Hier soll es nun aber nicht um vage Vermutungen, sondern um möglichst harte Fakten gehen. Wie ist also die Ausgangslage?
Wem gehört Hugendubel?
Bis 2006 war die H. Hugendubel GmbH & Co. KG (das ist die Rechtsform unserer Firma) vollständig unter Kontrolle der Familie Hugendubel. Seitdem ist alleinige Anteilseignerin die damals neu gegründete DBH. An dieser wiederum sind die Hugendubels und die Verlagsgruppe Weltbild zu jeweils 50% beteiligt. Indirekt über den Zwischenschritt der DBH gehört Hugendubel also zur Hälfte zu Weltbild.
Bei wem bin ich eigentlich beschäftigt? Und ändert sich daran etwas?
Alle KollegInnen bei Hugendubel haben ein Arbeitsverhältnis bei der oben genannten H. Hugendubel GmbH & Co. KG. Ein Verkauf von Weltbild änderte daran erst einmal nichts, da das Unternehmen Hugendubel in der bisherigen Form bestehen bliebe. Alle Arbeitsverträge wären weiterhin gültig.
Wie sieht es mit Betriebsvereinbarungen und Tarifverträgen aus?
Sämtliche Betriebsvereinbarungen gelten fort und für Bayern bestünde nach wie vor Tarifbindung (Entgelt-Tarifvertrag, Manteltarifvertrag), egal an wen Weltbild verkauft werden sollte.
Unabhängig davon könnte Hugendubel natürlich jederzeit Betriebsvereinbarungen kündigen bzw. den Arbeitgeberverband verlassen. In beiden Fällen wirkten die Regelungen nach.
Ändert sich bei Hugendubel also gar nichts, wenn Weltbild verkauft wird?
Wie wir alle in den vergangenen Jahren leidvoll erfahren haben, laufen bei Hugendubel praktisch permanent Veränderungsprozesse ab, die mehr oder weniger starke Auswirkungen auf unsere Arbeit haben. Das wird so weiter gehen, da brauchen wir nicht auf den Weltbild-Verkauf zu warten.
Sollte allerdings ein künftiger neuer Eigentümer von Weltbild kein Interesse am stationären Buchhandelgeschäft haben und die DBH-Anteile loswerden (bzw. nicht mitkaufen) wollen, ergäben sich für Hugendubel vermutlich einige Probleme. Mittlerweile ist die organisatorische und personelle Verflechtung mit Weltbild/DBH so eng (Dienstleistungen werden für Hugendubel erbracht, Ware in erheblichem Umfang aus Augsburg bezogen), dass ein solches Szenario zwangsläufig nicht ohne Folgen bliebe. Das bestätigt Weltbild-GF Carel Halff in einem Interview mit der Wirtschaftswoche. Darin spricht er davon, Weltbild und Hugendubel arbeiteten längst so verzahnt wie eine Firma.
Von Seiten der Weltbild-GF heißt es, aufgrund der Multichannel-Strategie mache nur ein Verkauf des Unternehmens in seiner Gesamtheit Sinn. Ob die bisherigen Gesellschafter, also die Bischöfe, das genau so sehen, steht in den Sternen.
Wann wird der Verkauf über die Bühne gehen?
Die Weltbild-GF rechnet mit einem Zeitraum von 1-2 Jahren. So eilig, wie es die Bischöfe offensichtlich haben, Weltbild loszuwerden, könnte es aber viel schneller passieren.
Wir sehen also: Was gerade in Augsburg passiert, können und dürfen wir bei Hugendubel nicht ignorieren.
Was tun die BetriebsrätInnen?
Im Konzernbetriebsrat Weltbild/DBH arbeiten die Hugendubel–Betriebsräte schon jetzt sehr eng mit den BR-KollegInnen von Weltbild zusammen. Niemand wird sich zurücklehnen und darauf warten, bis die (begrenzten) gesetzlichen Beteiligungsrechte bei betrieblichen Änderungen ja auch zu 100% greifen. Wir werden gemeinsame Schritte unternehmen, um Arbeitsplätze im Konzern sichern zu helfen.
