Freitag, 28. Dezember 2012

Für einen "verträglichen Ladenschluss" - auch an Silvester


Die Belegschaften des Münchner Olympia-Einkaufs-Zentrums (OEZ) gehen wieder mit gutem Beispiel voran. Erneut haben sie sich miteinander verbündet gegenüber Geschäftsleitungen und Center-Management. Betriebsräte und Beschäftigte verschiedener Unternehmen beziehen Stellung gegen die beabsichtigte Aufweichung des Ladenschlusses. Gemeinsam wehren sie sich gegen längere Öffnungszeiten und sagen: 


An Silvester ist um 14 Uhr Schluss ! 

Wir bitten um Verständnis, wenn wir an Silvester um 14 Uhr nach Hause gehen - 
und unsere Arbeit damit in diesem Jahr endet. 
2013 sind wir ab dem 2.Januar wie gewohnt zur Stelle.

Die Beschäftigten von Hugendubel, 

Kaufhof, Karstadt, Wöhrl und H&M 
im OEZ München



Ein ver.di-Flugblatt wird vor Ort an die Kund/innen verteilt: 
Es klärt auf über Hintergrund und Bedeutung dieser Aktion - 
und wirbt um Verständnis und Solidarität. 




 


14 Kommentare:

  1. "Wir sind das ganze Jahr über für Sie da und geben unser Bestes", doch wie soll "unser Bestes geben" funktionieren bei einer GL, die die Filialen (Auswahl, Beratung, Service) regelrecht ausbluten lässt, sie immer unattraktiver gestaltet, um sich umso schneller vom bisherigen stationären Geschäftsmodell verabschieden und im lukrativeren Online-Shopping verschwinden zu können? Unsere Jobs werden bald verschwunden sein, und die Kunden sollen sich stattdessen in der ".de-Welt" vergnügen (die meisten werden dort aber nicht auf den weltbild/hugendubel-Seiten landen sondern bei amazon!). Die Läden werden entweder ganz zu sein, oder sie werden im Miniformat (mit Weltbild-Personal) nur noch entfernt an das erinnern, was einmal unter dem Traditionsnamen "Hugendubel" Attraktivität und Vorzeigestatus entwickelt hatte. Alles bald vorbei!

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    1. Dann hat sich der Ladenschluß-Streit sowieso bald ganz erledigt (wenigstens 1 Vorteil der neuen Geschäftspolitik): "Die Läden werden ganz zu sein" !!!

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  2. Ich weiss ja nicht, ob es in Zeiten, in denen man um jeden Kunden kämpfen muss so schlau ist sich wegen 2 Stunden derartig anzustellen. Auch Ihr tragt mit solchen Aktionen dazu bei, dass der Kunde ins Internet abwandert.

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    1. Und 2 Stunden länger offen, retten die Firma vor dem Ruin? DAS ist ein Witz.

      Ich als Kunde denke mir eher: das ist ein Unternehmen, das auch an seine Mitarbeiter denkt. Diese können eher Silvester feiern.

      Erst sind die Center dran, dann die Innenstadt. Ich erwarte hier Weitblick von den Kollegen. Jeder kann sich doch denken, wie dann die Zukunft aussehen wird. Rund um die Uhr geöffnet u dem muss Einhalt geboten werden.

      Außerdem: wieso stellen sich nicht FL rein, wenn es NUR 2 Stunden sind?
      Aber da reißt sich wohl keiner drum, oder?

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    2. Ich bin ebenfalls dafür, daß sich da Führungskräfte reinstellen; und zwar an Heiligabend und Silvester bis 24.00 Uhr. Man könnte dann auch Sekt und Raketen verkaufen. Aber bitte ohne Zuschläge und Freizeitausgleich. Das können wir uns nicht leisten.

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  3. Langjährige MitarbeiterinSamstag, 29. Dezember 2012 um 14:48:00 MEZ

    Es ist ein gemeinsamer Beschluss der Betriebsräte aller großen Geschäfte im OEZ, um 14.00 Uhr zu schließen. Den angeblich großen Umsatzverlust würde es also gar nicht geben. Außerdem: Wieso kann man nicht einen Tag im Jahr solidarisch sein? Zweitens: nächstes Jahr wären wir dann bei 18.00 Uhr, übernächstes Jahr bei 20.00 Uhr.

    Du stellst die Frage: "ob es in Zeiten, in denen man um jeden Kunden kämpfen muss so schlau ist sich wegen 2 Stunden derartig anzustellen."

    Meines Wissens hat unser Betriebsrat es Führungskräften freigestellt, sich dann in den Laden zu stellen. Es soll kein großer Andrang geherrscht haben. Anscheinend sin die höhren Ränge an diesem tag auch lieber bei ihrer Familie. Den Job soll lieber das Fußvolk erledigen, am liebsten ohne Zuschläge.

