Donnerstag, 5. November 2015

Alles zum Thema Arbeitszeugnisse (Teil 2 von 3)


Während wir im ersten Teil unserer Reihe zum Thema Arbeitszeugnisse vor allem auf allgemeine Fragen eingegangen sind, wollen wir nun im zweiten Teil auf den Inhalt zu sprechen kommen. Was sollte im Zeugnis stehen, wie ist es formuliert? 

In diesem Artikel findet Ihr gängige Formulierungen der Zeugnissprache, wie sie in Personalabteilungen verwendet werden. 


WIE WIRD WAS BEURTEILT?

In einem qualifizierten Arbeits- oder Ausbildungszeugnis und in einem Zwischenzeugnis werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer grundsätzlich nach ihrer Leistung und ihrer
Führung beurteilt. Häufig schließt sich daran auch eine zusammenfassende Gesamtbeurteilung an.

Benotung der Leistung

Die Leistungsbeurteilung, sprich Leistungsbenotung, setzt bei der Frage an, wie zufrieden der Arbeitgeber mit den Leistungen der Arbeitnehmerin oder des Arbeitnehmers insgesamt war. 

Waren danach die Leistungen:

sehr gut,
dann übertrifft der/die Arbeitnehmer/-in die mit dem Arbeitsplatz verbundenen Anforderungen bei weitem und die Leistungen liegen weit über dem betrieblichen Durchschnitt. Er/Sie hat während der gesamten Beschäftigungsdauer überdurchschnittlich gute Leistungen erbracht.

gut,
dann war der/die Arbeitnehmer/-in überdurchschnittlich gut und hat die mit dem Arbeitsplatz verbundenen Anforderungen übertroffen. Er/Sie war besser als der betriebliche Durchschnitt.

befriedigend,
dann hat der/die Arbeitnehmer/-in die betrieblich gesetzten Normen und die mit dem Arbeitsplatz verbundenen Anforderungen erfüllt. Seine/Ihre Leistungen waren durchschnittlich.

ausreichend,
dann haben die Leistungen Mängel aufgewiesen. Er/Sie hat die mit dem Arbeitsplatz verbundenen Anforderungen nicht immer erfüllt. Die Leistungen lagen zwar unterhalb des
Durchschnitts, aber entsprachen insgesamt noch den betrieblichen Anforderungen.

mangelhaft,
dann haben die Leistungen den betrieblichen Anforderungen in keiner Weise entsprochen. Der/Die Arbeitnehmer/-in war für den Betrieb nicht haltbar. Es ist aber zu erkennen,
dass er/sie über Grundkenntnisse verfügt und sich die Defizite möglicherweise beheben lassen.

ungenügend,
dann entsprachen die Leistungen nicht den betrieblichen Anforderungen. Er/Sie hat völlig versagt. Die Grundkenntnisse sind so lückenhaft, dass sich die Mängel nicht beheben lassen.

Leistungen lassen sich sowohl allgemein als auch differenziertmanhand einzelner Leistungsmerkmale, wie Arbeitsbereitschaft oder Arbeitsbefähigung, beurteilen. Hat das Arbeitsverhältnis relativ kurz bestanden, genügt eine allgemeine Leistungsbeurteilung. Je länger die Beschäftigung angedauert hat, desto ausführlicher sollte die Beurteilung einzelner Leistungsmerkmale im Zeugnis ausfallen. Es muss aber nicht zwingend auf
jedes Merkmal eingegangen werden.

Allgemeine Leistungsbeurteilung

Sehr gute Leistungen werden meist durch eine Zufriedenheitsbekundung mit bis zu drei Steigerungen („stets“, „vollste“ als weitere Steigerung der Steigerung „volle“ et
cetera) ausgedrückt. 
Gebräuchliche Formulierungen sind:
„... hat die übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt.“
„Wir waren mit den Leistungen stets/in jeder Hinsicht außerordentlich zufrieden.“
„Er/Sie hat unsere Erwartungen immer und in allerbester Weise erfüllt.“
„Seine/Ihre Leistungen haben in jeder Hinsicht unsere volle Anerkennung gefunden.“
„Wir waren mit seinen/ihren Leistungen stets sehr zufrieden.“
„Seine/Ihre Leistungen waren stets sehr gut/immer hervorragend.“

