Freitag, 20. Januar 2012

MEDIEN-LINKS: "Demo mit Gottes Segen" - oder: Von Weltbild lernen, heißt siegen lernen!


Erster Vorab-Erfolg der Samstags-Demonstration in Augsburg: 

Für nächste Woche lädt der Augsburger Bischof Zdarsa Weltbild-Mitarbeiter/innen und ver.di-Mitglieder/innen zum Gespräch ein



Befreiungsschlag: Von den WELTBILD-Kolleg/innen lernen ...   (Foto: wallguenter)

Die Zeit der beschwichtigenden Sonntagspredigten aus dem Munde kirchlicher Würdenträger hinsichtlich ihrer Verantwortung gegenüber den Beschäftigten des Weltbild-Konzerns scheint (so ist zu hoffen) sich ihrem Ende zu nähern: 

Dem seit Wochen anhhaltenden hartnäckigen Kampf unserer Augsburger Kolleg/innen
für einen zukunftssichernden Tarifvertrag ist es zu verdanken, dass - mit der jetzt erfolgten "Einladung zum Gespräch" durch den Augsburger Bischof - sich zum ersten Mal ein Mitglied des deutschen Episkopats (und damit ein "Eigentümer" des Konzerns) zum Einlenken und zum Handeln gezwungen sah.  

Dieser Erfolg kommt ebenfalls uns DBH-Konzernbeschäftigten zugute: Besten Dank euch Augsburger Kolleg/innen; für uns wird dies Motivation sein, verstärkt in einen gemeinsamen Kampf für die Absicherung unserer Zukunft einzusteigen!


Noch bis vor wenigen Tagen hatte sich Bischof Zdarsa der Begegnung mit Konzernbeschäftigten, Betriebsrat und Gewerkschaftsvertretern in bis dahin gewohnter Weise entziehen wollen:

Wie bereits so oft in den bischöflichen Verlautbarungen der vergangenen Wochen (so auch in den Äußerungen seines Münchner Kollegen Marx), wurden auch jetzt gebetsmühlenartig lediglich die "sozialethischen Aspekte" betont, die beim Konzern-Verkauf zu beachten seien:  "Die katholische Soziallehre muss auch hier die Richtschnur unseres Handelns sein" hieß es da; die Rede war von einer "hochmoralischen Frage" und von "verantwortungsvollem und fürsorglichem Verhalten gegenüber den Mitarbeitern". - Zugleich jedoch hatte Zdarsa (per Presseinfo) mitteilen lassen, dass es ihm am morgigen Demonstrations-Samstag "aufgrund eines lange geplanten und vorbereiteten Termins (...) nicht möglich (sei) mit den Weltbild-Mitarbeitern zu sprechen"

Doch der Druck auf Zdarsa - sowohl von unten (durch die Augsburger Weltbild-Kolleg/innen) - als auch von oben (aus der kirchlichen Hierarchie) - wie vor allem auch von Seiten der "Öffentlichkeit" (über die Medien) - muss groß gewesen sein:

"Wahrlich kein Bravourstück" abgeliefert zu haben, wurde ihm von der Presse bescheinigt: 
"Zdarsa ließ alle Gelegenheiten verstreichen, nahm an keiner Betriebsversammlung teil und fand auch an Weihnachten kein Wort zu Weltbild."
Bei der Samstags-Demo zum Augsburger Dom werden die Weltbild-Mitarbeiter "den Bischof wieder nicht antreffen. Er feiert ein Pontifikalamt zum Abschluss einer Wallfahrtswoche. Die 'Wallfahrt' der Weltbild-Mitarbeiter mit ihren vielfältigen Anliegen zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes hat aus Sicht des Bischofs offenbar hintenanzustehen. Barmherzigkeit sieht anders aus."

Doch nun hat Zdarsa ungewöhnlich schnell "auf die Kritik reagiert, er sei für die von Zukunftssorgen geplagten Weltbild-Mitarbeiter nicht zu sprechen". 

Zwei Tage später ging bei ver.di in Augsburg ein Schreiben des "bischöflichen Sekretärs" ein:  mit der Einladung Zdarsas an die Weltbild-Kolleg/innen - für Donnerstagnachmittag nächster Woche - zu einem "Gespräch im Bischofshaus" - "eine gute Uhrzeit wäre 16 Uhr" - "In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich und wünsche Ihnen Gottes Segen"! 