    Mich würde noch zu einem Punkt Deine Meinung interessieren: was hältst Du davon, daß wir auf Umsätze verzichten und einen peinlichen Imageschaden in kauf nehmen, weil wir diverse erotische bzw. schwul-lesbische Titel auf der Hugendubel-Homepage verkaufen. Zudem raten wir dort vom Kauf der drei meistverkauften Titel ab! (Shades of grey). Was sagst Du dazu?

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  4. Dass der Kirchenfilter wieder klammheimlich einmgeführt wurde ist ein Skandal. Dass vom Kauf von Shades of Grey abgeraten wird, ist ein Witz.
    Kirchenkritiker werden aussortiert, Nazi-Videos (vgl. den FAZ-Artikel) werden verhökert.
    Zu all dem von den Damen und Herren der GL kein Sterbenswörtchen. Angeblich weiß man von nichts . Eine peinliche und unprofessionelle Vorstellung.

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  5. Führungskräfte... Kann sich nur um FL handeln, denn AL sind hier keine leitenden Angestellten und unterliegen somit dem Schutz des BR. Wie soll also ein einzelner den Laden schmeissen. Korrigiert mich wenn ich falsch liege, ich bin aus einer anderen Region und kenne die ortlichkeiten nicht. Weiss jedoch, dass bei uns AL dann auch nicht arbeiten dürfen wenn geschlossen ist.

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  6. Hier wird so getan als ginge es um den Untergang des Abendlandes, wenn an Silvester bis 16.00 Uhr gearbeitet wird. Es sind keine unbezahlten Ãœberstunden, die da geleistet werden. Und den Kunden ist es, ehrlich gesagt, eher wurscht ob das Unternehmen seinen Mitrabeitern ab 14 Uhr freigibt. Ein Center hat Betreiberpflicht bis 16 Uhr und das erwartet der Kunde dann auch von uns.

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  7. Wenn es den Kunden eh wurscht ist kann man ja dann auch gut um 14 Uhr schliessen.

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    1. Wenn es den Kunden borschtsch ist, brauchen wir eigentlich gar nicht mehr zu öffnen und Ihr bleibt alle auf der faulen Bärenhaut liegen oder was?
      Die entscheidende Frage ist doch, wie viele Normalbürger wollen an Silvester nach 14:00 noch was kaufen? Sind es viele, sollten wir das nutzen und öffnen (Testweise vielleicht mal). Sind es kaum welche, was ich eigentlich vermute, ist die ganze Diskussion vollkommen überflüssig.

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  8. In den Centerfilialen wird an Silvester nach 14 Uhr sicherlich etwas los gewesen sein. Die Center haben wie schon im letzten Jahr massiv Werbung für längeres Einkaufen am letzten Tag des Jahres gemacht. Das Angebot schafft sich sozusagen die eigene Nachfrage.
    Es geht bei der ganzen Sache darum, weitere Aufweichungen beim Ladenschluss zu verhindern. Was in den Centern geht, so werden sich Händler in der Innenstadt denken, geht bei uns doch vielleicht auch. Und warum nur bis 16 Uhr? Nach dem bayrischen Ladenschlussgesetz könnte man doch bis 20 Uhr auflassen...
    Erst geht es in München los und dann verbeitet sich dieser Unsinn vermutlich schnell weiter.
    Ob das aufzuhalten ist, bleibt abzuwarten. Aber versuchen muss man es wenigstens!

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  9. Gewerkschaftlich orgnisierte BuchhändlerinDienstag, 1. Januar 2013 um 18:37:00 MEZ

    @Besorgter Hugendubler
    Gebe Dir vollkommen recht! Die Grenze wird immer weiter verschoben werden,
    immer mit dem Argument, der oder die haben ja auch auf.

    Ich möchte noch auf zwei Aspekte hinweisen:
    Hugendubel gehört zur DBH und damit zur Hälfte der katholischen Kirche.
    Man kann nicht Wasser predigen (z.B. innerhalb der Sonntagsallianz) und dann Wein saufen bzw. seine Hände in Unschukld waschen, wenn es um die ladenöffnungszeiten im eigenen Unternehmen geht.

    Und noch ein zweiter Aspekt, auf den hier schon hingewiesen wurde: die Erweiterung der Öffnungszeiten wird mit dem drohenden Verlust von Umsätzen begründet. Was ist mit dem Umsatzverlust, der dadurch entsteht, wenn man den Kunden auf der Homepage rät, die meistverkauftesten Titel n i c h t zu kaufen? Zu dieser Absurdität hört man hier komischerweise von den Vefechtern längerer Öffnungszeiten kein Sterbenswörtchen.

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  10. Was war denn jetzt an Silvetser im OEZ? Wer stand da im Laden?

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