Freitag, 7. Dezember 2012

Die besten Argumente...



Die besten Argumente
für eine ver.di-Mitgliedschaft
kommen von unserem Arbeitgeber:


Ausstieg aus Tarifvertrag ist für uns eine Handlungsoption“
Hugendubel-Personal-Leiter Philippe Drouet auf der Hugendubel-Betriebsrätekonferenz, September 2012

Die Gedanken sind frei!“
GL-Mitglied Thomas Nitz zum Thema Tariflucht auf der Betriebsversammlung, Oktober 2012

Die stationäre Fläche im Buchhandel wird um 50% reduziert werden“
Weltbild-Chef Carel Halff im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, Oktober 2012

Im Buchhandel bleibt kein Stein auf dem anderen“
Hugendubel-GL-Mitglied Thomas Nitz zur Süddeutschen Zeitung, Oktober 2012


Stichtag 31.Dezember 2012

Ab Januar 2013 kann der Manteltarifvertrag mit 6monatiger Kündigungsfrist in jedem Monat gekündigt werden.. Auf der Betriebsrätekonferenz im September hat Drouet bereits damit gedroht. Der MTV enthält so wichtige Dinge wie Wochenarbeitszeit, Urlaubstage und das Weihnachtsgeld. Bei einer Tarifflucht von Hugendubel steht dies alles zur Disposition. Beim Entgelttarifvertrag gilt dies bereits seit dem 31.3.2012. Jetzt am 17.Oktober gab es den ersten Verhandlungstermin   und Thomas Nitz als Vertreter des Arbeitgeberverbandes sah sich nach 6 Monaten nicht in der Lage, überhaupt ein Angebot abzugeben! Umso wichtiger ist es jetzt, sich die Vorteile einer Gewerkschafts-Mitgliedschaft zu sichern!

Wann, wenn nicht jetzt?
Wo, wenn nicht hier?
Wer, wenn nicht wir?

33 Kommentare:

  1. Leute, auch wenn Ihr (manchmal) auf die Gewerkschaft schimpft und Euch über ver.di ärgert (tue ich übrigens auch immer wieder mal):

    Tretet jetzt ein. Zu Eurem eigenen Schutz. Und je mehr eintreten und Mitglied sind, desto mehr können wir uns gegenüber Arbeitgeber/GL behaupten und durchsetzen.

    Es eilt!!!

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  2. Genau und wenn man wissen will, was man als Ver.di-Mitglied erreichen kann, guck halt unter www.weltbild-verdi.de. Durch den Streik haben wir für die unteren Tarifgruppe richtig was erkämpft. Und den Mantel bleibt uns erhalten.

    Also es lohnt sich zu wehren!

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  3. Herzlichen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen, die ihren Hintern nicht zur Betriebsversammlung bewegt haben, herzlichen Dank an alle anwesendenen Kolleginnen und Kollegen, die eine enorme Kreativität entwickelt haben im Ausredenerfinden und Feigheitmaskieren, herzlichen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen, die nicht am Warnstreik teilgenommen haben.

    Die Belegschaft von Weltbild hat sich mit Streik bis zu 4% Lohnerhöhung und fast 1000 Euro erkämpft.

    Die Belegschaft von Hugendubel hat (fast) nichts gemacht - und bekommt auch nichts.

    Ganz herzlichen Dank nochmal an alle, die dies zu verantworten haben!

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    1. Weltbild bekommt 4% und wir bekommen: 0%!!

      Jeder wie er es verdient. Vielen Dank an alle, die ihren A... nicht hoch bekommen haben. Ich bin sowas von wütend.

      Gratulation an die WB Kollegen. So geht das!

      Alle, die bei Hugendubel nicht mitgemacht haben, sollten sich was schämen!

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    2. "Von Idioten umzingelt" - besser kann man es nicht sagen.

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  4. Ich fasse es nicht, was bei uns hier abgeht bzw. nicht abgeht.
    Respekt an die KollegInnen von Weltbild.
    Ihr habt es Euch verdient!

