Hugendubel und Weltbild (DBH) bedrohen die Existenz unserer Berliner Kolleg/innen bei Wohlthat
Diese protestieren dagegen - mit Unterstützung von ver.di
Die Wohlthat-Kolleg/innen haben seit 2009 ihre Streikbereitschaft schon mehrfach unter Beweis gestellt (Foto: ver.di) |
Mit einem "OffenenBrief" setzen sich die fünfzig von dem Verkaufs-/Schließungsvorhaben betroffenen und von Arbeitslosigkeit bedrohten Wohlthat-Beschäftigten aus Berlin und Potsdam zur Wehr.
ver.di Berlin/Brandenburg protestiert heftig gegen diesen "Verkauf ohne Not" (denn die Filialen "schreiben schwarze Zahlen"!) -
und gegen die "Sonderbehandlung" der Berliner/Potsdamer Wohlthat-Filialen (die 2011 nicht - wie alle übrigen - in Weltbild- oder Jokers-Läden umgewandelt wurden).
ver.di appeliert an die unternehmerische Verantwortung, die Hugendubel und die bischöflichen Weltbild-Gesellschafter gegenüber den Beschäftigten tragen:
Katholische Kirche will Wohlthat’sche Buchhandlung verkaufen
(Pressemeldung vom 24.04.2012)
Heute gibt es in Berlin noch acht und in Potsdam eine Wohlthat-Filiale mit insgesamt
fünfzig ArbeitnehmerInnen. Wohlthat schreibt mit den neun Filialen schwarze Zahlen und könnte positiv nach vorne blicken, ...
fünfzig ArbeitnehmerInnen. Wohlthat schreibt mit den neun Filialen schwarze Zahlen und könnte positiv nach vorne blicken, ...
... gäbe es nicht die Entscheidung der Katholischen Kirche, Wohlthat zu verkaufen.
Es gibt jedoch keine Interessenten für die Buchhandlung Wohlthat, lediglich für die Standorte. Das wundert Herrn Zoch, den für die Abwicklung eingesetzten Geschäftsführer, nach eigener Aussage vom 22. März 12 nicht, da der stationäre Buchhandel rückläufig ist und sich immer mehr ins Internet verschiebt.
„Ein Betrieb bzw. seine Geschäftsführer tragen nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern auch volkswirtschaftliche Verantwortung und erst recht soziale Verantwortung, wenn hinter diesem Betrieb die Katholische Kirche steht“, sagt Janet Dumann, ver.di-Gewerkschaftssekretärin im Handel.
„Ein Betrieb bzw. seine Geschäftsführer tragen nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern auch volkswirtschaftliche Verantwortung und erst recht soziale Verantwortung, wenn hinter diesem Betrieb die Katholische Kirche steht“, sagt Janet Dumann, ver.di-Gewerkschaftssekretärin im Handel.
„Warum übernimmt Weltbild nicht selbst umsatzstarke Filialen und wandelt sie in Weltbild oder Jokers um? Warum werden den Kolleginnen und Kollegen in Wohlthat keine Alternativ-Arbeitsplätze angeboten? Will die Katholische Kirche sich hier mit einem Streich einer aufmüpfigen Belegschaft entledigen? Wohlthat war in 2009 im Streik und hatte die Tarifbindung gefordert und hat zudem einen sehr aktiven Betriebsrat“, so Dumann weiter.
Ein Verkauf ohne Not. Im Frühjahr 2011 haben die Gesellschafter der DBH, der Deutschen Buchhandels Holding, beschlossen, dem Namen Wohlthat ein Ende zu setzen. Die DBH besteht aus 50 % Hugendubel und 50 % Weltbild. Weltbild gehört wiederum 12 Diözesen und der Soldatenseelsorge Berlin.
2011 gab es bundesweit 16 Wohlthat-Filialen, die in Jokers und Weltbild umgewandelt worden sind, die Arbeitsplätze der dortigen Beschäftigten sind größtenteils erhalten geblieben. Nur Wohlthat-Berlin ist ein Sonderfall. Hier hat Weltbild die Wohlthat-Filialen in die Wohlthat Berlin GmbH umgewandelt und seit Juli 2011 zum Verkauf gestellt.
Ein Verkauf ohne Not. Im Frühjahr 2011 haben die Gesellschafter der DBH, der Deutschen Buchhandels Holding, beschlossen, dem Namen Wohlthat ein Ende zu setzen. Die DBH besteht aus 50 % Hugendubel und 50 % Weltbild. Weltbild gehört wiederum 12 Diözesen und der Soldatenseelsorge Berlin.
2011 gab es bundesweit 16 Wohlthat-Filialen, die in Jokers und Weltbild umgewandelt worden sind, die Arbeitsplätze der dortigen Beschäftigten sind größtenteils erhalten geblieben. Nur Wohlthat-Berlin ist ein Sonderfall. Hier hat Weltbild die Wohlthat-Filialen in die Wohlthat Berlin GmbH umgewandelt und seit Juli 2011 zum Verkauf gestellt.
