Donnerstag, 21. April 2011

Dehner-Beschäftigte setzen Streikaktionen für Tarifbindung fort

Gartencenter von Streiks vor Ostern betroffen




München u.a., 21.04.2011.
Die Streikaktionen der Beschäftigten von Dehner Gartencenter für ihre Tarifbindung zielen auf das anstehende Ostergeschäft.
Betroffen sind die Dehner Gartencenter in Kempten, Kaufbeuren, Memmingen, Neu-Ulm, Senden, Augsburg und Königsbrunn. In der seit mehr als 18 Monaten dauernden Auseinandersetzung um existenzsichernde Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge setzen die Beschäftigten ihre vor zwei Wochen begonnenen Streikaktionen am Gründonnerstag fort.



Hartnäckig und entschlossen stehen die Dehner Beschäftigten für ihre Forderung ein. Die Flucht von Dehner aus der Tarifbindung wollen sie auch nach 18 Monaten nicht einfach so hinnehmen. Aline Gottschalk, ver.di Streikleiterin aus Augsburg ist begeistert von dem Engagement der Mitarbeiter/-innen. „Auch mit ihrer heutigen Aktion beweisen Sie erneut Mut und Ausdauer“.

„Gerade im Einzelhandel sind geschützte Mindestbedingungen für die Beschäftigten und ihre Familien, wie sie Tarifverträge bieten, elementar, dies zeigen viele Beispiele aus anderen Konzernen“, so Stephan Ettensperger, ver.di Streikleiter im Allgäu.

„Die Beschäftigten sind auch sauer, weil sie hervorragende Leistungen gebracht haben und sich die Unternehmensleitung auf Kosten der Belegschaft saniert hat aber trotz hervorragender Gewinne die Tarifbindung verweigert wird,“ beschreibt Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer die Stimmung bei den Streikenden.


Hintergrund:

Die Unternehmensleitung hatte am 20. März 2009 die Tarifbindung beim Landesverband des Bayerischen Einzelhandels (LBE) durch eine sogenannte OT-Erklärung (OT=Ohne Tarifbindung) gekündigt.
Dies wurde den Betriebsräten und Beschäftigten aber erst nach der Landesgartenschau und nach dem Ende der Tarifrunde im bayerischen Einzelhandel am 20. August 2009 mitgeteilt.
Mit vielfältigen Aktionen der Beschäftigten haben sie immer wieder ihrer Forderung nach Existenzsicherung durch Tarifverträge mit Tarifbindung Nachdruck verliehen.

Auch Kunden solidarisierten sich in E-Mails, Briefen und Leserbriefen.
Mit einer Protestkartenaktion, an der sich mehr als 30.000 Kundinnen und Kunden solidarisiert haben, wurde der Protest gegen die Tarifflucht fortgeführt.
Mittlerweile gibt es ein breites Bündnis an Solidarität für die Beschäftigten in ihrem Kampf um für geschützte Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge, welches von den Arbeitnehmerorganisationen der katholischen und evangelischen Kirche, anderen Gewerkschaften und Betriebsräten wichtiger Betriebe am Stammsitz des Unternehmens unterstützt wird.
In der Frühjahrssaison 2010 zeigten die Beschäftigten mit über 80 Streikaktionen bereits ihre Entschlossenheit im Kampf um die Tarifbindung.
Am 8./. 9. April nahmen die Beschäftigten die Streikaktionen in der Filialen Augsburg (Ackermannstr.), Königsbrunn, Senden, Neu-Ulm, Memmingen und Kempten wieder auf.


Quelle:

http://www.handel.bayern.verdi.de/

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