Donnerstag, 18. Juni 2015

Warnschuss an die Belegschaften

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Tarifabschluss Buchhandel/Buchverlage Bayern 2015
 
Nach über einem Jahr zäher und stockender Verhandlungen zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband ist jetzt ein  Tarifabschluss gelungen, der allerdings kein Anlass zur Freude ist. Vereinbart wurde nämlich, dass es bis zum 1.1.2016 keine Entgelterhöhung gibt, ver.di kann eine neue Forderung erst nach Jahreswechsel und für die Zeit ab dem 1.1.2016 stellen. Der von Arbeitgeberseite gekündigte Manteltarifvertrag (MTV) wird rückwirkend zum August 2014 wieder geschlossen und kann erstmals wieder zum 31.03.2016 gekündigt werden.
 
Dieser Abschluss ist ein deutlicher Warnschuss an die Belegschaften in der Buchbranche, denn er gibt den tarifgebundenen Beschäftigten nur noch eine kurze „Galgenfrist“. Anders als in den letzten Jahren gab es ohne den Streikdruck – z.B. durch die Kolleginnen und Kollegen bei Weltbild – in diesem Jahr keine Möglichkeit, eine Entgelterhöhung auszuhandeln. Anfang 2016 kann dafür ein neuer Anlauf genommen werden, dessen Erfolg aber im Wesentlichen von den Aktivitäten der Beschäftigten abhängt.
 
Der MTV wird die Branche noch für 9 Monate zusammenhalten. Leider ist davon auszugehen, dass der Arbeitgeberverband den MTV erneut kündigen und im Frühjahr gravierende Verschlechterungen des MTV fordern wird.
 
Höchste Zeit, dass die Beschäftigten sich mit dieser Situation auseinandersetzen, sich organisieren und engagieren, um zu verhindern, dass dieser (sehr gute!) Manteltarifvertrag 2016 endgültig verloren geht.
 

Eure ver.di-Tarifkommission für den Buchhandel und die Verlage in Bayern

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22 Kommentare:

  1. Ja, die Buchhändler streiken nicht -warum kann ich nicht verstehen.
    Viele sind bei Verdi, aber lehnen Streiks ab.
    Dann müssen sie sich nicht wundern, wenn das Gehalt nicht mehr ausreicht.

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  2. Bin dafür, dass nur für die Kollegen mehr Lohn ausgehandelt wird, die auch aktiv was dafür tun.

    Ich brauch mehr Geld! Alles wird teurer, nur mein Gehalt bleibt und ich hab im Endeffekt weniger in der Kasse. Mir wird ganz schlecht, wenn ich mir ausrechne, auf wieviel Geld ich in den letzten und noch kommenden Monaten ich verzichte!!

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    1. Bin dafür, dass nur die Kolleginnen und Kollegen mehr Lohn bekommen, die wirklich arbeiten und nicht immer nur klagen, Kaffeepause machen oder krank feiern. Mir wird ganz schlecht, wenn ich mir ausrechne, wieviele motivierte junge Menschen einen Job bei Hugendubel bekommen könnten, wenn mal auf Leistung geschaut und aussortiert würde. Aber da ist man als Linke immer lieber "solidarisch" und schleppt alle mit.

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    2. Hallo Donnerstag15:02

      Wer wie arbeitet, hat nichts mit Verdi -Entgeltverhandlungen zu tun.

      In jeder Firma gibts gute und schlechte Mitarbeiter. Wer was kriegt und wer bleibt bestimmt das Arbeitsrecht.

      Mir gehts vor allem darum,
      mehr Leute zum Streiken für mehr Gehalt und unseren guten MTV zu bringen.

      Wie könnte Verdi das schaffen?

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    3. @Anonym Donnerstag, 18. Juni 2015 um 15:02:00 MESZ
      Wenn ich mir ausrechnete wieviele motivierte junge Kolleginnen und Kollegen noch bei Hugendubel mit tariflicher Bezahlung arbeiten könnten,wenn die Führung unseres Unternehmens das Unternehmem richtig führen würde, wüsste ich das ich gar nicht so viel esse könnte, wie ich kotzen wollte.

      Statt dessen ist Hugendubel im Buchmarkt ein Lowperformer, das wenn man Gerüchten aus FL Kreisen trauen darf in Zukunft, angebliche Lowperformer im KollegInnenkreis mit Aufhebungsverträgen los werden möchte und ausserhalb Bayerns jungen motiverten ausgebildeten Buchhändlerinnen einen Stundenlohn bezahlt der 90 Cent über Mindestlohn liegt.....

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  3. Nach so einem Kommentar wie 15.02 Uhr, muss ich wirklich "kotzen"!

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    1. Aber nur während offizieller Pausenzeit oder nach Dienstschluß, is klar, ne!

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    2. Beim sozialdarwinistischen Geschwafel von Anonym von 15:02 überfällt mich Brechreiz - aber subito!

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  4. @15:02: du hättest sowieso kein Recht auf eine Entgelterhöhung, Weihnachtsgeld und alle anderen Leistungen im Manteltarifvertrag und Entgeltvertrag, denn das haben NUR Gewerkschaftsmitglieder!!

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    1. Ui! Und wer bringt dann immer mein Weihnachtsgeld? Das Christkind wohl, wie sich dat gehört. Ihr müsst Eure verqueren bayerischen Regelungen nicht immer verallgemeinern.

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    2. Hallo Donnerstag 18.6
      20:49,
      dein Weihnachtsgeld kriegst Du nur, weils im MTV deines Bundeslandes so steht. Nur mal so.

