Montag, 27. Mai 2013

Der schwarze Montag



Die Blog-Redaktion hat sich einmal die Mühe gemacht und hier notiert, welche "Grausamkeiten" die Geschäftsführung in nächster Zeit plant und welche "Aufreger" unsere KollegInnen im Moment bewegen.
Viele dieser Dinge sind brandaktuell und von ferner Zukunft kann leider nicht mehr die Rede sein.
Vollständigkeit können wir allerdings nicht garantieren. Stündlich könnten neue Schreckensmeldungen hinzukommen??! Wir freuen uns, wenn uns aufmerksame KollegInnen auch weiterhin auf dem Laufenden halten.

Nachfolgend nun unsere:

„Liste des Grauens“


Filialschließungen, die in nächster Zeit bzw. in naher Zukunft anstehen:

Es trifft die Fililale in Guben, Filiale in Neustadt an der Weinstraße, Berlin – Potsdamer Platz, Bayreuth, Ganghofer in Neuburg, Amberg.


Filialen, die verkleinert wurden und noch werden:

Regensburg, Mainz Römerpassage, Bad Homburg, Berlin – Neukölln Arcaden, Dresden.
Hierbei ist anzumerken, dass bei verkleinerter Fläche natürlich auch weniger Personal benötigt wird.

Bei weiteren 15 Filialen sieht die Geschäftsleitung mit Nitz u. Co. Handlungsbedarf; d.h Neuverhandlungen der Mietverträge, Verkleinerung, Untervermietung bis hin zur Schließung.
Die Filialen: OEZ und Kempten - deren Zukunft ist auch weiterhin ungewiss.

Abbau von 50 Vollzeitstellen bei ehemals Weiland:

Betroffen sind vor allem die Filialen in Lübeck, Kiel und Hamburg.
Vor Jahren haben sich die KollegInnen hier „freiwillig“ zu einer Erhöhung der Arbeitszeit auf 40 Stunden die Woche bereit erklärt. Dies sollte eigentlich befristet gelten, wurde dann aber ein dauerhafter Zustand. Nun revanchiert sich die GL indem sie auch noch Kündigungen verteilt.

Bundesweit wurden sämtlichen Haustechnikern gekündigt:

Deren Tätigkeiten sollen nun von einer Fremdfirma übernommen werden, die „Hauptsache billig“ ist.

Die Geschäftsleitung möchte neue Entgeltstrukturen:

In Regionen außerhalb des Manteltarifes Bayern wurde bereits auf KollegInnen zugegangen.
Beispiel Dresden: hier wurden Änderungsverträge angeboten, die - leider - von einigen KollegInnen auch unterschrieben wurden.
Schmorl & von Seefeld in Hannover: Hier hat die GL einschneidende Maßnahmen vorgesehen: betriebsbedingte Kündigungen des Kassenpersonals und neue Lohnstruktur.
Die Kassen sollen durch eine Fremdfirma besetzt werden. Im Moment gilt bei Schmorl ein Anerkennungstarifvertrag. Einkäufer und Verkäufer sollen zukünftig dieselbe Tarifgruppe erhalten, Kürzung von Weihnachtsgeld, keine Zuschläge nach 18.30 Uhr und 40 Stunden ohne Lohnausgleich. Falls kein „Entgegenkommen“ gezeigt wird, droht die GL schon mal mit Kündigungen.
Ganghofer: identische Situation wie bei Schmorl
Berlin: auch hier wird gemunkelt, dass die GF freiwilligen Lohnverzicht anstrebt.

Was ist zukünftig bundesweit zu erwarten? Wann ist wer fällig?


Neue Organisationsstruktur in den Filialen:

Einkäufer und Abteilungsleiter sollen in den Filialen abgeschafft werden. Der Arbeitgeber hat die Absicht die Trennung zwischen Einkauf und Verkauf aufzuheben. Bei den Mitarbeiterrunden wurde dies so dargestellt: Filialleiter, Stellvertretung und Verkaufsteam. Punkt.