Gute Leistungen werden meist durch eine Zufriedenheitsbekundung mit zwei Steigerungen ausgedrückt. 
Gebräuchliche Formulierungen sind:
„... hat die übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt.“
„... hat die übertragenen Aufgaben zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt.“
„Wir waren während der gesamten Beschäftigungszeit mit seinen/ihren Leistungen voll und ganz zufrieden.“
„... hat den Erwartungen und Anforderungen in jeder Hinsicht und bester Weise entsprochen.“
„Seine/Ihre Leistungen waren immer gut/fanden stets unsere volle Anerkennung.“

Befriedigende Leistungen werden meist durch eine Zufriedenheitsbekundung mit einer Steigerung ausgedrückt.
Gebräuchliche Formulierungen sind:
„... hat die übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.“
„... hat die übertragenen Aufgaben stets/immer/sehr zu unserer Zufriedenheit erfüllt.“
„Seine/Ihre Leistungen waren stets/immer zufriedenstellend.“
„... hat jederzeit/stets zufriedenstellend gearbeitet.“
„Wir waren mit seinen/ihren Leistungen voll/sehr/immer/stets/jederzeit zufrieden.“
„... hat unseren Erwartungen in jeder Hinsicht entsprochen.“

Ausreichende Leistungen werden meist durch eine einfache Zufriedenheitsbekundung ausgedrückt. 
Gebräuchliche Formulierungen sind:
„... hat die übertragenen Aufgaben zu unserer Zufriedenheit erfüllt.“
„Wir waren mit seinen/ihren Leistungen zufrieden.“
„... hat unseren Erwartungen entsprochen.“
„... hat zufriedenstellend gearbeitet.“

Mangelhafte Leistungen werden durch eine Bekundung von eingeschränkter Zufriedenheit oder durch den Hinweis auf das Bemühen der Arbeitnehmer/-innen ausgedrückt.
Gebräuchliche Formulierungen sind:
„... hat die übertragenen Aufgaben insgesamt zu unserer Zufriedenheit erledigt.“
„... hat sich stets bemüht, die übertragenen Aufgaben zu erledigen.“
„... hat unsere Erwartungen größtenteils erfüllt.“

Ungenügende Leistungen werden durch eine Bekundung von Unzufriedenheit oder Unzulänglichkeit ausgedrückt.
Gebräuchliche Formulierungen sind:
„... konnte den übertragenen Aufgaben nicht gerecht werden.“
„... hat versucht, die Leistungen zu erbringen, die wir an diesem Arbeitsplatz fordern müssen.“
„... hatte Gelegenheit, die übertragenen Aufgaben zu erledigen.“

Differenzierende Leistungsmerkmale

Wer lange in einem Betrieb beschäftigt war, hat in der Regel Unterschiedliches geleistet. Deshalb sind die Arbeitsleistungen nicht nur allgemein, sondern auch differenziert zu bewerten. Dafür empfehlen sich die Kriterien Arbeitsbereitschaft, Arbeitsbefähigung, Arbeitsweise und Arbeitserfolg, die ihrerseits in weitere Einzelmerkmale aufgefächert und dadurch detailliert bewertet werden können.

1. Arbeitsbereitschaft
Beinhaltet: die Motivation, den Fleiß und Arbeitswillen des Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin; seine/ihre Eigeninitiative und Selbstständigkeit.
Zur Bewertung der Arbeitsbereitschaft werden folgende Formulierungen verwendet:

Arbeitsmotivation/Eigeninitiative 
Sehr gut:
  • außergewöhnlich aktiv
  • zeigte stets Initiative, großen Fleiß und Eifer
  • hatte immer sehr gute Ideen und gab wertvolle/weiterführende Anregungen
  • zeigte stets Eigeninitiative und überzeugte durch seine/ihre große Leistungsbereitschaft
  • ergriff stets selbstständig die Initiative und führte alle erforderlichen Maßnahmen entschlossen durch
Gut:
  • zeigte stets Initiative, Fleiß und Eifer
  • führte alle Aufgaben mit großer Umsicht, hervorragendem Wissen und hohem Engagement aus
  • hatte stets gute Ideen und gab wertvolle/weiterführende Anregungen
  • handelte selbstständig und ging alle Arbeiten tatkräftig/engagiert an
  • handelte selbstständig und ergriff die Initiative
  • ergriff selbst die Initiative und setzte sich mit gutem Engagement für unseren Betrieb ein

