Handeln oder behandelt werden?
"Strukturwandel", "Rückbau", "Filialschließungen", "elektronische Medien", "Versandhandel", "Mieterhöhungen"... Das sind nur einige Schlagwörter, mit denen sich unsere Branche seit geraumer Zeit schon auseinandersetzen muss. Die Zukunft insbesondere des stationären Buchhandels ist ungewiss und wirft an jedem Standort die Frage nach der Wirtschaftlichkeit auf.
Die Filialschließungen oder Verkleinerungen mit entsprechendem Personalabbau innerhalb unseres Konzernes nehmen rasant an Fahrt auf. Alleine bei Weltbildplus/Jokers werden seit Dezember 2012 nach derzeitigem Kenntnisstand 24 Filialen geschlossen bzw. sind schon dicht. Dass der Wandel sich nur schwer bremsen lässt ist ebenso gewiss wie die Tatsache, dass die Arbeitsmarktsituation im Buchhandel alles andere als rosig aussieht und eine Besserung ist nicht in Sicht.
Jeder muss sich fragen: Was tun?
Welche Konsequenzen zieht ihr persönlich daraus?
Die Augen verschließen und den Kopf in den Sand stecken? Auf die Kündigung warten? Um dann gegebenenfalls nach jahrelanger Betriebszugehörigkeit mit nichts als einem warmen Händedruck in die Arbeits- und Perspektivlosigkeit zu gehen?
Nein! Denn es gibt Alternativen: Die Wahl eines Betriebsrates ist der erste Schritt zu selbstbestimmten Handeln und stellt die Weichen für eine verbesserte Ausgangssituation. Zumindest für die Filialen, die mit fünf oder mehr Kollegen besetzt sind.
Der BR kann die Schließungen nicht verhindern...
Ein Betriebsrat wird die Schließung einer Filiale in aller Regel leider nicht verhindern können, da er keine wirtschaftlichen Mitbestimmungsrechte hat. Aber in Filialen mit Betriebsrat wird es zumindest einen Interessenausgleich und einen Sozialplan geben, wenn der Ernstfall eintritt und die Filiale vom Arbeitgeber geschlossen wird. In Filialen ohne Betriebsrat wird es nie einen Sozialplan (z.B. Abfindungen) geben, da dieser nur zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber verhandelt werden kann. Einen Rechtsanspruch auf Abfindungen bei Kündigung gibt es in Deutschland nicht.
...aber die Nachteile deutlich abmildern
Die wirtschaftlichen Nachteile, die mit einer betriebsbedingten Kündigung einhergehen, können mit einem Sozialplan zumindest abgemildert werden. Nicht nur monetär durch Abfindungen, sondern auch durch die Chance auf Wiedereinstellung zu den alten Vertragsbedingungen in einer Filiale, die ggf. in der Nähe neu eröffnet oder Weiterbeschäftigung in einer anderen Filiale mit Fahrkostenersatz oder durch einen Kostenzuschuss für Transferagenturen, in denen dann unter anderem neue berufliche Perspektiven entwickelt werden können. Und so weiter und so fort...
Und auch in Filialen, die noch nicht unmittelbar von der Schließung bedroht sind, nimmt der Betriebsrat weitreichenden Einfluss, um die Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern. Durch die Mitbestimmung bei Themen wie Dienstpläne, Urlaub, Arbeitsschutz, Schulungen etc. rücken eure Interessen in den Fokus.
Früher wissen, was los ist
Außerdem muss der Arbeitgeber seine Planungen mit dem Betriebsrat besprechen und ihn umfassend informieren. Die KollegInnen mit Betriebsrat erfahren z.B. sehr früh, ob der Arbeitgeber die Filiale schließen will oder ob er Personal abbauen will.
Haben wir euer Interesse geweckt? Bei allen Fragen zur Wahl, zum Tätigkeitsprofil eines Betriebsrates oder zum Gesamtbetriebsrat allgemein wendet euch bitte an euren Betriebsrat. Und immer dran denken: es gibt keine dummen Fragen...
Wir freuen uns auf neue Betriebsräte in den Filialen! Damit wir gemeinsam den widrigen Umständen trotzen und unsere berufliche Zukunft aktiv und selbstbestimmt gestalten können.
Quelle:
BRennpunkt Nr. 1/2013
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
AntwortenLöschendie Gründung von Betriebsräten ist nicht notwendig, da deren Neuwahl nur kostbare Arbeitszeit kostet, in der wir den Kunden nicht zur Verfügung stehen und alle anfallenden Probleme für uns besser ohne dieses unternehmensfremde Elemente zu regeln ist.
Gänzlich raten wir von einer gewerkschaftlichen Organisierung ab. Das bringt nur Unruhe in die Firma. Wir sitzen doch alle im selben Boot!
Also rudert weiter! Und wenn´s geht, etwas schneller.
Mit freundlichem Gruß,
Ihre Geschäftsleitung
Also Leute, nicht mehr länger warten: BR wählen...
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