Donnerstag, 7. Februar 2013

MEDIENLINKS: F*** Amazon, buy local !



... titelt der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) auf www.buecher.at



Portraitiert wird



www.buylocal.de



-  die auch in Deutschland ständig wachsende BUY LOCAL–Bewegung. Begründet von Margarete und Michael Riethmüller (Buchhandlung RavensBuch) stellt BUY LOCAL mittlerweile eine echte Alternative dar - sowohl zum multinationalen Online-Handel als auch zu den nationalen Großfilialisten:   


Viele Innenstädte werden heutzutage immer aus­tauschbarer, während andernorts großer Leerstand zur Verödung führt. Einkaufszentren mit den überall selben Filialisten und der zunehmende Einkauf bei Amazon, Zalando & Co. entziehen dem ortsan­sässigen Einzelhandel die nötigen Umsätze.


BUY LOCAL will dieser Entwicklung etwas entgegen­setzen. Jeder Euro, der in der Region verbleibt, sorgt für den Erhalt von Arbeitsplätzen und erhöht durch die hier entstehenden Steuereinnahmen die Lebens­qualität aller Menschen. Kindergärten, Schulen, soziale Einrichtungen und Vereine, alle profitieren von BUY LOCAL.


Die Einzelhändler übernehmen Verantwortung für die Region.


Sie schaffen Arbeitsplätze vor Ort und garantieren faire Arbeitsbedingungen (Tarifgehälter; unbefristete Arbeitsverträge).


Sie tragen zur kulturellen und sozialen Gestaltung ihrer Stadt bei.






Währenddessen wächst Amazon. Dieser Siegeszug wurde (und wird weiterhin) entscheidend gefördert durch die ruinöse Geschäftspolitik der Großfilialisten Weltbild/Hugendubel, Thalia und Mayersche.


Die neuesten Zahlen belegen: Amazon/Deutschland ist weitaus größer und marktmächtiger als bisher angenommen (bzw. befürchtet) und kontrolliert mittlerweile bereits 20 Prozent des deutschen Buchmarktes. 

Riesige Amazon-Umsätze:
Zum ersten Mal hat der Onlinehändler Amazon seinen Umsatz in Deutschland veröffentlicht. Fast neun Milliarden Dollar Umsatz machte das US-Unternehmen hierzulande – viel mehr, als alle erwartet haben.

schreibt die Welt . 
Amazon verdient mit Medien mehr als Weltbild/DBH und Thalia (stationär und online) zusammen. 

Nicht nur die Größe, sondern insbesondere das Wachstum des deutsche Shops ist beachtlich: Seit 2010 wuchs der deutsche Amazon-Umsatz um 65%
vermeldet der Buchreport .


Die viel zu niedrigen brancheninternen (Fehl-)Einschätzungen der vergangenen Jahre dokumentiert und kommentiert E-Commerce-Experte Jochen Krisch auf www.excitingcommerce.de



Erst kürzlich hatte übrigens derselbe J. Krisch in einem (auch im Buchreport veröffentlichten) Beitrag - erstaunlicherweise - das Stillhalten der Buchhandelsbeschäftigten kritisiert: In diesem Fall handelte es sich um den ausbleibenden/ausgebliebenen Protest der Thalia-Belegschaft, kurz vor der (mittlerweile vollzogenen) Übernahme des Douglas-Konzern durch die US-Investmentgesellschaft Advent: 

Kein Mucks von den Mitarbeitern

Im Fall Douglas wird es spannend. Denn wenn alles nach Plan läuft, dann übernehmen in Kürze die aus der Heuschreckendebatte bekannten Finanzinvestoren von Advent International das Ruder bei der Douglas-Gruppe. Die Mitarbeiter bleiben still. Dabei wäre jetzt der Zeitpunkt, sich zu Wort zu melden.

Man ahnt schon, was nach der Übernahme folgt: wie in spätestens zwei, zweieinhalb Jahren Betriebsräte und Gewerkschaften die Mitarbeiter von Douglas und Thalia auf die Straße scheuchen werden, weil in der Douglas-Gruppe kein Stein auf dem anderen bleibt und in großem Stil Personal eingespart und (Thalia-)Filialen geschlossen werden sollen.  