Wie kann schon jetzt Schlimmeres verhindert werden?
Bei Weltbild fordern Betriebsrat und ver.di einen Zukunfts-Tarifvertrag, der einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen in den nächsten Jahren, das Festhalten an den bestehenden Tarifverträgen, den Erhalt des Standortes Augsburg bzw. des Unternehmens in seiner bisherigen Form festschreiben soll. So etwas fällt natürlich nicht vom Himmel (auch wenn die Bischöfe dahin bekanntlich einen guten Draht haben sollen), sondern muss durchgesetzt werden.
Damit bekommt auch die Forderung nach einem Sozialtarifvertrag für Hugendubel neue Aktualität. Wenn es hart auf hart kommt, dürfen wir aber nicht den KollegInnen in Augsburg allein die Arbeit überlassen. Denn wir sitzen, wie dargestellt, im selben Boot.
Der Weltbild-Verkauf ist ja auch ein Hugendubel-Verkauf, d.h. die Hälfte wird verkauft. Ich glaube, das haben sich viele noch nicht klar gemacht. Deshalb danke für die sachlichen Infos.
AntwortenLöschenMensch, der Artikel hat echt Qualität. Vielen Dank für die umfassende und lückenlose Aufklärung.
AntwortenLöschen@Anonym 20:36
AntwortenLöschen"Lückenlos"?
Warum gibt es keinen Aushang vom BR?
"So etwas fällt natürlich nicht vom Himmel (...), sondern muss durchgesetzt werden."
AntwortenLöschenAha. Durchgesetzt von wem? Vom Heiligen Geist?
In Augsburg wird zum Streik im Weihnachstgeschäft mobilisiert, die Bischöfe werden zu einer ausserordentlichen Betriebsversammlung angefordert - und bei uns?
Kuschelpartys.
Wahrscheinlich sind auf den Kuschelparties Drogen oder Tranquilizer verteilt worden, so dass alle in Tiefschlaf gefallen sind: GL, BR, Belegschaft.
AntwortenLöschenÜber allen Gipfeln
AntwortenLöschenIst Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Weltbild wird verkauft? Die GL schweigt. Der BR schweigt. Die Belegschaft kuschelt.
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Kann mir bitte einmal einer sagen, warum wir Hugendubel bestreiken sollen wenn WB verkauft wird. Werden hier nicht Dinge vermischt, die nichts miteinander zu tun haben? Was können denn die Hugendubels dafür, dass in der Kath. Kirche schmutzige Politik gemacht wird? Sippenhaft nennte man so etwas ...
AntwortenLöschenNatürlich sind wir es, die eine Absicherung erstreiten müssen! Die Fakten liegen auf dem Tisch: Wenn Weltbild verkauft wird, geht es bei Hugendubel mit großer Wahrscheinlichkeit noch ungemütlicher zu, als es jetzt schon der Fall ist.
AntwortenLöschenDie Hugendubels werden nicht in "Sippenhaft" (bitte solchen Jargon aus der Nazizeit vermeiden!)genommen. Weltbild und unsere Firma sind so eng verzahnt, dass man sie kaum mehr auseinanderhalten kann. Deshalb muss es logischerweise auch gemeinsame Aktionen geben.
Meiner Meinung nach ist es erst einmal die verdammte Pflicht unserer Chefs, sich gegenüber der Belegschaft zu der Entwicklung in Augsburg zu äußern, nicht die des Betriebsrats. Die Informationspolitik unserer GL ist wieder einmal ein Armutszeugnis. Vermutlich hofft man in der Hilblestraße, durch Dauerschweigen die Beschäftigten im Weihnachtsgeschäft ruhig zu halten. Ob ein BR-Aushang die KollegInnen wachrütteln kann? Eigentlich sollte doch mittlerweile jeder mitgekriegt haben, was gerade abläuft...
Ich bin auch der Meinung, dass ein Aushang der GL kommen muss. Das erwarte ich als Mitarbeiter. Doch die GL schweigt. Was ist denn das für eine Art sich tot zu stellen und die Mitarbeiter nicht zu informieren?