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  5. Hugendubel-GeschäftsleitungSamstag, 8. Dezember 2012 um 14:45:00 MEZ

    Liebe Hugendubel-Belegschaft,

    mit Ihrer hartnäckigen Passivität und Nicht-Teilnahme am Streik haben Sie uns heuer das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht. Dafür gibt es diesmal eine Tafel Schokolade extra. Die GL wird wie imm letzten Jahr in den Zentralen Diensten als Weihnachtsmänner und Weihnachtsfrauen verkleidet diese Extratafel als überaus großzügige Geste in den Zentralen Diensten in der Hilblestr. persönlich an Sie überreichen.

    Mit adventlichen Grüßen,

    Ihre GL

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    1. .....in Feierlaune: N.H.,M.H.,T.N.,T.B.,S.H.,S.L.

      PS: Wir haben uns die (über den V.Blog mitgeteilten) Weihnachtswünsche unserer treuen Mitarbeiter sehr zu Herzen genommen und versuchen nun, die diesjährige Schokoladenration noch durch zusätzliche NonBook-Geschenkartikel der besonderen Art aufzupeppen:
      Lassen Sie sich am Nachmittag des 24. Dezember - nach getaner Arbeit - überraschen durch Zusatz- und Dankesgaben aus dem vielfältigen Sortiment der Schlecker-Insolvenzmasse, welches uns aufgrund hervorragender persönlicher Kontakte zur Erbenfamilie A.S. soeben exklusiv zum "Ausschlachten" zur Verfügung gestellt wurde.

      (PPS: Bitte ignorieren bei den Ihnen großzügigerweise überreichten Gaben etwaige bereits erreichte Verfallsdaten: Die nützlichen Drogerie-Artikel werden Ihnen auf keinen Fall schaden.
      Und falls dies im Einzelfall doch ausnahmsweise so sein sollte: Bitte begeben Sie sich danach trotzdem sofort zu Ihrer Arbeitsstelle! An jedem Hugendubel-Standort steht selbstverständlich ganz vorschriftsmäßig ein Notfallkästchen bereit!)

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  6. Einfach nur krass. Und wem haben wir 0.0000 zu verdanken? Den lieben Kollegen, die sich in Ausreden geflüchtet haben oder sich gleich gar nicht interessiert haben. Danke!!

    Da braucht mir keiner unterkommen.

    Ich hoffe, unsere Blamage wird in jeder Filiale verkündet werden. Jeder, der daran Schuld ist, sollte direkt angesprochen werden.
    Hängt das bitte überall aus, damit jeder das lesen MUSS!!

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  7. Wir halten unser Angebot weiterhin aufrecht: 1,5 Jahre nichts und dann für ein halbes Jahr 1,2 %.

    Liebe Mitarbeiter, vielleicht überdenkt ihr jetzt nochmal unser überaus großzügiges Angebot? Ist doch besser als gar nichts, oder?
    Dafür erwarten wir natürlich engagierte, sich aufopfernde Mitarbeiter.
    Im Gegenzug, werden wir Mitte nächsten Jahres aus dem AG Verband austreten und uns an gar keinen Tarifvertrag mehr halten.

    Wir danken allen treuen Mitarbeitern, die uns dies durch ihr Nichtstun ermöglicht haben. Danke.
    Hierzu werden wir uns bei ALLEN (auch bei den Nichtstuern) bedanken, in dem wir nächstes Jahr zusätzlich noch betriebsbedingte Kündigungen verteilen werden.

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    1. "Wir danken allen treuen Mitarbeitern"?

      "Wir danken allen treudoofen Mitarbeitern"!

      "Wir danken allen doofen Mitarbeitern"!!!!!!!!!!!!

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  8. Dumm - Dümmer - Hugendubel-MitarbeiterIN

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  9. Auch ich gratuliere unseren Weltbild-KollegInnen ganz herzlich zu ihrem Streikerfolg! Die schönsten Weihnachtsgeschenke sind immer noch die, die man sich selbst macht.
    Für Hugendubel, so fürchte ich, werden in Sachen Tarifvertrag bald düstere Zeiten anbrechen. Die Weltbild-GF hat jetzt keine Veranlassung mehr, den Rest der AG-Tarifkommission, namentlich Nitz, unter Druck zu setzen, weil jetzt Ruhe im Haus herrscht. Und bei uns scheinen die Beschäftigten wirklich alles zu unternehmen (= nichts zu tun), dass man sich in der Hilblestraße bequem zurücklehnen kann.
    D.h. das sog. "Angebot" liegt weiter auf dem Tisch, rottet vor sich hin und alsbald hat es sich mit dem Flächentarifvertrag. Wohl bekomms...