Wie das Desaster bei Thalia weiter voranschreitet, lässt sich in Ansätzen mitverfolgen - die bisher bekannt gegebenen Schließungen sind mit Sicherheit nur die kleine "Spitze des Eisbergs". 

Und auch bei Weltbild/Hugendubel sind die von Carel Halff ausgegebenen 50 Prozent Flächenabbau bei weitem noch nicht erreicht!




15 Kommentare:

  1. "... entscheidend gefördert durch die ruinöse Geschäftspolitik der Großfilialisten Weltbild/Hugendubel, Thalia und Mayersche"

    Das erkläre mir mal bitte näher!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na ja, wenn ich das Potential einer Großfläche dazu nutze, 10-15 TB-Titel, die die BILD-Leser-Charts anführen könnten, auf 3 Etagen verteilt an 10 verschiedenen Stellen mehrfach zu präsentieren, dazu tonnenweise chinesischen 1-€-Nonbook-Ramsch anzubieten, dann ist doch der direkte Internet-Bezug für den (gehfaulen?) Konsumenten eine erwägenswerte Alternative - oder?

      Löschen
    2. Schon einmal kürzlich das Angebot bei Amazon angesehen? Das dauernde kritisieren geht langsam nur noch auf den Wecker. Wenn Ihr alles besser könnt, dann kündigt, mietet Euch eine der kürzlich geschlossenen Filialen und werdet einfach erfolgreich! Es ist ganz einfach!
      Ach ja, verabschiedet euch von geregelten Arbeitszeiten, geregeltem Einkommen und nehmt das Risiko eines Unternehmers auf Euch. Viel Vergnügen.

      Löschen
    3. @Dübelhugo: Ich verstehe es vielmehr so, dass dem Kunden bei Hugendubel Kaufempfehlungen gegeben werden, und zwar ansprechend präsentiert. Das bekommt er im Listenkatalog Amazon nicht. Ein stationärer Buchladen kann NIE das ganze online verfügbare Buchprogramm anbieten. Also sollte er es auch gar nicht erst versuchen. Wer ein spezielles Special Interest Buch sucht, der wird es ohnehin nicht bei Hugendubel, Thalia oder der Kleinbuchhandlung um die Ecke suchen, sondern gleich online bestellen.

      Löschen
  2. Vor kurzem haben Fernsehreporter mehrere Paketzusteller begleitet und Amazon Kunden befragt: ob sie als Kunden kein schlechtes Gewissen gegenüber den Läden in der Innenstadt hätten, da ihr Geld an Onliner geht.Die Antwort war durchgehend: "Nein" bzw "das ist mir egal". Solange die Innenstädte noch einigermaßen funktionieren und nicht nur aus Cafes und Billigketten bestehen, wird kein Aufschrei der Kundschaft kommen.
    Gab es viele Proteste als die kleinen Lebensmittelläden verdrängt wurden? Nur ganz langsam bildet sich eine Gegenbewegung- und die kann auch keine Arbeitsplätze im großen Stil schaffen.
    Die Buchhandelskrise betrifft große, mittlere und kleine Läden.Und wer Bahn fährt hat in den letzten Wochen hoffentlich bemerkt was passiert: die Quote der E-Reader-Leser hat sehr deutlich zugenommen. Diese Umsätze fließen auch an Onliner und nicht mehr an den Buchhändler vor Ort. Die Kunden entscheiden sich aktuell sehr oft für die schnelle Bestellung im Netz.
    Ob es einem als Händler gefällt oder nicht.

    AntwortenLöschen
  3. Ja, hier sind nur die Gutmenschen. Niemand der HUG Angestellten hat jemals was online bestellt, schon gar nicht bei Amazon.
    Alle HugendubelMitarbeiter sind gut. Der Rest der Welt ist böse. Wir haben es verstanden.