Befriedigend:
  • zeigte Initiative, Fleiß und Eifer, oder auch: zeigte Initiative und Einsatzbereitschaft
  • erbrachte zufriedenstellende Initiative
  • führte seine Aufgaben mit Umsicht, Wissen und Engagement aus
  • hatte eigene Anregungen
  • erfüllte die ihm/ihr übertragenen Aufgaben weitgehend selbstständig

Ausreichend:
  • erledigte Arbeiten/Aufgaben im Großen und Ganzen umsichtig und engagiert
  • zeigte bei entsprechendem Anstoß Fleiß und Eifer
  • erfüllte seine/ihre Aufgaben entsprechend unseren Erwartungen
  • führte unter Anleitung die ihm übertragenen Aufgaben aus
  • bemühte sich, Anregungen zu geben
  • zeigte Fleiß und Eifer bei entsprechendem Anstoß, zeigte die geforderte Einsatzbereitschaft








2. Arbeitsbefähigung
Beinhaltet: Können und Fachkenntnisse einschließlich Auffassungsgabe und Weiterbildungen; Ausdrucksvermögen und Belastbarkeit.
Zur Bewertung der Arbeitsbefähigung werden folgende Formulierungen verwendet:

Können/Kenntnisse/Fachkenntnisse 
Sehr gut:
  • umfassende, fundierte und vielseitige Fachkenntnisse,die er/sie bei schwierigen Aufgaben sehr sicher einsetzte
  • beherrschte sein/ihr Arbeitsgebiet umfassend/fachlich, souverän/vollkommen/hervorragend
  • besitzt ein sehr gutes, jederzeit verfügbares Fachwissen
  • fand stets sehr gute/optimale Lösungen
  • fand sich stets in neuen Situationen sehr sicher zurecht
  • hatte stets sehr gute Ideen
  • verfügt über hervorragende Sprachkenntnisse
Gut:
  • verfügt über ein gutes, fundiertes Fachwissen und löst schwierige Aufgaben jederzeit
  • verfügt über gründliche, abgesicherte Fachkenntnisse und setzt sie bei schwierigen Aufgaben sicher ein
  • arbeitete immer sicher und selbstständig
  • fand sich immer in neuen Situationen gut zurecht
  • erarbeitete stets gute und verwertbare Lösungen
  • verfügt über gute und fundierte Sprachkenntnisse

Befriedigend:
  • verfügte über solide und brauchbare Fachkenntnisse
  • verfügte über gute Erfahrungen
  • hat die erforderlichen Fachkenntnisse und setzte sie mit Erfolg ein
  • war in der Lage, sich den jeweiligen Situationen anzupassen
  • verfügt über solide Sprachkenntnisse

Ausreichend:
  • verfügte über ein solides Grundwissen in seinem/ihrem Arbeitsgebiet
  • beherrschte im Allgemeinen die Anforderungen seines/ihres Arbeitsgebiets
  • verfügte über hinreichende Fachkenntnisse
  • verfügte über Grundkenntnisse der englischen Sprache 

Ausdrucksvermögen 

Sehr gut:
  • formulierte seine/ihre Aussagen immer klar, treffend und überzeugen
Gut:
  • formulierte klar und drückte sich gut aus
Befriedigend:
  • Seine/Ihre Formulierungen waren für alle verständlich
Ausreichend:
  • Im Allgemeinen formulierte er/sie für alle verständlich

Belastbarkeit 

Sehr gut:
  • arbeitete unermüdlich und war sehr belastbar
  • war ein/-e immer ausdauernde/-r und außergewöhnlich belastbare/-r Mitarbeiter/-in
  • konnte auch unter schwierigsten Arbeitsbedingungen alle ihm/ihr gestellten Aufgaben stets sehr gut bewältigen

Gut:
  • arbeitete ausdauernd und ist gut belastbar
  • war auch starkem Arbeitsanfall jederzeit gewachsen

