redens nun vorbei und die Zeit des Handelns gekommen sei.

Zum Schluß erzählte er noch die Geschichte vom Mann, der einen Bumerang geschenkt bekam, der ihm aber nicht gefiel. Der Versuch, ihn wegzuwerfen, war vergeblich. "Der Sozialtarifvertrag ist für die GL wie ein Bumerang. Die GL kann ihn so oft wegwerfen, wie sie will. Mit jeder Filialschließung, mit jeder Vernichtung von Arbeitsplätzen kommt der STV auf die Agenda zurück!" Görl überreichte dann im Namen der STV-Kommission, der GBR-Delegation und aller 400 Kolleginnen und Kollegen, die unterschrieben hatten, Nitz einen gelben Bumerang.


"Miteinander reden"

Man durfte gespannt sein, wie Nitz auf die Beiträge von Uwe Kramm und Pankraz Görl reagierte.
Letzterer hatte seine Rede noch mit zwei klug gewählten Zitaten von Schulz von Thuns Klassiker Miteinander reden flankiert, die den respektvollen Umgang miteinander betonten. Wäre Nitz clever,
hätte er in seiner Replik den rhetorischen Weichzeichner eingeschaltet, um inhaltlich kompromißlos bleiben zu können. Aber anscheinend kennt Nitz als Kommunikationsmodus tatsächlich nur den Frontalangriff.

Wie von der Tarantel gestochen stürzte sich Nitz auf seine beiden Vorredner, wobei er bei einem ständig den Vor- und Nachnamen verwechselte. Seine abgrundtiefe Gewerkschaftsfeindlichkeit (wir erinnern uns: das Betriebsverfassungsgesetz sieht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit vor) blitzte auf, als der STV als ver.di-Projekt zur Mitgliederwerbung und Wirtschaftsreferent Dieter Reiter (ein ver.di-Mitglied! wie Nitz investigativ aufdeckte), ausschließlich als Gewerkschaftsgeheimagent wahrgenommen werden kann.

Es stimmt: Dieter Reiter ist ver.di-Mitglied. Er ist übrigens auch SPD-Mitglied. Vermutlich ist er auch ADAC-Mitglied, Kassierer im  Minigolf-Club und stellvertretender Präsident des Kaninchenzüchtervereins Waldtrudering. Für seine Rolle als potentieller Mediator wäre das kein Hindernis gewesen, ganz im Gegenteil: da er in der Münchner Wirtschaft angesehen und hervorragend vernetzt ist (Ausnahme: Hugendubel), wäre er der ideale Mann für den Job gewesen.

Und ja, ver.di hätte gerne mehr Mitglieder. Auch und ganz besonders bei Hugendubel. Warum?
Wäre ver.di eine Splitterorganisation, würde sich die Kapitalseite totlachen und die Organisation nicht ernstnehmen. Und hätte ver.di bei Hugendubel einen Organisationsgrad von 100% aus kampfbereiten Kolleginnen und Kollegen, dann wäre der STV schon vor zwei Jahren unterschrieben worden.
So schwer, so leicht ist das.

Aber davon läßt sich ein Nitz nicht beirren. Was sich bei der letzten Betriebsversammlung schon angedeutet hatte, setzte sich diesmal, wenn auch zaghaft, fort: Es gab Widerspruch aus dem Publikum und dem Betriebsratsgremium. Stimmen, die weiterhin einen "Dialog" forderten, waren nicht zu hören.
Die Unzufriedenheit mit dem autoritären, kompromißverweigernden und auch unhöflichen Kommunikationsstil ("Jetzt rede ich!") dürfte weiter gewachsen sein.

War noch was? Ach ja, Stephanie Lange, neues GL-Mitglied, referierte über Umsatzzahlen, wies auf Verkaufseineinbrüche hin (Bestseller im Stapel sind auch nicht mehr ein todsicheres Geschäft), lobte die eigene Unternehmensführung ("besser wie der Markt"), entwickelte die Vision eines "buchhändlerischen Osterhasen" und scherte sich ansonsten einen Dreck um vorher vereinbarte Redezeiten.


Was sind nun UNSERE nächsten Schritte?

Uwe Kramm kündigte eine Befragung der Belegschaft an, ob und wie konkret gehandelt werden soll.
Eine Option ist z.B. eine außerordentliche bundesweite Betriebsversammlung.
Eine andere Option ist, daß die Tarifkommission für einen Sozialtarifvertrag bei Hugendubel die Verhandlungen offiziell für gescheitert erklärt. Die Konsequenz daraus wäre Streik.
Dies alles muß unter den Kolleginnen und Kollegen sowie in den Gremien der ArbeitnehmerInnen diskutiert werden.