AntwortenLöschenUnmöglich! Wir werden ignoriert und man wartet einfach mal ab, ob es Aufruhr gibt. Erst dann wird anscheinend entschieden, ob reagiert wird. Arm.
Stattdessen gibt es irgendwelche Kuschelabende und jetzt, wenn's ernst wird: Nichts.
Nicht vom BR erwarte ich eine Stellungnahme, sondern von der GL!
Wo sind sie denn jetzt, die Blogleser, die die GL sonst immer verteidigen? Hmmm... Da fällt es wohl selbst diesen Mitmenschen schwer, das Schweigen der GL als etwas Positives zu deuten?
AntwortenLöschenEs ist einfach nur SUPERPEINLICH und sehr, sehr ärgerlich, daß unsere GL es nicht zustande kriegt, ein Statement für die Mitarbeiter abzugeben.
Auch ich empfinde es als absolut notwendig, daß da was an die eigenen Mitarbeiter rausgeht. Und zwar nicht ein Aushang, der gleichzeitig Pressemitteilung ist, sondern wirklich ein hausinternes Schreiben. Je länger sie warten, umso lauter werden wir danach rufen...
Ist halt auch nicht ganz einfach, den Mitarbeitern gegenüber den Verkauf von Weltbild als etwas Positives oder zumindest Nicht-Beunruhigendes darzustellen... Was wird aus der DBH, wenn Weltbild einen neuen Eigentümer bekommt? Was aus Hugendubel? Wer erinnert sich nicht an die vollmundigen Worte von der "Star Alliance" des Buchhandels, die als Verbund viel stärker und zukunftssicherer sei als die Einzelfirmen? Sieht das auch ein möglicher Weltbild-Käufer so?
AntwortenLöschenWas soll denn in diesem hausinternen Schreiben stehen?
AntwortenLöschenEntweder laufen schon konkrete Verhandlungen mit konkreten Interessenten - dann ist kaum zu erwarten, dass über die möglichen Pläne, wie es mit diesem Konglomerat weiter geht, wirkliche Sachinfors gibt.
Oder es gibt keine konkreten Interessenten (könnte ja sein), dann würde die GL sinngemäß schreiben müssen, dass sie auch nicht weiß, wie es weiter geht. Das brauche ich dann nicht schriftlich.
Bei der Übernahme von Habel hat man gesehen, wie viel Zeit zwischen der Übernahme hinter den Kulissen und konkreten Veränderungen verging, also wozu diese Welle jetzt. Wir können natürlich alle vorsorglich schon mal gegen Veränderungen streiken, damit potentielle Käufer abeschreckt werden. Wie wär's?
Es geht darum, was sich die Gl wie erwartet und welche Pläne sie hat, wenn es ernst wird. Hugendubel hat kein Mitspracherecht beim Verkauf von Weltbild, sollte sich kein Käufer des gesamten Unternehmens Weltbild finden, würde die Kirche Stück für Stück verkaufen. Was wiederum schreckliche Konsequenzen für die Mitarbeiter/innen hat. = Outsourcing, Zusammenlegung, Teilschließungen, Entlassungen. Für Hugendubel wäre dies fatal, da das gesamte Internetgeschäft von Weltbild betreut wird, auch die Hintergrundlogistik läuft mittlerweile über Augsburg.
AntwortenLöschen@ 16:24
AntwortenLöschenWenn Hugendubel (also unsere GL) kein Mitspracherecht beim Verkauf hat, stellt sich die Frage, was die GL uns nun schriftlich aushängen soll, um so mehr.
Will sie vielleicht das nicht mehr so rentable Filialgeschäft mit den meckernden Mitarbeitern und den hohen Mieten abstoßen? Das wird sie bestimmt nicht zugeben.
Oder hofft sie, (denn mehr kann sie offenbar nicht tun), dass es einen Käufer gibt, der sich das Filialgeschäft ans Bein binden will, und ist ebenso ratlos wie wir? Auch das wird sie nicht zugeben.
