Neuer WSI-Verteilungsbericht der Hans-Böckler-Stiftung
Die Schere
bei den verfügbaren Einkommen hat sich in Deutschland weiter geöffnet, die
Einkommensungleichheit befindet sich trotz der über Jahre guten
wirtschaftlichen Entwicklung auf einem historischen Höchststand. Das zeigen
übereinstimmend Berechnungen mit unterschiedlichen statistischen Maßen zur
Einkommensverteilung.
So lag der Gini-Koeffizient, das gebräuchlichste Maß für
Ungleichheit, Ende 2016 sogar noch um zwei Prozent höher als 2005 – dem Jahr,
das unter Forschern nach einem drastischen Anstieg der Einkommensspreizung seit
Ende der 1990er Jahre als besonders „ungleich“ gilt. Zwei Faktoren haben die
materielle Ungleichheit in den vergangenen Jahren vor allem wachsen lassen:
Hohe Einkommensgruppen haben von sprudelnden Kapital- und Unternehmenseinkommen
profitiert und dadurch die große Mehrheit der Haushalte in Deutschland beim
verfügbaren Einkommen deutlich hinter sich gelassen. Gleichzeitig sind die 40
Prozent der Haushalte mit den geringsten Einkommen zurückgefallen – auch
gegenüber der Mitte, deren Einkommen wiederum durch die gute Arbeitsmarktlage
und spürbare Lohnsteigerungen real solide zunahm.
Dementsprechend liegt die
Armutsquote ebenfalls auf hohem Niveau. Und die Armutslücke, sie beschreibt das
Jahreseinkommen, das armen Haushalten rechnerisch fehlt, um die Armutsgrenze
von 60 Prozent des mittleren Einkommens zu überschreiten, ist zwischen 2011 und
2016 preisbereinigt um 29 Prozent gewachsen: Um 779 Euro auf mehr als 3400
Euro.
Zu diesen Ergebnissen kommt der neue Verteilungsbericht des Wirtschafts-
und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.* Basis
der Studie sind die aktuellsten vorliegenden Daten aus dem Sozio-oekonomischen
Panel (SOEP), der größten repräsentativen Panel-Befragung in Deutschland, für
die jährlich über 25.000 Menschen in Deutschland interviewt werden.
„Die aktuellen Daten zeigen, dass all jene Politiker und Ökonomen falsch liegen, die Entwarnung geben wollten, weil sich der rasante Anstieg der Einkommensspreizung nach 2005 zunächst nicht fortgesetzt hat“, sagt WSI-Expertin Dr. Dorothee Spannagel. „Richtig ist: Die Ungleichheit wächst aktuell deutlich langsamer, und die Entwicklung unterminiert nicht mehr so stark die Position der Haushalte mit mittleren Einkommen wie vor anderthalb Jahrzehnten:
„Die aktuellen Daten zeigen, dass all jene Politiker und Ökonomen falsch liegen, die Entwarnung geben wollten, weil sich der rasante Anstieg der Einkommensspreizung nach 2005 zunächst nicht fortgesetzt hat“, sagt WSI-Expertin Dr. Dorothee Spannagel. „Richtig ist: Die Ungleichheit wächst aktuell deutlich langsamer, und die Entwicklung unterminiert nicht mehr so stark die Position der Haushalte mit mittleren Einkommen wie vor anderthalb Jahrzehnten:
Wer eine feste, reguläre Arbeitsstelle hat, der hat zuletzt auch
nach Abzug der Inflation spürbar mehr Einkommen zur Verfügung, insbesondere,
wenn sie oder er nach Tarif bezahlt wird.“ Trotz dieses positiven Trends, so
die Forscherin „geht die Polarisierung in Deutschland weiter. Denn die Ränder
der Einkommensverteilung streben auseinander: Der Niedriglohnsektor ist
weiterhin sehr groß und ärmere Haushalte fallen zurück, während sich reiche
weiter absetzen.