Der Bumerang ist wieder unterwegs.
















18 Kommentare:

  1. Bitte Aufklärung zu einem Detail:
    "daß ein 3-Wochen-Arbeitszeitmodell nur mit vier freien Tagen akzeptiert werde"

    wer weiß wie es in München ist, aber normale Mitarbeiterinnen haben normalerweise einen Tag in der Woche frei, da die fünf-Tage-Woche herrscht. Das macht Sinn und ist doch unabhängig davon, in welchem Rhythmus oder Turnus eine jede zur Arbeit kommt. Ist bei der etwas dünnen Besetzung so mancher Filiale auch kaum anders möglich. Ist jedenfalls bei Ex-Habel so.
    Die oben zitierte Forderung macht in der Praxis also keinen Sinn...

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  2. Bundesweite BV? Ja, aber auch nur als Kampfanzeichen. Ansonsten sollte die TK gleichzeitig die Verhandlungen für gescheitert erklären, damit wir einen (ev. dauerhaften) Streik einleiten können. Die Mitarbeiter wurden lange genug befragt, jetzt wollen und müssen wir handeln!

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  3. Streikt was das zeug hält.

    Lasst euch doch nicht länger an der Nase herum führen.

    Kämpferische Grüße aus der grünen Hölle

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  4. Alle Räder stehen still, wenn wir sie nicht bewegen. Die Betriebe sind längst unser, wir müssen sie nur nehmen.

    B.

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  5. "Alle Räder stehen still, wenn wir sie nicht bewegen. Die Betriebe sind längst unser, wir müssen sie nur nehmen."

    Macht mal. Dann tragt Ihr auch die Konsequenzen. Viel Spaß, aber ohne mich.

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  6. B.´s Aussage ist zugespitzt.
    Dennoch gilt: die "Ohne-michs" melden sich merkwürdigerweise nie, wenn man durch die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung oder durch einen Streik einen Sozialtarifvertrag erreicht.

    Da habe ich von diesen Leuten noch nie gehört:
    "Danke, ich verzichte". Denn dann werden aus denn Ohne-michs ganz plötzlich, heimlich still und leise Adabeis.

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  7. "Macht mal. Dann tragt Ihr auch die Konsequenzen. Viel Spaß, aber ohne mich."

    Jaja, das haben wir gern. Und bei tariflichen Lohnerhöhungen gerne still die Hand aufhalten und mitnehmen, was geht. Auch das Weihnachtsgeld nimmst Du sicher gerne mit, oder? Meinst Du wirklich, die Firma würde uns das noch bezahlen, wenns nicht im Tarifvertrag stehen würde?

    DENK MAL NACH!

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  8. Na bravo. Ich arbeite gar nicht bei Euch, lese aber interessiert seit einiger Zeit Eure Kampfansagen. Schön, dass Ihr genau wisst wie man ein Unternehmen ruiniert, ohne einmal die wirtschaftliche Lage zu reflektieren. Die Branche kenne ich dann doch gut genug um eine Vorstellung zu haben wie wenig Spaß man an den Renditen hat. Wenn überhaupt noch ein (+) davor ist und nicht schon längst ein (-). Denn, wer mag es wohl glauben, der Buchhandel hat nicht am allgemeinen Aufschwung partizipiert. Aber das ist den "wahren Eigentümern der Betriebe" bekanntermaßen recht egal, solange man andere für die schlechte performance verantwortlich machen kann. Wacht mal auf, an Eurem Unternehmen bereichert sich schon lange niemand mehr, Ihr seid - finanziell gesehen - ein Hobby wie Euer Herr und Meister unlängst in einem Interview von sich gegeben hat. Das Unternehmen verkaufen und das Geld auf die Bank tragen wäre sicherlich profitabler. Gründet doch einen Mitarbeiterfonds, alle legen zusammen, Ihr übernehmt den Laden und könnt alles besser machen. So ein bisschen unternehmerisches Risiko hat noch keinem geschadet.
    Viel Spaß

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  9. Hier geht es um einen STV und nicht um eine Lohnerhöhung!
    Deshalb ist der Kommentar von 21.58 völlig unsinnig.

    Es geht um eine verbesserte Absicherung der Mitarbeiter bei Filialschließungen und Massenentlassungen. Falls dies nicht passiert, kommt der Sozialtarifvertrag überhaupt nicht zur Anwendung; nur mal so nebenbei.