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    3. Tarifverträge werden zwischen unserer Gewerkschaft und dem Arbeitgeberverband abgeschlossen und gelten nur für Gewerkschaftsmitglieder. Trittbrettfahrern wie Anonym 20:49 stehen keine Tarifleistungen zu. Bitte überweise Dein Weihnachtsgeld deswegen unverzüglich an die Streikkasse von ver.di.

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    4. Die Reaktionen zeigen, die Aussage vom 18. Juni 15:43 ist schlicht erlogen Weihnachtsgeld bekommen mitnichten NUR Gewerkschaftsmitglieder. War wohl ein plumper Versuch, Mitglieder zu werben. Leider gescheitert. Mein Weihnachtsgeld ist übrigens seit Jahren verplant als Spende als Menschen, denen es wirklich schlecht geht, also kann ich leider nicht an pfeifende und trommelnde Trachtenclubs in orangener Weste überweisen. Sorry

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    5. Stimmt, du kriegst dein Weihnachtsgeld usw auch, wenn Du nicht bei Verdi bist.
      Aber wenn der MTV wieder gekündigt wird vom Arbeitgeber, dann gilt dieser nur für Verdimitglieder weiter.

      Ich frag mich, was Du so für ein Typ bist, der hier so querschiesst. So plump teilweise.
      Wenn Du anscheinend so gut zurecht kommst mit Deinem Gehalt in München, dann musst Du sehr sparsam sein bzw im Zelt wohnen oder geernt oder nen gutverdienenden Ehemann/frau usw haben.
      Das Gehalt ist nicht ausreichend für Jemanden, der davon leben muss. Das sehe ich bei Kollegen.
      Und ich bin enttäuscht, dass keine
      Entgelterhöhung stattfand.
      Ps: Wär toll, wenn Du Dich outen würdest. Würde zu gern wissen, wer Du bist.

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    6. Gewerkschaftlich organisierte BuchhändlerinSonntag, 21. Juni 2015 um 19:37:00 MESZ

      @Anonym 18:48

      Selbstverständlich haben nur Gewerkschaftsmitglieder einen Anspruch auf das Weihnachtsgeld (Lohnsonderzahlung), auf die 37,5 Std-Woche und auf 30 Tage Urlaub.
      Der Tarifvertrag gilt nur für Gewerkschaftsmitglieder.
      Die Tatsache, dass ein(e) Schmarotzer(in) wie Du auch das Weihnachtsgeld einkassiert ohne Mitgliedsbeiträge an die Gewerkschaft zu zahlen, hat seinen Grund einzig und allein darin, dass der Arbeitgeber einen höheren gewerkschaftlichen Organisierungsgrad verhindern verhindern will. Aber um das zu kapieren, bräuchte man eine politischen Horizont, der grösser als 5 Milimeter ist.
      Du kannst die Richtigkeit dieser Aussage übriegens daran ersehen, dass alle freiwillgen Leistungen, d.h. die nicht tariflich festgeschrieben sind, wie der Fahrgeld- und der Essensgeldzuschauus, schon seit einem Jahrzehnt gestrichen sind.
      Und ob der Manteltarifvertrag, der jetzt zwischen unserer Gewerkschaft und der Arbeitgeberseite jetzt nochmal für 8 Monate geschlossen werden konnte, im nächsten Jahr weiter seine Gültigkeit behalten wird, wird sich zeigen. Die Voraussetzung dafür wäre eine kämpferische Belegschaft und nicht solche unsolidarische und unwissende Haltung, wie Du es hier an den Tag legst. Denk mal darüber nach.

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    7. Dein Weihnachstgeld verdankst Du den "pfeifenden und trommelnden Trachtenclubs in orangener Weste" - also überweise Dein Weihnachtsgeld an die Streikkasse von ver,di. Aber subito!

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    8. Ohne Gewerkschaft würdest Du kein Weihnachtsgeld kriegen, länger wie 37.5 Stunden in der Woche arbeiten und auch keine 6 Wochen Urlauben haben.
      IST DAS SO SCHWER ZU KAPIEREN?
      Deine Schmonzette mit der Spende an Bedürftige kannst Du dann nämlich auch knicken.

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    9. Ohne Gewerkschaft kein Tarifvertrag. Ohnre Tarifvertrag kein Weihnachtsgeld. Und ohne Weihnachtsgeld kannst Du auch nicht Mutter Teresa spielen.

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  5. Während beim Buchhandel in Bayern ein Tarifabschluss umgesetzt ist, schaut es bei real (Metro Group) im Einzelhandel düster aus. real bleibt zwar im Arbeitgeberverband, kündigt aber die dortige Tarifbindung auf der Fläche auf. Wenn ein Unternehmer dann einen hauseigenen Tarifvertrag anstrebt, bedeutet dies, dass das derzeitige Niveau von Entgelt, Arbeitszeiten, Urlaubs- und Weihnachtsgeldern … gesenkt werden soll. Dies darf auf gar keinen Fall geschehen!
    Zeigen wir uns solidarisch, vielleicht können wir die Kolleginnen und Kollegen bei real in irgendeiner Form unterstützen!

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  6. Leute,
    beruhigt euch!
    Erstens: Lohn ist der Preis der Ware Arbeitskraft, hat mit deutschen Tugenden und damit, dass natürlich jeder von euch der allerfleissigste und alle anderen die allerfaulsten sind, erst mal überhaupt nichts zu tun. Deshalb ist durch seine Arbeit allein vermutlich auch noch keiner von euch so richtig reich geworden
    Zweitens: jeder kann mit seiner Kohle machen, was er will. Dafür muss er sie aber erst mal in der Tasche haben. Das Arbeiten und das Wünschen allein werden dabei aber nicht viel helfen.

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  7. 21 Monate ohne Lohnerhöhung. Ab dem 1. Januar 2016 können wir für einen Entgelttarifvertrag streiken. Ich bin dabei!

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