Und dabei sind Deutschlands Superreiche, also Multimillionäre
und Milliardäre, die vom langjährigen Boom bei Aktien und Immobilien besonders
stark profitiert haben dürften, im SOEP nur schwach erfasst. Alles in allem
haben wir den riskanten Weg zu größerer Ungleichheit immer noch nicht
verlassen: Ausufernde soziale Spaltungen verstärken den Verteilungskampf,
reduzieren soziale und politische Teilhabe und gefährden das Funktionieren der
sozialen Marktwirtschaft.“
Schere bei
den Einkommen geht wieder auf
Der verbreitetste Indikator zur Einkommensverteilung ist der Gini-Koeffizient. Je nach Grad der Ungleichheit nimmt er Werte zwischen Null (alle Haushalte haben das gleiche Einkommen) und eins (ein einziger Haushalt bezieht das komplette Einkommen im Land; Visualisierung auch in unserem Video; Link unten) an. Ende 2016 lag der Gini-Koeffizient der verfügbaren Haushalteinkommen, bereits bereinigt um Effekte unterschiedlicher Haushaltsgrößen, in Deutschland bei 0,295.
Der verbreitetste Indikator zur Einkommensverteilung ist der Gini-Koeffizient. Je nach Grad der Ungleichheit nimmt er Werte zwischen Null (alle Haushalte haben das gleiche Einkommen) und eins (ein einziger Haushalt bezieht das komplette Einkommen im Land; Visualisierung auch in unserem Video; Link unten) an. Ende 2016 lag der Gini-Koeffizient der verfügbaren Haushalteinkommen, bereits bereinigt um Effekte unterschiedlicher Haushaltsgrößen, in Deutschland bei 0,295.
Damit zeigte er im aktuellsten Jahr, für das SOEP-Daten vorliegen,
einen um rund 19 Prozent höheren Ungleichheits-Wert an als noch Ende der 1990er
Jahre. Damals lag der Gini knapp unter 0,25. Sehr schnell angestiegen ist die
Ungleichheit in Deutschland Ende der 1990er und in der ersten Hälfte der 2000er
Jahre – auf 0,289 im Jahr 2005. Laut der Industrieländerorganisation OECD nahm
sie damals stärker zu als in den meisten anderen ihrer 30 Mitgliedsländer. War
die Bundesrepublik zuvor ein Land mit relativ ausgeglichener
Einkommensverteilung, rutschte sie ins Mittelfeld von EU und OECD ab.
Unter Fachleuten umstritten ist, was nach 2005 passierte. Einige Ökonomen kommen auch in jüngeren Studien zu dem Fazit, die Ungleichheit sei seitdem stabil geblieben oder sogar wieder leicht gesunken.
Der WSI-Verteilungsbericht macht aber auf Basis der neuesten SOEP-Zahlen deutlich, dass es sich dabei lediglich um eine Momentaufnahme gehandelt hat. Denn nach einem leichten Rückgang auf 0,279 im Jahr 2009, der wesentlich darauf beruhte, dass in der Finanz- und Wirtschaftskrise die zuvor florierenden Kapitaleinkommen kurzfristig einbrachen, geht der Gini-Wert seit 2011 wieder nach oben.
Unter Fachleuten umstritten ist, was nach 2005 passierte. Einige Ökonomen kommen auch in jüngeren Studien zu dem Fazit, die Ungleichheit sei seitdem stabil geblieben oder sogar wieder leicht gesunken.
Der WSI-Verteilungsbericht macht aber auf Basis der neuesten SOEP-Zahlen deutlich, dass es sich dabei lediglich um eine Momentaufnahme gehandelt hat. Denn nach einem leichten Rückgang auf 0,279 im Jahr 2009, der wesentlich darauf beruhte, dass in der Finanz- und Wirtschaftskrise die zuvor florierenden Kapitaleinkommen kurzfristig einbrachen, geht der Gini-Wert seit 2011 wieder nach oben.
Die so gemessene Ungleichheit wuchs zwar langsamer als zuvor, aber
fast stetig auf den neuen Höchststand. Dabei entwickeln sich die Einkommen in
Ostdeutschland deutlich schneller auseinander als im Westen. Noch ist die
Spreizung in den neuen Ländern spürbar geringer als in den alten, doch der
Abstand zwischen Ost und West wird kleiner (siehe auch die erste Grafik in der
pdf-Version dieser PM; Link unten).
Armut nimmt
zu
Dass sich
die Schere bei den Einkommen öffnet, belegt auch der Blick auf zwei weitere
Verteilungsmaße. Der Palma-Index vergleicht den Anteil des wohlhabendsten
Zehntels der Haushalte an den gesamten Einkommen mit dem Part der unteren 40
Prozent. Dadurch reagiert er statistisch besonders sensibel auf Veränderungen
am oberen Ende der Einkommensverteilung. Dagegen ist der Theil-Index ein feiner
Indikator für Entwicklungen in den „unteren“ Gruppen, die ein niedriges
Einkommen haben. An beiden Indizes lässt sich seit 2005 ein ganz ähnlicher
Trend ablesen wie beim Gini-Koeffizienten: Nach einem Rückgang am Ende des
vergangenen Jahrzehnts sind sie wieder deutlich angestiegen (Grafik 2 in der
pdf-Version).
