Mittwoch, 19. Dezember 2012

Null bleibt null !


Wenn es etwas gab, das unsere ver.di-Tarifkommission aus der heutigen Verhandlungsrunde an Positivem registrieren konnte, war es die Tatsache, dass sich die Arbeitgeberseite bewegt hat. Leider jedoch blieb auch das neue Angebot im mikroskopischen Bereich und war damit inakzeptabel:

Bei einer Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrags von weiterhin 24 Monaten (rückwirkend ab 01.04.2012) offerierte man diesmal eine Erhöhung um 1,7%  -  ab 01.08.2013 .

D. h. im Klartext: 

16 Monate gar nichts ! 

Und dann ein "Plus", 
das nicht einmal die Inflationsrate 
von derzeit über 2% ausgleichen würde !


Im Paket enthalten war schließlich erneut die Zusage, den bisher ungekündigten Manteltarifvertrag bis Ende März 2014 in Kraft zu lassen. Mit der angeblich so großzügigen 2-Jahres-Garantie für den MTV ist es nun nicht so weit her, sie schrumpft von 24 auf ganze 9 Monate.

Warum?
Weil die zwei Jahre von den Arbeitgebern ab dem 01. April dieses Jahr gerechnet werden und zum jetzigen Zeitpunkt eine Kündigung überhaupt erst zum 30.06.13 möglich wäre (die Kündigungsfrist für den MTV beträgt sechs Monate).
Wie überall im Leben bewahrheitet sich auch hier die Regel: genau hinschauen und nicht blindlings zugreifen.

Unsere ver.di-Tarifkommission sah in diesem Angebot weiterhin keine Grundlage für einen Abschluss.


„Es ist schade, dass der Arbeitgeberverband die Weihnachtszeit nicht für einen angemessenen Abschluss nutzt. Dumpingabschlüsse können wir nicht akzeptieren“ 
so unser ver.di-Verhandlungsführer Stefan Kraft.


Einen weiteren Verhandlungstermin wird es im neuen Jahr nach Absprache geben.

Kurz zur Erinnerung:

Unsere Forderung lautet 6 %, 
mindestens 110 €, 
55 € für Azubis 
bei einer Laufzeit von 12 Monaten ab 1.4.2012.

Und ebenfalls sei ins Gedächtnis gerufen: 
Unsere KollegInnen bei Weltbild erhalten als verdiente Belohnung für ihren Arbeitskampf ab Januar mindestens 70 € mehr - und schon im Dezember eine Einmalzahlung über 120 €.


Auch wenn sich bei uns schon etwas gerührt hat 
(nochmals Danke an alle, die am 30. November dabei waren!), 
bleibt also noch eine Menge zu tun. 

Mitmachen lohnt sich !


9 Kommentare:

  1. Wann streiken wir? Und zwar nicht nur für 2 Stunden!!!

    So wie es jedoch aussieht, darf das Weihnachtsgeschäft ohne weitere Aktionen zu Ende gehen: Sehr schade!!!

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  2. Gewerkschaftlich organisierte BuchhändlerinMittwoch, 19. Dezember 2012 um 18:11:00 MEZ

    Hoffentlich wachen jetzt endlich mal die auf, die weder zur Betriebsversammlung gehen noch am Warnstreik teilgenommen haben. Weltbild hat gezeigt, wie´s geht.

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  3. Sehe ich es richtig, dass es bei den zu erkämpfenden Lohnerhöhungen nur um die tariflich bezahlten Mitarbeiter bei Hugendubel geht? Ist es richtig, dass nur in "alten" Hugendubel Filialen tariflich bezahlt wird? Und wieviel Prozent der Hugendubel Mitarbeiter würden dann von der Lohnerhöhung profitieren?

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    1. Alle Mitarbeiter bei Hugendubel (außer FL etc) werden nach Tarif bezahlt. Es werden nur nicht alle nach bayrischem Tarif bezahlt ;)

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    2. Stimmt nicht: Der Flächentarifvertrag Buchhandel und Verlage Bayern wird bei Hugendubel in Ingolstadt (Bayern) nicht angewendet.
      Warum nicht?

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  4. Es geht um die Entgelttarifverhandlungen Buchhandel Bayern. Da gehört nicht nur Hugendubel dazu. Wie der Name schon sagt Buchhandel Bayern, also die Branche. Innerhalb der DBH wird nicht mal überall nach dem Entgelttarifvertrag bezahlt. Ganz unterschiedlich. Zahlen kenne ich nicht, aber vielleicht weiß jemand anderes diese?

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  5. Ihr Deppen ! Inflationsrate von 2 % !! Im Leben nicht, diese abgefuckte Warenkorbmanipulation ! Die wissen das daran die Gewerksschaftsforderungen geknüpft sind. Schön 0 rechnen !

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    1. Bitte?? Erkläre doch in nachvollziehbaren Netiquette-Sätzen, was Du eigentlich mitteilen willst. Danke!

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  6. Das Verhalten der Arbeitgeber ist unerträglich, ihre "Angebote" bei den Tarifverhandlungen symptomatisch für Ihre Verachtung gegenüber den Beschäftigten. In den letzten Jahren wurde der Umsatz durch immer weniger Personal erwirtschaftet, viele Arbeitgeber sind froh, wenn sie nicht ausgebildete und kostengünstige Aushilfen einsetzen können. Qualitätssicherung ist Fehlanzeige, diese verlogene Branche macht sich überflüssig. Der Beruf des Buchhändlers befindet sich im freien Fall, die Beschäftigten lassen alles brav mit sich geschehen. Rette sich wer kann.

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