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  10. Wie war das nochmal mit der "Prüfung der Zahlen"?

    Die KollegInnen von Weltbild haben auch geprüft und sind auf 1000 EUR gekommen.

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  11. Teilnehmerin an der Betriebsversammlung vom 30.12.2012Samstag, 8. Dezember 2012 um 17:58:00 MEZ

    Wo war eigentlich die Kollegin, die am Warnstreik nicht teilnehmen wollte, weil sie nicht ALLE von ihrer Belegschaft zu überzeugen meinte?
    Und die Timm Boßmann gefragt hat, wieviel Prozent der Weltbild-Belegschaft sich nun am Streik beteiligt hat?
    Und die diesen Schwachsinns-Vorschlag mit dem geselligen Beisammensein ohne BR und Gewerkschaft gemacht hat?

    Sie ward am Stachus beim Warnstreik nicht gesehen, sondern hat sich nach der BV aus dem Staub gemacht (hat aber am selben Tag das durch den Manteltarifvertrag gewerkschaftlich garantierte Weihnachtsgeld einkassiert).

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    1. Korrektur: ich meine natürlich die BV vom 30.11.2012

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  12. Ich bin fassungslos. Der 30.November 2012 wird später mal das Datum markieren,an dem bei uns alle Dämme gebrochen sind. 2013 wird ganz düster werden.

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  13. Gewerkschaftlich organisierte BuchhändlerinSamstag, 8. Dezember 2012 um 18:26:00 MEZ

    Hoffentlich kommen diese Trittbrettfahrerinnen und Trittbrettfahrer jetzt nicht auf die Idee, noch schnell in die Gewerkschaft einzutreten. Auf solche unsolidarischen Typen wie Euch können wir gerne verzichten. Ich habe auch überhaupt nichts dagegen, wenn Ihr dann nächstes Jahr von der GL die volle Packung kriegt.

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  14. Wieso streiken wir nicht weiter? Wir können doch nicht auf den 19. warten?
    Jetzt können wir noch was tun. Jetzt müssen wir alle vor die Tür. Wieso eigentlich nicht?
    Wir müssen jetzt noch was tun bevor es zu spät ist. Weihnachten hat noch drei Wochen!

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    1. Richtig. Ich sehe das ganz genauso. Verdi muss das organisieren, dann gehen wir auf die Straße, an die Öffentlichkeit. Wenn es sein muss, auch Warnstreik für ein paar Tage. Es werden sicherlich weniger Leute mitmachen, als sie Weltbild auf die Beine stellen konnte. Doch auch wenige können viel bewirken!!!

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  15. Hä sie sollen in die Gewerkschaft eintreten, aber wenn sie es tun sind es dann Trittbrettfahrer? Verstehe ich jetzt auch nicht.

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    1. Gewerkschaftlich organisierte BuchhändlerinSonntag, 9. Dezember 2012 um 15:44:00 MEZ

      Trittbrettfahrerinnen und Trittbrettfahrer sind für mich die Kolleginnen und Kollegen, die von der Gewerkschaft erkämpfte Leistungen wie Lohnerhöhung und Weihnachtsgeld etc einkassieren ohne Mitgliedsbeiträge zu zahlen.

      Unsolidarisch sind für mich die Kolleginnen und Kollegen, die sich nicht an den Aktionen beteiligen, wenn es darauf ankommt, sondern dann schnell in die Gewerkschaft eintreten, weil sie aus Angst um den Arbeitsplatz von der Nachwirkung des Manteltarifvertrages profitieren wollen, obwohl sie uns durch ihr vorheriges Nichtstun erst in diese Lage gebracht habe.

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    2. Ich würde sagen, wir können jede Unterstützung gebrauchen.
      Vielleicht wird ja aus einem Trittbrettfahrer im Laufe der Zeit ein guter Gewerkschafter ?

