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Pünktlich zum Beginn der Fastenzeit präsentieren wir hier im Infoblog einen Arbeitgeber-Vorschlag für alle nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen:
Die Verzicht-Vorlage zum Anklicken, Ausdrucken, Ausfüllen und Abgeben (in der Personalabteilung.)
Ein "Arbeitgebervorschlag"? Wenn ihr das wenigstens unter dem Label "Satire" veröffentichen würdet. Es ist einfach nur euer übliches Kollegenbashing. Jetzt trete ich wirklich aus der Gewerkschaft aus, es reicht.
AntwortenLöschenWenn Du dann ausgetreten bist, kannst Du ja die Verzichtserklärung für Nicht-Gewerkschaftsmitglieder unterschreiben.
LöschenJetzt wo Buchhändler Martin Schulz alle sozialen Probleme durch Handauflegen heilen will, können die Verdi-Drückerkolonnen keine Quote mehr machen und greifen zu jedem Mittel. Das Schreiben entlarvt sich auch als Satire gemeint selbst. Erst was von innerbetrieblichem Frieden salbadern und dann über Nichtmitglieder herziehen. Kein guter Stil.
LöschenDer "ver.di-Drücker-Kolonne" verdankst Du als Nicht-Mitglied Tariflohn, Weihnachtsgeld, Zuschläge. Und wo es keine gewerkschaftliche Organisierung gibt, da hast Du bei schönstem "innerbetrieblichen Frieden" eben eine Vergütungsordnung mit Hungerlöhnen, kein Weihnachtsgeld und keine Zuschläge. Ist doch gar nicht so schwer, das zu verstehen, oder?
LöschenWarum soll das "Kollegenbashing" sein, wenn in etwas schärferer Form die Gedankenlosigkeit thematisiert wird, mit der gewerkschaftliche Tarifleistungen abgegriffen werden?
AntwortenLöschenWenn es die Gewerkschaften so stört, dass alle Beschäftigten die gleichen Löhne bekommen (Mitglieder und Nichtmitglieder, Arbeitende und Verdrücker), dann sollen sie Regelungen finden, die Gewerkschaftsmitglieder besser stellen. Dann würde auch die jämmerliche Organisationsquote innerhalb des Buchhandels besser aussehen. Kollegenbashing kann ich jedoch nicht erkennen, eher den verzweifelten Ruf nach Aufmerksamkeit.
Löschen"...dann sollen sie Regelungen finden, die Gewerkschaftsmitglieder besser stellen."
LöschenUmgekehrt wird ein Schuh draus: Beschäftigte organiseren sich gewerkschaftlich, können dann in Tarifverhandlungen stark auftreten und können dann einen guten Abschluß erreichen. Und nicht umgekehrt.
Hallo verdi-Mitglied! Du hast Rest. So sollte es sein. So ist es aber nicht, wie der Kollege Horn hier auch schon erwähnte. Die Organisationsquote ist mäßig bis mies. Bekam gestern ungefragt die Aussage "die zwanzig Euro kann ich mir auch sparen" um die Ohren. Ganz offensichtlich hat Verdi also ein Motivierungsproblem. Wenn das selbst in bescheidenen Zeiten wie diesen so ist, wird kein Schuh draus, wenn die guten Abschlüsse wieder für alle gelten.
LöschenDie Arbeitgeberseite zahlt natürlich den nicht-organisierten Beschäftigten genauso soviel wie den ver.di-Mitgliedern, weil sie kein Interesse an einem höheren Organisationsgrad hat. Viele Beschäftigte begreifen diesen Zusammenhang nicht und dass es schnell mal mit dem Trittbrettfahren vorbei sein kann, wie die Vergütungsordnungen außerhalb von Bayern zeigen. Es ist ein Teufelskreis, den die Kapitalseite hier ausnutzt. Wäre der Organisationsgrad höher, dann könnte man sehr wohl bessere Konditionen für Gewerkschaftsmitglieder durchsetzen wie einige Hasuverträge im Handel zeigen (z.B. Real). Es liegt auch nicht an mangelnder Information der Buchhändlerinnen und Buchhändler bei Hugendubel, fast auf jeder Betriebsversammlung wird darüber informiert un d hier im Blog gibt es mittlerweile Hunderte von Artikel dazu. Den Schritt aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit wie das der Kommentar von sapere aude so treffend aufzeigte, kann man niemandem abnehmen. Es ist die Freiheit der Entscheidung, ob ich Subjekt meines Handelns als gewerkschaftlich organisierter Beschäftigter bin oder bewußtloses Objekt bleibe.
