Der erste Internationale Frauentag wurde im März 1911 begangen
Abseitsfallen für ein gleichberechtigtes Erwerbsleben abschaffen
Zum 100. Mal wird in diesem Jahr der Internationale Frauentag gefeiert. „In den vergangenen 100 Jahren konnten die Frauen Vieles erreichen – vom Ziel der echten Gleichstellung sind wir aber noch immer ein beträchtliches Stück entfernt“, betonte die stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Margret Mönig-Raane, am Dienstag in Berlin: „Heute geht es um die Verwirklichung von Chancengleichheit.“ Frauen wollten gleichberechtigt am Erwerbsleben, an politischen Entscheidungsprozessen und gesellschaftlichen Leben sowie Wohlstand teilhaben.
Doch die Wirklichkeit im Alltag und in den Betrieben sieht immer noch anders aus.
In Deutschland verdienen Frauen rund 23 Prozent weniger als Männer. Jede dritte Frau werde trotz eines Vollzeitjobs mit einem Niedriglohn abgespeist (zum Vergleich: Bei den Männern ist es jeder Achte). Insgesamt sind sieben von zehn Niedriglöhnern weiblich, das heißt, sie bekommen weniger als zwei Drittel eines mittleren Einkommens. Gleichstellungs- und Gleichbehandlungspolitik sei leider immer noch vorrangig ein Ausstellungsstück für Fensterreden, kritisierte Mönig-Raane. Dabei zeige der Erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung sehr präzise, wo dringender Handlungsbedarf bestehe.
Neben einer verpflichtenden Frauenquote in Unternehmen, Vorständen und Aufsichtsräten sei der Grundsatz „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ der Kern jeder echten Gleichbehandlungspolitik. Eltern seien auf bedarfsgerechte und qualifizierte Bildungs- und Be-treuungseinrichtungen für alle Kinder angewiesen, damit Mütter und Väter gleichermaßen Verantwortung für Beruf und Familie übernehmen könnten. Dazu gehöre zwingend, dass die Abseitsfallen für ein gleichberechtigtes Erwerbsleben wie geringfügige und befristete Beschäftigung, Minijobs, Niedriglöhne sowie der Missbrauch von Leiharbeit abgeschafft würden, forderte Mönig-Raane. Gerade für Frauen führe das rasante Wachstum prekärer Beschäftigung gera-dewegs in Armut – und zwar nicht erst im Alter. Deshalb bekräftigte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn von wenigstens 8,50 Euro pro Stunde. Frauen seien auf eine eigenständige Existenzsicherung und eine sichere Rente angewiesen.
Quelle:
http://www.verdi.de/
Dienstag, 8. März 2011
2 Kommentare:
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Soll man in unserer Branche eine Männerquote einführen?
AntwortenLöschenDie Branche gehört doch zum Niedriglohnsektor, da ist sie für Männer einfach nicht attraktiv. Man bräuchte also keine Männerquote, sondern einen Wehrersatzdienst. Die jungen Männer, die nun nicht mehr zum Bund müssen, sollten mal ein Jahr lang Bücher schleppen.
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