Mittwoch, 18. Januar 2012

Aufruhr bei Thalia - Zerschlagung der Douglas-Gruppe?

Seit die Douglas Holding Gespräche mit Finanzinvestoren bestätigt hat, reißen die Spekulationen nicht mehr ab. Wird der Douglas-Konzern zerschlagen?
Sollen Sparten wie die Buchhandelgruppe Thalia und die Juwelierskette Christ verkauft werden?

Douglas-Chef Henning Kreke erklärte, die Familie Kreke befinde sich „erst in der Konzeptionsphase, in der es darum geht zu evaluieren, ob eine Transaktion überhaupt sinnvoll und machbar ist“. „Daher kann es auch keine Pläne geben, die Douglas-Gruppe zu zerschlagen“. "Es könne derzeit noch nicht abgesehen werden, ob, wann und in welcher Form es überhaupt zu einer Transaktion kommt“. „In jedem Fall sei das Vorgehen der Familie langfristig ausgerichtet und zielt nicht darauf, kurzfristig den schnellen Schnitt zu machen“, so Kreke.


Die Familie Kreke möchte den Konzern nach mehr als 45 Jahren wieder von der Börse nehmen und dafür Finanzinvestoren mit an Bord nehmen. Jörn Kreke, sein Sohn und Vorstandschef Henning Kreke und Spekulationen zufolge auch der größte Aktionär, die Oetker-Gruppe, möchten die Mehrheit im Unternehmen. Für die einfache Mehrheit fehlen mehr als zehn Prozent. Die Familie erwäge, „Anteile zusammen mit Finanzinvestoren aufzustocken“, sagte Henning Kreke.
„Wir wollen kaufen, nicht verkaufen.“

Kaufen – verkaufen?

Die „Financial Times“ berichtet allerdings, die Familie Kreke wolle den Konzern nach einer Übernahme auf die Douglas-Parfümerien beschränken und sich von anderen Teilen trennen. Es kursieren Gerüchte, der Konzern wolle sich vor allem von der Buchhandelskette Thalia lösen.

Douglas hatte die Börse mit der Nachricht beunruhigt, den „Wandel im Buchhandel“ anscheinend zu spät erkannt zu haben. Henning Kreke führt die Krise bei Thalia vor allem auf die Online-Konkurrenz zurück. Laut Kreke steht Thalia vor einem Restrukturierungsprogramm.
Bei der Bilanzpressekonferenz des Konzerns am 12.01 machte Kreke klar, dass es denkbar sei, manche Flächen zu verkleinern; auf 500 bis 600 Quadratmeter. "Wo es sinnvoll und möglich ist, werden wir die Flächen herunterfahren." Personelle Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen.


Info:
Zum Konzern gehören neben den Parfümerien die Buchhandelsgruppe Thalia, der Juwelier Christ, die Modehäuser Appelrath-Cüpper und die Süßwarengeschäfte Hussel.

 
Quellen:
 
http://www.dhag-gb.com/index.php?id=ddg
http://www.boersenblatt.net/470840/
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/krieg-und-frieden-die-schlacht-um-douglas/6064598.html
http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:handelskonzern-in-schwierigkeiten-douglas-soll-zerschlagen-werden/60153953.html

6 Kommentare:

  1. Börsenblatt und Buchreport quellen (online) schon fast über mit ihrer sehr interessanten Thalia-Berichterstattung:

    Am Ende des neuesten Buchreport-Artikels gibt es die Links zu den vorhergehenden:

    http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2012/01/17/hagener-machtspiele.htm

    Die Börsenblatt-Thalia-Liste
    http://www.boersenblatt.net/template/bb_tpl_tags/?tag=Thalia
    wird angeführt durch den Kommentar von heute:

    "Der Strich durch die Rechnung"

    Zitat:
    "Würde Thalia feilgeboten, wäre das für den stationären Buchhandel eine absurde Situation. Sowohl Deutschlands Nummer 1 als auch die Nummer 2 (Weltbild sucht ja ebenfalls einen Käufer) stünden mit vielen Hundert Filialen zur Disposition. Wer soll die ganzen Flächen eigentlich kaufen? Wollte sich ein Internetbuchhändler ins stationäre Geschäft wagen – Multichannel einmal anders herum quasi –, wäre das eine günstige Gelegenheit. Auch für ausländische Ketten bestünde die Chance, jetzt in Deutschland Fuß zu fassen. Dass dabei etliche Filialen auf der Strecke blieben, versteht sich von selbst. Herausgepickt würden natürlich nur die Filetstücke."

    http://www.boersenblatt.net/473560/

    Und wieviele hundert Angestellte werden dabei "auf der Strecke bleiben": wieviele bei Thalia (=Nr.1) und wieviele bei Weltbild/Hugendubel/Weiland (=Nr.2) ?

    Allerhöchste Zeit für uns alle (und für Verdi!), damit wir uns wappnen. Das werden schlimme Zeiten für die angestellten Buchhändler!

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  2. Wie lange dauert das noch, bis endlich der Thalia-Verdi-Blog startet?!

    Gemeinsam könnten wir richtig stark sein:
    Weltbild - Hugendubel - Thalia - Amazon

    Kolleginnen und Kollegen bei Thalia: Ihr fehlt noch!

    Viel Bedenkzeit bleibt nicht mehr!

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  3. und jetzt wo die Hütte brennt sorgt Ihr Euch nur um die Wahrung des Status quo. Na Bravo.

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  4. Ja genau, die Hütte brennt, das hast Du sehr richtig erkannt!
    Wir wissen nicht, ob die DBH zerschlagen wird und die Einzelteile verkauft werden. Wir wissen nicht, ob ein Investor oder Konzern hier weiter massiv Arbeitsplätze verlagern oder abbauen wird.

    Was wir aber ganz genau wissen, ist, dass wir einen Zukunfts- oder Sozialtarifvertrag brauchen, damit wir nicht billig aus der Firma rausgeboxt werden. Wenn wir gewerkschaftlich organisierten KollegInnen den STV vielleicht einmal erreicht haben, dann werden selbstverständlich auch Trittbrettfahrer wie Du davon profitieren (wie übrigens auch bei der letzten Gehaltserhöhung), die weder zu Betriebsversammlungen gehen, die sich den Gewerkschaftsbeitrag sparen und die die KollegInnen bei Weltbild nicht solidarisch unterstützen.

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  5. @Anonym 12:26 "Wahrung des Staus quo"

    Um was sollen wir uns sonst kümmern? Besser wird es nicht, sollen wir hinnehmen, dass es schlechter wird? Was hast Du Schlaumeier denn für Tipps auf Lager? Was sollen wir Deiner Meinung nach tun? Stillhalten und uns fertig machen lassen? Na Bravo!

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