Freitag, 10. Dezember 2010
Schöne neue Non-Book-Welt: (k)ein Einkauf auf der neuen Internetseite
Ich kann einfach nicht widerstehen. Wenn mir Nina Hugendubel persönlich die neue Seite erklärt und die vielen Vorteile aufzählt, dann wird’s wohl so sein: das neue Hugendubel.de, Stolz der gesamten Hugendubel-Führungsmannschaft überzeugt auf den ersten Blick tatsächlich mit schönerem Design, größerer Auswahl und tollen Geschenkideen. Auf geht’s zum fröhlichen Weihnachtsshopping – online! Eine Ratenzahlung bereits ab 9 Euro monatlich ermöglicht mir endlich den finanziellen Spielraum, den ich benötige, um mich meiner Shoppinglust hemmungslos hinzugeben. Bücher kaufen kann jeder! Auf der neuen Seiten werden mir so viele Möglichkeiten abseits der regulären Buchhandelsware geboten, da heißt es: nicht dumm sein und zugreifen! Dieses Jahr gibt’s also kein Buch zu Weihnachten sondern echte Geschenke!
So klicke ich mich als erstes auf den neuen Geschenkefinder. Weihnachten steht vor der Tür und endlich hilft mir jemand mit kompetentem Rat, die passenden Weihnachtsgeschenke für meine Liebsten zu finden. Sicher, all das geht auch im Laden bei den Verkäuferinnen und Verkäufern von Hugendubel. Aber da gibt’s ja nur Bücher. Und warum stressen? Lange Warteschlangen an den Kassen? Nicht mit mir! Online mit einer Tasse Tee am Schreibtisch lässt sich das schließlich auch daheim wunderbar erledigen.
Und da es diesmal eben kein Buch sein soll, klick ich mich gleich mal in die „Trends und Lifestyle“-Rubrik des Geschenkefinders. Und tatsächlich: nachdem ich mich durch die 3 Schritte geklickt habe und mitteile, dass ich ein originelles Geschenk für einen Mann suche (meinen Papa), werde ich mit guten Ideen auch gleich überschüttet: ein Bürorollwagen, weiß (149 Euro) und ein schnarchender Kuschelbär (11,99 Euro) sind allerdings nicht das, worüber sich Männer in meinem Bekanntenkreis wirklich freuen würden, nicht mal mein Vater. Originell ist es auch nicht.
Beim erneuten Versuch, über die 3 Schritte zum perfekten Weihnachtsgeschenk für meinen Vater zu kommen, verirre ich mich plötzlich in diversen Unterrubriken und so wird mir als Suchergebnis plötzlich die "wellyou Strumpfhose, 3er-Set Mädchen, rosa, Größe 74/80" (9,99 Euro) und der "Massagesessel, beige" (O-Text: "Ein kleines Stück Luxus für jeden Tag") für 299,95 Euro vorgeschlagen.
Nein, nein, nein. Wunderbare neue Warenwelt hin oder her. Sowas möchte ich nicht unter den Weihnachtsbaum legen (den man übrigens unter der Bestellnummer 5020994 für nur 24,99 Euro gleich mitbestellen könnte)
Dass bei Hugendubel.de jetzt doch so viel mehr an Non-Book-Kram und Deko-Trend-Artikeln mitverkauft wird, ist das gute Recht von Nina und Co. Das Interesse am Buch nimmt bei den Kunden ab, das Interesse an Ramsch nimmt zu. Und da möchte man die Nachfrage natürlich bedienen. Die Wohnung von Frau Hugendubel möchte ich gerne sehen. Ob deren vier Wände wohl auch vom eigenen Online-Shop eingerichtet wurden? So begeistert, wie sie von unserer neuen Seite und den vielen tollen Angeboten ist, hat man fast den Eindruck, als würde sie ständig selbst bestellen. Möglichkeiten dazu gibt es ja zu Genüge. Von Kommoden bis zu Schreibtischen und Sitzsäcken bietet der neue Onlineshop genau all jene Sachen, die dem Buchhandelskunden bisher bei seinen Online-Einkäufen gefehlt hat, weswegen er ja in Scharen zu Amazon abwandert.