Die Veränderungen „fallen jedoch ausgeprägter aus – ein Hinweis darauf, dass es die Ränder sind, an denen die entscheidenden Entwicklungen stattfinden“, schreibt WSI-Expertin Spannagel.
Das gilt nach vertiefter Analyse der Verteilungsforscherin insbesondere im unteren Bereich der Einkommensverteilung. So ist der Anteil der Haushalte, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben und deshalb nach gängiger wissenschaftlicher Definition als arm gelten, in den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs spürbar gewachsen – von 14,2 Prozent 2010 auf 16,7 Prozent 2016 (Grafik 3 in der pdf-Version).
Gleichzeitig wurde auch die so genannte „Armutslücke“ beträchtlich größer. Sie zeigt an, welches jährliche Einkommen einem durchschnittlichen armen Haushalt fehlt, um es über die 60-Prozent-Hürde zu schaffen: Lag der Fehlbetrag inflationsbereinigt 2005 bei 2873 und 2011 bei 2673 Euro, stieg der Rückstand bis 2016 wieder stark an auf 3452 Euro. Der Abstand zur Armutsgrenze wuchs also um rund 29 Prozent (siehe auch die Tabelle).
Dass die Lücke so viel größer wurde, hat nach Spannagels Analyse auch damit zu tun, dass im aktuellen Aufschwung – anders als in den 2000er-Jahren – nicht nur die oberen, sondern auch die mittleren Einkommen stärker zugelegt haben. Ein positiver Trend, von dem im unteren Bereich der Einkommensverteilung aber wenig bis nichts ankam: Das unterste Dezil hat zwischen 2010 und 2016 nach Abzug der Inflation sogar Einkommen verloren. Im 2., 3. und 4. Dezil waren die Zuwächse unterdurchschnittlich.
Wachstum allein reicht nicht, um Ungleichheit zu reduzieren
Die Entwicklung der vergangenen Jahre mache deutlich, dass eine positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung nicht ausreiche, um Ungleichheit und Armut zu reduzieren, resümiert Verteilungsexpertin Spannagel. Zumal, wenn politische Weichenstellungen nachwirkten, welche einen Anstieg der Einkommensungleichheit begünstigt haben. Dazu zählt die Wissenschaftlerin auch die Steuerpolitik der vergangenen zwei Jahrzehnte: Während reiche Haushalte von der Senkung des Spitzensteuersatzes, der pauschalen Abgeltungssteuer oder der Reform der Erbschaftsteuer mit ihren zahlreichen Ausnahmen für Betriebsvermögen profitierten, wurden ärmere Haushalte durch höhere indirekte Steuern zusätzlich belastet.
„Wachsende Ungleichheit ist kein Schicksal“, schreibt die Wissenschaftlerin deshalb. Die Politik habe wirksame Möglichkeiten, gegenzusteuern. Zu den wichtigsten Ansätzen zählt Spannagel:
Die Veränderungen „fallen jedoch ausgeprägter aus – ein Hinweis darauf, dass es die Ränder sind, an denen die entscheidenden Entwicklungen stattfinden“, schreibt WSI-Expertin Spannagel.
Das gilt nach vertiefter Analyse der Verteilungsforscherin insbesondere im unteren Bereich der Einkommensverteilung. So ist der Anteil der Haushalte, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben und deshalb nach gängiger wissenschaftlicher Definition als arm gelten, in den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs spürbar gewachsen – von 14,2 Prozent 2010 auf 16,7 Prozent 2016 (Grafik 3 in der pdf-Version).
Gleichzeitig wurde auch die so genannte „Armutslücke“ beträchtlich größer. Sie zeigt an, welches jährliche Einkommen einem durchschnittlichen armen Haushalt fehlt, um es über die 60-Prozent-Hürde zu schaffen: Lag der Fehlbetrag inflationsbereinigt 2005 bei 2873 und 2011 bei 2673 Euro, stieg der Rückstand bis 2016 wieder stark an auf 3452 Euro. Der Abstand zur Armutsgrenze wuchs also um rund 29 Prozent (siehe auch die Tabelle).
