Samstag, 11. Mai 2013

Wir kämpfen für existenzsichernde Tarifverträge

Streikauftakt im bayerischen Einzelhandel


Augsburg u.a., 10.05.2013

Bereits zwei Tage nach der ersten Tarifverhandlung im bayerischen Einzelhandel kommt es zu ersten Streikaktionen in Bayern. Verärgert über die wenig wertschätzende Haltung der Handelskonzerne treten die Beschäftigten mehrerer Betriebe in den Ausstand. Betroffen sind die H&M Filialen in Memmingen, Würzburg, Schweinfurt, Augsburg Moritzplatz und Augsburg Willi-Brandt-Platz, Kaufland in Vöhringen und in Schweinfurt, sowie Karstadt in Augsburg. Ihren Streik fortsetzen werden die Beschäftigten der Dehner Gartencenter in Neu-Ulm, Senden, Königsbrunn und Augsburg. Sie kämpfen bereits seit Ostern gegen die Tarifflucht ihrer Geschäftsführung, die vor vier Jahren ihren Tarifaustritt erklärte.


„Die Beschäftigten sind sauer über die Haltung der Arbeitgebervertreter in der diesjährigen Tarifrunde im Einzelhandel. Anstatt Respekt und Anerkennung für die Leistung der Einzelhandelsbeschäftigten durch dringend notwendige Entgelterhöhungen zu gewähren, wollen die Konzerne mit Worthülsen wie „Modernisierung“ oder „Entgeltreformen“ massive Einschnitte in die existenzsichernden Tarifverträge erzwingen“, erklärte der ver.di Verhandlungsführer, Hubert Thiermeyer.

Die Arbeitgebervertreter verweigerten ein Angebot für notwendige Entgelterhöhungen und forderten stattdessen Eingriffe in die Schutzregelungen für die Beschäftigten bei der Arbeitszeit, Einschnitte bei der Bezahlung der Verkaufstätigkeiten, Kürzungen bei den Nacht- und Spätzuschlägen sowie Billiglöhne für die Beschäftigten der Warenverräumung.

„Die Beschäftigten leisten jeden Tag hervorragende Arbeit und müssen immer mehr in immer kürzerer Zeit erledigen. Sie haben wieder einmal Riesengewinne im Handel erwirtschaftet und deshalb endlich reale Lohnsteigerungen verdient“, so Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter in Augsburg.

„Es ist doch ein Hammer, dass Handelskonzerne den Hals nicht voll kriegen und jetzt auch noch Dumpinglöhne gerade bei den schlechter bezahlten Kolleginnen und Kollegen durch setzen wollen“, erklärt Peter König, ver.di Streikleiter in Würzburg und Schweinfurt.

Besondere Anerkennung verdient der Streik der Dehnerbeschäftigten, die nun seit vier Jahren für ihre Rückkehr in den Schutz existenzsichernder Tarifverträge kämpfen.


Ansprechpartner:

Thomas Gürlebeck Tel.: 0171/4808882
Peter König Tel.: 0171/4540007



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