Eine Aussage, die plötzlich keine mehr war und dann doch wieder
Wie wir bereits gestern im Blog berichteten, wurde den KollegInnen in Berlin bei der Betriebsversammlung am Donnerstag mitgeteilt, dass für möglichst viele MitarbeiterInnen des Tauentziens eine neue Stelle gesucht werden soll. So möchte man Kündigungen vermeiden, wenn die Filiale im März 2012 endgültig geschlossen wird.
Verwirrend ist jedoch: laut Aussage von Herrn Nitz bei der Betriebsversammlung gilt dies nur für freie Stellen innerhalb der Firma Hugendubel. Das hörte sich Mitte Juni in einem Artikel des Tagesspiegels noch ganz anders an. Dort wurde von der Firmenleitung versprochen, auch in anderen Firmen der DBH (also Weltbild etc...) nach freien Stellen für die betroffenen KollegInnen zu suchen.
Herr Nitz bestritt, dass diese Aussage jemals gegenüber dem Tagesspiegel gegeben wurde. Wir beweisen das Gegenteil.
Die Verwirrung ist perfekt. Während die Mitarbeiter des Tauentziens aufgrund eines Artikels des Tagesspiegel (siehe hier) noch damit rechneten, dass nach der Schließung der Filiale März 2012 alternative Stellen innerhalb des DBH-Unternehmens gefunden werden sollen, enttäuschte Thomas Nitz diese Erwartungen bei der Betriebsversammlung am Donnerstag.
Auf die Frage, ob die Aussage vom Juni noch gelte, entgegnete er, er hätte niemals mit einem Reporter gesprochen, er kennt den Artikel nicht. Die Aussage sei falsch.
Für betroffene KollegInnen soll nur innerhalb von Hugendubel etwas angeboten werden. Man gehöre zwar zur DBH, doch Weltbild und Hugendubel seien immer noch zwei unterschiedliche Firmen, die Handhabung mit Kündigung in der alten Firma und Neuanstellung in der neuen Firma deshalb zu aufwendig.
Was stimmt denn nun? Wie stehen die Chancen, nach der Kündigung eine neue Stelle zu bekommen? Warum behauptet der Tagesspiegel etwas, das scheinbar nie gesagt wurde?
Kurz nach unserem Artikel vom gestrigen Freitag erreichte uns eine E-Mail von Tagesspiegel-Redakteur Cay Dobberke. In seiner E-Mail schreibt er:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Interesse haben wir gelesen, dass laut Ihrem Blog Herr Nitz nie mit dem Tagesspiegel gesprochen haben will.
Daher sende ich Ihnen anbei sein Original-Statement, das uns die Agentur Engel & Zimmermann vermittelt hatte (siehe Anlage). Ich habe es heute dort nochmals angefordert, da die Mail bei mir bereits gelöscht war.
Mit freundlichen Grüßen,
Cay Dobberke"
Und tatsächlich: am 9. Juni 2011 teilte die Geschäftsleitung via Engel & Zimmermann mit:
Original-Statement aus einer E-Mail an den Tagesspiegel vom 09.06.2011 |
Doch damit nicht genug. Da sich die Aussage vom 09. Juni von der Aussage am Donnerstag unterschied, fragte Dobberke nochmal nach. Er bekam am Freitag per E-Mail mitgeteilt:
Sehr geehrter Herr Dobberke,
anbei schicke ich Ihnen wie besprochen noch einmal das Statement, das wir Ihnen im Juni zu Hugendubel am Tauentzien haben zukommen lassen. An der Aussage hat sich nichts geändert, die Aussage im Blog, dass es alternative Beschäftigungsmöglichkeiten nur innerhalb Hugendubels gebe, ist nicht korrekt.
Wenn Sie dazu noch Fragen haben, können Sie mich telefonisch erreichen.
Mit freundlichem Gruß
Engel & Zimmermann AG
Unternehmensberatung für Kommunikation
Unternehmensberatung für Kommunikation
Herr Nitz hat also eine Stellungnahme abgesegnet, von der er bereits zwei Monate später bestreitet, sie jemals abgegeben zu haben. Und einen Tag später wird durch die Presseagentur die Aussage von Donnerstag widerrufen und als "falsch" bezeichnet.
Was stimmt denn nun? Herr Nitz, klären Sie uns auf!
Was können die Mitarbeiter vom Tauentzien erwarten? Werden Ihnen nun Stellen im großen weiten DBH-Universum angeboten oder nur bei Hugendubel?
Wir erwarten eine eindeutige Antwort, die nicht bereits am nächsten Tag wieder zurückgenommen oder dementiert wird!
