Banken und Kirche wollen Sanierungskonzept für die DBH durchsetzen
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet planen die Bistümer München-Freising und Augsburg eine Rettungsaktion, um den Weltbild-Verlag und Hugendubel vor den Folgen der Insolvenz zu schützen.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wollen beide Bistümer eine Geldspritze von insgesamt 35 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Geplant ist anscheinend Hugendubel aus dem Verbund mit Weltbild (DBH) herauszulösen. Auch andere Medien berichten darüber.
Wir haben nachfolgend ein paar aktuelle Presse-Links für euch zusammengestellt:
Kirche springt bei Weltbild-Rettung ein (Spiegel)
Kirche schießt Weltbild Millionenbetrag zu (n-tv)
Kirche gibt doch Geld für Weltbild (Frankfurter Rundschau)
Kirche will insolventen Weltbild-Verlag retten (Tagesspiegel)
Kirche hilft Weltbild und Hugendubel (Süddeutsche Zeitung)
Sofort-Hilfe: Bistümer sagen Weltbild Geld zu (Augsburger Allgemeine)
Bistümer stecken Millionen in insolventen Weltbild-Verlag (Deutsche Wirtschafts Nachrichten)
Wie so oft erfährt die Belegschaft wie auch
der Betriebsrat erst durch Presseberichte von der höchst bedrohlichen
Situation für Hugendubel. Anscheinend sind alleine 20 Millionen Euro für
die Fortführung der DBH notwendig!
Wir möchten der Geschäftsführung hier nochmals §80 des Betriebsverfassungsgesetzes in Erinnerung rufen:
Rechtzeitig heißt:
Der Betriebsrat muss ausreichend Gelegenheit haben, sich mit der Information auseinandersetzen und prüfen zu können, ob er betriebsverfassungsrechtliche Pflichten wahrnehmen kann oder muss, ob er also tätig wird und wie.
Ob der Betriebsrat dabei Mitbestimmungsrechte hat oder nur "mitwirken" kann, spielt keine Rolle. Das Gesetz geht davon aus, dass selbst ein schwaches Mitwirkungsrecht nur dann einen Sinn hat, wenn zumindest die theoretische Chance besteht, dass der Betriebsrat den Arbeitgeber durch Ideen und Vorschläge in seinen Entscheidungen beeinflussen kann.
Eine Information z.B. über eine geplante Maßnahme ist nur dann rechtzeitig, wenn sie im Anfangsstadium der Planung erfolgt, wenn also noch keine wichtigen Entscheidungen gefallen sind oder vollendete Tatsachen geschaffen wurden.
Quelle:
Komisch, welche Konsequenzen das für Hugendubel haben könnte, das scheint Euch nicht zu irritieren.
AntwortenLöschenHä? Steht doch dort wie bedrohlich das alles ist
AntwortenLöschenDas die DBH direkter Kandidat für die Anschlussinsolvenz war, ist doch allen klar gewesen, auch dem Weltbild-BR und seinem Berater. Dass er Informationen hat, machte er ja in seinem buchreport Interview deutlich. Der Kredit geht angeblich an die Familie. Wer soll Euch vom Infoblog da informieren, und warum?
AntwortenLöschenAn welche Familien bitte?
LöschenNochmal: hä??
AntwortenLöschenHier steht: der BR wurde in keinster Weise über irgendwelche Vorgänge informiert.
Dabei ist doch wohl der Hugendubel BR gemeint. Da wir die DBH sind und das alles Auswirkungen auf uns hat, wäre es gesetzlich Pflicht gewesen zu informieren. Gerade dann wenn von einer Abspaltung die Rede ist und das schon weit geplant und fortgeschritten ist. Das finde ich persönlich schon allerhand.
Der Warbruck wusste es doch anscheinend schon lange und erzählt davon auch gerne in den Medien. Warum hat er den Hugendubel-BR nicht informiert?
LöschenWas soll Warbruck gewußt haben? Niemand, nicht mal die Hugendubels waren über die Insolvenz informiert worden. Laut Süddeutscher Zeitung wurden die Hugendubels am Donnerstag, den 9.Januar informiert.
LöschenWas soll also Dein Kommentar?
@Anonym 16:47
LöschenEs ist doch wohl Aufgabe der Gesellschafter und des Managements der DBH, den Konzernbetriebsrat zu unterrichten. Wie hier schon kommentiert wurde, bekamen n die Hugendubels die Info am Donnerstag, einen Tag vor der Presse. Konzernbetriebsrat, Gesamtbetriebsrat, Hugendubel-Betriebsrat und Hugenduebl-Wirtshcfats-Ausscghuß erfuhren davon aus der Presse. Was soll also das Ganze mit Warbruck?
