Montag, 3. Oktober 2011

Internationalists!

The Style Council (1985)


If you believe you have an equal share
In the whole wide world and all it bears
An' that your share is no less or more than
Your fellow sisters and brother man
Then take this knowledge and with it insist
Declare yourself - an internationalist!

If you lay no blame at the feet of next door
An' realise this struggle is also yours
An' that without the strength of us altogether
The world as it stands will remain forever
Then take this challenge and make it exist!
Rise up as - an internationalist!

If your eyes see deeper than the colour of skin
Then you must also see we are the same within
An' the rights you expect are the rights of all
Now it's up to you to lead the call
That liberty must come at the top of the list
Stand proud as - an internationalist!

If you see the mistake in having bosses at all
You will also see how they all must fall
For under this system there is no such thing
As the Democracy our leaders would have us sing
No time for lies now as only truth must persist
Rise up now and declare yourself - an internationalist!





Paul Weller gründete The Style Council 1983 zusammen mit Mick Talbot. Weller war zuvor schon mit den punkorientierten The Jam in Großbritannien sehr erfolgreich. Mit der neuen Band wollte er musikalisch mehr in Richtung R&B, Soul und Jazz gehen. Den Song "Internationalists" spielte The Style Council 1984/85 auch auf Solidaritätskonzerten für die britische Bergarbeitergewerkschaft National Union of Mineworkers (NUM).

Unter Führung von Arthur Scargill streikten die Bergarbeiter von März 1984 bis März 1985, um Privatisierungen und Stilllegungen von Zechen zu verhindern. Es handelte sich um den härtesten Arbeitskampf der britischen Nachkriegszeit, sowohl wegen des erbitterten Widerstandes der Gewerkschaft als auch wegen der massiv eingesetzten staatlichen Gewalt der Thatcher-Regierung. Nach einem Jahr brach der Widerstand der Bergleute zusammen. Aus Enttäuschung über den neoliberalen Kurs der Labour Party unter Blair gründete Scargill 1996 die Socialist Labour Party, die allerdings (bedingt durch das Mehrheitswahlrecht)kaum politischen Einfluss erlangte.

In der britischen Öffentlichkeit lieferten die Massenmedien ein verzerrtes Bild des Miner´s Strike und machten Propaganda gegen den Kampf der Kumpel. 1987 gründete Weller zusammen mit Billy Bragg, Jimmy Somerville (The Communards) und anderen Musikern und Künstlern die Initiative Red Wedge,
die mit Veranstaltungen gegen die Wiederwahl Thatchers bei den Parlamentswahlen 1987 mobilisieren wollte. Bands wie Prefab Sprout, The Smiths, Lloyd Cole & The Commotions, Madness, Redskins,
ABC, The Blow Monkeys und Working Week unterstützten die Kampagne.

Der Name Red Wedge (Roter Keil) nahm Bezug auf das 1919 entstandene Bild des russischen Konstruktivisten El Lissitzky "Schlagt die Weißen mit dem roten Keil!", mit dem er die Rote Armee gegen die Konterrevolution unterstützte.

3 Kommentare:

  1. Toll, dass man hier auch mal sowas liest. Kompliment.

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  2. Wenn man sich die Texte von den Blow Monkeys, den Smiths etc durchliest, dann fällt einem die Differenz zum damaligen und heutigen Deutschland auf: eine lyrische Qualität mit einem politischen Bewußtsein. Ergänzen möchte ich noch Bands wie Gang of Four, Durruti Column (nach dem spanischen Anarchisten im Bürgerkrieg benannt), Scritti Politti etc. Danke für den Artikel!

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  3. Ich sehe die deutsche Musikszene nicht ganz so negativ. Hier gab es Ton Steine Scherben, Fehlfarben, die Goldenen Zitronen, Hamburger Schule etc. und vieles im HipHop-Bereich. Lauter gute Texte und durchaus gewerkschaftskompatibel: Fehlfarben hatte auf der vorletzten Scheibe den Song "Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit!" - wurd auch von ver.di schon benutzt.

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