Outsourcing, Teilschließungen und Entlassungen wird es ohnehin geben, wenn der stationäre Buchhadel weiter schwächelt. Dafür brauchen wir keinen neuen Käufer...
Wenn die GL eine Hochglanzbroschüre mit dem Titel "Hugendubel 2020" an die Mitarbeiter verteilen kann(was nach der Übernahme durch einen Konzern sowieso Makulatur sein wird,weil dann woanders entschieden werden wird, aber bestimmt nicht in der Hilblestr.) dann kann sie auch zwei Zeilen ans Schwarze Brett hängen, daß 1. die Hälfte der Firma verkauft werden wird und 2. was das bedeutet im Hinblick auf das großspurig verkündete "Hugendubel 2020".
AntwortenLöschenWenn die GL nichts von sich hören läßt, dann sollte wenigstens der BR ein Statement abgegeben im Hinblick auf die Rechte der Mitarbeiter bei einem Verkauf. Die Info hier ist mir zu knapp und lullt einen ein, weil sie einen in Sicherheit wiegt.Wenn es diesen Blog nicht gäbe, wüßte man überhaupt nichts, von den dürftigen Pressemeldungen abgesehen.
In Augsburg bei Weltbild wird kräftig mobilisiert, geht der BR an die Öffentlichkeit. Und bei uns? Wir sind davon genauso betroffen wie bei Weltbild, vielleicht sogar noch schlimmer, aber hier tut sich NICHTS! Das verstehe ich nicht! Irgendwelche Gremien tagen, wer dort über was spricht, was geplant wird, weiß man nicht. Warum wird die Belegschaft nicht mit einbezogen?
Ich zitiere: "So etwas fällt natürlich nicht vom Himmel (auch wenn die Bischöfe dahin bekanntlich einen guten Draht haben sollen), sondern muss durchgesetzt werden."
Warum gibt es bei Weltbild enorme Aktivitäten und bei uns herrscht Friedhofsruhe? Daß das der GL ganz recht ist, ist klar. Aber nochmal: was ist mit unserem BR los? Warum tut sich hier nichts? keine Infos (außer hier und im Weltbild-Blog), kein Aushang, keine Betriebsversammlung, keine Aktionen, NICHTS!
Ich komme mir vor wie in einem schlechten Traum,
aus dem es bald ein böses Erwachen geben wird
@Anonym 16:06
AntwortenLöschen"Wir können natürlich alle vorsorglich schon mal gegen Veränderungen streiken, damit potentielle Käufer abeschreckt werden."
Der Satz ist - entschuldige - Schwachsinn.
Nicht ich will das Unternehmen verkaufen, sondern die Kirche. Nicht ich will einen hohen Preis erzielen, sondern die Kirche (obwohl sie durch ihr Statement des Unbedingt-verkaufen-wollens das selbst vermasselt hat). Nicht ich habe ein Verkaufs-Problem, wenn irgendwelche Konzerne eine Firma am liebsten ohne Gewerkschaft, BR und Sozialtarifvertrag kaufen möchten, sondern die Eigentümer, die uns verscherbeln wollen.
Wo soll das Problem sein, wenn der Laden nicht verkauft wird? Dann bleibt halff weiter am ruder und es läuft weiter wie bisher.
Wenn Du Dir den Kopf der GL, der Kirche oder der Hugendubels zerbrechen willst, bitte. Ist halt nur Unsinn.
Streik wäre das Mittel der Wahl, nachdem man gesehen hat, dass das ganze Dialog-Gequatsche seit zwei Jahren uns keinen Milimeter vorwärtsgebracht hat. Was ist denn eigentlich mit dieser komischen mediation los? Gibtßs da schon Resultate? Oder ist das auch wieder nur so ein Versuch der GL , auf die sanfte Tour ihre Ziele durchzusetzen? So wie ich die Mehrheit unseres BR einschätze (bitte jetzt nicht beleidigt sein), knickt er bei der erstbesten Gelegenheit wieder ein. Bin mal gespannt, wo demnächst das nächste Zugeständnis gemacht werden wird. Die GL lacht sich doch kaputt über unsere Harmlosigkeit. Und die Belegschaft ist anscheinend an allem total desinteressiert, geht nicht zur Betriebsversammlung, will keine gewerkschaft (ausser natürlich, wenn eine Lohnerhöhung rausspringt), macht brav alles mit. Dann verdient ihr es halt nicht anders.
