Freitag, 3. Juni 2011

Das Filialschließungs-Roulette dreht sich weiter... Kassel Citypoint und Wetzlar schließen



Keine guten Nachrichten zum Wochenende: wir haben die nächsten "Gewinner" beim Spiel "Wer macht als nächstes dicht?" 
Die Filiale Kassel City-Point schließt, aber für die betroffenen MitarbeiterInnen sollen alternative Arbeitsplätze innerhalb der DBH gefunden werden. Packt also schon mal Eure Umzugskartons...

Die Habel-Filiale Wetzlar schließt ebenfalls schon bald ihre Pforten, sie "entsprach von der Größe und dem Zuschnitt" nicht mehr den Anforderungen von Hugendubel.
Nachdem im letzten Jahr noch mehrmals von der Geschäftsleitung zu hören war, dass keine Filialschließungen geplant sind und man deshalb auch keine Notwendigkeit sehe, in Verhandlungen mit der Sozialtarif-Kommission von Verdi zu treten, beweist die Firma in letzter Zeit immer öfter: leere Worte, nichts dahinter!
Aktuell verkündet die GL nun die Schließung der Filiale Kassel City Point (die ehemalige Habel-Filiale in der Königsstraße bleibt bestehen) und der Habel-Filiale in Wetzlar.
Für die betroffenen KollegInnen in Kassel sollen "alternative Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb der DBH" angeboten werden. Was das bedeutet, kann man sich denken. Die Filiale in der Königstraße wird kaum genügend freie Arbeitsplätze bieten, so dass für manche im schlimmsten Fall ein Umzug notwendig wäre, um weiterhin bei der DBH beschäftigt zu werden (Hinweis: noch ist nicht bekannt, welche Jobs den betroffenen KollegInnen angeboten werden, gerne läßt sich die Blog-Redaktion hier also eines besseren belehren)

Ob bisher abgeschlossene Arbeitsverträge mit den bestehenden Konditionen dann auch im neuen Job gelten, wird die Frage sein.
Für die Kollegen in Wetzlar scheinen diese alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb der DBH jedoch garnicht erst vorgesehen zu sein. In der offiziellen Mitteilung der Presseagentur Engel & Zimmermann AG ist jedenfalls nichts dergleichen zu lesen.
Wie hieß es bei der Werbekampagne von Media Markt vor einigen Jahren? "La-la-la Laßt Euch nicht verarschen!"
Diesen Spruch sollte sich die Belegschaft Hugendubels verinnerlichen. Wer nach den diversen Ankündigungen der letzten Monate immer noch glaubt, unser Job sei generell sicher und Filialschließungen in weiter Ferne, möge angesichts der Entwicklung der letzten Wochen/Monate nochmal genauer hinsehen und nicht nur den geblümten Worten der GL bei den Betriebsversammlungen oder den Aussagen der Hugendubel-Schönwetter-Zeitschrift "Seitenblicke" glauben. 
Immerhin: die letzte Umfrage des Betriebsrats zeigte deutlich: die Belegschaft ist bereit, für ihre Jobs (und einen fairen Sozialtarifvertrag) auch neben einer Unterschriftenaktion aktiv zu werden. Ein Umdenken findet also statt. 
Für die betroffenen KollegInnen in den zwei genannten Filialen ist dies nicht wirklich ein Trost. Hier wird der Betriebsrat nun zügig gute Konditionen für einen Sozialplan verhandeln müssen, so dass ein Ausscheiden aus der Firma zumindest finanziell etwas abgefedert wird. 

12 Kommentare:

  1. Tja, den Verein gibts nicht mehr lange. Und alle die es jetzt erwischt sollten sich fragen, warum habe ich mich nicht früher für einen STV eingesetzt?

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  2. Alle die nur herum unken, dass die Firma pleite geht, sollten sich wenn es sie erwischt, fragen, warum habe ich mir nicht längst einen anderen Job gesucht.

    Hände in den Schoß legen und zu jammern ist leicht. Aktiv werden, Job suchen, weggehen. Habe ich auch gemacht.
    Aber der Jammerfaktor fällt dann halt weg ;-)

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  3. @Anonym 10:36

    Mir gehr es langsam auf den Keks, dass auf Kritik hier jedesmal die Bemerkung "Jammerei" kommt und dass man sich einen anderen Job suchen soll. Mir gefällt - trotz allem - meine Arbeit. Was mir nicht gefällt, sind die sich ständig verschlechternden Bedingungen. Und wenn ich nicht bereit bin, das widerspruchslos hinzunehmen, dann hat das nichts mit Jammerei zu tun. Im Gegenteil: Ich finde es ungut, sich still und leise aus dem Staub zu machen und sich irgendwo anders hinzu verdrücken, weil man zu feige ist, den Mund aufzumachen und die Verhältnisse zu ändern.

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  4. Ich kann bestimmte Verhältnisse nicht ändern. Wenn die Filiale Kassel schließt, kann ich persönlich das nicht ändern, sorry. Und Du auch nicht.
    Es ist nicht meine Firma und auch nicht deine.
    Man kann sich einbringen, man kann sagen, was einem nicht passt, man kann alles tun, was einem möglich ist.
    Aber wenn man das alles nicht mehr erträgt, dann sollte man lieber gehen. Und dann ist man feige?
    Oh weia.
    Schönen Tag noch :-D

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  5. Was ich nicht verstehe: Wieso hat sich im letzten Herbst bei der Unterstützungs-Aktion "Farbe bekennen" hier im Blog nur ein ganz kleiner Teil der Berliner BR-KollegInnen und überhaupt niemand aus Kassel beteiligt?
    Auch aus München hat sich, trotz mehrfacher Aufforderung, wie ich gehört habe, die Hälfte nicht beteiligt. Bei der letzten BV erweckten einige BR-Mitglieder den Eindruck, als ob sie gerade an einer buddhistischen Meditationsübung teilnehmen würden anstatt Nitz Kontra zu geben.