Dass die Lücke so viel größer wurde, hat nach Spannagels Analyse auch damit zu tun, dass im aktuellen Aufschwung – anders als in den 2000er-Jahren – nicht nur die oberen, sondern auch die mittleren Einkommen stärker zugelegt haben. Ein positiver Trend, von dem im unteren Bereich der Einkommensverteilung aber wenig bis nichts ankam: Das unterste Dezil hat zwischen 2010 und 2016 nach Abzug der Inflation sogar Einkommen verloren. Im 2., 3. und 4. Dezil waren die Zuwächse unterdurchschnittlich.
Wachstum allein reicht nicht, um Ungleichheit zu reduzieren
Die Entwicklung der vergangenen Jahre mache deutlich, dass eine positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung nicht ausreiche, um Ungleichheit und Armut zu reduzieren, resümiert Verteilungsexpertin Spannagel. Zumal, wenn politische Weichenstellungen nachwirkten, welche einen Anstieg der Einkommensungleichheit begünstigt haben. Dazu zählt die Wissenschaftlerin auch die Steuerpolitik der vergangenen zwei Jahrzehnte: Während reiche Haushalte von der Senkung des Spitzensteuersatzes, der pauschalen Abgeltungssteuer oder der Reform der Erbschaftsteuer mit ihren zahlreichen Ausnahmen für Betriebsvermögen profitierten, wurden ärmere Haushalte durch höhere indirekte Steuern zusätzlich belastet.
„Wachsende Ungleichheit ist kein Schicksal“, schreibt die Wissenschaftlerin deshalb. Die Politik habe wirksame Möglichkeiten, gegenzusteuern. Zu den wichtigsten Ansätzen zählt Spannagel:
- Eine Reduzierung der Lohnungleichheit durch eine Stärkung der Tarifbindung. Ein wichtiger Beitrag, um auch im Niedriglohnsektor bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen, sei es, die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen zu vereinfachen.
- Parallel empfiehlt die Forscherin eine Erhöhung des Mindestlohns. Zudem müsse besser verhindert werden, dass Arbeitgeber den Mindestlohn umgehen.
- Stärkere Besteuerung von Spitzeneinkommen. Um den weiteren Anstieg der Ungleichheit zu bremsen, sei es auch wichtig, „die wachsende Konzentration der Einkommen am oberen Ende zu dämpfen“, schreibt Spannagel. Dazu sollten sehr hohe Erbschaften stärker besteuert und Ausnahmen bei der Erbschaftsteuer konsequent abgebaut werden. Zudem sollte der Spitzensteuersatz der Einkommensteuer angehoben werden. Kapitalerträge müssten wieder in die Einkommenssteuer eingegliedert werden und somit progressiv besteuert werden. Auch die Wiederaufnahme der Vermögensteuer sei relevant, argumentiert die Forscherin.
- Eine deutliche Anhebung der Regelsätze im Arbeitslosengeld II („Hartz IV“). Diese lägen häufig weit unter der Armutsgrenze.
- Als wichtige Hilfe zur Selbsthilfe hätten sich unbürokratische soziale Beratungs- und Hilfsangebote erwiesen, die ausgebaut werden müssten, um den realen Bedarf abdecken zu können. Dazu zählt die Expertin psychosoziale Beratung, etwa bei Schulden oder Sucht, ausreichend Deutschkurse für Migranten, aber auch passgenaue Umschulungen oder Weiterbildungen für Langzeitarbeitslose.
Dorothee
Spannagel, Katharina Molitor: Einkommen immer ungleicher verteilt.
WSI-Verteilungsbericht 2019. WSI-Report Nr. 53, Oktober 2019
(pdf).
Quelle: Hans-Böckler-Stiftung
Kacke, d a s w a r e n w i r ! Wenn wir Buchhändlerinnen und Buchhändler nämlich bei den letzten Streiks alle dabei gewesen wären, sähe der verdammte Gini-Koeffizient vermmutlich besser aus. Aber scheinbar ist es für viele von uns ein Wahnsinnsspaß, ärmer zu werden. Sonst wären wir längst alle auf der Straße und würden dagegen rebellieren!