Befriedigend:
  • war dem üblichen Arbeitsanfall/den üblichen Belastungen gewachsen
  • war belastbar und den Anforderungen gewachsen
  • war starkem Arbeitsanfall gewachsen
  • war ein/-e ausdauernde/-r und belastbare/-r Mitarbeiter/-in

Ausreichend:
  • war dem üblichen Arbeitsanfall/den üblichen Belastungen größtenteils gewachsen
  • zeigte Belastbarkeit
  • war eingeschränkt belastbar









3. Arbeitsweise
Beinhaltet: Arbeitsgüte; Zuverlässigkeit und Sorgfalt bei der Arbeit; Verhandlungsgeschick; Arbeitstempo.
Zur Bewertung der Arbeitsweise werden folgende Formulierungen verwendet:

Arbeitsgüte 
Sehr gut:
  • arbeitete stets äußerst gründlich und mit großer Sorgfalt
  • arbeitete sehr zuverlässig und gewissenhaft
  • arbeitete stets/immer mit größter Genauigkeit und äußerster Sorgfalt
  • erfüllte mit seiner/ihrer Arbeit stets/immer höchste Ansprüche
  • Die Ausführung seiner/ihrer Arbeit entsprach auch in schwierigen Fällen stets unserem Qualitätsstandard

Gut:
  • arbeitete stets gründlich und mit großer Sorgfalt
  • arbeitete zuverlässig und gewissenhaft
  • arbeitete stets sorgfältig und genau
  • erfüllte mit seiner/ihrer Arbeit stets hohe Ansprüche
  • Die Ausführung seiner/ihrer Arbeit entsprach auch bei wechselnden Anforderungen unserem Qualitätsstandard

Befriedigend:
  • arbeitete sorgfältig und genau
  • erfüllte mit seiner/ihrer Arbeit hohe Ansprüche
  • Die Ausführung seiner/ihrer Arbeit entsprach unserem Qualitätsstandard

Ausreichend:
  • arbeitete im Allgemeinen sorgfältig und genau
  • erfüllte mit seiner/ihrer Arbeit stets unsere Ansprüche
  • Die Ausführung seiner/ihrer Arbeit entsprach im Allgemeinen unserem Qualitätsstandard

Zuverlässigkeit 
Sehr gut:
  • war stets ein/-e äußerst pflichtbewusste/-r und verschwiegene/-r Mitarbeiter/-in
  • war stets äußerst zuverlässig
  • war stets äußerst zuverlässig und immer pflichtbewusst
  • war jederzeit ein/-e äußerst vertrauenswürdige/-r Mitarbeiter/-in, der/die stets bereit war, die volle Verantwortung zu übernehmen
  • Wir konnten immer auf seine/ihre absolute Zuverlässigkeit vertrauen

Gut:
  • war stets ein/-e pflichtbewusste/-r und vertrauenswürdige/-r Mitarbeiter/-in
  • war immer zuverlässig
  • arbeitete stets zuverlässig und gewissenhaft
  • war jederzeit ein/-e vertrauenswürdige/-r Mitarbeiter/-in und war immer bereit, Verantwortung zu übernehmen

Befriedigend:
  • war vertrauenswürdig
  • war zuverlässig
  • arbeitete zuverlässig und gewissenhaft
  • war ein/-e pflichtbewusste/-r und zuverlässige/-r Mitarbeiter/-in
  • war ein/-e insgesamt vertrauenswürdige/-r Mitarbeiter/-in, der/die gelegentlich Verantwortung übernahm

Ausreichend:
  • bewältigte die entscheidenden Arbeiten zuverlässig
  • war im Allgemeinen ein/-e zuverlässige/-r Mitarbeiter/-in
  • Seine/Ihre Zuverlässigkeit war im Allgemeinen zufriedenstellend
  • Erwähnenswert ist auch seine/ihre Zuverlässigkeit

Verhandlungsgeschick 
Sehr gut:
  • war stets ein/-e überzeugende/-r und versierte/r Verhandlungspartner/-in