Ganz nach dem Motto „Mei, wenns Umsatz macht…“ wird im Online-Buchhandel somit als einzige richtige Konsequenz neben Büchern dann noch die Strumpfhosen-Garnitur, die Kindersitzmöbel-Reihe „Schmetterling“ und eine beachtliche Zahl an Parfümerie-Artikeln angeboten (Achtung! Douglas! Wir kommen!) Da vieles der Trend- und Geschenkartikel direkt zur Abholung in die Filiale bestellt werden kann, stelle ich mir gerade das freudige Gesicht des Service-Mitarbeiters vor, wenn er morgens die Postpakete mit den Kundenbestellungen öffnet. Für den ist ja praktisch jetzt jeder Tag wie Weihnachten.
Aber ich schweife ab. Ein Weihnachtsgeschenk für meinen Vater soll es sein. Vielleicht ignoriere ich die neue Non-Book-Kompetenz des Onlineshops doch und wende mich wieder den Büchern zu. Mal sehen… Dan Brown! Stimmt! Den mag mein Papa eigentlich ganz gerne. Also im Suchfeld schnell „Sakrileg“ eingetippt, denn das Buch hat er noch nicht… Bitte warten… Kein passendes Suchergebnis? Moment mal! Einer der größten Bestseller der letzten Jahre führt bei Hugendubel.de zu keinem Suchergebnis? Verwundert nehme ich zur Kenntnis, dass der „Weltbild-Kirchenfilter“, über den oft gemunkelt wurde, nun also tatsächlich auch bei Hugendubel.de zum Tragen kommt. Weltbild als Internet-Dienstleister für die neue Hugendubel-Seite hat wohl doch mehr Einfluss, welche Ware bei Hugendubel verkauft wird, als angenommen. So komme ich also zu der Frage: werden auch bei Hugendubel tatsächlich keine Bücher verkauft, die der Kirche "nicht in den Kram passen"?
Was nützt mir die schönste 9-Euro-Ratenzahlung, wenn ich nach 30 Minuten Onlineshopping auf Weltb…. tschuldigung: Hugendubel.de noch immer nichts gefunden habe, was ich zu Weihnachten schenken könnte, ohne dass ich mich dafür schämen müsste. Sicher, der „Haltegriff Idealo für die Badewanne“ (14,99 Euro) mit den 3 Extra-Großen Saugnäpfen oder das „WC Rollen Set Sudoku, 2teilig“ (7,99 Euro) sind durchaus Artikel, die ich mir spontan in den Warenkorb legen würde. Auch als Weihnachtsgeschenk. Auch für Familienmitglieder. Aber eben für Familienmitglieder, die ich nicht leiden kann.
Da ich mit meinem Vater gut auskomme und Weihnachten ja auch ein Fest der Freude sein soll, lass ich den „Kinderbademantel Prince“ (statt 39,99 nur 14,99 Euro) und die „Statue Heiliger Florian“ (34,99 Euro) links liegen und mach mich doch auf in die Innenstadt zum Live-Shopping. Mit der richtigen Menge Glühwein lässt sich auch die größte Menschenansammlung im Laden gut ertragen.
23 Kommentare:
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Ach, Verdi-Hugendubel! Was ist dein Problem? In der Sache: hugenduebel.de hat, wenn ich richtig aufgepasst habe, über 600.000 Buchtitel, 250.000 Filme und 50.000 CDs, dazu 5.000 sogenannte Ideenshop-Artikel von Weltbild. Und daran zieht sich Verdi nun hoch? Lass doch den Onlinekunden entscheiden. Er bestellt sicher weiterhin seine Bücher über hugendubel.de - und zusätzlich, so habe ich das verstanden, den einen oder anderen lustigen Weltbild-Artikel.
AntwortenLöschenNa und? Hauptsache er kauft bei Hugendubel - und sichert damit meinen Arbeitsplatz.
@ Karawanke:
AntwortenLöschenDas geht nicht! So ein Kommentar passt hier nicht rein. Du musst von der GL bezahlt werden, anders kann es nicht sein. In der Sache übrigens stimme ich völlig mit Dir überein. Wenn ich will finde ich überall einen Haken, ich muss nur lang genug suchen, was Verdi ja offensichtlich getan hat.
Gruß
Verstehe die Aufregung überhaupt nicht. Ist ne Glosse. Sicher überspitzt, aber das haben manche Glossen eben so an sich. Fehlt Euch jeglicher Humor?
AntwortenLöschenUnd ich zitiere "Quengelbengel":
"Wenn ich will finde ich überall einen Haken"
Gilt scheinbar nicht nur für Verdi sondern auch für die Kommentatoren hier...