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  16. Tschüss ver.di, Dein Tarifabschluss mit Weltbild zeigt mir sehr deutlich, dass Du kein Interesse mehr an einem Tarifvertrag für die Buchhandlungen und Verlag in Bayern hast, dass Du die Partikuarinteressen einger weniger (wieviele Leute aus der Weltbildverwaltung haben eigentlich gestreikt?) vor das Wohl vieler im Tarifgebiet stellst. Es ist ein Schlag ins Gesicht aller die in München vor dem Stachus gestanden haben, ins Gesicht aller die sich sonst noch an Warnstreikaktionen beteiligt haben. Es macht Deine Kritik an Spartengewerkschaften extrem unglaubwürdig. Meinen Mitgliedsbeitrag investiere ich lieber in eine Rechtschutzversicherung und unterstützte damit eine Gewerkschaft wie die FAU ( www.fau.org )

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    1. Das Grundprinzip einer Gewerkschaft besteht in der Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn 80% einer Belegschaft nicht zur Betriebsversammlung geht und von den restlichen 20% wiederum die Hälfte es nicht für nötig hält, sich an einem 2stündigen (!) Warnstreik zu beteiligen, sondern im Gegenteil noch auf Gewerkschaft, Betriebsrat und die streikbereiten KollegInnen losgeht - was soll dann ver.di machen?

      Weiter Ressourcen an Zeit, Geld und Personal verschwenden an eine Belegschaft, die nicht bereit ist, für ihre EIGENEN Interessen auch nur den kleinen Finger zu rühren? Ich habe eine Menge Sympathien für die AktivistInnen der FAU und kann auch vielerlei Kritik an ver.di verstehen. Aber das ändert nichts am Grundproblem bei Hugebendubel, nämlich, daß die Belegschaft nicht bereit ist, für ihre EIGENEN Interessen zu kämpfen. Warum das so ist, wäre eine lange Geschichte. Ich bitte Dich daher, Deine Entscheidung nochmals zu überdenken.

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    2. Klar, Gewerkschaft sollte Hilfe zur Selbsthilfe leisten, aber genau so klar ist: das erreichen von Flächentarifverträgen ist auch ein Frage von Solidarität und da wird es immer Betriebe geben wo es einfacher ist zu streiken, und klar ist, das es von der Dynamik, die ein Streik auch braucht, ungefähr hundert mal einfacher ist bei Weltbild zu streiken, als in einem Betrieb, dessen KollegInnen auf 8 Standorte verteilt sind, und die an 7 davon in direktem Kundenkontakt stehen, dürfte allen klar sein. Und deshalb möchte ich nicht Mitglied einer unsolidarischen Gewerkschaft sein....

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    3. @Anonym 08:16
      Wer zu feige und zu unsolidarisch ist zu streiken, sollte jetzt nicht den Sündenbock in der Gewerkschaft suchen. Außerdem: es ist nicht zu spät, das Weihnachtsgeschäft ist noch nicht vorbei, es braucht jetzt Entschlossenheit und Geschlossenheit! Sicher darf man die Gewerkschaft kritisieren, aber Du hast Dir die Ausrede ja schon zurecht gelegt: Kundenkontakt. Du meinst aber vermutlich Deine Vorgesetzten.

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    4. Unsolidarisch ist erste Linie der ver.di-Weltbild Deal, weil damit ver.di dem Einstieg in den Ausstieg aus dem Flächentarifvertrag beginnt. Denn ich überschlage mal: Wenn bei Hugendubel prozentual die gleiche Anzahl Kolleginnen streiken würde wie bei Weltbild, welche Auswirkungen hätte das auf die Filialen? Null.

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    5. 1. Die Tarifverhandlungen sind nicht vorbei, sondern gehen am 19.12. weiter.
      2. Das Ergebnis dieser Verhandlung muß nicht notgedrungen schlechter sein als die Vereinbarung bei Weltbild.
      3. Die Beschäftigten der anderen Betriebe haben ab 19.12. die Möglichkeit, durch Streiks und Unterstützung ihrer Gewerkschaft ver.di ein ebenso gutes oder besseres Ergebnis zu erzielen.
      4. Also nicht jammern oder meckern, sondern handeln !

