Die FDP widmet sich mal wieder dem Ladenschlussgesetz. Sie möchte in Bayern die Öffnungszeiten an Werktagen freigeben.
Das Stichwort lautet: Liberalisierung.
Mit dem erneuten Versuch das Ladenschlussgesetz zu kippen, möchte die FDP ihre Umfragewerte verbessern.
Wir alle erinnern uns noch an den langen Donnerstag.
Damals war dies ein Vorstoß in Deutschland zur Lockerung des Ladenschlussgesetzes.
Am 5.Oktober 1989 fand der erste „lange Donnerstag“ statt. Die Geschäfte durften nun an Donnerstagen bis 20.30 Uhr öffnen.
In dieser Zeit gab es massive Proteste gegen den langen Donnerstag. MitarbeiterInnen von Kaufhäusern hatten diese tagelang lahmgelegt. Plakate mit der Aufschrift „Wir lassen uns nicht ausbeuten“ wurden hochgehalten. Die Beschäftigen der Warenhäuser wehrten sich mit aller Macht gegen die zwei Stunden längere Öffnungszeit am Donnerstag.
Nach sieben Jahren war der lange Donnerstag Geschichte.
Schwarz-Gelb lockerte erneut das Ladenschlussgesetz.
Im Juni 1996 beschloss der Bundestag, dass ab 1. November 1996 die Geschäfte montags bis freitags von 6 Uhr bis 20 Uhr öffnen durften. Am Samstag war statt 14 Uhr erst um 16 Uhr Schluss. In der Folge wurde das Ladenschlussgesetz immer weiter aufgeweicht.
Im Sommer 2006 beschlossen der Bundestag und der Bundesrat die Föderalismusreform, die die Ladenschlussregelungen den Ländern überließ. In 9 von 16 Bundesländern können Geschäfte inzwischen von Montag bis Samstag rund um die Uhr öffnen.
Das Ladenschlussgesetz hat das Ziel, die Beschäftigten im Einzelhandel vor überlangen Arbeitszeiten und Tätigkeiten zu sozial ungünstigen Zeiten zu schützen. Die Ladenöffnung und die Beschäftigung von Mitarbeitern an Sonn- und Feiertagen ist nur in sehr engen Grenzen möglich.
Die Gewerkschaften sehen in der Öffnung der Ladenschlusszeiten eine Aufweichung des Arbeitnehmerschutzes. Die bisherigen Lockerungen erwirkten kein Anwachsen der Umsätze, stattdessen wurden die Chancen des Kleinhandels im Wettbewerb mit Großhandelsunternehmen geschwächt.
Auch die großen christlichen Kirchen stehen der Lockerung der Ladenöffnungszeiten kritisch gegenüber. Das Zusammenleben in Familien, Lebensgemeinschaften und das Pflegen von Freundschaften würde dadurch stark beeinträchtigt werden. Vor allem die Sonntagsruhe möchte die Kirche sichern.
Durch längere Öffnungszeiten bzw. Sonntagsöffnungen werden sicherlich keine zusätzlichen Arbeitsplätze geschaffen. Stattdessen wird noch mehr Flexibilität von den MitarbeiterInnen verlangt.
Mit immer weniger Personal, soll die gleiche Verkaufsfläche bewirtschaftet werden.
Das bedeutet eine noch stärkere physische und psychische Belastung für die MitarbeiterInnen. In den Abendstunden und an Sonntagen würden wohl überwiegend Aushilfskräfte eingesetzt und die Personaldecke immer weiter ausgedünnt werden. Auch Fremdfirmen kämen zum Zuge, um diese brisanten Zeiten abzudecken. Die Beschäftigten dieser Dienstleistungsfirmen müssen für Niedriglöhne zwischen 5 und 7 Euro arbeiten.
Das könnte die Regel werden.
Kompetente Fachberatung wird es in diesen Zeiten kaum noch geben. Teilzeitkräfte mit befristeten Verträgen sind einfach günstiger und auch problemloser zu kündigen, als langjährige Mitarbeiter mit Erfahrung.
