Freitag, 15. April 2011

MEDIEN-LINKS: "Mit verschränkten Armen" ...

... so betitelt der buchreport seine heutige Online-Meldung zu STV und Münchner Betriebsversammlung 
... und berichtet, dass DBH-Konkurrent Thalia sich nun auch in der Schweiz auf der Überholspur befindet

Foto: wallguenter

"Wie Uwe Kramm, Gesamtbetriebsratschef bei Hugendubel, auf Anfrage von buchreport.de erklärte, 
 ... wurde keine Einigung mit der Hugendubel-Geschäftsführung erzielt. Die Gewerkschaft Verdi und der Betriebsrat hatten gehofft, mit der Geschäftsführung über einen neuen Sozialplan verhandeln zu können, um die Arbeitnehmer im Falle von Kündigungen besser absichern zu können." 



Die Hugendubel-GL fährt also unbeirrt fort mit ihrem "Anti-Mitarbeiter-Kurs":
Auf der Betriebsversammlung wettert Thomas Nitz über "Betriebsrat-und-Verdimitglieder-und-Infoblog", bestätigt erneut bevorstehende Filialschließungen (will aber bezüglich der Hugendubel-Filialen dann doch nicht konkreter werden) - und lehnt jegliche Verhandlungen (ob mit Betriebsrat, Tarifkommission oder dem als Vermittler zur Verfügung stehenden Münchner Wirtschaftsreferenten D. Reiter) über eine verbesserte soziale Absicherung der von Entlassung bedrohten Mitarbeiter/innen rundweg ab

Zum Ausgleich beschäftigt sich das sechste und "jüngste" GL-Mitglied Stephanie Lange - unter Zuhilfenahme diverser englischer Marketingfloskeln - ausgiebig mit dem Thema "Buchaffinität von Tiernahrung und Osterhasen" und der Hoffnung, mit "Nichtbüchern" und dem "Mut zur Lücke" die bevorstehenden "Achterbahnfahrten" im Buchhandel meistern zu können. So überraschte die zukunftsweisende frohe Botschaft nur wenige: dass die neueste Hugendubel-Filiale in München Pasing ohne ein einziges "Fachbuch" auskomme - eine derartige Abteilung existiere dort nämlich einfach gar nicht mehr!


Blog-Leser/innen, die zu den mehr als einhundert Betriebsversammlungs-Teilnehmer/innen gehörten, kommentieren:

"Nitz wie gewohnt aggressiv, Lange verteilte Placebos.
Ansonsten in Sachen Sozialtarifvertrag NULL Kompromissbereitschaft."

"Wenn schon Nitz und Lange selbst immer von unsicheren Zeiten reden, dann ist dies der beste Grund, dass der STV unumgänglich ist."

"Bin überzeugter denn je: ohne STV geht es nicht!"    --    "Streik!"



Wohin der Weg führt, den Hugendubel - unbeirrt, trotz aller Misserfolge - weiter beschreitet:
"Nonbooks: Her damit!  -  (qualifiziertes) Personal: Weg damit!"
 
das zeigt auch das Beispiel Schweiz, wo der bisherige Marktführer Orell Füssli (an dem Hugendubel 49% Anteile hält) deutlich schwächelt - und Konkurrent Thalia zunimmt:

"Thalia ist jetzt auch in der Schweiz Marktführer", so eine weitere aktuelle buchreport-Meldung.

Zur Schweizer Version des DBH/Hugendubel-Konzeptes bemerkt der Züricher Tagesanzeiger: 

"Und die Prognosen sind nicht gerade optimistisch ... Carel Halff, Chef der deutschen Weltbild-Kette, geht  davon aus, dass  40 Prozent der Verkaufsfläche für Bücher verschwinden werden – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Breite des Sortiments. 20 Prozent der Fläche dürften laut Halff gestrichen werden, weitere 20 Prozent umgenutzt werden. Was die ersten 20 Prozent betrifft, hat Orell Füssli bereits gehandelt: Letztes Jahr wurden mehrere Filialen geschlossen und zum Teil einzelne Stockwerke weitervermietet ...
An den zweiten 20 Prozent will Orell Füssli intensiv arbeiten: ... mit sogenannten Nichtbüchern."  



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4 Kommentare:

  1. Hört sich ja alles ziemlich schlecht an. Was wird in München weiter geplant? Wir aus dem "Rest der Republik" sind gespannt! Eigentlich müßte jetzt gestreikt werden.

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  2. Ja, ich finde auch, wir sind lange genug hingehalten worden. Was die GL da gestern präsentiert hat, war doch eindeutig: die bewegen sich von selbst keinen einzigen Zentimeter. Die sind höchstens unverschämt (zumindest T.N., wahrscheinlich aber nicht nur er!)
    Es reicht! Wir müssen jetzt endlich Bewegung in die Sache bringen, in unsere Sache!!!

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  3. Sehr interessant ist das was im aktuelle Fokus steht. Das Problem scheint wohl eher ein nationales zu sein, wenn man genau die gleichen Beschwerden über das Management bei Hugendubel über verdi liest. Immer mehr Management immer weniger Mitarbeiter. Entlassungswellen ohne Kommunikation.
    Leute, kehrt doch bitte erst einmal vor Eurer eigenen Tür bevor Ihr andere zum Streik aufhetzt.
    Was mich tatsächlich interessiert. An wen wendet Ihr Euch eigentlich? An den DGB? verdi kann ja nicht helfen, wenn sie Euch selbst so schlecht behandeln ...

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  4. @Anonym 20.16
    "erst einmal vor Eurer eigenen Tür ".

    Ich glaube, Du bist hier auf dem Holzweg. Dieser Blog wird ausschließlich von gewerkschaftlich organisierten Kolleginnen und Kollegen von Hugendubel in ihrer Freizeit betrieben. Wir sind keine Gewerkschaftsangestellten.
    Wir kehren hier vor unserer eigenen Haustür, weil wir uns nämlich mit den Zuständen bei unserer eigenen Firma beschäftigen.

    Der Artikel, auf den Du nebulös anspielst, bezieht sich auf einen Konflikt zwischen der Mitarbeitervertretung der Gerwerkschaftsangestellten mit der ver.di-Geschäftsführung. Wie in jeder Firma und in jeder Organisation können Probleme auftauchen, weil die Interessen des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers nicht identisch sind.

    Es ist völlig legitim, über diesen Konflikt -auch kritisch - zu berichten und die ver.di-Führung an ihren eigenen Ansprüchen zu messen.
    Genauso legitim ist es aber festzustellen, daß diese Berichte regelmäßig in gewerkschaftsfeindlichen Publikationen wie Focus oder Spiegel veröffentlicht werden. Ihr Ziel ist nicht die Solidarisierung mit den Arbeitnehmerrechten von Gewerkschaftsangestellten, sondern der Angriff und die Diskreditierung der Gewerkschaft als Organisation insgesamt.

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