Regt Euch ab.
"Hauptsache er kauft bei Hugendubel - und sichert damit meinen Arbeitsplatz."
AntwortenLöschenDir ist schon klar, dass der Kunde online nicht mehr bei Hugendubel kauft, sondern bei Weltbild? Das ist alles Weltbild-Ware, die Rechnung stellt Weltbild aus und Weltbild bekommt auch das Geld.
So wurde mir das jedenfalls in der Filiale erklärt auf meine Nachfrage, warum wir auf die Produkte keinen Rabatt mehr bekommen.
Das stimmt so leider nicht!
AntwortenLöschenEs existiert eine Betriebsvereinbarung zum Thema Mitarbeiterrabatt.
Mitarbeiterrabatt wird auch bei Bezug von Ware über die Internetseite in die Filiale gewährt.
Die FL sind darüber nochmals in einem Schreiben informiert worden
Eine Glosse ist anders und veralbert keine Leute. Ich würde auch gerne einmal die Wohnung von Fr. Hugendubel sehen, aber was hat das mit dem neuen Onlineshop zu tun? Und was die Rabatte angeht. Gibt es da jetzt nicht die alte Lösung die weiterläuft? Oder wollt Ihr auf einmal auf die verhassten WB non-books auch Rabatte? Das wäre ja mal ein interessanter opportunistischer Ansatz ...
AntwortenLöschenAch ja, das der gesamte Buchumsatz angeblich zu WB läuft ist keine ernstgemeinte Frage, oder wolltest Du einfach einmal ein Gerücht in die Welt setzen, wie es ja hier bereits mit der Stachus Schliessung gemacht wurde. Ja, mit der Frage nach einer potentiellen Schliessung ist das Gerücht bereits in der Welt. Da kann man sich posthum noch so dagegen wehren, aber das war das Ziel und es ist erreicht worden. Natürlich wollte man keine MA damit verunsichern ...
Wer Ironie in diesem Posting findet, darf sie behalten!
Getretener Quark wird breit - nicht stark!
AntwortenLöschenNatürlich sichert hugendubel.de Umsatz für Hugendubel und somit Arbeitsplätze bei Hugendubel! Weltbild hat einen (nehme ich mal an) gut funktionierenden eigenen Onlineshop. Hugendubel nun eben auch. Rechnungsstellung ist Weltbild - aber der Umsatz/Ertrag gehört doch Hugendubel! Warum sollte ansonsten Hugendubel Weltbild Umsatz zuschaufeln? Verschwörungstheoretiker: aufgemerkt!
Für den Rest der Mitlesenden: ein guter und erfolgreicher hugendubel.de-Onlineshop ist eine der wenigen Zukunftsoptionen für das Haus Hugendubel!
Delphi schreibt: "Die FL sind darüber nochmals in einem Schreiben informiert worden"
AntwortenLöschenTja, da sieht man mal wieder, dass die hauseigene Kommunikation mehr als schlecht ist. Die Information, dass wir keinen Rabatt bekommen aus oben genannten Gründen habe ich aus erster Hand einer Filialleitung erhalten. Letzten Montag.
Wenn diese Information falsch ist, tut mir das leid. Habe das aber nicht mit der Absicht verbreitet, hier eine Lüge aufzutischen. Der Vorwurf ist absurd. Aber da ist scheinbar noch immer jemand wegen der Stachus-Titelschlagzeile beleidigt... :)
Die Stachus-Geschichte wurde hier schon so groß und breit getreten, da brauch ich nicht auch noch meinen Senf dazugeben. Dazu kann sich jeder selbst ein Bild machen.
Und zum Thema Glosse möchte ich den Autoren (unbekannterweise) verteidigen. Für mich ist das eine 1-A-Glosse, fürs Lexikon übrigens auch:
Glosse:
ein kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer, journalistischer Meinungsbeitrag in einer Zeitung oder Zeitschrift.
(www.wikipedia.de)
Ich fand die Sache mit der Wohnung von Frau Hugendubel witzig und natürlich auch albernd. Aber das darf meiner Meinung auch mal sein. Außerdem handelt ja nun nicht der ganze Artikel von der Wohnungseinrichtung, sondern nur ein, zwei Sätze. Und es wird ja nicht behauptet, dass Nina H. so eingerichtet ist, sondern nur darüber spekuliert.