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  17. Wir müssen Überzeugungsarbeit leisten und die Kollegen bis spätenstens Mitte der Woche mobilisieren, Th. Nitz meint schon wieder, jetzt viel Zeit für die Verhandlungen zu haben, der will das alles bis ins neue Jahr verschleppen bzw. aussitzen. Ein echtes Angebot wird es auch nicht am 19. Dezember geben.

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  18. In der Wochenend-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung steht ein ganzseitiger Artikel über die Veränderungen im Buchhandel, großen Raum nimmt dabei auch das Unternehmen Hugendubel ein: "Ein Klick, ein Geschenk", Wochenende Reportage - V2/9.

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  19. Der SZ-Artikel lohnt sich zu lesen. Das meint auch der Buchreport:


    Von Amazon bis Au
    Lesetipp: „SZ“-Reportage thematisiert Buchhandelswandel

    Die ganzseitige Wochenend-Reportage („Ein Klick, ein Geschenk“ von Axel Rühle) in der „Süddeutschen“ (8.12.) beginnt an der Packstation von Amazon: „Jeder weiß, wie unverschämt praktisch es ist, seine Sachen bei Amazon zu bestellen.“ Und nach einer halben Stunde inmitten der Fließbänder und Packstationen wisse man: „Der Buchhandel steht mit dem Rücken zum Band.“ Nicht nur wegen der Bücher in den Päckchen, sondern auch wegen der Kindle: „Wer erst mal einen Kindle hat, braucht im Grunde nie mehr ein Buch zu bestellen. Schließlich hat er sich damit eingeloggt in: das System.“

    Nächste Station ist Hugendubel, der mit seinem Buchkaufhaus am Münchner Marienplatz Ende der 1970er Jahre den Buchhandel revolutioniert habe: „Hugendubel war eine Art Internet mit Sitzecke, schließlich konnte jeder einfach reinkommen und machen, was er wollte, schmökern, anschauen, anonym herumlaufen.“ War die „Masse des Angebots“ bis vor Kurzem „der größte Trumpf der Hugendubels“, seien sie jetzt im Vergleich zu Amazon klein. Reporter Rühle lässt Maximilian und Nina Hugendubel klagen, Verlage würden „immer mehr unverkäufliche Titel ins Programm“ nehmen und aus rein ökonomischer Sicht dürfte „die Anzahl der Titel höchstens ein Drittel betragen“.

    Beleuchtet wird auch die Personal- und Flächenverkleinerungspolitik, wie sie im Hugendubel-Verdi-Blog intensiv auseinandergepflückt wird. Als Kritiker der Filialisten kommt der langjährige Hugendubel-Mitarbeiter Bernhard Rieger zu Wort, der bereits verschiedentlich die internen Umstrukturierungen kritisiert und die Deklassierung des Personals von Sortimentsgestaltung hin „zum Regaleinräumer und Kundenwegweiser“ beklagt. Von seiner früheren Kundschaft sei seit Beginn der Restrukturierungsmaßnahmen „ein Drittel verschwunden“, die Stöberer und anspruchsvollen Kunden blieben wegen der Mainstream-Ausrichtung aus.

    Die Hugendubels verteidigen die Redimensionierung, verweisen auf die höhere Quadratmeterleistung an kleineren Standorten, betonen die Bedeutung der Mitarbeiter im Multichannel-Handel. Der Reporter testet die Beratungsqualität am Marienplatz, findet Angebot und Service-Qualität in Ordnung.

    Die dritte Station ist eine Stadtteilbuchhandlung in München-Au, wo eine ehemalige Hugendubel-Händlerin sich bereits vor Jahren selbstständig gemacht hat: Keine Krise, stabiler Umsatz. Der Reporter misstraut aber der Idylle im prosperierenden Vorort („Akademiker, junge Familien, sanft engagiertes Publikum“) und schließt mit den Schließung-Prognosen von Weltbild-Chef Carel Halff, demzufolge sich Flächen und Standorte halbieren werden.


    http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2012/12/08/von-amazon-bis-au.htm

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    1. Auch Jürgen Horn wird in der Süddeutschen zitiert: "Ich sehe nur eine immer weiter fortschreitende Abwertung unserer Arbeit! Sonst nichts! Sonst überhaupt nichts!"

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