Dienstag, 11. Januar 2011

Mindestlöhne für alle Branchen

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) macht aus seiner ablehnenden Haltung gegenüber Mindestlöhnen keinen Hehl:
„(...) Um Deutschland wettbewerbsfähig zu machen, brauchen wir keinen Mindestlohn. Abhilfe schafft nur ein langfristiger Strukturwandel wie die Senkung von Steuern, ein Abbau von Bürokratie und eine Flexibilisierung des gesamten Arbeitsmarktes (...)“.

Auch tarifliche Mindestlöhne nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz blockiert der Bundeswirtschaftsminister so lange er kann. Brüderle verzögerte selbst die Einführung der Lohnuntergrenzen in der Abfallwirtschaft und der Pflegebranche. Mittlerweile gelten diese jedoch und insgesamt profitieren rund 930 000 Beschäftigte beider Branchen von den Mindestlöhnen.

Dumpinglöhne bleiben nicht ohne Folgen.
1,325 Millionen AufstockerInnen wurden 2009 von der Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Die Kosten bezifferte das Bundesarbeitsministerium auf 11 Milliarden Euro.
Geld, das wir Steuerzahler bezahlen müssen!
Wir Steuerzahler werden also zur Kasse gebeten, wenn Unternehmen geringe Löhne und Gehälter zahlen, die nicht zum Leben reichen.

Der Niedriglohnsektor hat sich in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren erheblich ausgeweitet. 2008 arbeiteten 5,83 Millionen Menschen für Löhne unter 8,50 Euro pro Stunde.
All diese Menschen profitieren davon, wenn die gewerkschaftliche Forderung nach einem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro pro Stunde umgesetzt wird.

Unsere Forderung lautet deshalb:

Eine gesetzliche Regelung des Mindestlohnes muss bis spätestens April 2011 verabschiedet werden!

Ab Mai 2011 gilt die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit in der Europäischen Union.
Arbeitskräfte aus den osteuropäischen EU-Ländern können dann hier ihre Arbeit anbieten und selbst die in Deutschland gezahlten Niedriglöhne unterbieten!

Hinweis:
Frankreich setzt beim einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn Maßstäbe.
Die Lohnuntergrenze wurde zum 1. Januar 2011 auf 9 EUR brutto pro Stunde angehoben. Dies entspricht einer Steigerung von 1,6 Prozent.
Frankreich zählt international zu den Vorreitern beim Thema Mindestlohn.

 
 
Quellen:

http://www.verdi.de/
http://www.mindestlohn.de/
http://www.iaq.uni-due.de/

1 Kommentar:

  1. Warum bis jetzt kein Kommentar? Die Forderung muss unterstützt werden. Aufwachen, Leute

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