AntwortenLöschenTja, Streik wäre jetzt das Mittel.
"Wäre", nicht "ist".
Damit kein Missverständnis aufkommt: ich finde diesen Blog super, ihr macht einen tollen Job. Aber dieser Artikel ist irgendwie zu dürftig. Wenn ich mich auskennen würde, dann würde ich mich hinsetzen, was schreiben und Euch zuschicken, Aber ich hab keine große Ahnung, deswegen lasse ich es.
AntwortenLöschenIch hoffe, ihr bringt noch mehr Infos.
Danke schon mal im voraus.
Im Artikel steht so ziemlich alles das drin, was zum jetzigen Zeitpunkt über unsere Betroffenheit von einem Verkauf von Weltbild gesagt werden kann.
AntwortenLöschenVielleicht kann man nochmal betonen, dass Hugendubel ohne die DBH und damit Weltbild sich kaum oder gar nicht mehr auf eigenen Beinen halten kann. Unseren Internetauftritt haben wir an Augsburg abgegeben, wir beziehen enorm viel Ware von dort (DVDs!)und dergleichen mehr. Ich kenne die vertraglichen Bindungen zwischen beiden Unternehmen nicht, sie sind mit Sicherheit aber enorm eng.
Warum sich bei Hugendubel bisher nichts rührt? Da sollte sich jeder an die eigene Nase fassen (war da mal was mit einem Sozialtarifvertrag?)
In München hat der Betriebsrat das Thema leider wie Sauerbier versucht an die Buchhändlerin/den Buchhändler zu bringen, die Resonanz war seehr mässig...
Ich jedenfalls mache dem Betriebsrat keinen Vorwurf. Über unsere Rechte beim Verkauf gibt es für ihn nichts mitzuteilen, weil sie schlicht nicht da sind.
Natürlich kann man wieder zu einer Betriebsversammlung einladen, aber die Resonanz war beim letzten Mal (da ging es immerhin um das Thema Arbeitszeit - was jeden von uns angeht)erschreckend schwach. Was würde die uns also nutzen, wenn wie zu erwarten kaum jemand hingeht?
In Augsburg tut sich deshalb viel mehr, weil unsere KollegInnen dort die Betroffenheit unmittelbar spüren, man dort politisch wohl einfach wacher ist und es viel leichter fällt, Leute zu mobilisieren, die geballt an einem Standort arbeiten. Bei Hugendubel haben wir eben nicht nur einen Betriebsrat, sondern viele, die wahrscheinlich mühsam unter einen Hut gebracht werden müssen. Bitte diese Tatsachen nicht vergessen!
@Besorgter Hugendubler
AntwortenLöschenNaja, dann kriegt Weltbild eben einen Zukunftstarifvertrag und wir nichts.
Es ist zum heulen, aber wir sind wahrscheinlich einfach zu doof dafür.
@Anonym @Besorgter Hugendubler
AntwortenLöschenWenn ich mir die letzte Betriebsversammlung durch den Kopf gehen lasse, dann kriege ich auch Depressionen. Von der Belegschaft gibt es zu unwichtigen Details unsinnige Nachfragen einschliesslich Sympathie für Sonntagsarbeit, von (einem) BR gibts auch noch Zustimmung dafür (ohne das jetzt wieder aufwärmen zu wollen, der Rset-BR denkt sicher anders). Betont wird ständig, dass man doch mit der GL einen Dialog will, das ganze "sanft-in-der-Rede-Gerede usw. Das mag jetzt ein bisschen unfair klingen, aber mir kommt das alles wahnsinnig konfliktscheu vor. Und was ist mit Silvester? da wird doch schon die nächste rote Linie überschritten. Es muss ein Traumjob sein, jetzt bei Hugendubel Personalchef zu sein.