Nun, wir werden sehen, wie weit "Gottes Segen" in diesem Falle trägt; ohne Frage jedoch ist vor allem unser aktiver Eigenbeitrag für ein Gelingen nicht unwesentlich! 

Und die Augsburger Kolleg/innen haben bereits mit ihrer "Palastrevolte" (der Forderung nach Sitzen für Belegschaftsvertreter im Weltbild-Aufsichtsrat) ein weiteres nachahmenswertes Beispiel für strategisch kluges und Erfolg versprechendes Handeln abgeliefert: 
"Genialer Schachzug! Macht weiter so, Ihr Kollegen aus Augsburg! Bei Euch ist zu sehen, welchen Erfolg die gute Zusammenarbeit von BR und ver.di haben kann! Und vor allem: mit Unterstützung von großen Teilen der Belegschaft! Ein 'leuchtendes Beispiel' für die 'Hugendubel-Abteilung' im großen Weltbild-Konzern: 'Von Weltbild lernen heißt Siegen lernen'!" - meint ein/e Kommentator/in.

Dazu passen durchaus auch solch profane Dinge wie die Planung der Zugfahrt von München nach Augsburg (und zurück): Einige Kolleg/innen sind - im Anschluss an die Blog-Meldung zur Augsburger Demonstration - bereits dabei, die gemeinsame Bahnreise (über die Infoblog-Kommentarfunktion) zu organisieren ...




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11 Kommentare:

  1. Ich will nicht kämpfen oder siegen lernen. Ich will einfach meine Arbeit machen. So einfach ist das!

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    1. Viel Spass bei Deiner zukünftigen 'Hausarbeit'!

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    2. Tja, was DU willst ist den Herren in der GL oder den neuen Eigentümern leider nur eins: EGAL. So einfach ist das!

      Also hübsch weiter den Kopf in den Sand stecken und dann viel Spass beim Aufwachen...

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    3. Ich will auch einfach meine Arbeit machen. Und genau deswegen muß ich kämpfen. So einfach ist das!

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  2. Tja, wenn der Konzern zerschlagen werden sollte, ist nichts mit: ich will einfach meine Arbeit machen.
    Da hättest dann mal kämpfen sollen.

    Aber nein, lass nur andere kämpfen und dann aber selbst was davon haben. Traurig, wenn man solche Kollegen hat

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  3. Wer war dabei in Augsburg bei der Demo und kann was berichten? Wie war's?

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  4. @Anonym 03:41

    Wieso bist Du nicht selbst hingefahren?

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    1. Also ich bin nicht Anonym 03:41, war aber auch nicht dabei. Ich musste arbeiten und jeder, der Samstags im Laden steht, weiß, wie schwer es ist, Schichten zu tauschen. Bei mir gings nicht. Trotzdem muß erlaubt sein, nachzufragen, oder? Nur weil man nicht dabei war, heißt das schließlich noch lange nicht, daß man kein Interesse gehabt hätte, teilzunehmen...

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  5. Ich bin auch nicht DER anonym aber als ich seine frage gelesen habe wusste ich dass sofort kommen wird, warum er nicht selbst hinfuhr.
    Und ich wurde nicht enttäuscht... Manchmal ist es widerlich.

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  6. Hallo Leute,
    nicht gleich durchdrehen, weil mal eine Gegenfrage gestellt wird. Es ist völlig ok, wenn man am Samstag nicht nach Augsburg gefahren ist, weil man arbeiten mußte.

    Darum geht es aber nicht. Sondern es ging dem Kollegen/der Kollegen vermutlich um die Sorte von KollegInnen, die zu keiner Betriebsversammlung un zu keinem Streik gehen, aber sofort hinterher wissen wollen, was los ist. Diese Konsumhaltung ist in unserer Firma weitverbreitet.
    Und deswegen ist die Gegenfrage vollkommen in Ordnung, auch wenn man bedenkt, wie wenige Leute bei uns im Vergleich zu Weltbild aktiv etwas machen.

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  7. OK das ist Ansichtssache ob die Gegenfrage in Ordnung war! Dieses Losschiessen nervt einfach.

    Ich versteh zwar, was gemeint ist- aber manchmal hat man das Gefühl einfach ständig unter Rechtfertigungszwang zu stehen.

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