Montag, 13. März 2017

Länger schuften, früher sterben

Armutsbericht 2017 des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes


Den kürzlich vom Paritätischen Wohlfahrtsverband veröffentlichten Armutsbericht 2017 findet Ihr hier zum Download: 

In Tabelle 1 (auf Seite 7 des Berichts) ist bei verschiedenen Haushaltstypen angegeben, welches Einkommen erreicht werden muss, um die Armutsschwelle zu überschreiten (Quelle sind die statistischen Ämter des Bundes und der Länder). Damit kann jedermann/frau feststellen, ob mit dem eigenen Einkommen die sogenannte Armutsschwelle erreicht oder überschritten wird, oder ob man als (relativ) einkommensarm gilt.

Wie die Tagesschau ebenfalls kürzlich in einem Beitrag berichtete, sterben Arme früher als Reiche:

Laut einer Studie leben reiche Menschen rund zehn Jahre länger als arme. Weniger Wohlhabende haben zudem öfter chronische Krankheiten. Es gibt auch ein sozialpolitisches Problem: Arme finanzieren indirekt das längere Leben der Reichen mit.

Der Untersuchung zufolge haben arme Männer eine Lebenserwartung von 70,1 Jahren, wohlhabende Männer von 80,9 Jahren. Bei Frauen liegen die Zahlen bei 76,9 Jahren und 85,3 Jahren. Und die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander, so der Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Professor Rolf Rosenbrock, gegenüber der ARD-Sendung Panorama: "Die Lebenserwartung steigt für die wohlhabenden Menschen in jedem Jahr stärker als für die ärmeren Menschen und deshalb vergrößert sich der Abstand."

Längst vorbei sind auch die Zeiten, in denen Armut als ein Problem der neuen Bundesländer wahrgenommen wurde. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln analysierte die aktuelle Armutsgefährdung besonders stark für die Bewohner westdeutscher Städte.

So betrug die Quote der Armutsgefährdung in Bremerhaven 28,5 % und in Gelsenkirchen 28,4 %.
Die Gründe: ein Auseinanderfallen von Löhnen und Preisen, also sukzessives Absinken der Löhne seit den Hartz-"Reformen" ab 2005 bei gleichzeitig permanentem Anstieg der Lebenshaltungskosten, vor allem bei den Mieten.






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