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Für inhaltliche Rückfragen:
Janet Dumann – zuständige Gewerkschaftssekretärin im Fachbereich Handel Berlin-Brandenburg
Janet Dumann – zuständige Gewerkschaftssekretärin im Fachbereich Handel Berlin-Brandenburg
(Tel. mobil: 01705748577)
Zusatz:
Die Wohlthat-Beschäftigten haben einen offenen Brief an die Gesellschafter der DBH verfasst, der bei Bedarf angefordert werden kann.
Pressestelle des Landesbezirks der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
Astrid Westhoff – Stellv. Landesbezirksleiterin (Tel: 030 / 8866–4152)
Pressestelle des Landesbezirks der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
Astrid Westhoff – Stellv. Landesbezirksleiterin (Tel: 030 / 8866–4152)
Herausgeber:
Pressestelle des Landesbezirks Berlin-Brandenburg
der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
Andreas Splanemann – Pressesprecher (Tel: 030 / 8866 – 4111)
der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
Andreas Splanemann – Pressesprecher (Tel: 030 / 8866 – 4111)
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Der Verlauf der Auseinandersetzungen zwischen Weltbild/Hugendubel und den Wohlthat-Beschäftigten ist hier dokumentiert:
Über die aktuelle Situation berichtet der Buchreport:
Betriebsrat wehrt sich gegen Verkauf der Wohlthat-Filialen:
„Man will uns um jeden Preis zerschlagen“
Was sich die Hugendubel-Geschwister zusammen mit dem bischöflichen Weltbild im DBH-"Discount"-Bereich leisten, unterscheidet sich nicht grundlegend von den Zuständen bei Lidl-Aldi-Schlecker-usw.
AntwortenLöschenDas gilt für alle Filialen, bei denen WELTBILD oder JOKERS oder eben WOHLTHAT über dem Eingang steht:
Personalbesetzungen unterhalb eines akzeptablen Minimalniveaus, aktive Behinderung von Betriebsratsarbeit, permanente Kontrolle und Überwachung der Kollegen, usw.
Auch im Arbeitsleben haben grundlegende Rechte zu gelten, die aber werden dort tagtäglich verletzt. Das alles geschieht innerhalb eines Unternehmens (DBH), das sich nach außen hin als von kulturellen Idealen, von Buchhandels-Ethos und von christlichen Prinzipien geprägt präsentiert: Eine infame Lüge!!!
Diese Zustände und Vorgänge im Discountsektor der DBH sind genau das, was die Weltbildplus- und Hugendubel-GL als Vorbild für all ihre Läden ansieht: am liebsten würden die das überall so ähnlich radikal machen.
LöschenD.h.: rationalisieren bis zum gehtnichtmehr, kaum noch Mitarbeiter, alles von oben zentral bestimmen und kontrollieren, anspruchsloses Mini-Sortiment (bloß noch Mainstream und Schnelldreher und Gewinnbringer - der Rest Noonbookschrott), alle Leute rausschmeißen die was kritisieren oder sich wehren, alles verkleinern und Geschäftsverlagerung in den Onlineshop.
Man muß sagen, die haben auch im normalen Buchladen-Filialbetrieb von Hugendubel schon ziemlich viel davon erreicht!
Also ich gebe ehrlich zu dass ich bislang jemand war der die GL eher verteidigt hat.
AntwortenLöschenMittlerweile drehe ich bald durch. Alles, wirklich ALLES wird zentralisiert, für ALLES gibt es eine Vorgabe und die Zentrale scheint gleichzeitig eine Heilige Kuh zu sein.
Wird dort eigentlich auch wegrationalisiert, außer in bestimmten Bereichen? Muss man für alles eine Abteilung eröffnen!??? Eine Arbeitsgruppe? Ein Projektteam?
Wie wärs, diese Unmengen an Personal, die IN BESTIMMTEN BEREICHEN in der zentrale herum schwurbeln, in den Filialen zur Verfügung zu stellen?
Es wird auch für die Zentrale bald nichts mehr zu zentralisieren geben wenn sie die Filialen Platt machen, gleichzeitig aber 10 Projektgruppen zu jedem erdenklichen Thema ins Leben rufen.
Im Buchreport online zu lesen:
AntwortenLöschen...Man werde sich, wie angekündigt, von allen Wohlthat-Filialen trennen, weil diese Geschäfte nicht zur Multichannel-Strategie der DBH passten. „An diesem Ziel arbeiten wir sehr ruhig und konzentriert...
Dies Begründung ist heftig.
Und ruhig und konzentriert daran zu arbeiten, Filialen zu schließen und Mitarbeiter zu entlassen ist ein starkes Stück. Wo bleibt denn da der Mensch?
Menschlichkeit und Verantwortungsbewußtsein kann ich nicht erkennen.