AntwortenLöschenUnd wir paar Buchhändlerinnen und Buchhändler sind da entscheidend? Wie viele von uns gibt es gerade? Ihr beide wißt das bestimmt besser als ich. Auf der einen Seite die Superreichen, auf der anderen die Minijobber, Aufstocker, osteuropäischen Tagelöhner, Teilzeitausgebeuteten und wer auch immer - da machen wir im Schnitt auch den GINI nicht besser, wenn wir jedes Jahr 10 % mehr Gehalt bekommen würden.
AntwortenLöschenAußerdem stehen wir im weltweiten Vergleich nicht sonderlich schlecht da. Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Kanada z.B. haben schlechtere Werte. Und die ganzen Leute, die sich am Mittelmeer ins Boot setzen, um ausgerechnet in dieses ungerechte Deutschland zu kommen, stört's auch nicht. Kann also alles gar nicht so schlecht sein hier.
"Kann also alles gar nicht so schlecht sein hier." Ja klar, jedes vierte Kind lebt in Armut, der Großteil der im Handel Beschäftigten arbeitet im Niedriglohnsektor und bekommt später eine Armutsrente.
LöschenKann also alles gar nicht so schlecht sein.
Wenn 40% der Bevölkerung aufhören würden, sich gegen Ausbeutung wehren würden, wäre das entscheidend. Welche das sind hast du ja selbst aufgezählt!
LöschenIrgendwo gibt es immer jemanden dem es schlechter geht. Das Blöde ist nur, dass z.B. die ärmeren Kinder in der Schule wegen ihrer Klamotten etc. von denen der Reicheren gehänselt werden und nicht von den Bengalen beneidet, weil nämlich die einen im selben Land leben und in die selbe Schule gehen, die anderen aber ganz weit weg sind. Scherzkeks!
AntwortenLöschenSowas weiß doch ein Buchhändler nicht. Mit einem Buchhändlergehalt gründet man keine Familie. Da sonnt man sich lieber in seinem statistischen Reichtum und freut sich, dass es Entwicklungsländer gibt.
LöschenDie Welt ist überbevölkert und geht nicht nur klimamäßig vor die Hunde. Da ist wohl mehr als fraglich, ob es moralisch in Ordnung ist, noch mehr Kinder in die Welt zu setzen, als ohnehin schon da sind. Egal, ob reich oder arm.
LöschenAlso sollen sie lieber krepieren? Tolle Argumentation!
LöschenWieso glaubt eigentlich immer jeder den alten Schullehrer-Krampf mit der überbevölkerten Welt? Unsere Nahrungsmittelüberproduktionen würde locker ausreichen, um noch ein paar Milliarden durchzufüttern. Das Problem ist halt mal wieder die ungleiche Verteilung.
AntwortenLöschenIst das wirklich so? Ungleiche Verteilung von Ressourcen ist ein Thema, sicher, aber doch nicht das einzige. Selbst wenn die Ernährung mit Gentech, Kunstdünger und weiterer Rodung der letzten Wälder funktionieren soll, was sollen denn die weiteren paar Milliarden so arbeiten, nachdem Du sie durchgefüttert hast? Die weiteren paar Milliarden wollen doch auch Auto, Smartphone und schicke Sneekers und nicht nur in der Hütte hocken und Domino spielen.
LöschenWeder die Ernährung der Weltbevölkerung wäre ein Problem noch die Arbeit. Nämlich dann, wenn Arbeit nicht als Ware in einem kapitalistischen Profitsystem geleistet wird, sondern innerhalb einer gesamtgesellschaftlichen Planung zum Nutzen aller. Dann wäre sogar eine 10-Stunden-Woche für alle möglich. Anstatt von Autos gebe es ein funktionierendes öffentliches Verkehrssystem und vieles mehr.
LöschenDie Ressourcen dazu wären längst da. Nur ist der Kapitalismus, d.h. seine Besitzer und deren Funktionäre dazu weder willens noch in der Lage, so etwas zu organisieren
Wo genau gibt es wissenschaftlich untersuchte Systeme, in denen das funktioniert? Ich will nicht mit Nordkorea anfangen, aber die meisten Gegenden, in denen Funktionäre nicht mit rein kapitalistischem Ansinnen antreten, funktioniert auch sonst nicht viel. Klar, das sind die bösen Kapitalisten Schuld, die alle Wege zu Deiner besseren Welt blockieren.
LöschenAber was genau macht Dich so sicher, daß es überhaupt zu realisieren ist?
Das musste ja wieder kommen. Es bestimmt ein Dutzend funktionierender Sozialdemokratien, die man als Beispiel nehmen könnte. Aber unser Schätzchen kommt mit Nordkorea daher, weil Nordeuropa ja so weit weg ist.
