ver.di: Seehofer, Zeil und Söder riskieren weitere tausende Existenzen von Schlecker Frauen!
Presseinformation München vom 29.03.2012
Der Kampf um die Zukunft der Schlecker Frauen hat einen herben Nackenschlag durch die bayerische Staatsregierung erhalten. Nach der parteipolitisch motivierten Verweigerung einer Bürgschaft für die Transfergesellschaft durch die niedersächsische Landesregierung, kam heute Vormittag die Hiobsbotschaft aus der bayerischen Staatskanzlei. Mit der Ablehnung der bayerischen Staatsregierung steht nicht nur die Transferlösung auf dem Spiel sondern weit über 4.000 Beschäftigte in Bayern bangen um ihre Zukunft.
ver.di befürchtet nun das Scheitern der Transfergesellschaft, wodurch zumindest 1.300 Frauen in Bayern, die im Zuge der Insolvenz bei Schlecker ihren Arbeitsplatz verloren hatten, deutlich bessere Perspektiven auf einem sehr prekären Arbeitsmarkt gehabt hätten. Indirekt wird durch das Scheitern der Transferlösung die Zukunft von weiteren 530 Filialen mit über 2.500 Schlecker-Frauen gefährdet.
„Es ist ein himmelschreiender Skandal, wie hier auf dem Rücken von Frauen, die sich wirklich alles erkämpfen mussten, Politik gemacht wird“, empört sich Thiermeyer weiter.
Trotzdem wird ver.di weiterkämpfen um jede einzelne Existenz und die Zukunft der Schlecker-Frauen. Dazu ist aus Sicht von ver.di zwingend, dass der Insolvenzverwalter möglichst umgehend mit den Beschäftigtenvertreter über die Konkretisierung des Fortführungskonzepts und die Investorensuche in zeitnahe Verhandlungen tritt.
In der Tagung des Gesamtbetriebsrats von Schlecker in Ulm zeigten sich die ansonsten kämpferischen Kolleginnen und Kollegen geschockt und wütend über das Schwarze-Peter-Spiel der Politik und dieses menschenverachtende Ergebnis.
So etwas nennt sich dann Sozialstaat!
AntwortenLöschenWas ist mit den Beschäftigten von Kleinbetrieben, wenn die gekündigt werden?
AntwortenLöschenWarum sollen Schlecker-Angestellte bevorzugt werden?
Kümmert sich der Staat um uns wenn wir auf der Straße stehen?
AntwortenLöschenIch steh dann selbst arbeitslos auf der Strasse und meine Steuergelder fließen zu anderen, die ihren Job verlieren in Form einer Bürgschaft.
Was soll das denn bitte?
Also soll man die 11000 Beschäftigten gleich in die Arbeitslosigkeit lassen, anstatt ihnen durch eine Transfergesellschaft die Möglichkeit zu geben, evtl. dadurch einen neuen Job zu finden?
AntwortenLöschenOb Du in so einer Situation einen Job findest, hängt sicherlich nicht an einer von der öffentlichen Hand finanzierten Transfergesellschaft.
AntwortenLöschenWer familiär bedingt ortsgebunden ist oder für eine Teilzeitstelle nicht hundert Kilometer pendeln mag, wird dies auch nach der Übergangsphase nicht können und wollen. Es ist wohlfeil, immer auf den Staat zu schimpfen und in einer Situation wie der Schleckerrpleite nach diesem Staat zu rufen.
Mir ist jedoch schleierhaft, wo die vielgepriesene gute Ausgangslage für Einzelhandelsbeschäftigte überhaupt sein soll. Wenn ich mich in meiner Umgebung umsehe, schließen ebenso viele Ein-Euro-Läden, wie anderswo aufmachen. Arbeit geschaffen wird zur Zeit eher weniger. Das ist das Kernproblem für die Schlecker-Mitarbeiterinnen und das wäre es auch nach dem Auslaufen der Transferzeit gewesen.