    AntwortenLöschen
  4. wenn man weiß, wieviel zentral verteilte Ware später remittiert oder verramscht wird, muss man sagen, dass Hugendubel stark am Kunden vorbei agiert. Die stationären Sortimente von Hugendubel entsprechen oft nicht den Bedürfnissen der Kunden vor Ort. Leider begegnet die Geschäftsleitung diesem Problem mit immer stärkerer Standardisierung des Angebots. Lernfähigkeit und Veränderungswiligkeit sind nicht zu erkennen. Von "Buy local" ist Hugendubel meilenweit entfernt.

    AntwortenLöschen
  5. @Anonym 10:35
    "Das dauernde kritisieren geht langsam nur noch auf den Wecker"

    Wie viele Kolleginnen und Kollegen arbeite ich - trotz allem - gerne bei Hugendubel. Allerdings bin ich wie viele besorgt darüber, ob der Kurs, der gefahren wird, eine Zukunft hat. Alles wird als "alternativlos" verkauft.

    Warum kann man sich nicht inhaltlich mit der vorgebrachten Kritik auseinandersetzen?
    Ist die Standardisierung, Zentralisierung und der ganze Non-Book-Bereich wirklich alternativlos? Was sagst Du zum Kirchenfilter?
    Dazu hört man nichts - außer: "Halt den Mund oder hau ab!".

    Ziemlich armselig!

    AntwortenLöschen
  6. @Anonym 10.45

    Es geht nicht darum, dass alle Hugendubel-Mitarbeiter "Gutmenschen" sind (was soll das eigentlich sein?) und privat keine Online-Bestellungen machen, sondern es geht darum, wie der stationäre Bereich für Kunden weiterhin attraktiv bleibt. Besteller-Stapel und Personal-Abbau sind da wohl nicht die Lösung.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ...wie der stationäre Bereich für Kunden weiterhin attraktiv bleibt....

      Ganz einfaches Beispiel aus einer Münchner Filiale:

      Kunde: Entschuldigung, haben Sie ein Buch von xy (es war wirklich ein bekannter Autor)?
      Hugendubel-Mitarbeiter: Nein! Wir sind schließlich nicht der Marienplatz.

      Dies zum Thema Attraktivität für den Kunden.

      Löschen
    2. @Eskannsoeinfachsein 17:02: Stimmt, für so eine freche Antwort voll verbitterter Unfreundlichkeit muss ich tatsächlich nicht in den Buchladen. Da kaufe ich wirklich lieber beim Versandhändler.

      Löschen
  7. Geregelte Arbeitszeiten will der AG bei uns doch auch abschaffen. Jedenfalls in Berlin und München.

    AntwortenLöschen
  8. Ja, und wie jemand hier kürzlich schrieb dass er beim Schuhekaufen von wahnsinnig fröhlichen und gutgelaunten Mitarbeitern bedient wurde, weil die dort ja noch so furchtbar gerne zur Arbeit gingen während bei HUG die Stimmung auf de. Nullpunkt sei.
    Das (die schlechte Laune der Mitarbeiter, die derjenige, ein Ex-Kollege wie er/sie angab, live erlebte) schafft auch keine Basis für den stationären Handel.

    AntwortenLöschen
  9. @ anonym 7. 2. 17:27:00: vergiss nicht, daß ich erwähnte, wieviel personal die da haben :D
    ich les halt immernoch mit, weil ihr mir nicht egal seid!

    AntwortenLöschen
  10. Eigentlich ist die Buy-Local-Kampagne doch eine gute Sache. Wenn der US-Präsident Obama publikumswirksames Büchershopping in kleinen unabhängigen Läden betreibt und dabei offensichtlich zu einem nachdenklichen Konsumverhalten anregt, zeigt das, dass, wenn auch zunächst im kleinen Maßstab, gesellschaftliches Umdenken möglich ist und Spitzenpolitiker durch eigenes Verhalten auch mal konkrete Vorbildfunktion ausüben können. Ob das Schule macht?

    AntwortenLöschen

Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.