Montag, 21. Februar 2011

Bayern: Ladenschluss in Gefahr?


Die FDP in Bayern versucht scheinbar ihr Umfragetief auf dem Rücken der Familien im Einzelhandel zu steigern. So attackiert sie aktuell erneut den Ladenschluss in Bayern. Der Unternehmerverband des Einzelhandels in Bayern stellt sich neben die FDP und damit gegen die Mehrheit der eigenen Mitglieder aus kleinen und mittelständischen Betrieben.
Zwar hat die CSU Spitze dem Vorhaben eine Absage erteilt, aber wir waren immer gut beraten, uns auf unsere eigene Kraft zu verlassen.


Ladenschluss ein Erfolg!
 
Seit 2006, als der Ladenschluss für die Bundesländer frei gegeben wurde, kam es in nahezu allen Bundesländern zu dramatischen Verschlechterungen. In Bayern konnten wir dies verhindern – auch Dank eines starken Bündnisses von ver.di mit ihren Betriebsräten und Mitgliedern, sowie den Arbeitnehmerorganisationen der Kirchen. Unter dem Motto „Bayern – Laptop, Lederhose, Ladenschluss“ werden wir mit der bayerischen „Allianz für den freien Sonntag“ in diesem Jahr diesen Erfolg feiern und gegen die weiteren Angriffe auf das Ladenschlussgesetz mobilisieren.
 
Längere Öffnungszeiten mit verheerenden Folgen!
 
Ladenschluss ist nicht nur der wichtigste Zeitanker für die Beschäftigten im Einzelhandel, sondern für die ganze Gesellschaft. Ladenschlussverlängerungen haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit und das Familienleben der Beschäftigten und ihrer Familien. Sie beschleunigen den Vernichtungswettbewerb im Handel und schaden nachhaltigen Handelsstrukturen: Längere Öffnungszeiten verursachen Kosten, die sich gerade die klein-und mittelständischen Betriebe nicht leisten können. Sie ruinieren Klein-und mittelständische Betriebe und verschlechtern die wohnortnahe Versorgung, vor allem auf dem Lande. Nicht zu vergessen die ökologischen Folgen durch mehr Nachtöffnungen und mehr Individualverkehr.
Deshalb wollen wir gemeinsam für einen nachhaltigen Ladenschluss, der unsere gesellschaftlichen Zeitanker schützt, kämpfen.
 
Was tun?
 
Durch breite Bündnisse und unsere Solidarität haben wir den Ladenschluss in Bayern erhalten. Deshalb kämpfen wir weiter für unsere Arbeits-und Lebenszeiten und den wichtigsten Zeitanker unserer Gesellschaft.
Konkret:

• Engagieren Sie sich mit ver.di gegen jede weitere Ladenschlussverlängerung.

• Wenn Sie bereits Mitglied in ver.di sind, überzeugen Sie ihre Kolleginnen und Kollegen.

• Wenn Sie noch nicht Mitglied in ver.di sind, organisieren Sie sich für Ihre Interessen und werden Sie Mitglied.

Sie stärken damit sich und unseren gemeinsamen Kampf für den Ladenschluss in Bayern

6 Kommentare:

  1. Am Besten zurück in die Steinzeit!

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  2. @Anonym 16.25

    Wenn man sich gegen die permanente Verfügbarkeit, gegen familienfeindliche Arbeitszeiten und eine immer asozialere Arbeitswelt wehrt, dann soll man zurück in die Steinzeit wollen?

    Die Läden sind von Montag bis Samstag von 9.30 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet, von den ganzen Sonderöffnungszeiten mal abgesehen, reicht das immer noch nicht; ach ja, ich hatte vergessen: man möchte auch um vier Uhr morgens an der Hummer-Bar im KDW seinen Prosecco saufen können.

    Schöne neue Shopping-Welt.

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  3. @Langjährige Mitarbeiterin

    1. Samma ned in Berlin Stichwort KDW (macht übrigens auch um 8 abends zu!)

    2.Bin ich nicht der scheinbare Snob, den Sie vermuten. Mir geht´s auch nicht um´s rund um die Uhr Einkaufen. Das lohnt sich für die Geschäfte wirtschaftlich überhaupt nicht! Die Nachfrage bestimmt nun mal das Angebot.
    In den anderen Bundesländern und im Ausland haben auch nur wenige Geschäfte bis in die Nacht auf und im Lebensmittelbereich würd ich mir eine Änderung dringend wünschen. Ham´s scho mal an die vielen Schichtarbeiter gedacht? Vielen würd´s echt entgegenkommen, wenn unter der Woche die zentral gelegenen Lebensmittelmärkte länger offen hätten. Doch da ist Bayern leider so ziemlich weltweit Schlusslicht!

    Um meinen Standpunkt noch einmal klar zu machen: Ich bin klar gegen Sonntagsöffnungen (übrigens die Sonderöffnungszeiten die Sie ansprechen gibt´s zum Beispiel in München nicht!).
    Dafür bin ich aber dafür, dass von Montag bis Samstag (außer feiertags freilich) jeder aufsperren kann wann er/sie will! In anderen großen Städten haben auch gerade kleine Geschäfte (keine Ketten) an stark frequentierten Plätzen durch die Liberalisierung profitiert und Schluss mit der Tankstellensubventionierung!

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  4. Langjährige MitarbeiterinMontag, 8. August 2011 um 19:10:00 MESZ

    Ham´s scho mal an die vielen Verkäuferinnen gedacht, die spätnachts dann mit der S-Bahn unterwegs sind?

    Die ohnehin schon dünne Personaldecke wird dann noch weiter gestreckt. Egal, ob in der Kette oder im kleinen Familienbetrieb. Mir kann keiner erzählen, daß bei einer Öffnungszeit Mo-Sa von 9.30 Uhr bis 20.00 Uhr jemand nicht zum Einkaufen kommt.

    Wieso kann man eigentlich nicht einen minimalen Schutz für Arbeitnehmer akzeptieren, für Familie, Kultur, Soziales? Wieso kann man keine Grenzen mehr ertragen? Die permanente Ausweitung der sogenannten Flexibilisierung macht die Menschen kaputt.

    Aber das interessiert wohl nicht; Hauptsache, der "Einkaufsspaß" ist garantiert.

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  5. Einkaufsspaß???!
    Ich hab vom Lebensmitteleinzelhandel geschrieben!

    Naja ich geb zu, dass ein Blog der sich auf den Hugendubel bezieht, der falsche Platz ist.
    Nur so am Rand: viele Berufsgruppen müssen noch viel flexibler sein und nachts oder sogar an Feiertagen arbeiten (Pflegepersonal, Ärzte, Fabrikarbeiter, Bäcker, Polizisten, Feuerwehrleute, Wachleute, piloten, und und und). Also eher euer Privileg. Außerdem gibt´s genug Kleinunternehmer, die ihr Kleines Geschäft in zentraler Lage gern auch spät abends offenhätten. Ich wär für eine Freigabe des Ladenschlusses Montag- Freitag für Geschäfte, die Grundnahrungsmittel anbieten.

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  6. Korrektur: Freigabe Montag-Samstag mein ich.

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