LöschenDie Debatte hier geht nach meiner Ansicht ein wenig am Thema vorbei. Es geht hier nicht darum, dass irgendwer irgendwem irgendwas nicht gönnen würde. Unser Problem ist, dass sich für das, was im gemeinsamen Interesse aller liegt, zu wenige von uns einsetzen - oder genauer gesagt: so wenige, dass wir alle miteinander Gefahr laufen, mehr zu verlieren, als wir uns leisten können. Deswegen kommt es auf jede und jeden von uns an: no man is an island.
AntwortenLöschenGenau! Eine klare Positionierung der Arbeitnehmervertreter zum ungehinderten Zuzug von Billigarbeitskräften ist überfällig!
LöschenWat is??
LöschenGar nix ist, schon gar kein Ausspielen von lohnabhängig Beschäftigten gegen Flüchtlinge. Geld ist genug da für beide in diesem Land. Ausreichen würde eine Reduzierung der Rüstungsausgaben, angemessene Besteuerung von Kapitaleinahmen, Vermögenssteuer und ein Einkommensteuersatz für Besserverdienende wie zu Zeiten von Helmut Kohl selig.
LöschenGeld genug für eine nicht durch welche Kriterien und Quoten auch immer gesteuerte Zuwanderung? Gewagte Aussage.
LöschenZudem geht es nicht um Almosen, sondern um Jobs. Schon jetzt können viele von einem oder selbst mehreren Gehältern nur schlecht oder gar nicht leben. Weiß gar nicht, wie das in diesem nordösterreichischen Dorf mit M- gehen soll, dass sich Buchhändler dort eine Wohnung leisten können. Zu behaupten, jeder sei willkommen, schafft nur wenige Jobs im DaF-Sektor und die sich auch schlecht bezahlt. Früher wären weitere Autobahnen gebaut worden, aber da sind heutzutagen die Grünen gegen. Also was tun mit der ganzen Arbeitskraft?
Der mit Hartz-4 politisch gewollte und geschaffene Niedriglohnsektor ist kein Naturgesetz, sondern kann politisch auch wieder geändert werden. Notwendig dazu ist eine andere Besteuerung des Kapitals, Umverteilung und eine radikale Arbeitszeitverkürzung - und zwar bei vollem Lohnausgleich.
LöschenDagegen wird es von Kapitalseite massiven Widerstand geben. Aber was wäre die Alternative? Weitere Verschärfung des Hartz-4-Regimes gegenüber Arbeitslosen? Ein noch größerer Niedriglohnsektor? Armut für (fast) alle?
Und selbstverständlich ist das nicht auf nationalstaatlicher Ebene zu lösen. Denn für die Gründe, warum Menschenzu uns flüchten, sind wir ökonomisch (Afrika) oder politisch (Naher Osten) mitverantwortlich.
Notwendig ist eine Diskussion des politisch-ökonomischen Gesamtzusammenhangs und keine Ablenkung davon durch rassistisch-sozialdarwinistische Parolen, mit der Schwächere auf noch Schwächere gehetzt werden. Die soziale Frage muß gestellt werden. Weltweit.
Das Thema trifft jedes mal einen Nerv bei den nichtorganisierten Beschäftigten. Aufklärung ist nach Kant der Ausgang aus der selbstverschuldeten (!) Unmündigkeit. Sich nicht über die Lage klar sein, sich nicht organisieren, sondern einfach nur Arbeitgeber-Argumente nachplappern und alles mit sich machen lassen ist auch eine Form selbstverschuldeter Unmündigkeit.
AntwortenLöschenDas war es genz bestimmt nicht, was ich als Arbeitvertreter sagen wollte und jemals sagen werde. Ich finde es großartig, wenn junge Leute mit Kindern in unser Land kommen: sie werden helfen, unser aller Zukunft zu sichern. Einen Kulturschock kriege ich eher, wenn ich sehe, was aus unseren Indigenen in letzter Zeit so geworden ist.
AntwortenLöschenUnd um nun der Logik die Ehre zu geben: wenn Leute für zu wenig Geld arbeiten müssen, liegt das nicht daran, dass sie von irgendwoher kommen, sondern daran, dass hier, wo sie sind, zu schlecht bezahlt wird - und das ist bei denen, die von nirgendwoher kommen, ganz genauso.
Worauf es ankommt, ist, dass wir zusammenhalten und kämpfen, um gemeinsam etwas zu erreichen. An dieser simplen Tatsache wird nichts je etwas ändern!
Ich finde die Lohnverzichtserklärung lustig:-)
AntwortenLöschenIn vielen anderen Betrieben gibt es eine Vorteilsregelung für ver.di-Mitglieder. Das macht im Jahr einige Hundert Euros aus.
Mittlerweile bin ich dafür, so etwas auch bei Hugendubel einzuführen!