Gern gesehen in diesen Zeiten sind auch Leiharbeiter und Minijobber. So sparen sich die großen Handelsketten die Nachtzuschläge für ihre festangestellten MitarbeiterInnen.
Quellen:
http://www.verdi.de/
http://www.bmas.de/
Montag, 7. Februar 2011
22 Kommentare:
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So, jetzt werde ich mir mal jede Menge Prügel einfangen.
AntwortenLöschenVorausgeschickt: ich bin Verdi-Mitglied, aber man muß ja nicht immer derselben Meinung sein !
Und ich habe nichts mit FDP und dergleichen zu tun !
Aber ich sehe das Ganze als Außenstehender, als jemand, der einkaufen will, und muß nicht selber im Laden stehen.
Und ich finde es immer schon kurios, daß die Läden geöffnet haben, wenn "alle" in Arbeit, Schule, Uni sind, und wenn man Zeit zum Einkaufen hätte, dann macht alles zu !
Gut, das ist jetzt durch die 20 Uhr Öffnung besser geworden, allerdings sind abends auch schon viele Regale leer.
Umgekehrt drängelt sich alles Freitag nachmittag und Samstags in den Läden und während der Woche ist alles wie ausgestorben.
Müllmänner können sich auch nicht darüber beschweren, daß sie Müll leeren müssen, Krankenschwestern nicht über Nachtdienst.
Und verkaufen kann man eben am besten, wenn die Kundschaft auch Zeit zum Einkaufen hat.
Warum Leute für das Herumstehen im leeren Laden bezahlen ? Das drückt auch den Lohn !
Und das Gejammer über Arbeitnehmerschutz und Niedriglöhne - hallo, dafür ist doch die Gewerkschaft da, um durchzusetzen, daß für besonderen Aufwand, wie das Arbeiten zu unangenehmen Zeiten,entsprechend mehr Lohn gezahlt wird.
Und wenn Sonntags- oder Nachtöffnung entsprechend teuer wird, dann regelt sich das von selbst, dann wird das nur der machen, für den sich das lohnt.
Und dann lohnt es sich auch für den Arbeitnehmer.
Also, Gewerkschaft, tue Deine Pflicht !
Und jammernder Arbeitnehmer, trete in die Gewerkschaft ein, denn ohne Hilfe ihrer Mitglieder wird die Gewerkschaft nichts erreichen können.
Es gibt scheint´s sogar ver.di Mitglieder (wenn´s denn mal stimmt?), die absolut keinen Plan haben was im Einzelhandel tatsächlich abgeht.
AntwortenLöschen"Jammernder Arbeitnehmer" - man man, für sowas sind selbst (verbale) Prügel zu schade.
Es ist von Montag bis Samstag von 9.30 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet, in einigen Bundesländern sogar noch länger. Reicht das immer noch nicht?
AntwortenLöschenAls die Läden früher um 18.30 Uhr dicht gemacht haben, ist meines Wissens auch niemand verhungert. Ausgetragen wird alles auf dem Rücken der VerkäuferInnen.
Aber ich gebe Dir in einem Punkt recht: wo die KollegInnen nicht oder nur schlecht organisiert sind oder - wie im Fall Riem - freiwillig (einschliesslich des lokalen BR!) die längeren Öffnungszeiten mitmachen, brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn sie irgendwann mal rund um die Uhr arbeiten müssen, damit Herrschaften wie Du um Halbvier Uhr morgens endlich mal ihren Einkaufsspass haben.
@ Langjährige Mitarbeiterin
AntwortenLöschenNatürlich ist früher auch niemand verhungert, weil die Läden früh schlossen. Früher gab es jedoch auch kein Internet. Ob es uns nun Spaß macht, abends oder Sonntags zu arbeiten, ist in diesem Zusammenhang vollkommen irrelevant. Wenn zunehmende Anteile der Menschen in diesem Land mit ihrer Zeit am Wochenende nichts Besseres anzufangen wissen als "Shoppen", verdient das unsere Beachtung. Beachtlich genug ist dieser Umstand, denn die meisten quengeln immer, wie schlecht es ihnen finanziell geht.
