Montag, 13. Oktober 2014

Aktionstage im Buchhandel gegen TTIP

Hugendubel ist´s wurscht

In den vergangenen Tagen gab es in vielen deutschen Städten Aktionstage gegen das geplante Freihandelsabkommen TTIP. Ein besonderer Schwerpunkt war der Buchhandel.
Motto: raus auf die Straße und rein in die Buchläden. Die Initiative ging dabei von den örtlichen attac-Gruppen aus. Sie fokussierten ihre Kritik am Welthandelssystem auf ein sogenanntes "Handelshemmnis" im Kulturbereich: die Buchpreisbindung.
 
BuchhändlerInnen hingen Schaufenster mit Großplakaten zu, gaben Auskunft zu den Auswirkungen von TTIP in Bezug auf Buchpreisbindung (Stärkung von Großkonzernen wie Amazon), 
Die Großplakate weckten Interesse und klärten auf: „Hier sollen weiterhin Bücher ausliegen.
Das Freihandelsabkommen TTIP zwischen EU und USA gefährdet auch die Buchpreisbindung. Irreparabel für AutorInnen, LeserInnen und Buchhandel. Verhindern wir TTIP!“
Hier z.B. zu sehen das Schaufenster der Humboldt-Buchhandlung in Bremen:







Attac war von der positiven Resonanz seitens der Buchläden überrascht.
Und Hugendubel? Die Aushebelung der Preisbindung würde den Vormarsch von Amazon weiter beschleunigen und unsere Firma unmittelbar betreffen. Aber bis auf die Filiale in Frankfurt hat sich nach Kenntnis der Infoblog-Redaktion niemand daran beteiligt.
Ein Armutszeugnis! Aber Dank und Respekt an die Kolleginnen und Kollegen in Frankfurt!



TTIP, CETA und all die anderen ungezählten Handelsabkommen werden in der offiziellen Kommunikation verbunden mit Begriffen wie Freiheit, Arbeitsplätzen, Verbannen von Hemmnissen und Wohlstandswachstum.
 
Doch die glitzernden Versprechen des liberalisierten Welthandels haben viele Nebenwirkungen: Kleine Betriebe und der Mittelstand werden benachteiligt, erhöhter Konkurrenzdruck führt zu verschärften Bedingungen für ArbeitnehmerInnen, Umwelt- und Sozialstandards werden geschliffen, demokratische Rechte ausgehöhlt. Diese Liste ließe sich fortsetzen.

Mit dieser Aktion wurde auf die möglichen Auswirkungen eines umfassenden TTIP-Abkommens auf den Einzelhandel hingewiesen und gezeigt, dass Handelshemmnisse nicht selten wichtige gesellschaftliche Errungenschaften sind, die es zu erhalten gilt.


2 Kommentare:

  1. Ihr habt die Begründung für das Desinteresse an der Aktion schon mitgeliefert: die Kritik an TTIP richtet sich auch und vor allem gegen die Gefahr der Absenkung von Arbeitnehmerrechten und Arbeitsschutzzbestimmungen auf (das miese) US-Niveau. Wieso soll die Arbeitgeberseite an der Aufrechterhaltung der höheren europäischen Standards ein Interesse haben?

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  2. @LinkeLilly

    Dass sich die Kapitalseite nicht für von TTIP bedrohte Arbeitnehmerrechte interessiert, liegt auf der Hand. Sie sollten sich aber für den Erhalt der Buchpreisbindung interessieren, da Amazon sonst noch schneller zum Monopol-Kapitalisten wird.

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