Ich hoffe, Hugendubel kommt da gut durch den Trubel...
AntwortenLöschenIch kapiere irgendwie langsam gar nix mehr. 50% von Hugendubel gehören dem Weltbild Verlag und 50% der DBH??? Steht so in einigen Artikeln.
AntwortenLöschenWas gehört dann Hugendubel?
Und wenn sie Hugendubel retten wollen, warum retten sie damit die DBH wenn doch Hugendubel aus der DBH gelöst werden soll?
Ich würde so gerne einfach nur meinen Job machen....
@Anonym 21:45
AntwortenLöschenDie Heinrich Hugendubel GmbH & Co KG gehört zu 100% der DBH.
Zur DBH gehören außerdem noch alle Weltbildplus-, Jokers- und Wohltat-Filialen.
Die DBH gehört wiederum zu je 50% der Weltbild GmbH und der Familie Hugendubel.
D.h. jede Hugendubel-Filiale und jede Weltbildplus-Filiale gehört jeweils zur Hälfte den Gesellschaftern.
Die Weltbild GmbH gehört zu 100% den beteiligten Diözesen.
Der Abspaltungsplan der Hugendubel sah vor, daß sie die Hugendubel-Anteile innerhalb der DBH von der Weltbild gmbH zurückkaufen und umgkehrt die Weltbildplus-Anteile an Weltbild zurückgeben. Für die aufgelaufenen Schulden der DBH haben die Hugendubel 23 Millionen aufgetrieben. Damit sollte im Januar/Februar der Ausstieg von Hugendubels aus der DBH vertraglich besiegelt werden. Die Insolvenz hat diesen Plan vereitelt.
Derzeit laufen - wie die Süddeutsche berichtet hat - zwischen den Hugendubels, der Kirche, den Banken, dem Weltbild-Insolvenz-verwalter und evtl. Finanzinvestoren Verhandlungen, um diesen Abspaltungsplan doch noch zu realisieren.
Zu Anonym 19:11
Du bringst da einiges durcheinander. Niemand hat gefordert, daß der Infoblog informiert wird.
Bei einer so wichtigen unternehmerischen Entscheidung schreibt das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) eine Information des BR bzw. des Wirtschaftsausschusses vor. Gesetzliche Grundlage sind die Paragraphen 80 und 2 BetrVG. Gegen diese Informationspflicht haben die Hugendubels bzw. die Hugendubel-GKL verstoßen. Dies passierte nicht zum ersten Mal wie man vor einigen Monaten am Beispiel des Marienplatz-Umbaus sehen konnte. Mit dem infoblog hat das alles erst mal gar nichts zu tun.
Kleine Korrektur bzw. Ergänzung:
LöschenDie Wohlthat Filialen gibt es nicht mehr. Die Filiale in Potsdam wurde auch zu Jokers. Es gibt nur noch die Wohlthat Gmbh & Co.KG, in der die Verluste "geparkt" werden.
Zur DBH gehören jedoch zu 100% die Weltbild und Hugendubel Filialen in den Karstadt Häusern.
Zur DBH gehört allerdings auch Parragon.
Zu Anonym 21.45
AntwortenLöschen"Und wenn sie Hugendubel retten wollen, warum retten sie damit die DBH ?"
Ergänzend zu den Ausführungen von ver.di-Mitglied möchte ich noch folgendes hinzufügen.
Eben weil die Entflechtung weder firmenrechtlich noch organisatorisch stattgefunden hat, muß Weltbild und die DBH stabilsiert werden, damit alle Teile funktionsfähig bleiben und z.B.
Lieferanten bezahlt werden können etc.So einfach geht der Ausstieg nicht.
Was bisher nicht bekannt ist: woher kommen die 23 Millionen, die schon fest zugesagt waren?
Etwa von einem Finanzinvestor? Das hätte erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen und Belegschaft. Denn mit den von der Kirche zugesagten Krediten, kann zwar der Geschäftsbetrieb aufreht erhalten werden, aber für Zukunftsinvestitionen wie neue Tolino-Generationen besteht weiterhin ein erheblicher Finanzbedarf. Man darf gespannt sein, ob zur Betriebsversammlung jemand von den Hugendubels oder der Kirche kommen wird oder ob Nitz wieder mal erzählt, daß er nichts weiß und nichts sagen darf.