Sicherlich macht es nirgendwo - selbst in der vielgerühmten Hauptstadt - keinen Sinn, unsere Läden die ganze Nacht offen zu halten. Insofern hat der "Fall Riem" vielleicht weit weniger mit schlechter Organisiertheit zu tun, sondern mit Innovation. Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte, in diesem Fall in der Mitte zwischen der FDP und denen, die sich die Öffnungszeiten aus dem Kaiserreich zurückwünschen.
"Wenn zunehmende Anteile der Menschen in diesem Land mit ihrer Zeit am Wochenende nichts Besseres anzufangen wissen als "Shoppen", verdient das unsere Beachtung."
AntwortenLöschenDas ist ja wohl eine totale Kapitulationserklärung!
Leben wir eigentlich in einer Gesellschaft, in der Beschäftigte nur noch als Kostenfaktor und als Freiwild für Kapitalinteressen existieren können?
Anstatt wegen minimaler Wettbewerbsvorteile die Spirale der Ausdehnung der Ladenschlusszeiten ständig weiter zu drehen, sollte endlich mal eine Grenze gezogen werden.
Der Überbietungswettbewerb führt nur zu einer Verschiebung auf Kosten der Beschäftigten.
Mir reicht´s!
@ Langjährige Beschäftigte
AntwortenLöschenWenn's jetzt reicht - was soll dann passieren? Sonntags nicht mehr arbeiten und hoffen, daß alle Kolleginnen da mitziehen? Werden Sie nicht, aus Angst vor Wasauchimmer, falsch oder richtig verstandener Verbundheit mit dem Unternehmen oder weil sie die Sonntagszuschläge dann doch mögen und das alles nicht so arg schlimm ist...
By the way: natürlich bin ich ein Kostenfaktor und Sie auch und durchaus keine geringen. Eben deswegen wird sich jedes Unternehmen überlegen, ob die Kosten einer Abend- und Nachtöffnung sich rechnen. Bei den Sonntagsöffnungen bliebt meistens keine Wahl, weil es eine konzertierte Aktion von Center oder Innenstadt ist. Und wenn es sich rechnet und die Kunden die Öffnungszeiten annehmen, sollten wir das beachten. Und wenn nicht, werden die Experimente eben wieder rückgängig gemacht.
Sie sehen das viel zu verkrampft.
"Freiwild für Kapitalinteressen" sind die Leute, die in China unsere Nonbookartikel verpacken!
Also, ich hätte auch kein Problem damit, sonntags zu arbeiten. Wie von jemand anderem hier bereits erwähnt, gilt das für so viele andere Berufe ja bereits auch. Und damit meine ich jetzt nicht nur Krankenpfleger und Busfahrer. Denn schliesslich gehe ich ja auch gerne sonntags ins Restaurant. Ich nütze auch die Möglichkeit abends um 9 noch einen Termin bei meinem Physiotherapeuten wahrzunehmen. Und ich freue mich, wenn ich sonntags an einem Bahnhof oder Flughafen noch Zigaretten/Zeitungen/etc kaufen kann. In vielen anderen Ländern ist es gang und gäbe dass die Läden sonntags auf haben. Ich habe eine zeit lang im Ausland gelebt und gearbeitet, und die meisten meiner Kollegen dort (im übrigen fast alles Frauen mit Kindern) haben nur verständnislos den Kopf geschüttelt, als ich ihnen erzählt habe, dass in Deutschland sonntags die Geschäfte geschlossen haben.
AntwortenLöschen'Aktionen von Centern und Innenstädten' aus diesem Grunde ist die Gewerkschaft auch so engagiert, längere Öffnungszeiten und Sonntagsöffnungen zu verhindern. Die meisten Geschäfte in der Innenstadt unterstützen dabei Verdi. Sie schließen sich zusammen und schreiben Ablehnungsbriefe an OB Ude. Auch die Kirchen unterstützen das. Es wird gemeinsam dagegen gekämpft, für den Erhalt der jetzigen Regelung.
