Folgender Kommentar eines Hugendubel-Kunden erreichte die Infoblog-Redaktion (Name des Kunden der Redaktion bekannt):
"Liebe Hugendubel-Töchter-Söhne und Geschäftsführer!
Seit Schulzeit Studium und Freizeit habe ich meine Literatur bei Euch gekauft und habe damit Eurer Familie und Euren Geschäftsführern ein erkleckliches Einkommen gesichert! Und was tut Ihr für die Leute die diesen Wohlstand gesichert haben? Die müssen jetzt auf die Straße gehen und für ein Paar Euros mehr winseln, Schämt Euch Ihr Pfennigfuchser!
Ich kaufe nichts mehr bei Hugendubel!
PS: Ich bin weder Gewerkschafter noch Linkswähler aber Gegner von Profitgier!"
Herr Hugendubel sollte sich mal überlegen, dass viele Kunden noch bei uns kaufen, weil sie glauben, dass wir keine asoziale Drecksfirma wie Amazon seien. Das kann sich schnell ändern.
Eigentlich stand in dem Aufruf, die Kunden sollten gegenüber Arbeitgeberverband und Geschäftsführung unsere Tarifforderung unterstützen. Von einem Boykott war nicht die Rede. Das hat auch seinen guten Grund. Wenn die Kunden ihre Bücher statt bei Hugendubel bei anderen und schlimmeren Ausbeutern kaufen würden, wäre das nämlich eher schlecht - und zwar nicht nur für uns, sondern auch für die Beschäftigten dieser anderen und schlimmeren Ausbeuter. Denn dadurch würden sie Ausbeutung zum endgültig universellen Erfolgsmodell machen. Sinnvoller wäre es, weiterhin bei Hugendubel zu kaufen und Herrn Hugendubel zu stecken, dass er gute Tariflöhne zahlen soll. Das wäre dann auch ein Signal an die anderen und schlimmeren Ausbeuter und gut für deren Beschäftigte. Also, liebe Kundschaft, bleibt uns treu und sagt unserem Boss, was ihr von ihm erwartet!
Frommer Wunsch - aber Pessimismus ist angebracht. Wir sind Weltführer im Geiz-ist-geil-Onlineshoppen und eine der am meisten entsolidarisierten Gesellschaften (wahrscheinlich wegen, nicht trotz, unseres Reichtums). Die Masse der Konsumenten scheisst auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Konsumgüter- und Dienstleistungsproduzenten, sonst keine Fabrikeinstürze in Asien, keine Afrikanerslums in italienischen Obstanbaugebieten, keine Amazon-Riesenhallen mit Big-Brother-Bespitzelung und Pinkelverbot, keine steigenden Krankenstände bei Krankenpflegern und Erziehern...
Nicht alle Kunden denken so, siehe oben. Wobei Anastasia recht hat: besser als ein Boykott wäre die klare Ansage an Herrn Hugendubel, dass weitere Einkäufe davon abhängen, ob er tariftreu bleibt.
Im übrigen ist Ausbeutung nicht naturgegeben, sondern das Resultat von Machtverhältnissen. Diese sind veränderbar: durch Aufklärung, Solidarität, Organisierung und Arbeitskampf. Die Freiheit der Entscheidung: alles mit sich machen lassen oder sich wehren.
Folgender Kommentar eines Hugendubel-Kunden erreichte die Infoblog-Redaktion (Name des Kunden der Redaktion bekannt):
AntwortenLöschen"Liebe Hugendubel-Töchter-Söhne und Geschäftsführer!
Seit Schulzeit Studium und Freizeit habe ich meine Literatur bei Euch gekauft und habe damit Eurer Familie und Euren Geschäftsführern ein erkleckliches Einkommen gesichert!
Und was tut Ihr für die Leute die diesen Wohlstand gesichert haben?
Die müssen jetzt auf die Straße gehen und für ein Paar Euros mehr winseln, Schämt Euch Ihr Pfennigfuchser!
Ich kaufe nichts mehr bei Hugendubel!
PS: Ich bin weder Gewerkschafter noch Linkswähler aber Gegner von Profitgier!"
Don't lose your grip on the dreams of the past
AntwortenLöschenYou must fight just to keep them alive
Survivor "Eye Of The Tiger"
Herr Hugendubel sollte sich mal überlegen, dass viele Kunden noch bei uns kaufen, weil sie glauben, dass wir keine asoziale Drecksfirma wie Amazon seien. Das kann sich schnell ändern.
AntwortenLöschenEigentlich stand in dem Aufruf, die Kunden sollten gegenüber Arbeitgeberverband und Geschäftsführung unsere Tarifforderung unterstützen. Von einem Boykott war nicht die Rede. Das hat auch seinen guten Grund. Wenn die Kunden ihre Bücher statt bei Hugendubel bei anderen und schlimmeren Ausbeutern kaufen würden, wäre das nämlich eher schlecht - und zwar nicht nur für uns, sondern auch für die Beschäftigten dieser anderen und schlimmeren Ausbeuter. Denn dadurch würden sie Ausbeutung zum endgültig universellen Erfolgsmodell machen. Sinnvoller wäre es, weiterhin bei Hugendubel zu kaufen und Herrn Hugendubel zu stecken, dass er gute Tariflöhne zahlen soll. Das wäre dann auch ein Signal an die anderen und schlimmeren Ausbeuter und gut für deren Beschäftigte. Also, liebe Kundschaft, bleibt uns treu und sagt unserem Boss, was ihr von ihm erwartet!
AntwortenLöschenFrommer Wunsch - aber Pessimismus ist angebracht. Wir sind Weltführer im Geiz-ist-geil-Onlineshoppen und eine der am meisten entsolidarisierten Gesellschaften (wahrscheinlich wegen, nicht trotz, unseres Reichtums). Die Masse der Konsumenten scheisst auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Konsumgüter- und Dienstleistungsproduzenten, sonst keine Fabrikeinstürze in Asien, keine Afrikanerslums in italienischen Obstanbaugebieten, keine Amazon-Riesenhallen mit Big-Brother-Bespitzelung und Pinkelverbot, keine steigenden Krankenstände bei Krankenpflegern und Erziehern...
LöschenNicht alle Kunden denken so, siehe oben. Wobei Anastasia recht hat: besser als ein Boykott wäre die klare Ansage an Herrn Hugendubel, dass weitere Einkäufe davon abhängen, ob er tariftreu bleibt.
LöschenIm übrigen ist Ausbeutung nicht naturgegeben, sondern das Resultat von Machtverhältnissen. Diese sind veränderbar: durch Aufklärung, Solidarität, Organisierung und Arbeitskampf. Die Freiheit der Entscheidung: alles mit sich machen lassen oder sich wehren.
Schau in den Spiegel...