Wichtig ist in diesem Zusammenhang außerdem, dass nun rasch geklärt werden muß, was denn überhaupt eine "zumutbare neue Stelle" sei, ob jetzt bei Hugendubel oder DBH-weit. Hier sind sich Geschäftsleitung und Betriebsrat bei den Verhandlungen zum Sozialplan noch nicht einig. Kann das Unternehmen einem Mitarbeiter anbieten, in Zukunft für 20 Stunden Teilzeit in München zu arbeiten? Ist es zumutbar, daß die neue Stelle in Frankfurt ist, statt weiterhin in Berlin? Was ist mit der Abfindung? Verliert man diese, wenn man eine "zumutbare neue Stelle" z.B. in Kassel ablehnt?
Tja, da weiß der Veranwortliche heute nicht mehr, was er gestern gesagt hat. Oder will es nicht wissen.
AntwortenLöschenFür die Kollegen wäre natürlich DBHweit viel sinnvoller, weil die Wahrscheinlichkeit steigt eine neue Stelle zu bekommen.
Ich bin auch gespannt, was bei den Verhandlungen, die ja jetzt ohne Druck von Aussen stattfinden, herauskommt.
Schade, dass niemand bereit ist zu kämpfen. Traurig, dass der Mensch heutzutage so viel bereit ist zu schlucken, ohne auch nur einmal aufzubegehren.
Man nimmt viel zu viel hin und denkt: man kann ja doch nichts ändern.
Das ist aber falsch.
Für seine Interessen muss man nun mal eintreten und aktiv werden. So kann man sich später selbst nicht vorwerfen, untätig gewesen zu sein.
Es ist nicht immer sicher, ob es was bringt. Aber man hat es wenigstens versucht!
Für mich stellt sich die Frage, was besser ist. Alternative Arbeitsplätze bei Hugendubel sind vermutlich immer noch attraktiver als entsprechende Stellen bei Weltbild. Oder kann es dann auch darauf hinauslaufen, daß es heißt: Wir haben (bei Hugendubel) nicht genügend freie Stellen - also können wir euch leider doch nichts anbieten?
AntwortenLöschenNa klar, genau das heißt es!
AntwortenLöschenKönnen ja keine neuen Stellen geschaffen,erfunden werden!
Werden nur die angeboten, die es letztendlich jetzt auch schon immer wieder DBH-weit gibt ( siehe Schwarzes Brett).
Und angeboten heißt auch nicht erhalten!!!
( Vergleiche Statement GL und Artikel Tagesspiegel)
"Verwirrung UM Herrn N." ??
AntwortenLöscheneher vielleicht:
"Die Irrungen und Wirrungen DES Herrn N." !!
Welche Berechtigung gibt's eigentlich dafür, dass dieser Mann auf einem derart verantwortungsvollen und hochdotierten Top-Managementposten sitzen und dort ausharren kann?
Einzig denkbare Erklärung hierfür: Das alles darf er und tut es auch, weil einige andere (und hiermit meine ich Halff und die Hugendubels) dies alles (fast) exakt so von ihm erwarten - und ihn auch bei "Missgriffen" decken:
Und so kommt es, dass da einer genau auf diesem Posten sitzt, den Namen Nitz trägt, und derjenige ist, der innerhalb der DHB-Marke "Hugendubel" für die meisten Hardliner-Aktionen zuständig ist.
All dies entspringt und entspricht in vollem Umfang dem Rendite-Streben der beiden Hugendubels und vor allem auch der (defacto) Firmeninhaberin "Katholische Kirche":
Koste es, was es wolle, bis hin zu hefitgen Imageverlusten und bewusst in Kauf genommenen (un)menschlichen (Abwärts)Karrieren von Mitarbeiter/innen (die letztlich auf der Straße landen werden).
Da darf Herr N. dann ruhig auch mal ein paar kleine Fehlerchen machen in seinem Job; denn was er in der Summe so treibt, das scheint sich ja für seine "Auftraggeber" trotz allem durchaus noch "auszuzahlen" ...
... jedenfalls bis jetzt noch ...
...da kommt mir ein Herr Sittich aus einer Episode von Gerhard Polt in den Sinn.
AntwortenLöschenDer tritt immer in Erscheinung, wenn eine große Firma wieder mal einen Sündenbock für seine nicht so schönen Strategien und Schweinereien braucht.
Aber kann man sich dann morgens vor dem Spiegel noch ins Gesicht schauen?
Vielleicht, wenn´s Finanzielle stimmt?!