    Der Kommentar des angeblich 'Branchenfremden' ist unpassend. Thema verfehlt.

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  10. @Anonym 21.58

    Aha, anscheinend ist der "Branchenfremde" mal wieder im Lande.

    Also der, der angeblich nicht aus dem Buchhandel kommt, sich aber doch ganz gut auskennt; der angeblich seinen Betriebsrat fest im Griff hat; der angeblich schwer zu tun hat, aber doch Zeit zum Surfen auf einer Gewerkschaftsseite hat; der mit Pseudo-BWL-Slang um sich wirft und keine Fakten akzeptiert; der nicht zuhört und latent agressiv ist (irgendwie erinnert mich das an eine ganz bestimmte Person auf der letzten Betriebsversammlung; wenn Du so ein toller Hecht bist, dann sag doch, wer Du bist!

    Achso, Dein Büro befindet sich in der Hilblestraße. Ja, dann...

    ERZÄHL DEINE MÄRCHEN WOANDERS!

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  11. Stimmt, jeder der etwas von Betriebswirtschaft versteht ist grundsätzlich verdächtig. Ich verstehe das sogar, da es bei den Gewerkschaften tatsächlich niemand gibt der das tut (ausser den Geschäftsführern natürlich, daher fahren die ja auch Restrukturierungsprogramme.
    Und natürlich ist es immer der selbe der hier postet, da sich ja nur so wenige hierhin veriren, die auch einmal weiter als die eigene Nasenspitze denken.
    Weiterhin viel Spaß beim Austausch von Selbstmitleid und posten von Kampfparolen.
    Ach ja, ich arbeite nicht einmal in München, mir ist also völlig schnuppe wo Eure Hilbelstrasse ist ...

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  12. Wohin uns die angeblich alternativlose Logik der kapitalistischen Ökonomie geführt hat, kann man klar sehen.

    Auf der Makro-Ebene hat die neoliberale Ideologie ganze Volkswirtschaften an die Wand gefahren. Die Zeche bezahlt die Bevölkerungsmehrheit, die seit Jahrzehnten quer durch alle Branchen Reallohnverluste hinzunehmen hat.

    Auf der Mikro-Ebene, nehmen wir mal das Beispiel DBH-Konzern, sieht es so aus: Massentlassungen, katastrophale Arbeitsbedingungen, Absenkung der Tarifgruppe bei Neueinstellungen, befristete Verträge, Dequalifizierung der Tätigkeiten, Wegfall von Essens- und Fahrgeldzuschlägen usw.

    Selbstmitleid? Wohl kaum.
    Dazu kommt auch noch, dass das partnerschaftliche Miteinander früherer Zeiten vollkommen verschwunden ist. Und auf das beliebte "Dann hau doch ab" lässt sich sagen, dass es woanders auch nicht viel besser aussieht.

    Wir sind kein "Hobby des Meisters" (der DBH-Verkauf steht sowieso noch an) oder Menschenmaterial für halbgebildete BWL-Schnösel, sondern Menschen.Deswegen bleiben wir hier und wehren uns.

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  13. Jeder ist die Tochter oder der Sohn seiner Klasse, als Klasse haben wir mit Solidarität zueinander zu stehen und die neoliberalen und uns schädigenden Verhältnisse sowie Personen anzugreifen, wenn möglich zu vernichten. Sollte das Veröffentlichen von solchen Realitäten und Verhältnissen Selbstmitleid sein, dann werden wir uns weiter bemitleiden. Sollten politisierte Thesen und verbaler Ansporn als Parolen gewertet werden, dann brauchen wir mehr davon.

    Keiner kann uns helfen, niemand wird uns befreien. Nur wir selbst können uns wehren.

    B.

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  14. "Jeder ist die Tochter oder der Sohn seiner Klasse, als Klasse haben wir mit Solidarität zueinander zu stehen und die neoliberalen und uns schädigenden Verhältnisse sowie Personen anzugreifen, wenn möglich zu vernichten" ...

    Liebe Leute, aus welchen ideologischen Reservaten seid Ihr denn kurz vor dem 1. Mai gekrochen? Komisch dass bei den Wahlen zur Zeit nicht Sozialisten und Marxisten die Erfolge einstreichen, sondern die Grünen.
    Hoffentlich schaut der Verfassungsschutz auch mal in diesen Blog.

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  15. @Thors Hammer
    "Hoffentlich schaut der Verfassungsschutz auch mal in diesen Blog." Ausgezeichnete Idee! Folgende Untersuchungen könnte der Verfassungsschutz in Angriff nehmen:

    Als erstes könnte der VS die DBH-Eigentümer Hugendubel&Kirche überprüfen, ob die Massenentlassungen 2009 mit dem Grundgesetz Artikel 14 "Eigentum verpflichtet" vereinbar gewesen sind, oder der Grund reine Profitgier gewesen war.