Meiner Meinung nach besteht die Hauptaufgabe jetzt darin, den Leuten klarzumachen, wie tief wir drinhängen. Und das geht nicht von selbst. Hier ist der BR gefordert. Und wie Du ganz richtig gesagt hast: Weltbild kann ohne Huigendubel auskommen, aber nicht Hugendubel ohne Weltbild. Eine Zerschlagung der DBH wäre für uns das Ende. Mir geht es hier nicht um Alarmismus oder Panikmache, aber die Sache ist verdammt ernst. Und ich glaube irgendwie auch nicht, dass sich der Verkauf ewig hinziehen wird. Sowas kann manchmal schnell gehen. Ich habe deshalb nichts dagegegen, wenn die Kirche keinen Käufer findet. Es heisst bei Belegschaft und Führungskräften ständig, dass sei doch gut, weil es dann keine Kirchenzensur mehr gibt usw., aber die Kirche hat Halff freie hand gelassen und wenn ein Konzern bei uns das Kommando übernimmt, dann wird hier kräftig aufgeräumt, sowohl in der Zentrale wie im stationären Bereich. Das haben viele überhaupt noch nicht kapiert.
Klar ist, dass die Weltbild-Leute zunächst einmal für sich streiten werden. Hugendubel würde davon profitieren, wenn es gelingt, in einem Zukunftssicherungstarifvertrag die Bischöfe zu verpflichten, das Unternehmen nur komplett (also inklusive DBH) zu veräußern. Ansonsten würde darin festgeschrieben, dass sich die Bedingungen in Augsburg (Erhalt der Tarifbindung, Weitergelten von Betriebsvereinbarungen, keine betriebsbedingten Kündigungen) nicht verschlechtern.
AntwortenLöschenMöglicherweise können Fortschritte bei Weltbild auch die Hugendubler ermutigen, von unserer GL Sicherheiten zu erzwingen. Viel Zeit bleibt dafür aber nicht.
@Anonym 18:03
AntwortenLöschenDer Betriebsrat wird z.B. in Sachen Arbeitszeit nur dann etwas erreichen können, wenn die KollegInnen ihn auch unterstützen. Er wird um so mehr Zugeständnisse machen (müssen) je weniger Leute sich offensichtlich für ihre Arbeitsbedingungen interessieren.
Die Aufgabe der Mediation (so habe ich es verstanden) besteht sicherlich nicht darin, unsere BR weichzuspülen, sondern eine vernünftige Basis für eine Zusammenarbeit mit der GL herzustellen. Man redet vernünftig miteinander und trägt notwendige Konflikte aus.
Um nochmal auf das Thema von vorhin zurückzukommen: Es ist absurd und unglaubwürdig, wenn die Mitarbeiter einerseits Hochglanz-Zukunftsvisionen vorgestellt bekommen ("Hugendubel 2020"), aber andererseits keinerlei offizielle Stellungnahme zu dem Weltbild-Verkauf erfolgt. Zumindest einen Aushang mit der entsprechenden Info und vielleicht einer kurzen Einschätzung hätte ich mir schon gewünscht. Mir ist auch klar, daß irgendwelche Einzelheiten aus den Verkaufsgesprächen sich nicht als Inhalt für einen Aushang eignen, aber mir fehlt einfach (wieder mal) das Gefühl, als einfacher Filialangestellter von der GL überhaupt noch ernstgenommen zu werden.
AntwortenLöschenKleine Korrektur: es handelt sich hierbei nicht um eine "Hochglanzbroschüre", sondern um eine Art Mappe, auf deren zwei Innenseiten das Konzept "Hugendubel 2020" aufgeführt ist. Darin wird in einem "Bekenntnis zur Qualität" betont, dass Hugendubel im Kern weiterhin eine "Welt der Bücher" bleiben soll. Es findet sich darin auch ein "Bekenntnis zum stationären Handel", der mit "innovativen Flächenkonzepten" und der "besten Integration aller Kanäle" die "Zielgruppe" binden soll.