Gut:
  • war ein/-e gewandte/-r Verhandlungspartner/-in

Befriedigend:
  • war im Verhandeln durchaus geschickt

Ausreichend:
  • war im Verhandeln im Allgemeinen geschickt

Arbeitstempo 
Sehr gut:
  • arbeitete immer außergewöhnlich schnell und zügig

Gut:
  • arbeitete immer schnell und zügig

Befriedigend:
  • arbeitete zügig

Ausreichend:
  • arbeitete beständig

4. Arbeitserfolg
Beinhaltet: die Bewertung der Arbeitsmenge und des Arbeitsergebnisses, gegebenenfalls auch in seiner Auswirkung auf den Erfolg des Betriebes.
Zur Bewertung des Arbeitserfolges werden folgende
Formulierungen verwendet:

Arbeitsmenge
Sehr gut:
  • Seine/Ihre Arbeitsmenge lag immer weit über unseren Erwartungen
  • arbeitete stets besonders überlegt und wirksam
  • erzielte stets optimale Lösungen
  • Die Qualität seiner/ihrer Arbeit erfüllte stets unsere höchsten Ansprüche
  • übertraf mit seinen/ihren Arbeitsergebnissen stets unsere Erwartungen

Gut:
  • Seine/Ihre Arbeitsmenge lag immer über unseren Erwartungen
  • arbeitete stets überlegt und wirksam
  • erzielte stets gute Lösungen
  • Die Qualität seiner/ihrer Arbeit entsprach stets unseren hohen Ansprüchen
  • lag mit seinen/ihren Arbeitsergebnissen über dem Durchschnitt

Befriedigend:
  • Seine/Ihre Arbeitsmenge entsprach unseren Erwartungen
  • arbeitete gleichmäßig
  • erzielte befriedigende Lösungen
  • Die Qualität seiner/ihrer Arbeit entsprach stets unseren Ansprüchen
  • Seine/Ihre Arbeitsergebnisse erfüllten unsere Erwartungen in vollem Umfang

Ausreichend:
  • Seine/Ihre Arbeitsmenge entsprach im Allgemeinen unseren Erwartungen arbeitete im Allgemeinen gleichmäßig
  • Seine/Ihre Arbeitsqualität war im Allgemeinen zufriedenstellend
  • Die Qualität seiner/ihrer Arbeit entsprach im Allgemeinen unseren Ansprüchen
  • Die Arbeitsergebnisse waren ausreichend

Die Formulierungen sind Beispiele aus der Zeugnissprache. Es ist davon auszugehen, dass Zeugnisausstellerinnen und -aussteller mit den damit einhergehenden Wertungen vertraut sind und gezielt diese Standardformulierungen verwenden.

Dies gilt verstärkt, wenn die Firma groß ist und über eine eigene Personalabteilung verfügt. Man sollte aber auch wissen, dass vor allem Zeugnisse aus kleineren Firmen manchmal aus Unkenntnis besser gemeint sind, als sie nach der Zeugnissprache tatsächlich zu verstehen sind. Es ist also immer darauf zu achten, was „zwischen den Zeilen“ steht, wer das Zeugnis verfasst hat usw. Deshalb ist der Gesamteindruck des
Zeugnisses zu prüfen: Ist es in sich schlüssig, bin ich als Leser oder Leserin überzeugt?

Beispiel:
Herr Krüger, ein Kraftfahrer, der Möbel ausliefert und sie zudem montiert, legte zwar bei der Erledigung seiner Aufgaben ein enormes Tempo an den Tag und war zudem
überdurchschnittlich belastbar, aber bei der Möbelmontage unterliefen ihm gelegentlich kleine Fehler, da ihm die Fachkenntnisse dafür fehlten.
Seine Leistungsbewertung könnte im Zeugnis folgendermaßen ausfallen:
„Herr Krüger war stets mit großem Fleiß und Eifer bei der Arbeit und erledigte die Aufträge außergewöhnlich schnell und zügig.“(sehr gute Arbeitsbereitschaft und sehr gutes Arbeitstempo).„Er verfügt über gute Erfahrungen bei der Möbelmontage und seine Arbeitsergebnisse entsprachen im Allgemeinen unseren Anforderungen.“(befriedigende Kenntnisse und ausreichende Arbeitsgüte).„Insgesamt waren wir mit den Leistungen von Herrn Krüger während der gesamtenBeschäftigungszeit voll und ganz zufrieden.“(zusammenfassende, allgemein gute Leistungsbeurteilung).

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