    Zweitens könnte der VS die ständigen Verstösse der GL gegen die im Betriebsverfassungsgesetz vorgeschriebene "vetrauensvollen Zusammenarbeit" mit Betriebsrat und Gewerkschaften untersuchen.

    Und drittens könnte der VS einige Kommentatoren hier im Blog auf Neonazi-Aktivitäten überprüfen; schliesslich verwenden die Neonazis sehr gerne Elemente aus der nordischen Mythologie wie z.B. die Fascho-Kleidermarke Thor Steinar. Ich bin mir sicher, dass die Infoblog-Redaktion mit dem Verfassungsschutz in diesen Fragen sehr gerne vertrauensvoll zusammenarbeiten wird.

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  16. @ Acid Scout

    Wir leben in einem frein Land. Trotz VS und denen, den er nachspürt.
    Den Zusammenhang zwischen Thor und den unsäglichen Klamotten magst Du herstellen, wenn Dir danach ist und Dir mag auch jeder als Nazi gelten, der sich auf Thor beruft - wenn Dir auch jeder als Terrorist gilt, der sich auf den Koran beruft, um mal ein anderes immer aktuelles Beispiel zu nennen.
    Angemessener wäre es vielleicht, wenn Du Menschen, die an Thor glauben, als ebenso Randgruppe behandeltest wie die Kunden, die an Channelings, Kryons und Wasserenergetisierungssteine glauben. Von denen sollten Dir in Deiner Filiale schon welche begegnet sein. Für all diese Gruppen ist der Verfassungsschutz nicht zuständig.
    Die anderen beiden Themen die Du ansprichst, sind moralisch durchaus fragwürdig, sind aber sicherlich auch nicht in dessen Aufgabenbereich angesiedelt. Und offenbar auch juristisch nicht anfechtbar, sonst hätte das doch bestimmt schon jemand mit juristischem Sachverstand gemacht?!

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  17. @Thors Hammer

    Da der Anstoss, den Verfassungschutz auf einen Blog-Kommentator zu hetzen, von Dir gekommen ist, musst Du Dir es auch gefallen lassen, wenn man dieselben Methoden auf Dich anwendet.

    Nordische Mythologie ist zentraler Bestandteil der Ideologie eines Teils der Neonazi-Szene (Rieger/Artgemeinschaft; Krebs/Thule-Seminar; Nazi-Rock; Nazi-Mode etc.). Wenn Du mit diesem Namen auftrittst, brauchst Du Dich also nicht zu wundern, wenn Du Gefahr läufst,mit diesem Dunstkreis assoziiert zu werden.Die Übergange zwischen Esoterik, Neopaganismus und Neonazis sind außerdem fliessend.

    Dass der Verfassungsschutz weder für Massenentlassungen noch für die Einhaltung des Betriebsverfassungsgesetzes zuständig ist, weiss ich selber. Aber anscheinend führt die Beschäftigung mit dem ganzen nordischen Schrott zum Verlust der Fähigkeit, Ironie zu erkennen.

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  18. @ Acid Scout

    Auf die Gefahr hin, wieder nicht ironisch zu sein. Der Koran ist auch zentraler Bestandteil eines Teils der Terroristen, die unschuldige Menschen in U-Bahnen und auf afghanischen Marktplätzen in die Luft jagen. Trotzdem würdest Du doch nicht alle als Terroristen bezeichnen. Solltest Du jedenfalls nicht. Jedenfalls war es doch Eure Frau Liechtenstein mit der Freiheit der Andersdenkenden(oder war es Luxemburg)
    In dem von mir hinterfragten Beitrag ging es darum, Personen anzugreifen und zu vernichten, wenn ich das mal verkürzt zitieren darf. Das war vielleicht metaphorisch gedacht oder gemeint. Es wird (vielleicht nicht in diesem Blog aber irgendwo da draußen) immer einen Hansel geben, der das als Aufforderung versteht oder als Rechtfertigung für Gewalt.
    Um das Thema abzuschließen, was für die einen Schrott ist, ist es für andere nicht. So lange niemandem der Kopf eingeschlagen wird, sollte es Dir egal sein, ob Dein Nachbar Ostern feiert, zum Opferfest ein Schaf schächtet oder vielleicht Thor anruft - oder an gar nix glaubt.
    Schönes Wochenende

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