Freitag, 23. Dezember 2011

ver.di-Tarifkommission verhandelt mit Halff


"In zentralen Punkten liegen wir noch weit auseinander"


Am Dienstag trafen sich die Tarifparteien zur ersten Verhandlung. Heute informierten Betriebsrat und Gewerkschaftsvertreter die Belegschaft auf einer Betriebsversammlung mit rund 800 Teilnehmern. Ver.di beharrt auf den Forderungen der Belegschaft 
und stellt sich auf lange Verhandlungen ein.

Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz lobte die „konstruktive Atmosphäre“ der ersten Verhandlung. Großen Wert legte er darauf, dass allein die ver.di-Tarifkommission die Verhandlungen führe. Die BR-Mitglieder, die mit am Tisch sitzen, tun dies in ihrer Rolle als ver.di-Tarifkommissionsmitglieder.

Verhandlungsführer Stefan Kraft, Landessekretär aus München, freute sich über einen ersten Erfolg: „Die Geschäftsführung hat endlich eingesehen, dass es um einen Tarifvertrag geht.“ Eine Betriebsvereinbarung sei seit Dienstag endgültig vom Tisch. Kraft erklärte: „Nur ein Tarifvertrag sichert die Ansprüche der Beschäftigten juristisch einwandfrei und ist mit Arbeitskampfmaßnahmen durchsetzbar.“ Kraft geht davon aus, dass sich die Verhandlungen noch hinziehen werden: „In zentralen Punkten liegen wir noch weit auseinander.“


Ver.di will die Arbeitsplätze bei WELTBILD auf vier Jahre absichern. Die Geschäftsführung will den Beschäftigten nur für ein Jahr Garantien geben.
Uneinigkeit herrscht auch in der Frage, wie mit den WELTBILD-Beteiligungen (Hugendubel etc.) umgegangen werden soll; und was passiert, wenn ein Käufer das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit weiterveräußern will.


Die rote Karte für das Angebot der Geschäftsleitung: Ein Jahr Arbeitsplatzgarantie ist zu wenig. Die Gewerkschaft ver.di fordert 4 Jahre!


Ver.di-Betriebsgruppen-Sprecher Timm Boßmann führte aus, warum die Forderungen der Belegschaft gerechtfertigt sind: „Wir haben WELTBILD über 35 Jahre lang aufgebaut. Wenn die Kirche jetzt Kasse macht, steht auch den Beschäftigten ein Anteil zu. Aber wir wollen kein Geld, sondern verlangen nur Sicherheit für uns und unsere Familien.“ Boßmann ermutigte die Belegschaft: „Unsere Forderungen sind durchsetzbar: Wir sind stark, wir sind viele – und wir können Wochen lang weitermachen!“

Ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck war begeistert von der kämpferischen Stimmung auf der Betriebsversammlung: „Ihr habt einen super Betriebsrat und eine tolle Tarifkommission. Ihr seid gut drauf und habt Mut. Die ersten Erfolge habt ihr euch schon erkämpft. Wenn es so weiter geht, haben wir den Zukunftstarif in der Tasche!“ Gürlebeck lud die ver.di-Mitglieder zur nächsten Versammlung im Januar ein. Auch die nächsten Verhandlungsrunden sollen von vielfältigen Aktionen begleitet werden.

Die Tarifkommission trifft sich am 16. Januar 2012 zur zweiten Tarifverhandlung zum Zukunftstarifvertrag mit der Geschäftsführung.



Die Redaktion des Hugendubel-ver.di-Infoblogs bedankt sich für diesen Beitrag bei den KollegInnen vom Weltbild-ver.di-Infoblog.


Quelle:




1 Kommentar:

  1. Drei (!) Betriebsversammlungen im Dezember, Streikbereitschaft im Weihnachtsgeschäft, Druck über die Öffentlichkeit,rote Karte für die GL: SO MACHT MAN DAS!

    AntwortenLöschen

Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.