LöschenNordeuropa hat die Zehnstundenwoche, keine Autos und ist kapitalismusfrei und plant, wie "Radioaktiv" beschrieben? Interessant!
LöschenVielleicht ein Grund für das Abschneiden der Schwedendemokraten?
Selbstverständlich ist eine Gesellschaft möglich, in der nicht die eine Hälfte sich totschuftet und die andere arbeitslos ist, die sozial gerecht und ökologisch ist. Das wäre dann aber keine radioaktive, sondern eine ratioaktive Gesellschaft.
LöschenMag ja sein, dass die Schweden anders wählen, als du dir das vorstellst. Das änderst aber nichts daran, dass der Ungleichheitsindex in Skandinavien niedriger ist - und das obwohl Schweden im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung bei weitem mehr Flüchtlinge aufgenommen hat. Also quatsch hier nicht rum!
LöschenDann geh halt hin zu deinen Schweden und ihren bei weitem mehr Flüchtlingen und hilf ihnen, das Richtige zu tun. Hier sind offenbar zu wenige daran interessiert, sonst wärs ja eben hier so wie dort.
LöschenUnd du in dein Nordkorea. Die brauchen bestimmt einen, der ihnen erklärt, warum Kapitalismus und Ungleichheit wahnsinnig so geil sind.
LöschenZu Kommentar 20:46 und 18:45
LöschenWo sind denn bitte die "wissenschaftlichen Untersuchungen", dass der realexistierende Kapitalismus so toll funktioniert?
Für die Zehn-Stunden-Woche ist Nordkorea aber ein schlechteres Beispiel als Schweden für den Sozialstaat! Oder habe ich da was falsch verstanden?
AntwortenLöschenHast du nicht! Das Problem ist nur, dass du von Sozialdemokratien gesprochen hast, dass Ali-Dingsda aber meint, Ratioaktiv und du seien Kommunisten, was nicht zwangsläufig der Fall sein muss. Immerhin steht die Planwirtschaft sogar in der Bayerischen Verfassung, ist in diesem Punkt nur leider durch das Grundgesetz außer Kraft gesetzt. Demnach könnte Ratioaktiv auch bayerischer Separatist sein. Aber egal, was er ist - er hat auf jeden Fall Recht!
LöschenEs lebe die bayerische Republik!
Es lebe der Frieden!
Es lebe die schaffende Arbeit aller Werktätigen!
Sag mal, Bruder! Geht's dir noch gut?
LöschenMir geht's prächtig. Ich wollte nur mal daran erinnern, dass Schubladendenken zwar bequemer ist als richtiges Denken, aber dafür nicht immer von Erfolg gekrönt.
AntwortenLöschenAußerdem ist heute der 101. Jahrestag der Revolution, der Geburtstag des Freistaates Bayern und der deutschen Demokratie. Aber dessen gedenkt niemand und niemand feiert es, weil die Initiative dazu nicht wie in Deutschland üblich von politisch OBEN-RECHTS, sondern von politisch LINKS-UNTEN kam.
Die Leute sollen und wollen sich nicht mehr erinnern, mit welchen Ideen wir damals an den Start gegangen sind - und nach dem Krieg wieder!
Also lass mich es wenigstens tun!
Es war gut, das seinerzeit dieser Diktator Eisner aus dem Verkehr gezogen wurde! Ein blutiges Menschenabschlachten wie in Rußland unter den verfluchten Bolschewisten wurde so zum Glück unterbunden!
LöschenEisner war kein Diktator, sondern stellte sich einer demokratischen Wahl und wollte zurücktreten, als er von einem Rechtsextremisten ermordet wurde. Die übergrosse Zahl der Toten während der Räterepublik geht auf das Konto von rechtsextremen Freikorps.
LöschenFür das millionenfache Menschenabschlachten während des Weltkrieges sind die militaristischen Monarchien mit ihren Generälen zuständig. Profitiert vom Krieg hat das Grosskapital.
Ich in ja einiges an reaktionärer Ignoranz gewohnt. Aber Eisner als Diktator und seine Ermordung eine gute Tat? Das toppt echt alles an Uninformiertheit und Zynismus. Wenn ich mich gerade nicht selbst gegen Schubladendenken ausgesprochen hätte, wäre dieser Anonym bei mir jetzt in der mit der Swastika.
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