AntwortenLöschenUnd ein Verkäufer, der Bücher verkauft ist ja kaum mit einer Krankenschwester zu vergleichen. Man muss schon noch unterscheiden, ob diese Arbeit Leben rettet, wie z.B Ärzte, eine Krankenschwester, die Feuerwehr und Polizei.
Ein Buch ist nicht lebenswichtig.
Außerdem würden diese Zeiten sicher mit Aushilfskräften besetzt werden. Das Bestreben der AG ist ja auch, die ganzen Zuschläge abzuschaffen. Dann würden nämlich die Abendstunden genau so bezahlt werden, wie alle anderen Stunden. Über kurz oder lang ist dies das Ziel.
Die Leidtragenden sind die AN. Vor allem Frauen, die ja im Einzelhandel die Mehrheit sind. Haben diese noch Kinder, müßten sie sich Vierteilen, um das alles unter einen Hut zu bringen. Krippen haben nun mal nachts nicht geöffnet und nicht jeder hat das Glück, eine Oma zu haben, die aufpasst.
Es wird erwartet flexibel zu sein und billig. Und das würde sich in Zukunft noch mehr verschärfen!
aber Restaurants, Museen und Bahnhofsläden retten Leben.... aha.
AntwortenLöschenund vielleicht wäre das ja auch mal ein Anreiz für Kinderkrippen etc. über andere Öffnungszeiten nachzudenken. Könnte Arbeitsplätze schaffen.
AntwortenLöschenEs freut mich, daß es auch ein paar vernünftige Stimmen gegeben hat.
AntwortenLöschenÖffnungszeiten von 9:30 bis 17:00 nutzen mir nicht viel, da bin ich in der Arbeit.
Ich hetze gelegentlich in der Zeit von 7:00 bis 9:00 oder von 11:00 bis 13:00 in die Läden, der Not gehorchend, weil man, wie eingangs erwähnt, abends manches nicht mehr bekommt.
Ab 20:00 brauche ich normalerweise nichts mehr, aber im Ausland hat es sich schon oft bewährt, daß man auch Sonntags noch etwas bekommen kann, oder daß eben manche (!) Läden auch rund um die Uhr geöffnet haben.
Für die Regelung der Öffnungszeiten bräuchte man aber keinen Gesetzgeber, das können der Markt und die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer, z.B. durch die Gewerkschaften, untereinander regeln.
@Kunde, @Thors Hammer
AntwortenLöschenInwiefern soll die Ausweitung der Öffnungszeiten eine "Innovation" sein? Dahinter steckt der dauernde Überbietungswettkampf - weil man nämlich glaubt, dass man bei einer noch längeren Öffnungszeit der Konkurrenz ein paar Kunden wegschnappen kann. Eine Spirale ohne Ende.
Das Argument mit den Kosten (Regulierung durch teure Zuschläge) zieht nicht, weil zuerst Freiwillige mit Zuschlägen die Grenezn aufweichen und dann irgendwann mal alle ohne Zuschläge ran müssen. Bestes Beispiel: Keine Zuschläge mehr für die Samstags-Spätschicht.
"Öffnungszeiten von 9:30 bis 17:00" Wo bitteschön soll das der Fall sein? Die Realität in Grossstädten ist 9.30 -20.00 von Montag bis Samstag, teilweise noch länger; und da soll angeblich keine Zeit für Einkäufe sein?
Solche Aussagen machen mich wütend.
"Für die Regelung der Öffnungszeiten bräuchte man aber keinen Gesetzgeber, das können der Markt und die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer, z.B. durch die Gewerkschaften, untereinander regeln. "
Dass das eben nicht funktioniert, können wir seit einem Jahrzehnt beobachten. Der Gesetzgeber muss hier seiner sozialpolitischen Pflicht zum Schutz der Arbeitnehmer nachkommen.Die Gewerkschaften sind zu schwach (zu geringer Organisationsgrad)dafür.
Aber dass dieser Staat dieser Verpflichtung gar nicht nachkommen WILL, ist auch klar. Um das zu ändern müssen wir über den Tellerrand des einzelen Betriebes schauen und für eine Änderung der politischen Verhältnisse sorgen.
