Verlage der Neuen Rechten
Prägten in der alten Bundesrepublik rechtsextreme Verlage wie Druffel&Vowinckel, Grabert und Höhenrain das neofaschistische Publikationsspektrum, so sind in den letzten Jahren im Zuge einer Intellektualisierung der Szene neue Verlage in den Vordergrund getreten.
Auf der Buchmesse im vergangenen Jahr in Frankfurt war es vor allem der Antaios-Verlag, gegen dessen Veranstaltungen öffentlich protestiert wurde. Ihn und einen weiteren Verlag der Neuen Rechten, den Jungeuropa-Verlag, wollen wir hier kurz vorstellen, um über deren Autoren, Inhalte und Strategien aufzuklären. Wir werden die Reihe fortsetzen.
Antaios
Der Antaios-Verlag wurde 2000 von dem Verleger, Publizisten und Aktivisten der neuen rechten, Götz Kubitschek (geb. 1970) gegründet. Der aus den Reihen der Zeitung Junge Freiheit kommende Kubitschek ist Mitbegründer der neurechten Denkfabrik Institut für Staatspolitik (IfS).
Seit 2002 ist er Geschäftsführer des heute in Schnellroda ansässigen Antaios-Verlages (bis 2012 Edition Antaios), seit 2003 außerdem verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift Sezession und Betreiber des später hinzugekommenenBlogs Sezession im Netz. Er initiierte mehrere politische Kampagnen wie die Konservativ-subversive Aktion (KSA) und Ein Prozent für unser Land und war überdies federführend an der inhaltlich-konzeptionellen Fundierung der rechtsextremistischen Identitären Bewegung (IB) in Deutschland beteiligt.
2015 trat er mehrfach bei denvölkisch-nationlistischen Pegida-Demonstrationen in Sachsen als Hauptredner auf. Ferner pflegt er einen engen Austausch mit Vertretern des rechten Randes der AfD wie Björn Höcke.
Autoren des Verlages sind u.a. Rolf-Peter Sieferle ("Finis Germania"), Akif Pirincci ("Die große Verschwulung"), Armin Mohler und Martin Sellner. Sellner ist die zentrale Figur der Identitären Bewegung im deutschsprachigen Raum, er war zeitweise Volontär im Antaios-Verlag. Mohler war Privatsekretär von Ernst Jünger, Geschäftsführer der einflußreichen Carl Friedrich von Siemens-Stiftung und Apologet der sogenanten Konservativen Revolution, einer rechten Denkströmung in der Weimarer Republik, die auch in der Bundesrepublik fortwirkte.
In einem Zeitungsinterview von 1995 wurde Mohler die Frage gestellt:
„Bewundern Sie heute Hitler immer noch wie in Ihren Jugendzeiten?“, worauf er
„Bewundern Sie heute Hitler immer noch wie in Ihren Jugendzeiten?“, worauf er
antwortete: "Was heißt bewundern? Er hatte immerhin eine richtige Führung geschaffen. Die Kader, die er heranzog, hatten Stil."
Jungeuropa-Verlag
Noch nicht so bekannt wie Antaios ist der 2016 von dem Verleger und neurechten Aktivisten Philipp Stein in Dresden gegründete Jungeuropa-Verlag. Stein kommt wie Kubitschek aus der Burschenschaftsszene, hat Verbindungen zur Identitären Bewegung und ist Leiter des rechtsextremen Projektes Ein Prozent für unser Land. Es ist für einige öffentlichkeitswirksame Kampagnen, Demos und Aktionen verantwortlich, laut Kubitschek soll es "eine Art NGO für Deutschland" sein.
Die Autoren des bislang noch kleinen Verlagsprogramms sprechen für sich:
Pierre Drieu la Rochelle war ein Kollaborateur des Nazi-Besatzungsregimes während des Zweiten Wekltkrieges. Robert Brasillach war ebenfalls Nazi-Kollaborateur und wurde im Februar 1945 deswegen hingerichtet. Der Jungeuropa-Verlag gibt dessen Schrift "Die Kadetten des Alcázar" neu heraus, eine Hymne auf eine Gruppe von franquistischen Soldaten während des Spanischen Bürgerkrieges. Alain de Benoist schließlich ist Gründer und führender Kopf der Nouvelle Droite, die auch für die Neue Rechte in Deutschland Vorbildcharakter hat.
Quelle: Wikipedia, Internet-Recherchen
Anmerkung der Infoblog-Redaktion: Die Reihe über rechte Verlage und Autoren werden wir fortsetzen.
Wann kommt die Serie mit kommunistischen Verlagen ?
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