    Was ist mit Euch los?
    Ihr seid gewählt worden, um die Interessen der Belegschaft zu vertreten. Für diesen Job könnt Ihr einen Teil Eurer Arbeitszeit verwenden, ausserdem habt Ihr einen erweiterten Kündigungsschutz.

    Es gibt für den STV ein klares Votum der Belegschaft. Ich werde mir sehr genau anschauen, wer in den nächsten Wochen und Monaten aktiv ist (STV, aoBV, Streik,usw.) und wer nicht. Die nächste BR-Wahl kommt bestimmt.
    Judgement Day.

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  6. @Anonym 12:44

    Jetzt mal Nägel mit Köpfen:
    Bist Du für oder gegen den STV?
    Wenn ja, was hast Du dafür getan (Unterschrift auf der Ünterstützungsliste?)
    Wenn nein, warum nicht?

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  7. Lieber Regaleinräumer:
    Hier ist der Nagel mit Kopf: ich arbeite nicht mehr bei Hugendubel (wie ich im übrigen auch geschrieben habe) :-)
    Sonnige Grüße :-)

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  8. @Anonym 13:55

    Wenn Du vor einem Jahr (oder einem halben) noch bei der Firma gewesen bist, dann war der STV für Dich sehr wohl ein Thema. Also kannst Du sehr wohl zum STV Stellung nehmen, auch wenn Du nicht mehr bei der Firma bist.

    Wenn Du allerdings schon länger als ein Jahr nicht mehr bei der Firma bist, dann finde ich Dein anscheinend nach wie vor vorhandenes brennendes Interesse an der Firma bemerkenswert.

    Meine Frage bleibt: STV, ja oder nein?

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  9. Gerne stille ich mit meiner Antwort dein bemerkenswertes Interesse daran :-)
    STV aber natürlich!!!

    Deshalb darf man trotzdem - freiwillig- die Firma verlassen und sich einen schönen Job suchen UND danach weiter Interesse zeigen.

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  10. Zwei Dinge bleiben bei dem Beitrag unklar.
    - Wieso sich alle von diesen Schliessungen überrascht zeigen, die es besser wissen müssten:
    Dass Wetzlar kein Standort der Zukunft bleiben würde, war doch klar, als die Filiale nicht umbenannt wurde und dass Kassel nicht das Umsatzpotential für zwei Filialen bietet, ist so überraschend auch nicht. Daraus direkt eine neue Schliessungswelle zu erkennen, will mir übereilt scheinen. Was auch immer wir/Ihr erreichen wollen, Panikmache hilft bei Sachentscheidungen selten weiter.

    - wozu die Häme mit den Umzugskarton? Wäre es Euch lieber, wenn keine alternativen Jobs angeboten würden. So wenig wünschenswert ein Umzug im Einzelfall sein mag, die Zeiten der lebenslangen Beschäftigung an einem Ort und bei einem Arbeitgeber sind vorbei.
    Das zeigen doch auch die Kommentare derer, die sich was anderes außerhalb der DBH gesucht haben.

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  11. Langjährige MitarbeiterinSonntag, 5. Juni 2011 um 16:16:00 MESZ

    Dass Wetzlar geschlossen werden wird, dürfte durch die nicht vorgenommene Umbenennung klar gewesen sein, bei Kassel-Citypoint hat die GL dies noch vor kurzem bestritten. Bei Nürnberg Ludwigsplatz wurde die Belegschaft monatelang hingehalten mit dem Argument, dass eine neue Filiale gesucht wird, heute sind die KollegInnen seit einem halben Jahr arbeitslos. Ähnliches kündigt sich für Tauentzien an. Es geht nicht darum, dass man lebenslang bei einer Firma ist, sondern dass mit offenen Karten gespielt wird und man nicht für dumm verkauft wird.

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  12. Also ich finde das mit dem Umzugskartons keine Häme. Höchstens gegenüber der GL. Damit soll verdeutlicht werden, wie wertlos der Satz manchmal ist, daß innerhalb des Unternehmens andere Stellen angeboten werden sollen.

    Welcher Mitarbeiter mit Familie, in Kassel verwurzelt und mit allen sozialen Bindungen dort wohnhaft, wird schon freiweilig irgendwohin umziehen, nur damit er weiterhin bei der DBH arbeiten kann, vermutlich sogar schlechter bezahlt und mit wenig Aussichten. Von daher wird man dann lieber das Unternehmen verlassen (und damit rechnet die GL auch)

    Was soll dann also dieses verlogene Angebot, daß man innerhalb der DBH was anderes finden wird. Da ist drauf gesch....

    Und überrascht bin ich von der Schließung in Kassel ehrlich gesagt schon. Was man so mitbekommen hat, hat die GL vor noch garnicht so langer Zeit verkündet, daß beide Filialen erhalten bleiben sollen.

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