Montag, 22. Juli 2013

Ein Konzern = ein Gehalt für den gleichen Job?



Normalerweise nimmt man an, dass alle vergleichbaren Angestellten innerhalb eines Konzerns nach einem einheitlichen Entgelttarif bezahlt werden. Jedes Unternehmen hat seine eigene Entgeltstaffelung. Manche Betriebe haben einfach „alte“ Tarif-Strukturen des Vorgängers übernommen.

Die Verlagsgruppe Weltbild in Augsburg zahlt nach dem Entgelttarifvertrag Buchhandel und Verlage in Bayern. Ebenso Hugendubel in München. Nur zahlt Hugendubel das nicht überall. Auch bei den anderen Unternehmen gibt es Unterschiede nach Bundesland. Diese Liste lässt sich für alle Unternehmen innerhalb des Konzerns beliebig weiterführen.


Durch dieses Durcheinander gibt es unterschiedliche Bezahlungen für den gleichen Job. Und das obwohl wir alle Bücher verkaufen!


 

Unterschiede schon am Anfang

Als Beispiel haben wir BuchhändlerIn bzw. MedienverkäuferIn rausgesucht. Hier beträgt die Differenz satte 465 Euro pro Monat für im Prinzip den gleichen Job. Es wird in manchen Betrieben 40 Stunden / Woche (z.B. Weltbildplus) und in anderen 37,5 Stunden / Woche (z.B. Hugendubel München) gearbeitet. Daraus ergibt sich ein Stundenlohn von 8,93 Euro bei Weltbildplus und von 11,82 Euro bei Hugendubel. Ein Unterschied von 2,89 Euro! Das hört sich zwar im Moment nicht viel an, aber auf Monate gerechnet schon.
Mini-Jobber, ab 6,27 Euro pro Stunde


Bei Weltbildplus und der Wohlthat’schen werden auch gerne sogenannte Mini-Jobber eingesetzt. Je nach Bundesland wird unterschiedlich bezahlt, bis zu 7,63 Euro. Dies ist immer noch unter den Forderungen der Gewerkschaften von einem Mindestlohn von 8,50 Euro.
 

Ein Tarif für Alle!

Das geht aber nicht von alleine. Tarife können nur Arbeitgeber und Gewerkschaften abschließen. Hierzu brauchen wir aber Mitglieder, die z.B. durch Aktionen die Gewerkschaften bei den Forderungen unterschützen. Fragen Sie Ihren Betriebrat oder IhreN GeweräkschaftssekretärIn, was Sie machen können. 



Dieser Artikel erschien in BRennpunkt (Ausgabe 1), der Zeitung des Konzernbetriebsrates.
Wir werden die Artikel des Heftes hier nach und nach online stellen, um mit Euch über die Artikel und die Inhalte zu diskutieren. 



7 Kommentare:

  1. Wir brauchen bei Hugendubel endlich eine gemeinsame Strategie, damit diese Lohndrückerei endlich aufhört.

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  2. Wo die DBH/Hugendubel-GL hin will ist doch klar: Noch weiter runter vom Niveau, das die Augsburger Weltbildbild-Kollegen erkämpft haben, hin zum Niedriglohn der Medienverkäufer bei Weltbildplus/Jokers. Da liegt die Zukunft von uns Hugendubel-Buchhändlern!!! Genau das wird passieren, wenn wir uns nicht wehren!!!

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  3. Wenn es an diesem Mittwoch kein Ergebnis bei den Entgelt-Tarifverhandlungen gibt, dann bin ich für eine Ausweitung des Streiks. Mir reicht es langsam. Die KollegInnen bei Amazon zeigen, wie es geht.

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  4. Ich bin schon gespannt, welche geplanten Lohndumping-Maßnahmen heute auf der Berliner Betriebsversammlung mitgeteilt werden und mit welchem Gleichmut die Mitarbeiter wieder alles hinnehmen werden. Der Standort Berlin scheint ja immer mehr das Einfallstor für die Grausamkeiten der Geschäftsleitung zu sein.

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  5. Was war denn heute auf der Berliner Betriebsversammlung los?

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    1. Thema waren die Pläne der GL, die Entgelte in Berlin massiv abzusenken und darüber in Verhandlung mit dem Betriebrat einzutreten. Belegschaft und Betriebsrat suchen nach einer Strategie, dem skandalösen Begehren der GL angemessen zu begegnen. Es werden sehr harte Zeiten auf uns zukommen und vielen Mitarbeitern scheint klar zu sein, wie wichtig es ist, eine kämpferische und solidarische Haltung einzunehmen.

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