Radikale Kosteneinsparung in den Zentralen Diensten, der Verwaltung:

Man spricht hier von Einsparungen in Millionenhöhe. Als Maßnahmen wurden genannt: Zusammenlegung der Verwaltungen von Weiland und Ganghofer, Reduzierung der Sachkosten UND Personalkosten (!). Eine genaue Planung ist hier allerdings noch nicht bekannt.

Im Service Center München ist eine Unternehmensberatung vor Ort:

Prozesse sollen optimiert werden. Auswirkungen auf die dortigen KollegInnen - ungewiss. Einsparungen sind auch hier zu befürchten.

Geschäftsführung möchte die Software Logomate einführen:

Eine automatische Disposition durch Knopfdruck von der Hilblestraße wäre somit möglich. Das bedeutet eine Zentralisierung des Filialeinkaufs und würde wohl eine Abschaffung der Einkäufer vor Ort zur Folge haben. Getestet wird diese Software bereits.
Im Falle eines Echtbetriebes ist die Geschäftsleitung nicht bereit, Garantien zu geben, dass es durch Logomate nicht zu Kündigungen kommen wird. Ganz im Gegenteil!

Zitat Nitz: „Wir müssen das Rationalisierungspotential nutzen!“

Direkt gefragt, ob es in Zukunft die Tarifgruppe III (Einkauf) in den Filialen nicht mehr geben werde, antwortete Herr Nitz auf der Betriebsversammlung in München: „Ja! Es wird die Tarifgruppe III in den Filialen nicht mehr geben.“

Aufhebungsverträge machen deutschlandweit die Runde:

Es wird mal mit mehr, mal mit weniger Druck auf die KollegInnen eingewirkt.

Man kann sie mit der Lupe zählen - Azubis im Herbst:

München überhaupt keine Auszubildenden, im restlichen Deutschland nur vereinzelt.

Bei der Hugendubel Fachinformation (HFI) in München ist Land unter:

Es herrschen chaosähnliche Zustände. Zahlreiche Eigenkündigungen sind die Folge von permanenter Überbelastung durch Unterbesetzung und dem scheinbar planlosen Handeln des dortigen Vorgesetzten Herrn Schlapp. Ihm ist es bis jetzt nicht gelungen Ordnung in diesem System zu schaffen.
Wie viele Geschäftskunden sind hier bereits abgesprungen? Falls neue Kunden akquiriert worden sind, wie sollen diese zukünftig betreut werden?

Einführung der Jahresarbeitszeit:

MitarbeiterInnen sollen im Sinne des Unternehmens 'flexibler' eingesetzt werden, was allerdings eine Planung für die KollegInnen selbst schwieriger machen wird. Die GL prüft welche Standorte noch dafür in Frage kommen.

Dem Wirtschaftsausschuss werden wichtige Einblicke verwehrt:

Geschäftsführung ist nicht bereit dem Wirtschaftsausschuss essentielle Informationen und Zahlen über das Unternehmen zu überlassen, so dass dieser seine Arbeit korrekt ausüben kann. Einig sind sich beide Parteien, diese Frage auf der Einigungsstelle zu klären.

Der Kirchenfilter auf hugendubel.de ist weiterhin aktiv:

Die Zensur betrifft vor allem kirchenkritische Titel, schwul-lesbische Literatur, Esoterik, Erotik und Bücher mit atheistischem und kommunistischem Hintergrund. Es scheint von Seiten der GL kein großes Bestreben vorhanden zu sein, diesen Filter abzustellen. Wir fragen uns: haben Nitz, die Hugendubels und Co. hier überhaupt noch die Möglichkeit einzugreifen? Wenn ja, wann wird hier endlich etwas getan?

GL trägt sich mit dem Gedanken einen „Buchberater“ einzusetzen:

Ein Buchberater ist ein Terminal, an dem die Kunden selbst nach einem bestimmten Buch suchen können. Auch hier sind Einsparungen in Form von Personalkosten möglich. Planungen und Konzepte des Buchberaters sind noch unbekannt.