...Gegen die Spalter der Arbeiterklasse....
AntwortenLöschenund für die Säuberung der politischen Speerspitze....
Die Spirale findet ganz naturmgemäß ihr Ende, wenn keine Kunden mehr in den Laden kommen und sich irgendwann selbst die hier so oft angesprochenen Aushilfen nicht mehr rechnen. Es gibt genug Beispiele, dass Öffnungszeiten wieder verkürzt werden. Bei meinem früheren Arbeitgeber wurde um acht geöffnet. Im Hugendubel-Land wird um zehn geöffnet. Auch das kann ein Gewinn von Lebensqualität für Arbeitnehmer sein.
AntwortenLöschenUnd diese Spätzuschläge sind ein lächerlicher Anachronismus, der durchaus zur Disposition gestellt werden kann, wenn es um Tarifverhandlungen geht. Ich würde lieber mehr Geld nehmen, als diese Zeitzuschläge. Aber das verstehen diese linken Betonköpfe nicht. Wohlgemerkt SPÄTzuschläge. Der Sonntag ist ein ganz anderes Thema
Spätzuschläge sind durchaus kein "lächerlicher Anachronismus, der durchaus zur Disposition gestellt werden kann", sondern letztlich Bestandteil meines Lohnes.
AntwortenLöschenBei einer weiteren Aufweichung der Ladenschlusszeiten stellt sich die Frage gar nicht, ob man Zuschläge lieber in Form von Zeit oder Geld nimmt, weil es dann irgendwann nämlich gar keine mehr geben wird. Das sollten sich mal alle "Freiwilligen" klarmachen.
Deshalb muss eine gesetzliche Regelung für ALLE her. 9.30 Uhr bis 20.00 Uhr von Montag bis Samstag REICHT!
Dem kann ich nur zustimmen. Wir haben hier in der Filiale pro Woche 63 Stunden geöffnet. Wer in dieser Zeit nicht in der Lage ist, seine Einkäufe zu erledigen, der ist selber schuld.
AntwortenLöschenAusserdem vermisse ich hier ein klares Wort der katholischen Kirche, nicht nur zum Sonntag. Die Hälfte unserer Firma gehört ihr doch. Hier könnte sie mal zeigen, wie sozial sie ist.
Aber warum sollte bei uns klappen, was bei der Caritas oder sonstigen kirchlichen Unternehmen auch nicht funktioniert?
Mitmenschlichkeit predigen - und selber soziale Standards systematisch nicht beachten. So weit ich weiss, nennt man das pharisäerhaft.
Problem ist doch, dass durch längere Öffnungszeiten kein signifikanter Mehrumsatz generiert wird, die Kaufwilligen verteilen sich nur anders auf den Tag. Natürlich ist das Internet ein Problem, dieses lässt sich aber nicht auf Kosten der Belegschaft lösen. Es gibt effektivere Methoden der Kundenbindung und Neugewinnung.
AntwortenLöschenHugendubel könnte so z.B. in diverse Filialen investieren. Es gibt Läden die so verdreckt und abgebrannt sind, da ziehe auch das sauberere Internet vor. Auch wurden die Personalmaßnahmen übertrieben (was sich nun vielerorts in den Umsätzen spiegelt), es gibt zu wenig Personal welches kompetent beraten kann und zu wenig Kassenaushilfen. Getreu dem Motto: "Wenn Sie uns Ihr Geld zukommen lassen möchten, dann stellen Sie sich gefälligst an". Außerdem ist die Unternehmensphilosophie im Personalumgang durch die Presse gegangen, und da Zeitungen dem Buche nahe stehen, sind viele Kunden darüber informiert und kaufen bewusst nicht mehr bei Hugendubel ein (z.B. der Leiharbeit wegen).
Verlängerte Öffnungszeiten (insbesondere der Sonntag) wirken sich zwar leicht positiv auf den Umsatz aus, doch auf Grund des MTV reißen sie ein großes Loch in die Personalkosten. Das Unternehmen wird den Mehrumsatz freudig annehmen und bald Vorschläge und Maßnahmen zur erneuten Personalkostenreduzierung bekannt geben.