Seid doch nicht sooooooolche Spaßbremsen. Das ist ja der helle Wahnsinn!
Ich wußte zwar, dass Buchhändler manchmal zum Lachen in den Keller gehen, aber wenn man ihnen dann tatsächlich mal begegnet (und sei es nur anonym im Internet), bin ich doch immer wieder überrascht.
@Quengelbengel
AntwortenLöschenReg Dich doch so kurz vorm Wochenende nicht so auf, das ist schlecht fürs Herz.
Da fühlt sich wohl jemand persönlich "angefasst" durch den Artikel?
Sehr lustig. Auf der einen Seite werden die Artikel dort verhöhnt und auf der anderen Seite Rabatt gefordert?
AntwortenLöschenIch dachte, die Artikel sind so unmöglich, dass sich die niiiiieeeemand kauft? ;)))
@Anonym 17:33
AntwortenLöschenDass der Autor des Artikels und der Verfasser des Kommentars zwei unterschiedliche Menschen mit unterschiedlicher Meinung sind, kann schon sein, oder?
Der eine mag den Non-Book-Kram eben, der andere nicht. Wo ist da das Problem?
Ich für meinen Teil finde vor allem die Musik-CDs für einen Mitarbeiterkauf interessant.
Mit dem ganzen non-Book-Möbel-Deko-Geschenke-Kram kann ich auch wenig anfangen. Dass ich auf Weltbild-Bestellungen Rabatt bekomme, ist mir jedoch auch neu. Bin aber schon länger nicht mehr in der Situation gewesen, etwas bei Weltbild in die Filiale zu bestellen. Von daher...
Anonym, 17:43, ich beziehe mich nicht ausschließlich auf den Artikel und die Kommentare. Das hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen.
AntwortenLöschenIch fand es schon bei Diskussionen in der Filiale sehr seltsam. Die Diskussion, wie unglaublich schrecklich der Ramsch auf der Internetseite ist und andererseits die sofortige Frage nach dem Rabatt.
Lieber Autor oder Autorin dieser Glosse!
AntwortenLöschenAuch wenn über Deine Glosse recht viel gemeckert wurde, herzlichen Glückwunsch zu diesem Artikel! Es hat wirklich Spass gemacht, ihn zu lesen. Lass Dich von all diesen "Spassbremsen" nicht ärgern!
Eines ist sicher, sollte es Hugendubel irgendwann nicht mehr geben (was ja nicht so unwahrscheinlich ist), kannst Du sicher auch anderweitig Geld verdienen. Unglaublich, welch kreative Köpfe in diesem Unternehmen arbeiten.
LG
P.S.: Leider scheint es bei den meisten Kollegen noch nicht angekommen zu sein, wieviel Ärger Servicemitarbeiter bereits wegen der neuen Internetpräsenz hatten und auch noch haben (Irreführende Bestätigungsmails an Kunden, Lieferzeit viel zu lang, falsche Ware, Ware in falsche Filiale geliefert, nicht remittierbare Ware usw.). Bis sich dieser neue Auftritt für Hugendubel rechnet, wird noch viel Zeit ins Land gehen...
....ach wie kommt mir dies alles bekannt vor!Liebe Kollegen bleibt locker,Ware anbieten,aktiv und dahinrstehen ist wichtig,Kundenwünsche zu akzeptieren,ob Konsalik oder Elchpaar zue Deko,sollte kein Problem sei.
AntwortenLöschenAber sein eigenes Denken,Kritikfähigkeit und Konsequenz im Handeln,sowie Toleranz gegenüber andersdenkenden Kollegen scheint in unserem Unternehmen schwierig zu sein!Doch Mann und Frau bedenke,wer sich NICHT wehrt lebt verkehrt...In diesem Sinne Gruß von der Küste
Also ich finde es toll, dass man jetzt eine so große Menge an Nichtbüchern bestellen kann.
AntwortenLöschenSchauen wir uns aber doch mal kurz an, was die neue Homepage dem Kunden, der nur ein Buch möchte bringt:
- Lieferzeiten von 5-7 Werktagen in die Filialen (es ging mal innerhalb von 2 Werktagen)
- wenn man auf "internationale Bücher" klickt findet er dtv/Reclam zweisprachig und die Erlebnisse eines Wiesnwirtes auf der ersten Seite, aber leider nichts aktuelles.