Entgelttarifverhandlungen in Bayern liegen seit Monaten auf Eis:

Die AG-Seite hat vor Monaten ein lächerliches Angebot unterbreitet bzw. sie findet keine Termine für neue Verhandlungen. Auf wie viel Geld haben die MitarbeiterInnen - auch bei Hugendubel - in den letzten 13 Monaten verzichten müssen? Wir sagen: auf zu viel Geld!
Hier sollten wir endlich alle aktiv werden und für unser Entgelt kämpfen!

Wie sieht die Zukunft des Manteltarifvertrages in Bayern aus?

Ist der Austritt aus dem Arbeitgeberverband für Hugendubel weiterhin eine Option?




Falls ihr Ergänzungen, Meldungen und Anregungen habt, schreibt bitte an:

hugendubel.verdi@yahoo.de









11 Kommentare:

  1. In dieser geballten Form ist die Liste ein ziemlicher Schock.

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  2. Da fehlt noch die Einführung des grandiosen Tätigkeitskalenders, der protokolliert wer wann was in welcher Zeit gemacht hat (und welche Zeit er dafür brauchen darf).
    Verkauft als Tool zu Unterstützung im Tagesablauf, ist es meiner Meinung nach einfach nur ein Kontrollinstrument und zudem noch eine Beleidigung der Intelligenz der Mitarbeiter. Man möge meinen, dass man sich auch ohne Checkliste daran erinnert, dass noch disponiert werden muss...

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    1. Der interessiert mich nicht die Bohne, dann tragen wir halt alles hübsch ein, aber machen wie wir wollen - wer kann's kontrollieren?
      Aber stimmt schon, das ist nur Kontrolle, anstatt dass sie ihrem SM mal auf die Finger schauen, seit die dran sind, geht's ja erst bergab.

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  3. Ziel der Firmenleitung scheint die gnadenlose Zerstörung der Mitarbeitermotivation zu sein, das ist schon widerwärtig (und zugleich unglaublich dumm), was die Hugendubel-Chefs da anrichten. Ich vermute, das Unternehmen wird sich bald selbst zerstört haben.

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  4. Auch der Buchreport liest den Blog, und zwar gründlich:

    http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2013/05/28/steht-hugendubel-vor-tiefen-einschnitten.htm

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  5. Im Buchmarkt:

    http://www.buchmarkt.de/content/54952-ver-di-hugendubel-vor-weiteren-filialschliessungen-verkleinerungen-und-stellenstreichungen-jetzt-mit-statement-von-hugendubel.htm

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  6. .. die Liste des Graues wird sicher noch länger!!!!

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  7. Und auch das Börsenblatt ist aufgewacht:

    http://www.boersenblatt.net/623561/template/bb_tpl_sortiment/

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  8. Das hat sich ja seit über einem Jahr angekündigt, macht dann aber trotzdem sehr betroffen :(

    Der Buch-Supermarkt ist gewünscht. Dummerweise geht das wie soviel in den letzten Jahren am Kunden vorbei, denn der wünscht sich Kompetenz und Inhalt am und im Regal. Dafür zahlt er ja auch. Ein Kundenterminal im Laden, zum "Selber-suchen" ist geradzu grotesk...da is der Klick zu Amazon doch viel leichter und man muss sich keine gefrusteten und demotivierten Mitarbeiter anschauen.

    Der Fisch fängt vom Kopf her an zu stinken, nur dass man in Kopfnähe weich fällt!

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  9. Upps...das ging ja schnell. Nummer eins...delete...
    Sorry für die armen Kollegen vor Ort und Zynismus sei hier auch erlaubt...

    VOU'RE NEXT!!!

    ...und das im Wagner-Jahr...tststs

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  10. Die erwachsenen Auszubildenden soll während des Berufschulblocks jetzt nicht nur noch zwei Samstage arbeiten sondern drei (Norddeutschland)

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