Nebenher ist dieses Problem natürlich auch ein gesellschaftliches. Bücher sind keine zum Überleben notwendige Grundlage, sie sind Konsumgut. Warum haben die Menschen dieses Landes nichts anderes zu tun, als am Wochenende die Fußgängerzonen hoch und runter zu laufen, während das Sozialleben zu Hause auf dem Sofa bleibt? Freunde? Partner? Kinder?
Arbeit erzeugt Kapital. Kapital erzeugt Möglichkeit auf Konsum. Konsum erzeugt Arbeit.
Und jene die versuchen diesem Zwang ein wenig zu entgehen, können nicht, denn sie müssen auch am Wochenende arbeiten.
Ein Machtwort der großen Sektierer (andere nennen es Kirche) wird niemand hören, auch diese Heuchler sind seit dem frühen Mittelalter nur ihre auf Gewinne aus.
B.
"Wir haben hier in der Filiale pro Woche 63 Stunden geöffnet. Wer in dieser Zeit nicht in der Lage ist, seine Einkäufe zu erledigen, der ist selber schuld."
AntwortenLöschenManche ignorieren einfach hartnäckig, daß 2 Drittel dieser Zeit während der normalen Arbeitszeit stattfindet.
Wegen mir könntet Ihr auch nur 13 Stunden pro Woche öffnen, der Rest nutzt mir nämlich nichts.
"daß 2 Drittel dieser Zeit während der normalen Arbeitszeit stattfindet": macht nach Adam Riese 21 Stunden ausserhalb Deiner normalen Arbeitszeit. 21 Stunden Shoppen pro Woche reichen Dir also immer noch nicht?
AntwortenLöschenWie wär´s mit Öffnungszeiten von 6.00 Uhr bis 24.00 von Montag bis Sonntag? Macht nach Adam Riese 136 Stunden Öffnungszeit, d.h. abzüglich 40 Stunden Arbeitszeit könntest Du dann 96 Stunden pro Woche shoppen.
Könntest Du eventuell innerhalb dieser Zeit, wenn Du Dich etwas beeilst natürlich - vielleicht dann gerade noch rechtzeitig Deine Einkäufe erledigen?
PS: Ich glaube übrigens nicht, dass Du zu den Kolleginnen und Kollegen gehörst, die dann irgendwann mitten in der Nacht im Laden stehen werden.
wenn wir schon beim Krümelkacken sind: da die Geschäfte nicht direkt neben meiner Arbeit liegen, muß ich dort auch erst noch hinkommen, daher bleiben 13 Stunden übrig, in denen ich einkaufen kann. Und nach wie vor macht es keinen Sinn, Leute dafür zu bezahlen, daß sie in leeren Läden herumstehen, während man in Hauptbetriebszeiten keinen Verkäufer findet, der einen beraten kann.
AntwortenLöschen"... Wir haben hier in der Filiale pro Woche 63 Stunden geöffnet. Wer in dieser Zeit nicht in der Lage ist, seine Einkäufe zu erledigen, der ist selber schuld."
AntwortenLöschenIch bin einfach nur Kunde und kann solche Sprüche nicht nachvollziehen. Ich bin öfters auch nach 22:00 Uhr noch unterwegs und könnte mir durchaus vorstellen, nach einem Restaurant-Besuch noch in den Buchladen zum Stöbern zu gehen ... aber das klappt ja nicht. Also nutze ich den online-Händler meines Vertrauens.
Also liebe Buchhändler, beschwert Euch bitte nicht über Eure Kunden, sie bezahlen am Ende Euer Gehalt!
Wie wär´s mit Öffnungszeiten von 6.00 Uhr bis 24.00 von Montag bis Sonntag? Macht nach Adam Riese 126 Stunden Öffnungszeit, d.h. abzüglich 40 Stunden Arbeitszeit könntest Du dann 86 Stunden pro Woche shoppen. Reicht das zum Stöbern?
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