- klickt man auf den Reiter Fachbücher kommt zunächst die DVD Wir Deutschen und dann Thilo Sarrazin, Fachbücher???? Bin ich nur so buchhandelsblind oder glaube ich das viele Kunden sehr wohl der Unterschied zwischen Sachbuch und Fachbuch geläufig ist
- auch nach dem Relaunch kann er nicht sehen ob sein gesuchtes Buch vielleicht in der Filiale seiner Wahl vorrätig ist.
- er wird feststellen müssen, dass manche Bücher, obwohl bei KNV oder Libri ganz normal lieferbar, nicht in die Filiale bestellbar sind.
- wenn er mit seinem Mac und Safaribowser unsere Homepage besucht, kann er bei seiner Bestellung leider auch nicht die Filiale auswählen in der er sein Buch bestellen kann.
- etc,etc,etc,
für uns als Mitarbeiterinnen erhöht sich der Erklärungsbedarf:
-am schlimmsten dürfte es wohl für die KollegInnen im Service sein: erhöhter Erklärungsbedarf für Verzögerungen, erhöhter Arbeitsaufwand durch doppelte Bestellungen, Reklamationen, Benachrichtigungen.
- fast jeden Tag habe ich einen Kunden, dem ich klar machen musss, das nicht alle Dinge in der Filiale vorrätig sind, die auf unserer Homepage zu finden sind.
auch hier läßt sich die Liste beliebig fortsetzen.
Nein,ich sehe nicht,das dieser Internetauftritt meinen Arbeitsplatz in der Filiale sicherer macht.
Apropos Rabatt: Zumindest die MusikfreundInnen unter uns kann ich trösten. Da ich regelmäßig für 2 musikbegeisterte, aber mit dem PC auf Kriegsfuss stehende ältere Herren in meinem Haus CDs übers Internet bestelle: Nur bei vier, von 16 bestellten CDs in den letzten 5 Wochen, wäre es mit Mitarbeiterrabatt bei Hugendubel billiger geworden. Immerhin 3 CDs fand ich aber erst gar nicht auf Hugendubel.de. (Amazon und jpc benötigen übrigens meistens 2-3 Werktage Lieferzeit, manche Marketplaceanbieter schaffen es sogar von heute auf morgen)
Bei der Diskussion über das vermeintliche Überangebot der Website sollte eine bestehende Mangelsituation nicht zu kurz kommen: Im Kernsortiment Buch gibt es nämlich eklatante Mängel. Manche Titel findet man dort gar nicht mehr, nämlich die sogenannten Verlagstitel, also alles, was sich so „schlecht“ verkauft, daß Lieferanten wie Libri oder KNV es für unwirtschaftlich halten, diese Ware verfügbar zu halten. Also stehen solche - inhaltlich oft höchst anspruchsvollen - Produkte auch nicht in deren Katalogen und infolgedessen auch nicht auf Hugendubel.de
AntwortenLöschenWas bedeutet in diesem Zusammenhang noch der Begriff VLB? Vormals legendärer Buchhändler vemeidet lästige Bestellarbeit…vergrault lieber Bildungsbeflissene?
Man kann das VLB nicht einfach wegrationalisieren und sich auf die kleineren Kataloge der Großhändler verlassen. Die Kunden merken das, weil die Vergleichsmöglichkeiten nur einen Mausklick entfernt liegen. Warum sollte sich jemand die Mühe machen, auf unsere Seite zurückzuklicken , wenn ihm bei der Konkurrenz das, was er haben möchte, ganz einfach offeriert wird?
Verehrte EntscheidungsträgerInnen, das „Verzeichnis lieferbarer Bücher“ gehört nun einmal dazu! Nur dort sind alle lieferbaren Titel des deutschen Sprachraums verzeichnet. Unsere Kunden erwarten von uns, daß wir genau dieses Spektrum auch abdecken. Ich hoffe auf einen baldigen, imageverbessernden, gründlichen Re-Relaunch.
Klasse Artikel!!! Pardon, äh . . . Titanic Niveau.
AntwortenLöschenEs gab früher Banken, da bekam man sein Geld nur an der Kasse. Dann auch am Bankomat. Der Kunde wurde auf die Vorzüge des Automaten verwiesen. Auch vom persönlichen Geldausgeber, der nicht verstehen wollte, warum mann/frau zu ihm kam und nicht zum Automaten ging. Mann/Frau wolle seinen Arbeitsplatz nicht gefährden bekam er zur Anwort. Er grinste über diese altmodischen Menschen - nun ist er weg.