AntwortenLöschenKlingt alles zuversichtlich.
Aber erstens ist papier geduldig und zweitens wird die Strategie für Hugendubel 2020 nicht von den Hugendubels in der Hilblestr, auch nicht mehr von Halff in Augsburg, sondern demnächst in Berlin, Gütersloh oder sonstwo auf der Welt festgelegt.
Sehr lustig was hier zu lesen ist. Was soll die GL schon sagen? Sie weiss genau so viel wie Hr. Halff. Ja, die Bischöfe haben beschlossen WB zu verkaufen. So ein Prozess von Entscheidung bis Verkauf dauert im normalfall mindestens 1 Jahr. Wo soll dennn ein potentieller Käufer herkommen? Es existieren ja sicherlich nicht einmal Verkaufsunterlagen, die nun mal Grundlage eines jeden Verkaufsprozesses sind. Und wilde Spekulationen helfen niemanden. Noch mal, was in der Zeitung steht ist der aktuelle Stand der Diskussion. Nicht mehr und nicht weniger. Wer anderes glaubt, hat leider keine Ahnung.
AntwortenLöschenWas bitte meinst Du mit: "Es existieren ja sicherlich nicht einmal Verkaufsunterlagen ..."?
AntwortenLöschenUnd warum soll es denn keinen "potentiellen Käufer" geben?
Finanzkräftige Konzerne, die auch im Buchhandel agieren, gibt es, wie Dir sicher bekannt ist.
Manch einer möchte unbedingt auch einen Fuß in die süddeutsche Buchhandelslandschaft bekommen.
Es wird "wieder" eine Frage des Preises sein.
@ Cpt. Future
AntwortenLöschenWoher habt Ihr Bayern eigentlich diese Probleme mit der SOnntagsarbeit. Erzähl mir jetzt keiner, Ihr ginget alle Sonntags zur Kirche.
Ich kann mich gut erinnern, dass wir bei der Sonntagsarbeit (freiwillig ist sie, wie wir wissen) mehr Interessenten hatten, als Infotheken zu besetzen waren, oft von den faulsten Hanseln, weil sie aufgrund der Zuschläge einen zusätzlichen freien Tag zusammenbasteln konnten. Solche Mitarbeiterinnen gibt es also auch. Warum ist eine Frage danach auf der Betriebsversammlung also deprimierend? Und dass ein BR dazu (wie auch immer geartete) Zustimmung äußerte, zeugt doch eher von Meinungsvielfalt, wie es innerhalb eines gewählten Gremiums kaum anders zu erwarten ist!
@Fliegenpilz
AntwortenLöschenWer sich die Geschichte der Ladenöffnungszeiten ansieht, erlebt immer das gleiche: Zuerst sind es Ausnahmen,freiwillig und mit Zuschlag, dann die Regel mit Zwangseinteilung ohne Zuschläge. Diese Diskussion muss gesellschaftlich geführt werden, aber eben auch in den Betrieben, d.h. Unternehmen mit aktiven Betriebsräten und hohem gewerkschaftlichen Organisationsgrad müssen hier vorangehen. Ich erwarte hier, dass die gewählten ArbeitnehmervertreterInnen soviel Weitblick haben, dass sie uns nicht in den Rücken fallen.Es ausserdem grotesk, wenn die katholische Kirche bei der Allianz für einen freien Sonntag mitmacht, gleichzeitig aber in ihrer eigenen Firma eine Auweichung zulässt.
Ausserdem kann ich Dir versichern, dass ich am Sonntag weder in die Kirche gehe, noch an sonstigen Aberglaubens-Veranstaltungen teilnehme, sondern meinen freien Tag geniesse. Falls Du für Sonntagsarbeit, für die Du Dich anscheinend gerne meldest, keinen Zuschlag möchtest, dann wird die GL sicher für Dich eine individuelle Verzichtslösung finden.