Es lebe das Onlineshoppen Tag und Nacht! Denn in der Stadt da ist bald nix mehr los.
Sich an den Weltbild-Online-Shop dranzuklinken als das grosse neue Ding hinauszuposaunen, ist schon verwegen. Die Firma Hugendubel möchte gern in einer Liga mit Amazon spielen? Gut, vielleicht erreicht man ja mit dem Shop zusätzlich einen Teil der verwaisten Quelle-Kunden, dagegen ist ja auch wirklich nichts zu sagen. Aber werden nicht buchhändlerische Standards aufgegeben, wenn fast alles, was nicht Belletristik ist, plötzlich zum Fachbuch wird? Hält man den Kunden für so dumm? Oder nimmt an ihn gar so ernst, dass man ihm ein interaktives Humor-Tool zur Verfügung gestellt hat, den Geschenke-Finder.
AntwortenLöschenZugegeben: Hineinblätter- und Hineinhör-Funktion sind ein guter Service.
Hugendubel sollte darauf achten, den traditionellen Buchhandelskunden nicht zu verlieren.
Die kirchenkritischen Schriften z. B. von Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums, Rowohlt Verlag, werden neuerdings auch erfolgreich rausgefiltert.
AntwortenLöschenWeltbild-Index sei Dank.
@der Zensur-Beauftragte
AntwortenLöschenDas ist auch richtig so, man trägt Verantwortung für das Seelenheil der Kunden - und ganz so kleinlich wird das nicht gehandhabt, immerhin bleibt Drewermann doch im Angebot.
Wer entscheidet eigentlich anhand welcher Kriterien, was nicht verkauft werden soll?
Gibt es auch einen Erotik-Filter?
Das Problem ist ja nicht, dass der Shop so viel Nonbook-Kram hat. Das darf er gerne haben.
AntwortenLöschenAber für den Buchkäufer ist er so viel schlechter geworden. Wie einige hier schon erklärt haben: Manche Titel sind nicht auffindbar, gerade im fremdsprachigen Bereich findet man nur noch die gängigsten Titel. Und die Lieferzeiten sind länger geworden.
Noch wirkungsvoller kann man Kunden nicht vertreiben und endgültig an die Onlinehändler verlieren, die die Sache profesioneller angehen und darauf achten nicht nur ein hübsches Äußeres zu haben, sondern auch ein umfangreiches Sortiment zu bieten. Die Konkurrenz ist groß und bei Amazon bekomme ich nicht nur Nonbookkram, sondern auch nahezu jedes lieferbare englische oder deutsche Buch innerhalb weniger Tage ins Haus geliefert.
Klar, vielleicht kann man auf den Umsatz des einen englischen Paperbacks verzichten. Aber den Kunden, der dann zu einem anderen Portal ausweichen muss und vermutlich dann auch dort bleibt, ob man auf den so leicht verzichten kann?
@Karawanke "Hauptsache er kauft bei Hugendubel - und sichert damit meinen Arbeitsplatz."
AntwortenLöschenDas erreichen wir aber nicht damit, nicht genau hinzuschauen und Schwachstellen zu verschweigen, Professionalität muss sich schon zu dem Marketinggerede hinzugesellen. Schicke Oberfläche allein reicht nicht.
Viele Internetkunden, die nur mal "schnell" !!! ein Buch in die Filiale bestellen wollten, sind extrem verärgert. Sollen wir sie jetzt vor der Internet-Bestellung in die Filiale warnen, wenn es schnell gehen soll? Eine Philosophie der Entschleunigung predigen? Dem Internetkunden ist doch in der Regel an prompter Lieferung gelegen.
Ja, ich warne die Kunden davor (welche nach anderen Bestellwegen fragen) und rate zur Bestellung per HSC und gebe ihnen die Telefonnummer mit. Ich möchte einen zufriedenen Kunden, der auch gerne wieder in die Filiale kommt und bei uns Kunde bleibt. Daher ist es besser, von der Internetseite abzuraten und auf das HSC oder die Filialen zu verweisen. Ansonsten kann man den Kunden ganz abschreiben! Wer einmal 10 Tage auf seine Ware gewartet hat, bestellt nicht nochmal.
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